Das klingt trivial, aber da der Industrie immer mal wieder – und sicher manchmal zu recht – vorgehalten wird, dass der Gewinn über Menschenleben gestellt wird, halte ich es für wichtig, dass noch mal ganz klar zu sagen: Wir wollen tatsächlich nicht, dass Menschen zu Schaden kommen und wir sind bereit, dafür große Summen auszugeben. Wir sind in diesem Zusammenhang meine Kollegen hier und ich, die Leute aus der Energietechnik oder von anderen Chemiefirmen und den externen Stellen wie TÜV und DEKRA, mit denen ich schon zu tun hatte. Von diesem anekdotischen Wissen muss sich niemand überzeugen lassen, aber als Meinung möchte ich diese ganz persönliche Erfahrung verbreiten.
Wir verhindern damit nicht alle Unfälle. Wir vermeiden damit nicht alle Verletzungen. Und wir machen natürlich auch Fehler – wir sind eben Menschen. Aber wir sorgen dafür, dass nicht noch viel mehr Unfälle passieren, dass nicht noch mehr Menschen Gliedmaßen, Augen oder ihr Leben verlieren und wir kontrollieren uns sorgfältig gegenseitig, damit Fehler so schnell wie möglich aufgedeckt werden.
Das bedeutet viel Arbeit und viel Geld. Darüber ächzen und stöhnen wir auch oft genug und in der Tat schießen wir manchmal auch mit Kanonen auf Spatzen. Aber mit dieser Herangehensweise haben wir es geschafft, die meldepflichtigen Arbeitsunfälle in den letzten 25 Jahren um rund 60 % zu reduzieren. Das Ziel von 0 Unfällen werden wir wohl nicht erreichen, aber ihm möglichst nahe zu kommen ist ein erstrebenswertes Ziel und dafür ist Risikomanagement ein unverzichtbarer Baustein.
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