Die russische Industrie wird nicht untergehen – die deutsche oder europäische im Übrigen auch nicht. Volkswirtschaften sind extrem resilient und kollabieren nicht so schnell – aber der Standard wird sinken. Ich vermute, etwa auf das (ehemals sowjetische) Niveau der späten 1980er Jahre. Nicht nur für ein paar Jahre, sondern auf absehbare Zeit. Die großen Firmen haben so viel devestiert und sich so weit zurückgezogen, dass selbst bei der völligen Aufhebung aller Sanktionen Jahre vergehen werden, bis wieder das Niveau vom 23.02.2022 erreicht werden kann. Es wurde zu viel Porzellan zerschlagen als dass sich das einfach wieder reparieren ließe.
Wie es dann weitergeht? Keine Ahnung. Das muss die Zeit zeigen und hängt von zu vielen Faktoren ab. Ich bin z.B. gespannt ob Yokogawa sich am Ende auch noch aus Russland zurückziehen wird. Oder welche Auswirkungen der Rückzug von Spezialfirmen für Rohstofförderung hat. Ganz zu schweigen von der Zeit nach dem Krieg.
[1] Mir ging’s nicht gut, mittlerweile geht’s mir besser.
[2] Wie das im Detail funktioniert würde den Rahmen mindestens eines eigenen Artikels füllen, deswegen gehe ich an dieser Stelle darauf nicht näher ein. Wichtig ist, dass zwischen allen Ebenen der Automatisierungspyramide definierte Schnittstellen bestehen.
[3] Ohne weiter ins Detail zu gehen ist hier Dual-Use ein wichtiges Stichwort. Vielleicht schreibe ich dazu auch mal was.
Kommentare (13)