Rund 47 Millionen Jahre ist das Skelett des katzenartigen Tieres alt, das für die wissenschaftliche Sensation dieser Woche sorgte. Handelt es sich bei “Ida” um den lange gesuchten “Missing Link”, das Bindeglied im Stammbaum von Mensch und Affe? Nach der Publikation ist heftiger Streit entbrannt, wie der Fund zu interpretieren ist.

Fest steht, daß das Fossil ausgesprochen gut erhalten ist. Sogar Fell, Weichteile und auch die letzte Mahlzeit sind zu erkennen. Das Tier hatte bei seinem Tod Früchte und Blätter im Bauch.

Fest steht aber auch, daß bei der Publikation jede Menge medial-wissenschaftliche Sensationslust mit ihm Spiel war, wie etwa Jürgen Schönstein von GeoGraffitico bemängelt.

Die Studie zum Fund in der Grube Messel findet man hier:
Franzen JL, Gingerich PD, Habersetzer J, Hurum JH, von Koenigswald W, Smith BH (2009) Complete Primate Skeleton from the Middle Eocene of Messel in Germany: Morphology and Paleobiology. PLoS ONE 4(5): e5723. doi:10.1371/journal.pone.0005723.

Kommentare (2)

  1. #1 antiangst
    Mai 24, 2009

    Na und, was ist denn verwerflich an der Lust auf Sensationen? Ohne diese Neugier gäbe es auch weniger Forschung.

  2. #2 Marc
    Mai 25, 2009

    Neugier und Sensationslust sind aber doch zu unterscheiden! Die Neugier ist die Lust am Verstehen von spannenden Zusammenhängen, die Gier auf Sensationen berauscht sich an Effekten (die nicht notwendigerweise Substanz haben müssen).

    Mehr dazu bei GeoGraffitico