Das Wichtigste aber ist sich nicht den vielfältigen Möglichkeiten des Strukturierens und Codierens hinzugeben, sondern am Interpretieren zu bleiben. Das war einer meiner wichtigsten Lernschritte. Ursprünglich komme ich nämlich ganz und gar nicht aus einem interpretativen Paradigma, sondern habe viele Jahre quantitative Auswertungen und reduktive Inhaltsanalysen gemacht. Also das üblicherweise gelehrte Paradigma meiner Herkunftsdisziplin ausgeübt, auch wenn mich das andere immer schon gereizt hat.
Validierung in Gruppen: Interpretationen in Gruppen bringen eine zusätzliche Validität in das Auswerten von Daten. Durch die unterschiedlichen Perspektiven der handelnden Personen wird die Interpretation zusätzlich validiert, deshalb setzen interpretative Forschungsprojekte meistens auf Gruppen die gemeinsam Textstellen auseinandernehmen und analysieren. Von Oevermann (objektive Hermeutik) gibts die Anekdote, dass er regelmäßig Leute von der Straße ins Institut für Sozialwissenschaften holte und zu Interpretationsgruppen einlud.
Ein kleines Beispiel wie eine Interpretation aussehen kann, findet sich im Artikel ‘Interpretation revisited – ein Beispiel eines Interpretationsvorgangs‘.
[1] FWF Projekt ‘Modes of Design‘.
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