Was kann mit diesem Forschungsansatz erreicht werden?

Die Vielschichtigkeit sozialer Beziehungen kann so besser und intensiver verstanden werden. Hier ist mir wichtig keinen einfachen, monokausalen Erklärungen aufzusitzen, sondern eben die komplexen Zusammenhänge des Alltags auch für die Forschung zugänglich zu machen. Und ebenso transparent zu machen, wie viel Gesellschaft in jeder kleinen Handlung jedes Menschen drinsteckt.

Was magst Du weiterhin beforschen? In welche Themen möchtest Du Dich bewegen?

Eine Frage, die sich hier für mich aufdrängt ist Authentizität und auch Vertrauen. Das sowohl Institutionen und kommerziellen AkteurInnen gegenüber, als auch dem eigenen Freundeskreis. Im Kontext von Bildern geht es vor allem um die Fragestellungen: Welche Bilder sind manipuliert oder gephotoshopped. Wir haben oft den Eindruck, dass alle unsere FreundInnen auf Urlaub sind oder viel Sport machen. Was macht hier Social Media mit unserer Wahrnehmung von der Welt? Und wem glauben wir oder wem glauben wir nicht? Das sind so die spannendsten Fragen, die mich auch sicherlich noch weiterhin antreiben werden.

Danke für das spannende Gespräch und viel Spaß noch beim weiteren Forschen!

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Kommentare (3)

  1. #1 Joseph Kuhn
    Nicht im Urlaub
    Februar 15, 2019

    “Wir haben oft den Eindruck, dass alle unsere FreundInnen auf Urlaub sind oder viel Sport machen.”

    Ein interessanter Punkt. Bilder, die meist etwas zeigen, was ist (von surrealistischen Bildern etc. abgesehen), führen vielleicht zu anderen realitätskritischen Phantasien als die Schriftsprache, die viel eher in der Lage ist, Abwesendes zu benennen oder etwas zu Verneinen.

  2. #2 Laie
    Februar 16, 2019

    Etwas das dabei besonders auffällt ist, dass ältere Menschen mehr in Geräten oder Hardware denken und jüngere in Software.

    Etwas anderes fällt auch auf:
    Ältere verwenden für hochauflösende Fotos Geräte, mit denen dies möglich ist, während Jüngere zugunsten der Bequemlichkeit, keine “extra Hardware” zu benutzen, darauf verzichten.

    Ähnliches gilt für’s Fernsehen, während Ältere genau auf einen grossen Bildschirm schauen, reicht für Jüngere, dank besserer Augen
    ein 1,92cm x 1,08cm Bildschirm! 🙂

    Ähnlich beim Schreiben von was auch immer, je kleiner der Bildschirm, desto mehr denken die Jüngeren in “Software”. Ältere brauchen eine Lupe.

    Ja, jüngere Menschen sind mehr inkompetent als ältere, weil sie auch weniger Lebenserfahrung haben.
    Das gleicht sich aber mit der Zeit und Zunahme von Lebenserfahrung wieder aus. (Meistens)
    Der Schutz der Jüngeren durch Eltern ist eine Erziehungsfrage, aber keine Bevormundung.

    Was bedeutet konkret “medial inkompetent” ? (unklarer Begriff)
    – Keine EMails/SMS verschicken zu können?
    – Nicht beim “Gesichtsbuch” dabei zu sein?
    – Nicht alles mit dem Smartphone zu machen?

    Könnte man das klarer benennen?

    „what the fuck is going on here?

    Gute Frage, bitte um Aufklärung. Ist das wissenschaftlich?
    Hat Herr Goffman auch irgendwas Substantielles ausgesagt?

    Was bedeutet das eigentlich, wenn ich meinen ganzen Alltag, meine Kommunikation, die Veranstaltungen zu denen ich gehe, die Radiosendungen, die ich höre, die Rezepte die ich suche, wenn ich das alles über eine Plattform gefiltert bekomme?

    Diese Frage ist sinnvoll. Haben sie Antworten dazu gefunden, wie sehen sie aus?

    Technik ist nicht an sich böse.

    Es kommt immer auf den Verwendungszweck an. Daher ist es nicht sinnvoll, eine Allaussage wie obige zu treffen.

    Dass Fragebögen schlechter Informationen vermitteln als eine persönliches Gespräch liegt auf der Hand, es ermöglicht ja etwaige Kommunikationsfehler auszugleichen.

  3. #3 Laie
    März 6, 2019

    Sehr erfreulich sind einige (andere) Aussagen von Erving Goffman, hier gefunden
    https://de.wikipedia.org/wiki/Erving_Goffman,

    der zwar das Internet-Zeitalter nicht mehr miterleben konnte (verstorben 1982), hingegen einige bemerkenswerte Aussagen bzw. über gesellschaftliche Interaktionen tätigte.

    Dort geht es um die Rolle, die man in der Welt (als Theater) spielt. Daran anknüpfend lassen sich neue interessante weiterführende Fragen, in Richtung Gesellschaft bzw. Sozialen Wissenschaften stellen und als sog. Forschungsfragen bearbeiten.

    Es wird daher für den Verweis auf Erving Goffmann an dieser Stelle ausdrücklich gedankt, er ist lesenswert!