Ergänzung: Mein Fokus hier liegt am methodischen Design und der Durchführung der “Studie”. Den Tabellen und darin enthaltenen Zahlen bin ich nicht nachgegangen. Wäre aber spannend zu prüfen, ob die behauptete Repräsentativität stimmt. Sprich: Dass die gezogene Stichprobe in ihren Merkmalen tatsächlich der Grundgesamtheit, d.h. der Bevölkerung von Österreich, entspricht.

Links:

Link zur Studie: auf der Website des Finanzministeriums
Artikel auf orf.at zum Thema: Beinschab-Studien nun öffentlich

 

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Kommentare (10)

  1. #1 Daniel Eckert
    Graz
    Januar 27, 2022

    Man sollte vielleicht ergänzen, dass ein Teil der methodologischen Defizite nachfrageseitig bedingt sind. So interessieren sich Auftraggeber oft nur für einen “Executive summary” und dessen Präsentation, was die Darstellungsform miterklären könnte.

    • #2 Andrea Schaffar
      Januar 27, 2022

      Klar. Aber selbst wenn das so ist – hatte ich auch schon in der Vergangenheit – fügt man die Eckdaten zu Stichprobe bzw. Sampling, Erhebungsmethode, Auswertungsmethode etc. an. Kommt aber in den Seiten alles nicht vor.

  2. #3 Markus R.
    Wien
    Januar 27, 2022

    Also wenn diese Bewertung nach Wissenschaftlichen Kriterien stimmt und davon gehe ich nach dem (sehr gut und verständlich argumentierten) Artikel aus, würde mich interessieren, was in einem üblichen Fall normalerweise weiter passieren würde. Wenn Sie Fr. Schaffar einen solchen Artikel abliefern bei einem Auftaggeber abgeben würden (sehr hypothetisch gefragt, da ich nicht an ihrem Wissenschaftlichen Vorgehen zweifeln möchte), welche Möglichkeiten hat er (der Auftraggeber) hier, wenn an der Wissenschaftlichkeit gezweifelt würde?

    • #4 Andrea Schaffar
      Januar 27, 2022

      Komm darauf an ob es Auftragsforschung ist oder nicht. Bei Auftragsforschung kann natürlich einfach die Leistung zurückgewiesen werden. Entweder eine Überarbeitung verlangt oder nicht bezahlt werden, weil die Leistung nicht erbracht wurde. Gibt ja viel Auftragsforschung, die nie veröffentlicht wird.

      Bei öffentlichen Aufträgen ist das imho noch wichtiger da draufzuschauen. Sprich da muss noch viel genauer geprüft werden, ob das Ergebnis passt. Wenn Auftraggeber:innen dafür nicht die Skills haben – etwas das immer wieder vorkommt – dann kommt man als Wissenschafter:in schon mal schnell in die paradoxe Situation die Auftraggeber:innen belehren zu müssen. (Nix Angenehmenes, auch schon x Mal gehabt leider.) Aber im Endeffekt: Wenn’s so wenig passt, und das auch für Laien eindeutig zu sehen ist, wie in dem Fall, dann darf so eine Arbeit nicht abgenommen werden. Auch um die Institution zu schützen. Ist so wie bei jedem anderen, nicht-wissenschaftlichen Projekt auch. Wenn die Leistung nicht passt, wird nicht bezahlt und nicht abgenommen.

      Bei dem Konvolut liegt ja die Vermutung nahe, dass nie geplant war das zu veröffenltichen. 😉

  3. #5 Bernhard Kleinschmidt
    München
    Januar 27, 2022

    Mir scheint, die Defizite erklären sich daraus, dass dieses Machwerk ohnehin nur als Propagandainstrument (kontra Mitterlehner, pro Kurz) gedacht war. Das heißt, das Ergebnis der Studie sollte von Anfang an den gewünschten Kriterein entsprechen. Ein fundiertes Vorgehen hätte das vermutlich nicht erbracht.

    • #6 Andrea Schaffar
      Januar 27, 2022

      Ganz sicher. Und die Vorstellung, dass jetzt so einige ordentlich schwitzen, hat schon auch was. 😉

  4. #7 Matthias
    SC, USA
    Januar 27, 2022

    Da wird der Florian Freistetter ja bald zu seinem “Aschbacher-Update” noch das “Beinschab-Update” dazunehmen muessen… 🙂

  5. #8 Klaus Klein
    Bogota
    Januar 27, 2022

    Sehr geehrte Frau Schaffar,

    vielen Dank für Ihre Bemühungen und der Aufarbeitung dieses “Prunkstückes” aus der österreichischen Politik.
    Folgender Absatz von Seite 25 gefällt mir besonders:
    Die Quelle allen Geldes sind die Bürger. Daher hat der sorgsame Umgang mit dem Steuergeld für mich oberste Priorität.
    Wäre ich noch Steuerzahler in Österreich, würde ich eine Sammelklage auf Rückzahlung anstreben.

  6. #9 Joseph Kuhn
    Januar 27, 2022

    Im Moment ist die Studienseite nicht aufrufbar, vielleicht überlastet.