Als ob es nichts wichtigeres in der Welt gäbe, hier ein paar Bilder von Fossilien über die ich gestern auf meinem Weg von Lille nach Berlin gestolpert bin.
Die U-Bahn in Lille ist mit dem lokalen Tournai Kalk (Unterkarbon, 345-359 Mio Jahre alt) ausgelegt. Das ist ein schwarzer Kalkstein, der voller Crinoiden-Stielglieder steckt
es gibt ab und zu große tabulate Korallen
kleinere Rudisten, Fenestellen und Brachiopoden habe ich entdeckt. Das war einmal ein Meeresboden in einer Wassertiefe von weniger 25m in dem recht warmen Rheischen Ozean.
An der Metro Station Lille Beaux-Arts hat man Urgon-Kalke (Unterkreide, ca. 140-145 Mio Jahre alt) verabeitet in denen es von Schnecken und Muscheln wimmelt.
Die Kalke stammen vermutlich aus dem Süden von Frankreich, dort lag damals die flache warme Küste des Tethys-Meeres.
der Bahnhof Lille-Flandres gibt sich etwas heller. Hier wurden weiße mikrobialitische Kalke verbaut in denen stellenweise Austern und Schnecken sehr häufig sind.
Das Gestein stammt aus einer tropischen Lagune, ich weiß nicht aus welcher Gegend vermute aber das es auch Unterkreide-Alter hat und irgendwo aus dem Süden Frankreichs angefahren wurde.
Es ist vielleicht doch gar nicht so unwichtig. Wenn wir uns bewußt sind wie sehr die Welt um uns herum schon seit Millionen von Jahren vom Leben geprägt ist, dass das Leben dieser anderen Zeiten über all seine Spuren hinterlassen hat, überall tote Tiere herumliegen die davon Zeugen, dass wir Menschen erst seit kurzem hier auf der Welt sind, dann merken wir, wie vergänglich unsere als so statisch erlebte Umwelt tatsächlich ist. Was, wenn das Grönlandeis schmilzt? Im Karbon gab es noch kein Grönland, und in der Unterkreide war es dort gemütlich warm. Den Austern hat es gefallen.
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