Zugegebener Maßen die Taxidermie dort ist eigenwillig. Vierzigtausend ausgestellte Tiere, das ist aber was.
Ich rede vom Zoologische Museum in St. Petersburg, dem Museum mit dem Wal und dem Walross mit der Narbe, zu sehen im Header von “tiefes leben”.
Das Bild ist nun schon beinah 2 Jahre alt, das Museum wird aber sicherlich seinen Charme
bewahrt haben. Die Zeit tickt ja langsamer an solchen Orten, und ich
empfehle unbedingt an, es zu besuchen. Es ist eine seltsame Mischung
von unprätentiöser, öffentlich-gemachter Universitätssammlung,
russischer Megalomanie und Kitsch. Unten am Eingang gibt es keine
T-Shirts von Mammuten und Walen, sondern Plastikikonen und Bilder von
Putin und vom Väterchen Zar.
Megalomanisch ist auch das Petersburger Museum des VSGEI.
Hierhin verirrt sich selten ein Besucher. Dabei gibt es dort wirklich was zu sehen. Das war die größte Mineraliensammlung die ich je in meinem Leben gesehen habe. Die sowjetischen Geologen haben dort Stücke noch vom letzten Zipfel der ehemaligen SU zusammengetragen. Man bekommt einen Eindruck vom gigantischen Reichtum und der unendlichen Weite des Landes.
Aber es gibt vergessenere St. Petersburger Paläontologischen Museen, die KAFEDRA ist eine davon. Dabei ist die Sammlung historisch extrem wichtig und interessant. Mein Kollege G. Kiselev, arbeitet an der Uni, und da sieht es noch ein bisschen trauriger aus.
Ich frage mich manchmal ob der Bär da hinten in der Vitrine nachts die Kiste Belomorskanal geschmökt hat, oder wer das war..
Letzte Kommentare