Der wichtigste Prozess in Oklo hängt aber mit dem Wasser zusammen. Wenn Wasser eine Temperatur von 374 Grad Celsius erreicht, wird es zu Dampf – egal wie hoch der Druck unter der Erde ist. In dem porösen Sandstein entweicht das Wasser und die Neutronen werden nicht mehr so gut verlangsamt (moderiert) wie zuvor, bis sich das Gestein wieder abkühlt und das flüssige Wasser zurück kommt.
Das interessanteste an der Mine von Oklo ist, dass man alles das nach 1,7 Milliarden Jahren noch nachvollziehen konnte. Nicht nur das Uran blieb am Platz. Auch das Plutonium das in der Kernreaktion entstand, blieb im Erz. Dazu hat man die Bleiisotope und die Bleimenge in der Reaktorzone des Erzvorkommens in einer bemerkenswerten wissenschaftlichen Arbeit verglichen, mit den Erzen außerhalb der Reaktorzone. Plutonium zerfällt zu anderen Bleiisotopen als Uran und kann damit auch noch über eine Milliarde Jahre später erkannt werden. Es blieb dort, obwohl das Erz nur in einem porösen, von Wasser durchflossenem Gestein eingeschlossen war und noch dazu über hunderttausende Jahre teil eines aktiven Kernreaktors war. Das gilt nicht nur für das Plutonium, sondern auch für viele andere ehemals radioaktive Bestandteile.
Nun mag es sein, wie in der Wikipedia geschrieben wird, dass damit kein Beweis für Machbarkeit eines Endlagers erbracht ist. Aber es wurde mit Sicherheit der Gegenbeweis für die These erbracht, dass es unmöglich ist, Stoffe auf längere Zeit in der Erde einzuschließen. Noch dazu wurde dieser Gegenbeweis in der denkbar schlechtesten Umgebung dafür erbracht – in Sandstein mit viel Grundwasser und großer Hitze.
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