Aber ein großes Mehrfamilienhaus kann kein Plusenergiehaus oder Effizienzhaus Plus sein. Es braucht seine Energie von anderswo. Aber das ist kein Fehler, das ist nicht schlecht. Es wird nur behauptet es wäre ein Makel. Man kann viel freier entscheiden, wie man die Energie dann erzeugt. So ein Plusenergiehaus kann praktisch immer nur für eine Familie gebaut werden. Sie müssen viel mehr Raum einnehmen als ein normales Haus. Sonst reicht die Fläche der Solarzellen am Haus nicht aus. Nur ein viel zu großes Haus kann so viel Energie erzeugen, wie die wenigen Einwohner darin verbrauchen. Das ist aber ein völlig falsches Ziel, denn es wird nebenbei der Energiebedarf, die verbaute Fläche und das nötige Baumaterial maximiert.
Wenn es hier Forschungsbedarf gibt, dann daran wie man das Leben in großen Wohnhäusern attraktiver machen kann. Es gab immer wieder Projekte von Großsiedlungen die gescheitert sind. Aber kaum Forschung daran, weshalb sie scheiterten. Wahrscheinlich liegt es daran, dass man bei dieser Forschung nicht mit Millionenetats um sich werfen und Star-Architekten engagieren kann. Sehr oft scheint es bloße Verwahrlosung zu sein, weil man wegen der wenigen Häuser und der kleinen Fläche die große Zahl der Einwohner unterschätzt. Dabei ist eine Verbesserung der Lebensbedingungen in großen Wohnsiedlungen tatsächlich jeden Aufwand wert. Aber man spricht nicht eine wohlhabende Klientel an. Die heute vom schlechtem Gewissen geplagt werden. Die glauben, jetzt dringend “etwas gutes für die Umwelt” tun zu müssen, in der Hoffnung sich von früheren Sünden rein waschen zu können.
Diese Hausprojekte schreien aus jedem Winkel, dass sie exklusiv für reiche Menschen gebaut werden. Sie haben sich so weit von jeder Lebensrealität entfernt, wie es nur geht. Es hat jeden Spott verdient, den man in diesem Land noch aufbieten kann. Einem Land, in dem man sich schon Jahrzehnte dagegen sperrte einen Mindestlohn einzuführen. In dem die Politik eines Kanzlers, der einen “Niedriglohnsektor auf Weltniveau” haben wollte, noch immer nicht zurückgenommen wurde und dabei Applaus und Unterstützung von seinen grünen Koalitionären bekam.
So wie die meisten der Grünen Projekte sind sie ein Hohn an unserer Gesellschaft. Längst abgehoben, lassen sie den normalen Bürger hinter sich. Viel zu oft schon wurden solche Utopien in Gesetze gegossen, deren Profiteure ausschließlich in den wohlhabendsten Schichten zu finden sind. Man fragt sich, wer soll diese Utopien noch bezahlen?
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