Genauso kann man davon ausgehen, dass man unter bestimmten Bedingungen den politischen Rückhalt für bestimmte Entscheidungen verlieren wird. Die Förderpolitik des EEG ist zum Beispiel an den steigenden Umlagen und damit verbundenen Stromkosten gescheitert.
Es ist also immer abhängig von der gesamten Situation, ob etwas lohnenswert ist oder nicht, gerade wenn es auch lohnenswert für einige Politiker sein muss. Auf diese Weise können sich leider die Rahmenbedingungen oft schneller ändern, als sich die Einschätzung der Lage bei den entscheidendenen Leuten überhaupt ändern könnte. Je nach dem um welche Frage es geht und wer für die Entscheidung etwas zu tun verantwortlich ist.
Laptopklassen sind ein Beispiel dafür.
Wenn vor etwa 15 Jahren ein Politiker in die Presse kommen wollte, oder sich zumindest ein modernes Image geben wollte, dann schlug er vor, die Schüle von Schulklassen mit Laptops auszurüsten. Nun war das in den seltensten Fällen wirklich ernst gemeint und ging nie über einzelne Klassen hinaus. Das war auch unvermeidlich. Es war die Zeit, als Laptops noch im allgemeinen (umgerechnet) 2000 Euro kosteten. Das war beruhigend für alle Beteiligten.
Die Schulen in denen es eingeführt wurde, hatten ein Distinktionsmerkmal für ihre meist gehobene Schülerklientel. Die Kritiker konnten auf die zu hohen Kosten verweisen und die noch kaum entwickelte Software. Nur hat sich inzwischen alles geändert, nur die Diskussion nicht. Heute dagegen kostet es eine Schulklasse mit Laptops/Netbooks auszurüsten so viel, wie früher ein Klassenzimmer mit einem (verstaubten, fast nie gebrauchte) Computer auszustatten. Aber die Diskussion ist noch immer festgefahren in den alten Argumenten.
Die Rahmenbedingungen haben sich geändert. Was früher nicht ging, wäre heute leicht möglich. Aber die Einschätzung der Situation hat sich nicht geändert. Hauptsächlich deshalb, weil die Motivation weggefallen ist. Die Motivation bestand im Imagegewinn von Politikern während der Dotcom Boomphase. Die ist längst vergangen, mit Computern kann man längst nicht mehr so viel Ansehen gewinnen und so gerieten die Pläne in Vergessenheit.
Und so verlor die Frage, “Was geht?”, dort vollkommen an Bedeutung.
PS:
Dieser Artikel lag jetzt seit 4 Wochen in den Entwürfen. Und er ist leider ungefähr genauso verworren wie meine Gedanken dazu. Aber nennen wir ihn doch einfach authentisch. :)
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