Aus der “Banque Generale” wurde 1718 die “Banque Royale”, die Königliche Bank. Aber nun stand Philipp an dessen Spitze und nicht mehr John Law. Und Philipp verstand nicht, dass Papiergeld seinen Wert verliert, wenn man es in beliebigen Mengen ausgibt. Die Banque Royale gab noch mehr Papiergeld aus und die Sache wurde zum Problem. Die königliche Bank gab eine Milliarde Livre an Papiergeld aus und versicherte jedem, dass er es jederzeit gegen Silber austauschen konnte.

1719 wurden der Westindische Kompanie schließlich auch die Handelsrechte über alle anderen französischen Kolonien zugesprochen und aus ihr wurde die Indische Kompanie. Diese Tatsache, zusammen mit den immer größeren Versprechungen von Gold und anderen Reichtümern am Mississippi, ließen den Wert der Aktien immer weiter steigen. Der steigende Preis machte sie um so attraktiver und man kann sich ungefähr ausdenken wie es endete.

Das System kollabierte nach 4 Jahren im Jahr 1720.

Mehr dazu im ersten Band des hervorragenden Buch von Charles MacKay “Memoirs of Extraordinary Popular Delusions“, herausgegeben im Jahr 1841.

Übrigens: Meine Ablassbriefe kann man zwar bei keiner Bank gegen Silber eintauschen, aber sie funktionieren tatsächlich!

1 / 2

Kommentare (4)

  1. #1 meregalli
    12. Juli 2015

    Danke, sehr interessant.
    Wenn man weiterliest, findet man auch das Darién-Projekt. Von dem hörte ich auch noch nie was.

    Gibt es auch eine Möglichkeit, eine Sündenablass durch Erlagscheinzahlung zu erwirken?

  2. #3 oliver
    Bonn
    13. Juli 2015

    Von der South-Sea-Bubble, die gleichzeitig in England platzte, hatte ich schon was gehört. Aber das etwa das gleiche zu etwa der gleichen Zeit auch in Frankreich passiert ist, ist wirklich faszinierend.

    https://en.wikipedia.org/wiki/South_Sea_Company

    • #4 wasgeht
      13. Juli 2015

      Ja. Die kommt auch noch irgendwann dran. (Ist auch gleich das zweite Kapitel in MacKays Buch ;) )