Das Resultat ist, dass wir in Deutschland mit unserem dezentralen Stromnetz nicht mehr auskommen können. Es ist aber auch nicht so, dass wir jetzt ein teures zentrales Stromnetz aufbauen müssten. Nein, es ist schlimmer als das. Wir müssen mehrere zentrale Stromnetze gleichzeitig betreiben. Denn das Zentrum von dem der Strom kommt, ist eben kein Staudamm. Die Orte von denen der größte Teil des Stroms gerade kommt, wechseln ständig und man muss mit allem zurecht kommen, wie es gerade kommt.
Diese Form der “dezentralen Stromversorgung”, die eigentlich eine zentrale Stromversorgung mit umherwandernden Zentrum ist, braucht das gleiche Netz wie eine dezentrale Stromversorgung. Aber dieses Netz muss in allen Bereichen auf Kapazitäten ausgebaut werden, wie sie sonst nur bei einer zentralen Stromversorgung nötig sind – und zwar für jedes mögliche Zentrum! Deswegen ist der Ausbau aus so dringend nötig und so teuer.
Stromspeicher sind dabei übrigens auch keine bessere Lösung. Stromleitungen haben nämlich den unschlagbaren Vorteil, dass sie fast die gesamte Strommenge weiterleiten, mit sehr geringen Verlusten. Durch den Ausgleich zwischen den ständig wechselnden Zentren konnte man lange Zeit die Notwendigkeit der Stromspeicherung hinaus zögern und durch etwas viel effizienteres Ersetzen.
Aber auch das geht jetzt vorbei, denn die Strommengen bei gutem Wetter gehen längst über den Bedarf hinaus – obwohl sie im Jahresschnitt nur einen Bruchteil der Gesamtmenge darstellen.
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