Die Strafexpedition von 1871 verlief ganz ähnlich wie die Französische. Man nahm im Handstreich die Insel Ganghwa ein und verlangte eine Entschuldigung und Reparationszahlungen von den Koreanern. Die Gewährten trotz der Verluste weder das eine noch das andere und letztlich mussten die Amerikaner unverrichteter Dinge wieder abziehen.
1875 gab es schließlich Streit um eine japanische Depesche an den Koreanischen König. Der weigerte sich, sie auch nur zu öffnen. Die Japaner schrieben darauf “imperiales Dekret”, was man in Korea als Affront ansah. Denn damit stellte sich Japan implizit auf eine Stufe mit dem Chinesischen Kaiser – und das nicht zu unrecht. Den Chinesen war das klar und rieten den Koreanern, die Depesche anzunehmen und wenigstens zu lesen, konnten sie aber nicht überzeugen. Das führte schließlich dazu … muss ich das nochmal schreiben? Ja richtig. Die Insel Ganghwa wurde im Handstreich nun auch von den Japanern eingenommen.
Im Gegensatz zu den ersten beiden Expeditionen hatte diese Erfolg. Im Jahr 1876 wurde ein Handelsvertrag zwischen Japan und Korea abgeschlossen, der den Bedingungen des Verträge zwischen Japan und Amerika ähnelte. Dabei gab es natürlich den Unterschied, dass die Japaner diesmal auf der vorteilhafteren Seite standen. Genauso wie zuvor schon in Japan, brach damit der Isolationismus Koreas zusammen. Korea wurde damit aber zum Spielball der diversen imperialen Mächte, zu denen sich auch Russland und Japan zählten. Japan verteidigte letztlich seine Ansprüche auf Korea im Japanisch-Chinesischen Krieg von 1895 und im Japanisch-Russischen Krieg von 1905. Nach dem letzteren wurde Korea zum Japanischen Protektorat, was dann im Jahr 1910 zur Annektierung Koreas durch Japan führte.
Die Geschichte der Koreas im 19. Jahrhundert (die ihren Ursprung im Imjin-Krieg mit Japan im 16. Jh. hatte) reflektiert sich heute noch in der Politik in Nordkorea. Denn die Nordkoreanische Regierung sieht sich als legitime Fortsetzung des Koreanischen Staates, um so mehr seit 2009, als sich Nordkorea entgültig vom Kommunismus trennte.
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