Wie hoch genau man so einen Turm bauen kann, ob aufblasbar oder nicht, traue ich mich nicht zu sagen, ohne mit einem Bauingenieur gesprochen zu haben. Fest steht jedenfalls, dass die Antennenmasten in den USA mit etwas über 600m nicht im Ansatz die absoluten Grenzen der physikalischen Möglichkeiten austesten und im wesentlichen den Grenzen der Flugaufsichtsbehörde gehorchen. Es geht also noch deutlich höher. Fest steht auch, dass man mehrere Tonnen Gewicht auf diese Masten bringen kann. Allein die Antenne auf der Spitze des Masts von KVLY wiegt 4 Tonnen.
Bei garantierter Windstille ginge sicher noch viel mehr, es darf dann nur keine unerwartet starke Böe aufkommen. Wenn es darum geht Raketen zu starten, könnte man sich das Wetter immerhin aussuchen. Aber das wird wohl nicht passieren. Denn an der Stelle wird es Zeit, sich an die Konstruktionskosten des 600m Masts zu erinnern. 4 Millionen Dollar. Um in einigermaßen diskutable Höhen zu kommen, müsste der Turm aber zehn mal so hoch sein. Außerdem sollte der Turm doch wenigstens die zehnfache Tragfähigkeit haben. Auch wenn die Elektron, eine der kleinsten Raketen der Welt, nur 10t wiegt. Besser noch die hundertfache Tragfähigkeit um auch große Raketen von dort starten zu lassen.
Selbst wenn wir ganz naiv sagen, dass die zehnfache Höhe zu den zehnfachen Kosten führt und die hundertfache Nutzlast auch nur die Kosten verhundertfacht, hätten wir es mit einem 4 Milliarden Dollar Projekt zu tun. Realistisch wären es wohl noch viel größere Summen. Denn man muss viel mehr tun als einfach nur die tausendfache Menge Stahl zehnmal so hoch zu stapeln. Von 20km Höhe wäre man immer noch weit entfernt.
Die Grenze ist hier nicht das Material oder Physik, sondern die reine Vernunft.
Aber was, wenn ein reicher Mensch fragt, ob man einen 5km oder 10km hohen Antennenmast bauen sollte, einfach weil es geht? Dann vergesst die Vernunft und sagt: Ja! Den will ich unbedingt sehen!
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