Die Gewinnung von Uran aus Meerwasser ist unter den heutigen Marktbedingungen und mit der heutigen Technik unwirtschaftlich. Aber sie ist mit der heutigen Technik möglich, ohne dabei einen utopischen Aufwand betreiben zu müssen.

Einen Überblick über die diversen Techniken zur Urangewinnung aus Meerwasser, inklusive Details zu den chemischen Prozessen, gibt es hier. Ich bin aber kein Chemiker und kann nicht beurteilen, wieviel man damit anfangen kann.

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Kommentare (6)

  1. #1 werner
    11. September 2015

    Im Gleichen Rutsch sollte sich doch auch das im Meerwasser gelöste Gold konzentrieren lassen und die Kostenseite somit verbessern , oder ?

  2. #2 werner
    11. September 2015

    …und sollten das nicht 3.3 Microgramm (anstatt Milligramm) pro Kubikmeter Wasser sein?

  3. #3 Johannes
    11. September 2015

    @werner: Bei Gold stelle ich mir das schwieriger vor, da es ja ein Edelmetall ist und daher nur ungern reagiert. Lasse mich aber gern eines Besseren belehren :)

    LG Johannes

  4. #4 Struppi
    11. September 2015

    Interessante Verfahren. Was mir in diesen Studien fehlen sind die Seiteneffekte.

    Zum einen, welche Mengen an Säuren und Laugen in Relation zum gewonnenen Uran benötigt werden. Und das andere – da muss ich mir aber noch mal das Verfahren genauer anschauen – was passiert mit den anderen Inhaltsstoffen des Meerwasser? Kann damit tatsächlich selektiv Uran extrahiert werden?

    [angeschaut]
    Diese Studie zeigt das Verhältnis zu Ca/Mg also zu unproblematische Stoffe, andere werden nicht erwähnt.
    https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/aic.690340308/citedby

    Das wäre für die tatsächlichen kosten relevant, wenn ich Millionen Tonnen mit Schwermetall belastende Säure habe, dann muss diese entsorgt werden werden.

    Und was in diesen Modellen auch fehlt ist die Konzentrationabhängigkeit. Da U in sehr geringer Konzentration im Meerwasser ist, ich aber grosse Mengen daraus entferne verringert das die Gesamtkonzentration an dieser Stelle. D.h. man muss Stellen suchen wo es fortwährend steten Austausch von Meerwasser gibt.

    Und was ich auch nicht genau sehe, sind das die Kosten für das Verfahren der Anreicherung oder für den gesamtprozess zu einem nutzbaren Produkt?

    Also werden da Äpfel mit Birnen verglichen oder beziehen sich die kosten pro Tonne Uran tatsächlich auf das gleiche Endprodukt? Oder wird da einfach die Förderung mit der Anreicherung verglichen ohne die notwenidgen weiteren Verarbeitungsschritten?

    wg. dem Gold

    Das Verfahren soll und muss selektiv sein, ansonsten lohnt es sich nicht. Die von mir verlinkte Studie spricht von einer Anreicherung vom Faktor 200.000 des U im gegensatz zu <10 von Mg/Ca ob Gold (oder andere Stoffe) auch angereichert wird, steht da leider nicht.

    Die Reaktivität spielt in dem Verfahren aber keine Rolle, da es sich um eine Adsorbtion an ein Kunstoff handelt, da spielen die Ionenladung und Molekülgrösse eine Rolle.

    Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es für Gold ähliche Forschungen existieren. vielleicht ein Thema für weniger Diskussionswürdige Artikel ;-)

    Und was nun endgültig geklärt ist: Das Uran ist Sicher!

  5. #5 BreitSide
    Beim Deich
    11. September 2015

    Abo :-)

  6. #6 dgbrt
    12. September 2015

    Nur um mal die Größenordnungen der Zahlen zu verdeutlichen:
    Die Weltgesundheitsbehörde (WHO) empfiehlt für Uran im Trinkwasser einen Grenzwert von 30 µg/l. Das sind sogar 30 Milligramm pro Kubikmeter! Ein Milligramm ist natürlich nicht viel, aber bei Spurenelementen?

    Vielleicht lohnt es sich da mehr, einige bestimmte Mineralwasserquellen auszubeuten. Da wird das Zeugs ja tatsächlich aus dem Gestein heraus gespült.