Wann die restlichen Gebiete wieder bewohnbar sein werden hängt ganz davon ab, welchen Aufwand die Japaner betreiben. Aber selbst wenn alle Arbeiten sofort und für alle Zeit eingestellt würden, wären es weniger als 100 Jahre. Es wäre aber durchaus möglich die gesamten ehemals bewohnte Gebiete bis zum Jahr 2050 vollständig bewohnbar zu machen. Mit sehr großer Anstrengung wären auch noch frühere Daten möglich. Wieviel Aufwand sinnvoll ist, hängt ganz vom Urteil der lokalen Behörden ab.
In jedem Fall ist der Aufwand gigantisch im Vergleich zu dem Aufwand, Kernkraftwerke mit Containmentfiltern auszustatten, die das alles verhindert hätten. Die Containments von Siedewasserreaktoren wie in Fukushima waren dafür bekannt, dass sie im Fall einer Kernschmelz unweigerlich wegen dem Überdruck undicht würden. Deswegen wurden schon in den 70er Jahren Filter entwickelt, die den Überdruck ohne nennenswerte Kontaminierung der Umgebung reduzieren konnten. 1980 wurden diese per Gesetz in Schweden vorgeschrieben, 1988 auch in Deutschland und Frankreich. In Japan erst 2013.
Wer sich für die Technik interessiert, kann dazu die Proceedings einer Konferenz durchlesen, die 1988 unter Anwesenheit japanischer Teilnehmer in Paris durchgeführt wurde. Dort wird auch beschrieben, wie man in den Filtern mit dem entstehenden Wasserstoff umgeht. Es war weder eine Überraschung, dass er entstehen würde, noch, dass er eine ernsthafte Explosionsgefahr darstellt. In einem weiteren Dokument “a note on the outcome“, wurde jedem Teilnehmerland die Gelegenheit gegeben, sich über ihre weitere Politik in Bezug auf solche Filter (FCV = Filtered containment Vent) zu äußern. Das kürzeste Statement aller Teilnehmer kam aus Japan, auf Seite 9:
“At the moment, there is no decision regarding FCV.”
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