Es gibt Dinge von denen man erst hört, wenn es längst zu spät ist. Palmyra ist so ein Fall. Den Namen kennt man erst seit der Sprengung einiger der antiken Ruinen der Stadt. Tatsächlich gehörte die Stadt einmal zum Osten des römischen Reichs und lag später entlang der Seidenstraße nach China. Sie brachte es damit zu einigem Reichtum. Der König Odaenathus rettete dem römischen Reich im Krieg gegen die Perser sogar einmal den Hintern. (Sie waren nicht sonderlich dankbar. Bald darauf zerstörten sie die Stadt.) Nicht lang danach, im Jahr 273, wurde sie von Kaiser Aurelian zerstört. Und auch wenn sie später wieder aufgebaut wurde, erlangte sie nie wieder ihre alte Größe. Unter der Herrschaft der mongolisch-persischen Timuriden (die noch von Dschingis Khan persönlich abstammten) blieb um 1400 nur noch ein kleines Dorf und die Ruinen von Palmyra zurück.

Wer mehr über Odaenathus wissen will, findet es in diesen netten Videos:

(Und ja, ich hätte gerne etwas ausführlicheres geschrieben. Aber ich hatte noch anderes zu schreiben, das es in den nächsten Wochen zu lesen geben wird. Und so fehlte mir schlicht die Zeit. Aber in den Videos und Wikipedia-Artikeln ist tatsächlich viel interessantes und wissenswertes. Es lohnt sich!)

Kommentare (2)

  1. #1 BreitSide
    Beim Deich
    2. November 2015

    Ein Trauerspiel.

    Ich hatte in den letzten Monaten krankheitsbedingt die Möglichkeit, viel ZdfInfo zu schauen. Und da gab es – mindestens – eine sehr schöne Doku über Palmyra.

    Insofern war mir klar, was da zerstört wurde. Schlimm genug.

    Jetzt fehlt nur noch die Polemik wie damals bei den Buddha-Statuen in Bamiyan, dass “der Westen” erst dann was unternommen hat, als tote Steine zerstört wurden. Stimmte ja in beiden Fällen nicht, war aber ein wohlfeiles Argument.

    Wenn aber der Lupenreine und die Wahabiten es so wollen, wird halt Kultur zerstört :-(

  2. #2 Tim
    6. November 2015

    Immer wieder erstaunlich: Leute haben so wenig Vertrauen in ihre eigene Ideologie, daß sie sogar Angst vor Steinen haben und sie daher zerstören. Erbärmlich.