Dibenzyltoluol kostet pro kg (und damit pro kWh) nur etwa 4 Euro. Das wäre erheblich billiger als Batterien, bei denen man immernoch keine 100 Euro pro kWh erreicht hat. Allerdings gilt das nur, wenn man alle Ausgaben für die Anlagen zur Elektrolyse, Hydrierung, Dehydrierung und Stromerzeugung vernachlässigt. Die Batterie dagegen braucht nur ein Ladegerät und stellt den Strom direkt als Strom zur Verfügung.

Ob das ganze praktisch anwendbar ist, wage ich trotzdem zu bezweifeln. Es klingt tatsächlich nach einem umsetzbaren Prozess. Aber wenn überall Zahlen frisiert werden um die Technik besser dastehen zu lassen, dann gilt das möglicherweise auch für den Rest des Prozesses. Wer weiß schon, welche Probleme dort noch lauern. Freiwillig spricht man wohl kaum darüber.

1 / 2 / 3

Kommentare (7)

  1. #1 rolak
    5. November 2015

    eine Firma, die das umsetzen will

    Das klingt so wie ‘wir schrauben ihre Forschung zu unserem Produkt’ — doch es ein spinoff der FAU/ER, das seit Jahren schon die Erforschung und technische Umsetzung bearbeitet. Und in den üblichen Publikationen (Bsp) ist auch nur von 30-40% Wirkungsgrad die Rede.
    Vielleicht rücken sie auf Deine Anfrage hin ja die Daten der MachbarkeitsStudie heraus, die in ER steht und läuft.

  2. #2 Stefan
    5. November 2015

    Schön, dass Sie sich für das Thema interessieren, leider haben Sie die Daten der Tabelle fehlinterpretiert. Gerade im Absatz “100 % Betrug”: Die DEhydrierung hängt nicht von der Bereitstellungsmethode für Wasserstoff ab. D.h. diesen Wert anhand der tiefen Temperaturen bei PEM-Elektrolyse in Frage zu stellen macht keinen Sinn. Die Dehydrierung ist vielmehr an die Wasserstoffnutzung gebunden. Wird der Wasserstoff verbrannt (Gasturbine/Verbrennung) ist es möglich, einen Teil der Reaktionswärme aus der Abwärme zu beziehen.
    Die Konzepte sehen darüber hinaus vor, Hydrierung und Dehydrierung an einem Ort, z.B. neben dem Solar- oder Windpark umzusetzen. Auf diese Weise kann bei geeigneter Wahl der Reaktionstemperatur auch die Hydrierwärme für die spätere Dehydrierung gespeichert werden. In Summe könnte also in der Tat ein autarkes System entstehen.
    Abgesehen von diesen Ungereimtheiten gibt Ihr Beitrag aber einen schönen Überblick über die Technologie!

    • #3 wasgeht
      6. November 2015

      Erstens ging es nicht um die Abwärme von PEM Elektrolyse, sondern um die Abwärme von PEM Brennstoffzellen. Diese Wärme fällt mit 50-100 Grad an und taugt deswegen nicht zur Bereitstellung der Energie für die Dehydrierung.

      Was den Wärmespeicher angeht: Wie soll der aussehen?

      Wenn es einen effizienten und praktisch nutzbaren Wärmespeicher gäbe, mit dem man langfristig die Hydrierungswärme bei Temperaturen um die 300 Grad speichern könnte, dann würde man ihn benutzen. Nicht etwa zur Dehydrierung, sondern als Energiespeicher schlechthin, ganz ohne Wasserstoff. Denn mit Dampf um die 300 Grad kann man inzwischen Effizienzen um die 37-38% bei der Stromerzeugung erreichen.

      Die Wärmespeicher für die Dehydrierung bräuchten immernoch etwa ein Drittel der Größe – und die Effizienz der Speicherung wäre immernoch nicht besser als bei der Energiespeicherung als Wärme.

  3. #4 Was geht gar nicht...
    5. November 2015

    Was aus meiner Sicht gar nicht geht, ist über einen Vortrag schreiben, bei dem man nicht dabei war und dann aus Twitter-Nachrichten und Literatur eine Geschichte konstruieren. Erscheint mir wenig seriös.

    • #5 wasgeht
      6. November 2015

      Praktisch jeder Beitrag hier entsteht nur aus Literatur in der einen oder anderen Form. Das tue ich deswegen, weil ich in der Literatur die Fakten nachlese. Sind die reichlich 300 Beiträge auch alle unseriös?

      Die Twitter-Meldungen gibt es nur ab und zu als Bonus obendrauf. In diesem Fall deswegen, weil ich so darauf aufmerksam geworden bin.

  4. #6 BreitSide
    Beim Deich
    5. November 2015

    @was geht: …aber mir tat ein Handgelenk weh – und solche Dinge werden nicht davon besser, dass man den Schmerz ignoriert und einfach weiter schreibt.

    Geht´s wieder? Schon mal ne ergonomischere Tastatur ausprobiert? Oder ne senkrecht-Maus? Trackball? Bar Maus/Roller-Maus? Es gibt da inzwischen alles Mögliche.

    Ich hab im Job ne Bar/Roller-Maus, hat sich sehr gut bewährt.

    Oder es kommt ganz woanders her… Gute Besserung!

    • #7 wasgeht
      6. November 2015

      Ja, geht wieder.

      Der ganze Trick besteht wirklich darin, das zu unterlassen, was den Schmerz verursacht.