Es wäre auch nicht auszuschließen, dass die Astronomen auf der Suche nach diesen Asteroiden den Planeten selbst zufällig finden. Zur Zeit ist aber selbst die Existenz eines möglichen neunten Planeten nur eine Spekulation, wenn auch eine mit Messungen und wissenschaftlicher Analyse unterlegte Spekulation.

In jedem Fall wäre der Planet sehr weit entfernt. Ein möglicher Planet, so spekulieren die Forscher am Ende des Papers, hätte zum Beispiel eine Umlaufbahn mit einer Entfernung von der Sonne zwischen 300 und 1100 Astronomischen Einheiten. Neptun und Pluto befinden sich dagegen in einer Entfernung von etwa 30 Astronomischen Einheiten. Der neunte Planete wäre damit ein kalter, dunkler Ort. Um ihm einen Besuch abzustatten, wäre auch sehr viel mehr nötig, als eine kleine Sonde wie New Horizons.

(Dieser Artikel erschien heute früh um 8:37 schon auf Golem.de)

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Kommentare (8)

  1. #1 Name auf Verlangen entfernt
    22. Januar 2016

    “Mit keiner dieser Methoden kann ein Planet entdeckt werden.”

    – Stimmt. Neptun wurde doch auch genau so entdeckt, als Adams und Le Verrier anhand der Ablenkung von Uranus aus seiner Bahn – der letzte für uns in guten Nächten als matte Scheibe sogar mit dem Auge sichtbare Planet – auf einen weiteren Riesen schlossen: Neptun, den man von Camebridge aus gern “Oceanus” genannt hätte. Aber schließlich triumphierte die Theorie – “θεωρεῖν theorein ‚beobachten, betrachten, [an]schauen‘”, laut Wiki – also “Sicht” bedeutet – weil man den Himmelsausschnitt auszuwählen verstand aus den Gradanomalien des Uranus.

    • #2 wasgeht
      22. Januar 2016

      Für Neptun hatte man einen sehr nahen und gut beobachteten Planeten, der nah genug war um gravitativ von ihm beeinflusst wurde – Uranus.

      Hier geht es um 13 Asteroiden die ganz grob aus der gleichen Richtung kommen (einem Viertel des Himmels) und Umlaufzeiten in der Größenordung von einigen Jahrtausenden haben.

      Es geht nur darum plausible Gründe zu finden, wie soetwas zustande kommen kann.

  2. #3 Ludger
    22. Januar 2016

    @ Herrn Termin
    Ein guter Astrologe müsste doch anhand der beobachteten Ereignisse auf der Erde (Schicksalsschläge, Erdbeben, Kriege und andere Katastrophen) zurückrechnen können, in welchem Haus sich der unbekannte Planet gerade aufhält. Das wäre doch mal ne Aufgabe, bei der die Astrologen bleibenden Ruhm erlangen könnten, wenn der Planet dann dort auch gefunden würde.

  3. #4 _
    22. Januar 2016

    Dieser Planet ist aber auffaellig unauffaellig :-)

  4. #5 Sebi
    24. Januar 2016

    Nur ein kurze Korinthenkackerei bezüglich der Wahrscheinlichkeit von weit unter 1%. Wenn die Forscher mit normalen statistischen Mitteln gearbeitet haben, stimmt die Aussage im Post nicht. Richtig müsste es wohl heißen: falls die Bahnen der Asteroiden zufällig gewählt werden (aus einer Verteilung, die keinen zusätzlichen Planeten beinhaltet), so wäre die Warscheinlichkeit, die beobachteten Bahnen oder Bahnen, die noch “unwahrscheinlicher” (im Sinne von weiter vom Erwartungswert entfernt) sind, zu erhalten, weit geringer als 1%.

    Dieser Fehler wird zwar oft begangen, vielleicht auch weil die korrekte Formulierung recht umständlich ist und von nicht statistisch bewanderten Menschen auch nicht auf Anhieb verstanden wird, aber wir sind hier ja schließlich auf einem Wissenschaftsblog ;)

    • #6 wasgeht
      25. Januar 2016

      Du hast natürlich völlig recht und kriegst von mir auch den offiziellen WasGeht-Korinthenkackerberechtigungsschein, erhältlich bei der bei der zuständigen Ausgabestelle auf den Komoren.

      Aber das kommt davon, wenn man Artikel für ein breites Publikum schreibt. ;)

  5. #7 Raspel
    26. Januar 2016

    “Die Modelle sind stark vereinfacht, um überhaupt analytisch lösbare Gleichungen zu erhalten.”

    Deshalb taugen auch die analytischen Lösungen nix, weil man nicht einmal das allgemeine

    Dreikörperproblem analytisch lösen kann.

    “Allerdings liefern solche numerischen Modelle keine mathematisch exakten Lösungen. ”

    Numerische Modelle liefern Lösungen im Bereich der gewünschten Genauigkeit und die kann beliebig (!)

    gesteigert werden. Es ist nur eine Frage des Rechenaufwands.

    Jede numerische Lösung ist daher einer analytischen Lösung weit überlegen. Analytisch kann man zwar

    exakt rechnen. Aber das Ergebnis hat mit der Realität nichts zu tun. Numerische Lösungen sind zwar

    niemals exakt, kommen dafür der Realität sehr nahe.

    Es gibt in der Natur kein einziges Problem, welches analytisch besser gelöst werden kann als numerisch!

    Der Begriff “Störungsrechnung” scheint aus der analytischen Astronomie zu kommen. Man kennt die

    “normalen” Bahnen der Planeten entsprechend den analytischen Keplerschen Gesetzen und und schaut

    dann, was ein einzelner Körper an diesem System bewirkt.

    Bei der numerischen Berechnung gibt es hingegen keine Störungsrechnung. Da ist sozusagen Alles eine

    durchgehende Störung :) Weil hierbei der Einfluß jedes Himmelskörpers auf alle anderen Himmelskörper

    für jeden Zeitpunkt berechnet wird und dann wird eine Prognose für einige Sekunden/Tage in die Zukunft

    gewagt.

    Solche Rechnerei ist extrem aufwendig, wenn man “Alles” berücksichtigen will. Zudem können sich kleinste

    Fehler in längeren Zeiträumen so stark bemerkbar machen, daß das Ergebnis mit der Realität überhaupt

    nicht mehr übereinstimmt, nicht einmal annähernd. Jedoch scheint dies in unserem Sonnensystem nicht zu

    passieren, das verhält sich zumindest mathematisch stabil.

    Hier einmal das Sonnensystem im Verlauf von 666 Jahren. Damit man etwas sieht, habe ich die Bahndaten so skaliert, daß sie alle ähnlich groß erscheinen. Die Farben sind entsprechend der Planetenreihenfolge gewählt. Merkur=2=rot, Erde=4=grün. Bezugsreferenz ist hier die Sonne selbst. Man erkennt, die Bahnen scheinen “stabil”:

    https://oi67.tinypic.com/103tp9x.jpg

    Hier habe ich als Bezugsreferenz den Sonnensystemschwerpunkt gewählt. Da sieht alles etwas anders aus. Sonne=1=weiß. Man sieht, auch die Sonne tanzt um den gemeinsamen Schwerpunkt herum und die Planetenbahnen sind verschmiert:

    https://oi68.tinypic.com/2n03hfq.jpg

  6. #8 Raspel
    27. Januar 2016

    “Die Modelle sind stark vereinfacht, um überhaupt analytisch lösbare Gleichungen zu erhalten.”

    Deshalb taugen auch die analytischen Lösungen nix, weil man nicht einmal das allgemeine Dreikörperproblem analytisch lösen kann.

    “Allerdings liefern solche numerischen Modelle keine mathematisch exakten Lösungen. ”

    Numerische Modelle liefern Lösungen im Bereich der gewünschten Genauigkeit und die kann beliebig (!) gesteigert werden. Es ist nur eine Frage des Rechenaufwands.

    Jede numerische Lösung ist daher einer analytischen Lösung weit überlegen. Analytisch kann man zwar exakt rechnen. Aber das Ergebnis hat mit der Realität nichts zu tun. Numerische Lösungen sind zwar niemals exakt, kommen dafür der Realität sehr nahe.

    Es gibt in der Natur kein einziges Problem, welches analytisch besser gelöst werden kann als numerisch!

    Der Begriff “Störungsrechnung” scheint aus der analytischen Astronomie zu kommen. Man kennt die “normalen” Bahnen der Planeten entsprechend den analytischen Keplerschen Gesetzen und und schaut dann, was ein einzelner Körper an diesem System bewirkt.

    Bei der numerischen Berechnung gibt es hingegen keine Störungsrechnung. Da ist sozusagen Alles eine durchgehende Störung :) Weil hierbei der Einfluß jedes Himmelskörpers auf alle anderen Himmelskörper für jeden Zeitpunkt berechnet wird und dann wird eine Prognose für einige Sekunden/Tage in die Zukunft gewagt.

    Solche Rechnerei ist extrem aufwendig, wenn man “Alles” berücksichtigen will. Zudem können sich kleinste Fehler in längeren Zeiträumen so stark bemerkbar machen, daß das Ergebnis mit der Realität überhaupt nicht mehr übereinstimmt, nicht einmal annähernd. Jedoch scheint dies in unserem Sonnensystem nicht zu passieren, das verhält sich zumindest mathematisch stabil.

    Hier einmal das Sonnensystem im Verlauf von 666 Jahren. Damit man etwas sieht, habe ich die Bahndaten so skaliert, daß sie alle ähnlich groß erscheinen. Die Farben sind entsprechend der Planetenreihenfolge gewählt. Merkur=2=rot, Erde=4=grün. Bezugsreferenz ist hier die Sonne selbst. Man erkennt, die Bahnen scheinen “stabil”:

    https://oi67.tinypic.com/103tp9x.jpg

    Hier habe ich als Bezugsreferenz den Systemschwerpunkt gewählt. Da sieht alles etwas anders aus. Sonne=1=weiß.

    https://oi68.tinypic.com/2n03hfq.jpg