Die letzten beiden Ausgaben vom Countdown Podcast – unter anderem mit einem Livekommentar zur ersten Landung der Falcon 9 auf dem Schiff “Of Course I still Love You”.
Das Motto gilt übrigens auch für die Leser dieses Blogs. Ich gelobe hiermit Besserung. Ich geriet etwas mit dem Ehrgeiz etwas ganz besonderes zum Wiedereinstieg liefern in Konflikt – weil mir dazu schlicht die Zeit dafür fehlte. Ja, das gehörte nicht zu den schaueren Ideen der letzten Wochen. Es tut mir leid, wenn jetzt zunächst einige verspätete Artikel “aus der Konserve” kommen. Sobald es geht kommen dann auch wieder aktuellere Beiträge.
Wie dem auch sei. Die Countdown-Podcast Ausgabe 33 “Mit 20 Prozent weniger Explosionen” gibt es natürlich auf der Webseite und als Download.
Mein Artikel von Golem.de las sich so:
SpaceX gelingt Landung auf Drohnenschiff
Die zweite gelungene Landung der Falcon 9, diesmal auf dem Meer, zeigt, dass die Wiederverwendung von Raketen ein Teil der Zukunft der Raumfahrt sein wird.
Der 23. Flug einer Falcon-9-Rakete hat mit der zweiten erfolgreichen Landung der ersten Stufe geendet, diesmal auf dem Drohnenschiff “Of course I still love you”. Nach zahlreichen fehlgeschlagenen Landeversuchen, die allesamt in spektakulären Explosionen endeten, landete die erste Stufe weich und blieb trotz starken Wellengangs sicher stehen.
Obwohl die Raketenstufe bei dieser Mission auch zum Startort hätte zurückkehren können, entschied sich SpaceX für die schwierigere Landung auf dem Schiff, um darin mehr Erfahrung zu sammeln. Aus dem Jubel über die erfolgreiche Landung wurden im Kontrollzentrum “USA-USA”-Rufe.
Das Landemanöver wurde von fliegenden Drohnen im Livestream übertragen.
SES ist potenzieller Kunde für ersten Flug mit Wiederverwendung
Nachdem SpaceX-Chef Elon Musk angekündigt hat, dass die erste gelandete Stufe aus der Orbcomm-8 Mission als Museumsstück ausgestellt wird, soll diese Stufe nun erstmals wiederverwendet werden. Nach ihrer Rückkehr am Sonntag soll sie zehn Testzündungen am Boden durchlaufen und damit für die Wiederverwendung zertifiziert werden. Anders als beim Space Shuttle soll zwischen den Flügen keine aufwendige Generalüberholung der Raketenstufe stattfinden, um die Kosten niedrig zu halten. So sagte es Elon Musk in der Pressekonferenz nach dem Flug.
Einen potenziellen Kunden hat SpaceX bereits gefunden. Die Luxemburger Firma SES, deren Satelliten SES-8 und SES-9 bereits von Falcon-9-Raketen gestarten wurden, hat angeboten, das Risiko eines Starts mit einer gebrauchten Stufe auf sich zu nehmen. Sie verlangt dafür aber einen Nachlass von 50 Prozent des üblichen Startpreises. SpaceX hofft, durch die Wiederverwendung der ersten Stufe die Startpreise langfristig um etwa 30 Prozent reduzieren zu können.
Erfolgreiche Mission
Auch der Rest des Starts der CRS-8 Mission verlief erfolgreich. Der Dragon-Transporter wurde auf eine Umlaufbahn unterhalb der ISS gebracht, die für das Dockingmanöver noch weiter angehoben wird. Auf diese Weise soll jede potentielle Gefährdung der Raumstation durch missglückte Startmanöver von Raumtransportern eliminiert werden.
An Bord des Dragon ist auch das ausfaltbare Modul Beam von Bigelow Aerospace, das an der ISS getestet werden soll. Die Firma hat vor, aus einer größeren Variante dieses Moduls private Raumstationen zu bauen.
Die erfolgreiche Landung auf dem Schiff bedeutet einen großen Fortschritt für SpaceX. Bei der Landung im Meer verliert die Falcon 9 nur noch etwa 15 Prozent der Nutzlast, bei der Rückkehr zum Startplatz, wie bei der ersten geglückten Landung, sind es etwa 30 Prozent. Das Manöver wird auch für die Falcon Heavy unumgänglich sein. Die lang angekündigte Schwerlastrakete von SpaceX besteht aus drei Stufen, die der ersten Stufe einer Falcon 9 entsprechen. Während die beiden äußeren Stufen zum Startort zurückkehren werden, wird die zentrale Stufe weiter fliegen und damit im Meer landen müssen.
Anspruchsvolles Landemanöver
Die Landung der ersten Stufe einer Falcon 9 stellt deutlich höhere Anforderungen an die Technik als die Landung der New-Shepard-Rakete von Blue Origin, die inzwischen ihren dritten Flug erfolgreich bestanden hat. Während die New Shepard eine Nutzlast von etwa 4 bis 5 Tonnen auf Mach 3,7 beschleunigt, muss die erste Stufe der Falcon 9 eine Masse von über 120 Tonnen auf eine Geschwindigkeit über Mach 6 bringen.
Die Raketenstufe der Falcon musste dafür so leicht gebaut werden, dass sie bei der Landung nicht mit ihren Raketentriebwerken schweben kann. Schon ein einziges der neun Merlin-Triebwerke entwickelt beim Landemanöver so viel Schub, dass die Stufe nach dem Abbremsen sofort wieder nach oben fliegen würde. Anders als die New Shepard von Blue Origin kann die Stufe nicht vor der Landung wie ein Helikopter über dem Boden schweben und dann sanft aufsetzen.
Stattdessen muss zur Landung das Triebwerk genau in dem Moment abgeschaltet werden, bei dem es zum Aufsetzzeitpunkt keinen Schub mehr entwickelt. Es ist wie der Versuch, mit einem Bungeeseil von einer Brücke zu springen und damit sanft auf einer darunter liegenden Straße zu landen, indem man genau im richtigen Moment das Seil mit einem Messer durchschneidet, bevor es den Springer wieder in die Luft zieht.
Derweil hat Airbus Safran Launchers, die Herstellerfirma der Ariane-Raketen, angekündigt, dass die neue Ariane 6 bei voller Auslastung im Jahr 2023 mit den derzeitigen Startpreisen einer Falcon 9 ohne Wiederverwendung mithalten können soll. Elon Musk sagte in der Pressekonferenz nach dem Flug, er hoffe, dass auch andere Raumfahrtfirmen dem Beispiel von SpaceX folgten und so die Kosten der Raumfahrt senkten.
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