Es begab sich, dass Zeit Online einen Artikel über das Atombombenprogramm von Nordkorea haben wollte. Ich lieferte die folgenden beiden Texte. Ich habe auf eine sachliche Beschreibung und poilitsch möglichst neutrale Haltung wert geleget. Der darauf basierend von Zeit Online veröffentlichte Text war derart katastrophal und politisch verbrämt, dass ich auf meine Namensnennung und mein Honorar verzichtet habe. Aber vergleicht selbst.

Wie sich herausstellt ist es bei solchen Zeitungen normal, dass die Redaktion die These des Textes festlegt. Meine Texte waren trotz Überarbeitung angeblich unbrauchbar. Am Telefon bedauerte meine Ansprechpartnerin in der Redaktion gestern lediglich, dass die gewünschte These und Schlagrichtung des Textes nicht kommuniziert wurde. Man hätte ja eher feststellen können, dass ich mit der These nicht einverstanden bin und sich dafür einen anderen Autor suchen können.

Zum nun folgenden Text wurde mir gesagt: “Ich sage es mal ganz offen: Es handelt sich halt um den gesamten Hintergrund für einen Artikel – was fehlt, ist der Artikel, die Geschichte. In unseren Vorgesprächen hatte sich ja abgezeichnet, dass das passieren könnte. Wir werden mit deinem Material sehr gut arbeiten können.”

Dieser ersten Version gab ich die Überschrift

Wie kam Nordkorea an die Bombe

Wie ist das verarmte Nordkorea zu einer Atombombe gekommen? Hightech wird aus diesem Land im allgemeinen nicht erwartet. Bei den ersten nordkoreanischen Tests  gab es noch Spötter und Zweifler, die dahinter nichts weiter als Propaganda mit großen Mengen Sprengstoff vermuteten.

Das Problem ist, dass Kerntechnik längst kein Hightech mehr ist. Schon in den 40er Jahren brauchte das Manhatten Projekt kaum mehr als drei Jahre und ein Budget von zwei Milliarden US-Dollar (heute inflationsbereinigt 27 Milliarden US-Dollar) um die Atombombe von der reinen Theorie in die Praxis zu bringen. Damals wusste niemand, welche Ansätze zu diesem Ergebnis führen würden. Also wurden alle erfolgsversprechenden Ansätze gleichzeitig verfolgt. Heute ist selbst bei einer vollständigen Neuentwicklung viel weniger Aufwand nötig, denn die Ergebnisse sind heute bekannt.

Das erste Problem ist die Beschaffung des nötigen Materials. In der Bombe werden Atome gespalten, wenn sie von Neutronen getroffen werden. Diese Atome müssen bei der Spaltung genug Neutronen freisetzen, dass weitere Atome gespalten werden können, obwohl immer einige Neutronen verloren gehen. Gleichzeitig darf das Material nicht schon von sich aus so viele Neutronen freigeben, dass die Kettenreaktion zu früh einsetzt. Das Material darf auch nicht stark radioaktiv sein, schließlich kommt es bei der Herstellung und im Einsatz immer wieder in die Nähe von Menschen.

Es gibt zwei Wege solches Material herzustellen, beide beginnen mit Uran. Auf der Erde gibt es zwar etwa vier mal so viel Blei wie Uran, dennoch ist es ein weit verbreiteter Stoff. Wenn es nicht um konkurrenzfähige Preise geht, kann es auch aus minderwertigen Erzen oder sogar Meerwasser gewonnen werden. Natürliches Uran besteht aus einer Mischung von zwei Isotopen. Es ist also ein Mischung aus zwei unterschiedlichen Stoffen, die aber trotzdem beide Uran sind und in der Chemie fast identische Eigenschaften haben. Deshalb treten beide Stoffe fast überall in der gleichen Mischung auf. Sie unterscheiden sich nur durch das Gewicht der Atomkerne.

Die beiden Stoffe sind Uran-235 und Uran-238. Der erste ist auch so schon für den Bau einer Atombombe geeignet, macht aber nur einen Anteil von 0,7 Prozent im Uran aus. Das ist zu wenig. Der große Anteil von Uran-238 verhindert in der Bombe eine Kettenreaktion. Erst sehr hohe Anteile von Uran-235 ermöglichen den Bau von Atombomben. Im Manhattenprojekt wurden eine ganze Reihe von Anlagen entwickelt, die das unterschiedliche Gewicht der Atomkerne ausnutzen um die beiden Stoffe voneinander zu trennen. Die modernen Gaszentrifugen waren damals noch zu unzuverlässig. Stattdessen kamen Anlagen zur Gasdiffusion und starke Magnetfelder zum Trennen von ionisiertem Gas zum Einsatz.

Das Ergebnis führte zu der Bombe, mit der die US Airforce 1945 große Teile von Hiroshima zerstörte. Zur gleichen Zeit liefen die Arbeiten an der Beschaffung eines anderen Materials. Plutonium-239. Es entsteht in Kernreaktoren, wenn Uran-238 ein langsames Neutron aufnimmt und zu Uran-239 wird. Durch zwei radioaktive Zerfälle wird es nach wenigen Tagen zu Plutonium-239. Plutonium ist ein anderes Element als Uran und kann deshalb chemisch von Uran getrennt werden.

Einen Kernreaktor zu konstruieren war einfacher als die Anreicherungsanlagen, von denen zunächst niemand wusste, ob sie gut genug funktionieren würden. Uran muss nicht angereichert werden, um einen Kernreaktor zu betreiben. Wenn die Neutronen aus der Kernspaltung abgebremst werden, steigt die Chance stark, dass sie ein Uran-235 Atom spalten. Vor allem steigt die Chance ein Uran-235 Atom zu spalten viel stärker als die Chance, dass die Neutronen von einem Uran-238 Atom eingefangen werden. Aber es ist knapp. Es dürfen nur nicht zu viele Neutronen an andere Stoffe verloren gehen. Nur wenn die Neutronen mit sehr reinem Graphit oder schwerem Wasser abgebremst (also moderiert) werden, kommt die nötige Kettenreaktion zu stande.

Weltweit war zunächst Graphit der Stoff der Wahl. Um schnell Plutonium für das Manhattenprojekt zu erzeugen wurden drei 250 Megawatt Reaktoren gebaut. Sie können aber nicht wie die meisten Kernkraftwerke betrieben werden. Wie beim Uran gibt es auch verschiedene Isotope von Plutonium. Wenn das frisch erzeugte Plutonium-239 in dem Reaktor verbleibt, fängt es weitere Neutronen ein. In zwei Dritteln der Fälle wird es dann gespalten. In einem Drittel der Fälle wird es zu Plutonium-240. Das hat eine kleine Chance spontan durch Kernspaltung zu zerfallen. Dabei werden Neutronen frei.

Wenn der Anteil von Plutonium-240 zu hoch wird, ist es deswegen für den Bau von Atombomben nicht mehr geeignet. Die Kettenreaktion wird in der Bombe zu einem genau festgelegten Zeitpunkt mit einem Zünder gestartet, der den Sprengkern mit Neutronen flutet. Mit zu viel Plutonium-240 im Kern startet die Kettenreaktion zu früh und es kommt keine nennenswerte Explosion zu stande. Um waffenfähiges Plutonium zu erzeugen muss in relativ kurzen Abständen, je nach Reaktortyp, regelmäßig Uran in den Reaktor gegeben und wieder entnommen werden. In Druck- und Siedewasserreaktoren, die heute die meisten Kernkraftwerke betreiben, ist das nicht möglich ohne jedes Mal das gesamte Kraftwerk für einige Tage still zu legen.

Es gibt aber Reaktortypen, die das zulassen. Dazu gehören etwa die englischen Magnox Reaktoren. https://en.wikipedia.org/wiki/Magnox Es sind graphitmoderierte Reaktoren die mit Kohlendioxid gekühlt und mit Natururan betrieben werden. Ihre Brennstäbe befinden sich in Druckröhren und können so im laufenden Betrieb ausgetauscht werden. Sie lieferten auch Plutonium für das britische Atomwaffenarsenal. Die Plutoniumproduktion wurde dort offen diskutiert und rechtfertigte als “Plutonium Credit” die höheren Stromkosten der britischen Kernkraftwerke. Ähnliche Reaktoren wurden etwa auch in Frankreich, Italien und Japan gebaut.

Das Nordkoreanische Atomprogramm

1987 wurde ein kleiner Magnox Reaktor im nordkoreanischen Yongbyon eröffnet. Er hat eine Leistung von etwa 20 Megawatt und kann daraus 5 Megawatt Strom erzeugen. Die Leistung ist auch ein Maß dafür, wieviele Atome in dem Reaktor gespalten werden und damit auch dafür, wieviel Plutonium darin erzeugt wird. 20 Megawatt sind sehr wenig, aber es reicht bei voller Leistung für etwa einen Sprengkopf (rund 6kg Plutonium-239) pro Jahr. Der Reaktor läuft allerdings nicht ständig auf voller Leistung und war von 1994 bis 2003 vollständig außer Betrieb. Zum Vergleich: Im südkoreanischen Kernkraftwerk Wolsong stehen vier Candu Reaktoren. Sie werden mit schwerem Wasser moderiert, sind aber ebenso mit Druckröhren ausgestattet und werden mit Natururan betrieben. Jeder dieser Reaktoren hat die hundertfache Leistung des Reaktors von Yongbyon. Sie könnten an einem Tag mehr Plutonium-239 erzeugen als Nordkorea in einem ganze Jahr.

Die geringe Menge an verfügbaren Plutonium schlägt sich auch im Testprogramm von Nordkorea nieder. Die nordkoreanischen Bomben sollen vergleichsweise wenig Plutonium enthalten. Hatten die ersten amerikanischen Atombomben der 40er Jahre noch Sprengköpfe aus 6 Kilogramm Plutonium, sollen die getesteten nordkoreanischen Bomben mit 2 bis 5 Kilogramm auskommen. Das reduziert nicht nur die erzielbare Sprengkraft, es wird auch mehr Sprengstoff benötigt, um die Bombe zur Zündung zu bringen. Nordkorea hat nach eigenen Angaben seit 2009 auch Zentrifugen zur Urananreicherung in Betrieb, die die niedrige Plutoniumproduktion des Reaktors ergänzen sollen. Die werden aber auch dazu dienen, einen neuen Kernreaktor mit Brennstoff zu versorgen, der mit 100 Megawatt Leistung etwa 30 Megawatt Elektrizität erzeugen soll.

Das wahrscheinliche Ziel der diversen Bombentests ist es, möglichst kleine Sprengköpfe zu entwickeln, die von den nordkoreanischen Trägerraketen möglichst weit getragen werden können. Dabei hält sich Nordkorea an den Vertrag zum Stop atmosphärischer Atombombentests. Alle Tests finden unterirdisch statt. Das macht es schwierig den Fortschritt dieser Entwicklung von außen nachzuvollziehen. Andererseits werden so fast alle radioaktiven Produkte der Explosion eingeschlossen und es gibt keinen Fallout. Nur ein kleiner Teil der Edelgase – vor allem Xenon – kann durch Klüfte und Spalten im Gestein entkommen, wie es auch natürliches Radon tut. Die kleinen Mengen machen Analysen selbst unter günstigen Umständen schwierig.

Schon die Sprengkraft lässt sich nur schwer beurteilen. Die Schockwellen der Explosion verbreiten sich je nach Gestein unterschiedlich gut, aber die genaue Geologie des Gesteins in den unterirdischen Testanlagen ist nur den Nordkoreanern selbst bekannt.

Messungen von radioaktivem Xenon haben nicht nur bestätigt, dass die Explosionen von Kernsprengköpfen stammen, sondern auch, dass zumindest der erste Test mit Plutonium durchgeführt wurde. Bei der Kernspaltung entstehen sowohl Xenon-133 als auch Xenon-135. Je nach Ausgangsmaterial unterscheidet sich allerdings das Verhältnis der beiden Isotope zueinander. Bei der Spaltung des schwereren Plutonium-239 wird im Verhältnis mehr Xenon-135 entstehen als bei der Spaltung des etwas leichteren Uran-235. Genauso könnte aus der Analyse von Spaltprodukten bestimmt werden, ob es sich um eine einfache Atombombe handelt, oder eine die durch Kernfusion “geboostet” wurde. Die schnellen Neutronen aus der Kernfusion können dabei helfen, eine größere Menge Uran oder Plutonium zu spalten, selbst wenn die Energiemenge aus der Kernfusion verschwindend gering ist. Die Kernspaltung mit schnellen Neutronen verändert aber nochmals die Verhältnisse der entstehenden Spaltprodukte. Das klappt aber nicht, wenn für die Analyse nur kleine Spuren von Spaltprodukten zur Verfügung stehen, die zufällig vom Wind in die Detektoren getragen werden.

Es gibt auch andere Detektoren, die nukleare Explosionen nachweisen sollen um die Atomwaffensperrverträge zu überwachen, wie Infraschalldetektoren oder Satellitensysteme wie die Vela Konstellation. Aber abgesehen vom Ort und der ungefähren Stärke der Explosion selbst lässt sich aus deren Daten kaum etwas über den Mechanismus der Explosion sagen. Sehr schwache Explosionen lassen sich auch ganz verbergen. Es wird geschätzt, dass eine unterirdische Explosion mit einer Stärke von 50 Tonnen TNT Äquivalent außerhalb Nordkoreas selbst unter guten Umständen nicht nachweisbar ist.  Das ist immernoch mehr als die doppelte bis fünffache Sprengkraft der kleinsten taktischen Nuklearsprengköpfe, wie Davy Crockett.

Aber es stellt sich längst nicht mehr die Frage, ob Nordkorea Kernsprengköpfe testet oder nicht. Die erreichbare Sprengkraft ist nur begrenzt durch gut bekannte Gesetze der Physik. In den USA und der UdSSR hat deren Ausreizung bis zur Entwicklung der ersten Wasserstoffbomben weniger als 10 Jahre gedauert. Auch China, Großbritannien und Frankreich vollzogen die gleiche Entwicklung. Allerdings waren deren Testprogramme und auch ihre Produktionskapazitäten weitaus größer angelegt, mit zusammen etwa 500 überirdischen Explosionen von Kernsprengköpfen und insgesamt rund 3000 Tests.

Die entscheidende Frage ist, ob diese Waffen benutzt werden. Der bisher einzig erfolgreiche Weg das zu verhindern, war die Diplomatie, das Reden mit dem Gegenüber. Das funktionierte selbst mit autoritär regierten, kommunistischen Ländern, die im Besitz von funktionierenden Wasserstoffbombenarsenalen und Interkontinentalraketen waren – wie China, das kurz nach der Kulturrevolution von US-Präsident Nixon besucht wurde und zwischen beiden Ländern dauerhafte wirtschaftliche und diplomatische Beziehungen aufgebaut wurden.

Soweit zum ersten Text. Auf der zweiten Seite folgt gleich die zweite Version des Textes die ich schrieb, nachdem mir gesagt wurde, dass die erste für Zeit Online zu lang ist und im übrigens wäre es “kein Text”. Es wurde mir dann erst auch folgender Artikelentwurf geschickt, nachdem ich den Artikel ausrichten sollte. (Maßgebliche Länge des Texts 5000 Zeichen. Wie das alles in 5000 Zeichen angemessen diskutiert werden kann, weiß ich nicht.) 

Kicker: Nordkorea
Überschrift: Countdown zum Atomkrieg
Teaser: Nordkorea hat gebaut, wovor sich die Welt seit Jahren fürchtet: eine Atombombe. Schon bald könnten Raketen die Waffen bis nach XX schießen. Wie Wissenschaftler das Atomprogramm ausspionieren.

Wie gefährlich sind Nordkoreas Atomwaffen bisher und woher wissen wir das? Wie weit könnten die mit Raketen geschossen werden? Wer schaut, wie weit die Raketen fliegen?

Wie hilft die Wissenschaft dabei, deren Nuklear- und Raketenprogramm auszuspionieren? Seismische Messanlagen nehmen Erschütterungen war von Atomtests, Flugzeuge messen die Radioaktivität in der Atmosphäre

Satelliten (militärische) filmen Transporter, Anlagen, Aktivitäten – nur können sie eben nicht in Fabrik-Hallen gucken. Was noch?

Was also wissen wir über Nordkoreas Atomtechnik? Und wie sicher wissen wir das?


Die Email mit der zweiten Version des Textes leitete ich wie folgt ein (danach habe ich eine ganze Woche nichts mehr von der Redaktion gehört und wurde mit dem Artikel der kurz danach veröffentlicht werden sollte vor vollendete Tatsachen gestellt. Ich konnte nicht mehr tun, als meinen Namen streichen zu lassen).

Der Text sollte jetzt eher euren Vorstellungen entsprechen. Quellen liefere ich noch nach, auch gerne mehr zu den Infoboxen. Ich habe mich erst einmal auf den Text selbst konzentriert. Ich habe mich auf die Entwicklung der Bomben konzentiert und die damit einhergehende Entwicklung von Sprengkraft und Gewicht – was wichtig für die Reichweite der Raketen (und damit der möglichen Bedrohung) ist.

[Countdown zum Atomkrieg]

(Ich mag die Überschrift nicht wirklich. “Wie Nordkorea an die Bombe kam” o.ä. wäre mir viel lieber, weil weniger auf Krieg fixiert. Geschichten und Meldungen mit der Tendenz gibt es schon mehr als genug. Deswegen auch der betont neutral gehaltene Ton.)

Fünf Atombomben hat Nordkorea schon getestet. Während der erste Test im Oktober 2006 wegen seiner geringen Sprengkraft teilweise noch belächelt wurde, erreichte der bisher letzte Test 2016 schon Werte, die den Bomben von Hiroshima und Nagasaki entsprechen. Wissenschaftler auf der ganze Welt beobachten das Programm und versuchen, aus den Daten Schlüsse zu ziehen.

Die Arbeit wird ihnen dabei nicht leicht gemacht. Nordkorea hat bisher nur unterirdische Tests durchgeführt und hält sich damit an den Vertrag zum Verbot von überirdischen und unterseeischen Atomtests aus dem Jahr 1963. Während so die Freisetzung von radioaktivem Fallout fast vollständig vermieden wird, fehlt den Wissenschaftlern damit auch die wichtigste Grundlage zur Analyse der Bomben. Nur kleine Mengen radioaktiver Edelgase dringen aus über einem Kilometer Tiefe bis an die Atmosphäre vor, womit nur bei günstigen Windverhältnissen einige winzige Spuren zur Analyse übrig bleiben.

Bei der Kernspaltung entstehen die kurzlebigen Isotope Xenon-133 als auch Xenon-135, mit Halbwertszeiten von fünf Tagen und neun Stunden. Durch sie konnte 2006 sicher nachgewiesen werden, dass es sich beim ersten Test tatsächlich um einen Kernsprengkopf handelte und nicht um ein Propagandamanöver mit einer großen Menge herkömmlichen Sprengstoff. Aber es war noch mehr möglich. Je nach Ausgangsmaterial unterscheidet sich das Verhältnis der beiden Isotope zueinander. Bei der Spaltung des schwereren Plutonium-239 wird im Verhältnis mehr Xenon-135 entstehen als bei der Spaltung des etwas leichteren Uran-235. So wurde klar, dass der Sprengkopf im ersten Test Plutonium benutzte.

Es ist dagegen überhaupt kein Geheimnis, dass dieses Plutonium aus dem Reaktor von Yongbyon stammt. Es ist ein Reaktor mit einer Leistung von 20 Megawatt, der 1987 in Betrieb genommen wurde, noch vor dem Zerfall der Sowjetunion und wirtschaftlichen Zusammenbruch Nordkoreas. Es handelt sich dabei um einen Magnox Reaktor, ein mit CO2 Gas gekühlter und Graphit moderierter Druckröhrenreaktor. Die Reaktorbauart wurde in Großbritannien entwickelt und diente schon dort zur Erzeugung von waffenfähigem Plutonium, während der Reaktor gleichzeitig Wärme zum Betrieb einer Kraftwerksturbine lieferte.

Zwei Eigenschaften des Magnox Reaktors machen ihn für diese Aufgabe attraktiv. Er benötigt für die Kettenreaktion kein angereichertes Uran und seine Brennstäbe können im laufenden Betrieb ausgetauscht werden. Im Reaktor wird das reaktionsfähige Plutonium-239 aus Uran-238 erzeugt, dem nicht reaktionsfähigen Uranisotop. Der Reaktor von Nordkorea hat aber nur eine sehr kleine Kapazität zur Erzeugung von waffenfähigem Plutonium.

Die Knappheit an Plutonium dürfte auch für die geringe Sprengkraft der ersten Tests verantwortlich sein. Die erste amerikanische Atombombe verwendete 6 Kilogramm Plutonium. Bomben mit weniger Plutonium sind möglich, erfordern aber mehr Aufwand und mehr konventionellen Sprengstoff um das Plutonium für die Zündung stärker zu komprimieren und erreichen dennoch eine kleinere Sprengkraft.

Eine zu hohe Masse ist dabei ein großes Problem für die militärische Anwendung einer Atombombe. Um so leichter der Sprengkopf ist, um so weiter kann er von einer Rakete getragen werden. In den 1950er Jahren wurde erstmals auch Kernfusion in Atombomben benutzt. Sie diente nicht nur zur Vervielfachung der möglichen Sprengkraft, wie in den Wasserstoffbomben, sondern auch zur Verkleinerung der Sprengköpfe.

Kernfusion setzt eine große Zahl sehr schneller Neutronen frei, die in kurzer Zeit große Mengen von Uran oder Plutonium spalten können. Das nötige Tritium zur Kernfusion wird dabei von der Explosion der Bombe selbst aus Lithium erzeugt. Um die Kernfusion in Gang zu setzen wird nur eine Sprengkraft von etwa 500 Tonnen TNT benötigt, die dann nach Einsetzen der Kernfusion durch das zusätzlich gespaltene Material vervielfacht wird. Schon der erste nordkoreanische Test im Jahr 2006 erreichte die dafür nötige Kraft, womit es sich möglicherweise nur um einen Test ohne den Fusionszünder gehandelt hat. Die vier weiteren Tests zeigten eine deutliche Steigerung der Sprengkraft. Nordkorea gibt selbst an, bei den Test auch Kernfusion verwendet zu haben, was in Anbetracht der Umstände durchaus glaubhaft ist.

Ohne Bilder von den getesten Sprengköpfen oder geheimen Informationen aus Nordkorea selbst lässt sich nur spekulieren, ob sie schon für den militärischen Einsatz geeignet sind und in welchen Entfernungen sie eingesetzt werden können. Die technischen Möglichkeiten zeigen Kernsprengköpfe wie der 1965 entwickelte B61. Er hat ein Gewicht von rund 300 Kilogramm und hat je nach Variante eine einstellbare Sprengkraft zwischen 300 Tonnen von bis 300 Kilotonnen TNT.

Nordkorea hat weitreichende Erfahrung im Bau und der Entwicklung militärischer Raketen. Die nordkoreanische Raketentechnik basiert hauptsächlich auf Verbesserungen der Scud Raketen. Eine relativ ineffiziente, aber robuste Technik, die auf der Verbrennung von Kerosin mit Salpetersäure basiert. Die Rodong Rakete (auch: Nodong) kann einen Sprengkopf mit einer Tonne Gewicht über eine Entfernung von etwa 1.000 Kilometern tragen. Interkontinentalraketen mit noch größeren Reichweiten erfordern mehrstufige Raketen, die prinzipiell auch in der Lage sind, einen Orbit im Weltraum zu erreichen.

Wie auch in den USA, der Sowjetunion, Japan, England, Frankreich oder Indien entwickelte auch Nordkorea eine Trägerrakete für den Start eines Satelliten aus einer Interkontinentalrakete. Eine solche Rakete kann prinzipiell jeden Punkt der Erde erreichen, es stellt sich nur die Frage des Gewichts. Um näher das Ziel ist, um schwerer kann der Sprengkopf sein.

Die maximale Entfernung, die die nordkoreanischen Raketen erreichen können, ist damit eine Spekulation aus mehreren Variablen. Wie schwer die nordkoreanischen Sprengköpfe sind, ist unbekannt. Jede Gewichtseinsparung erhöht aber die mögliche Reichweite, genauso wie die Entwicklung größerer oder leistungsfähigerer Raketen mit effizienteren Treibstoffen. Die Taepodong-2 Rakete, auf der auch die Unha-Trägerrakete basiert, soll eine Nutzlast von einer Tonne in einer Entfernung von 4000 Kilometern haben.

Jede solche Angabe kann aber nur eine Vermutung mit zeitlich begrenzter Gültigkeit sein. Denn die technische Entwicklung in Nordkorea schreitet voran und liefert nicht nur stärkere Kernsprengköpfe, sondern auch schubstärkere Triebwerke, die auch den Bau leistungsfähigerer Raketen ermöglichen werden.

Als Inhalt für eine Infobox schlug ich folgendes vor:

Im Vergleich zu anderen Atomwaffenprogrammen hat Nordkorea eine sehr kleine Kapazität zur Erzeugung von Plutonium. Der kleine Reaktor kann im Jahr nicht mehr als etwa 6 Kilogramm waffenfähiges Plutonium erzeugen, also Plutonium mit weniger als 6 Prozent Plutonium-240, das ohne den Austausch der Brennstäbe aus Plutonium-239 entsteht und sich immer mehr anreichert. In Brennstäben von normalen Kernkraftwerken erreicht der Anteil Werte von 30 Prozent und mehr. Zu große Anteile von Plutonium-240 setzen in der Bombe Neutronen ungewollt frei und führen zu einer zu frühen Kettenreaktion, die unvollständig ist und deswegen sehr wenig Sprengkraft hat.

 

Kommentare (39)

  1. #1 wasgeht
    5. April 2017

    Südkorea hat die Mittel dazu und mehr habe ich dazu nicht gesagt. Gebaut wurde das Kraftwerk Wolseong im Jahr 1978. Zwei Jahre später, im Jahr 1980, hat die damalige Militärdiktatur Südkorea Demonstrationen für Demokratie in Südkorea zusammenschießen lassen, mit ähnlich vielen Toten wie bei den Demonstrationen auf dem Platz des Himmlischen Friedens.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Gwangju-Aufstand

    Die wenigsten Diktatoren kündigen offen an, dass sie Atombomben entwickeln. In Anbetracht des Baujahres und der verwendeten Technik fällt es schwer, den Verdacht nicht aufkommen zu lassen. Nun ist mir bewusst, dass dieses Massaker und die Südkoreanische Militärdiktatur weitgehend unbekannt sind – ich konnte wegen der Längenbegrenzung aber nicht darauf eingehen. Und natürlich baut und entwickelt Südkorea Raketen. https://en.wikipedia.org/wiki/South_Korea_Ballistic_Missile_Range_Guidelines

    Es sollte auch die Frage gestellt werden: Was wäre, wenn sich Nordkorea nicht an das Atmospheric Test Ban Treaty hielte? Es würde sofort der Vorwurf der nuklearen Verseuchung aufkommen.

    PS: Ja ich habe 1978 geschrieben. 1976 ist richtig.

  2. #2 wasgeht
    5. April 2017

    Und sind Südkoreas Raketen fähig, Atomsprengköpfe zu transportieren? -> Alles was 100kg tragen kann, kann einen Atomsprengkopf tragen. Es gibt sie in verschiedenen Größen, einige sind noch deutlich leichter als das.

    Nordkorea wird seit 1950 im Kriegszustand gehalten, nicht freiwillig. (Erwähnenswert ist wohl, dass General Douglas MacArthur das Land im Rahmen der “Polizei Aktion” in Korea – die USA haben es nie offiziell als Koreakrieg bezeichnet – mit Atombomben zerstören wollte.) Es finden jährlich Militärmanöver der USA und Südkorea statt, bei denen die Invasion Nordkoreas geprobt wird. Jedes Jahr werden im Pazifik mehrere amerikanische ballistische Raketen getestet, die jeweils etwa 10 Atombomben tragen können, die jeweils die zehnfache Sprengkraft aller bisher getesteten Nordkoreanischen Bomben haben. Gleichzeitig wird das Land von außen durch Sanktionen wirtschaftlich isoliert. Verträge mit Nordkorea zur Versorgung mit Energie wurden nicht eingehalten und, wie inzwischen bekannt ist, auch nie mit der Absicht der Einhaltung abgeschlossen. Angebote zur Eröffung normaler diplomatischer Beziehungen von Nordkoreanischer Seite wurden von der Clinton Regierung ausgeschlagen.

    Es muss davon ausgegangen werden, dass jedes Land – egal welche Regierungsform es hat – auf Bedrohungen der eigenen Existenz reagiert. Es gibt kaum ein Land auf dieser Welt, das sich einer derart massiven Bedrohung gegenübersteht wie Nordkorea. Die Reaktionen des Landes sind in ihrer Größenordnung vollkommen normal – wenn man davon ausgeht, dass das Land versucht die eigenen Existenz zu sichern.

    Wo ist der Ausweg für Nordkorea? Abrüstung wäre eine Einladung zur Invasion, die beständig angedroht wird.

    Die Frage ist: Wieso kann sich der viel stärkere Westen nicht druchringen, eigenen Provokationen einzustellen. Es wäre ein leichtes die Militärmanöver und Invasionsübungen einzustellen. Das Nordkoreanische Militär ist nur darauf ausgelegt, sich eines Angriffs zu erwehren. Es gibt keine anderen Aussagen, keinerlei Aggression, die nicht ein “wenn ihr uns angreift” als Bedingung hat.

    Das Beispiel China zeigt, dass man mit Dikatoren die in Besitz von Interkontinentalraketen und Wasserstoffbombenarsenalen mit mehr als der 100-fachen Sprengkraft der Nordkoreanischen Bomben durchaus reden kann. Nichteinmal das wird getan, der einfachste Akt überhaupt: Hinfliegen und mit der Nordkoreanischen Regierung reden.

    Macht mich das zum Lobbyisten für Nordkorea oder zum Lobbyisten für ganz normale Menschlichkeit?

  3. #3 Der Marius
    5. April 2017

    Ehrlich gesagt kann ich beim besten Willen nicht erkennen wo hier in irgendeiner Form “Lobbyismus für Nordkorea” stattfinden soll. Es ist nicht einmal dieser Pseudo-Neutralismus a la “fragen wir doch beide Seiten”.
    Es wird lediglich beschrieben, wie Nordkorea zur Bombe gekommen ist und was wir genau wissen(oder nicht wissen können). Sonst nichts.
    Der erste Text war tatsächlich etwas langatmig für das Thema, aber umgekehrt viel kürzer als der zweite Text geht kaum.
    Alles in allem bin ich hier von der Zeit enttäuscht. Sie ist zwar definitiv besser als die meisten Alternativen, aber auch sie scheint nicht vom Zeitgeist unbeeinflußt zu sein. Es wird langsam schwer, irgendeine etablierte Zeitschrift zu finden, die über tägliche Nachrichten informiert, aber nicht massiv politisiert ist.

  4. #4 hubert taber
    5. April 2017

    @ anderer Michael
    bist du auch der poster tomtoo?
    er macht den gleichen , beistrichfehler wie du.

    spätestens wenn ein diktator die erbfolge einführt sollte er beseitigt werden.
    mfg. h.t.

    • #5 wasgeht
      5. April 2017

      Das obliegt der Bevölkerung des Landes selbst, nicht eines anderen.

  5. #6 Don Martin
    5. April 2017

    Ich mag Nordkorea nicht. Es ist eine widerwärtige Familiendiktatur, die sich als kommunistisch bezeichnet und jede Bedeutung dieses Begriffs zur reinen Farce macht. Historisch hat Marx den ja einmal aus dem Beispiel der Pariser Kommune entwickelt.

    Dessen ungeachtet aber mal ein kühlerer Blick auf das tatsächliche Bedrohungspotential durch Nordkorea: Rein vom Personal ist Nordkoreas Armee riesig, aber technologisch eher rückständig. Sie können wohl provozieren und mit kleinen Kommandos oder der Beschießung kleiner südkoreanischer Inseln auch etwas gröberen Schaden anrichten. Einen ernsthaften Krieg würden sie aber verlieren.

    Sie könnten viel Schaden anrichten, gerade in Seoul. Als Mittel effektiver Politik garantiert das nordkoreanische Militär Machterhalt und Abschreckung, was darüber hinaus geht, wäre Selbstmord. Gleiches gilt für ihre Atomwaffen.

    Der Westen kann sich zwar vor Nordkorea ausreichend schützen, aber nicht kleine Provokationen unterbinden. Ihre eigenen Provokationen und Sanktionen treffen wohl die Bevölkerung, nicht aber die regierende Familie, der das Wohlergehen ihrer Untertanen ziemlich schnurz ist.

    Auch China wird mit Nordkorea nicht wirklich glücklich: Ausser Arbeitskräften für Wirtschaftssonderzonen hat es nichts zu zu bieten: Weder Rohstoffe wie Erdöl, noch Militärbasen gegen Konkurrenten, sei es die USA, Japan oder auch Russland.

    Für den Westen ist Norkorea einfach nur ein Ärgernis. Es verursacht (geringe) Kosten, demonstriert aber – mit kommunistischer Symbolik! – die Grenzen westlicher Hegemonie. Diese Kränkung hegemonialen Stolzes ist es wohl, das Nordkorea zu so einem Problem macht.

    So muss man sich eben damit begnügen, es zu einer globalen Bedrohung aufzublasen, um damit wenigstens eigene Militärausgaben zu rechtfertigen.

    • #7 wasgeht
      5. April 2017

      Die Regierung von Nordkorea hat noch unter Kim Yong-Il alle Bezüge auf den Kommunismus aus der Verfassung und sonstigen Staatsdokumenten streichen lassen. Sie betrachtet sich im Prinzip als Fortsetzung des koreanischen Staates der Joseon Dynastie und nimmt darauf immer wieder Bezug, insbesondere auch auf alles, das zur Zerstörung der koreanischen Gesellschaft geführt hat – vom General Sherman Vorfall 1868 (benannt nach dem gleichnamigen Schiff) an, über die ungleichen Verträge mit Japan, der Kolonialisierung und folgenden Annektierung durch Japan mit der Unterdrückung der koreanischen Bevölkerung. https://en.wikipedia.org/wiki/General_Sherman_incident

  6. #8 tomtoo
    5. April 2017

    @anderer Michael
    Das wir zwei mal für den selben poster gehalten werden hätte ich auch nie gedacht.
    Aber der Herr Taber mit seinem flüssigen IQ über 140 hatt gleich wieder “alles durchschaut”.

    @all
    Sry fürs OT

    • #9 wasgeht
      5. April 2017

      Ja, schön dass ihr das geklärt habt. Aber bitte bemüht euch um einen höheren Exzellenzquotienten in der Diskussion. Ok?

  7. #10 Don Martin
    5. April 2017

    @ wasgeht
    Ui, da hast du Recht: Nicht einmal auf den Propagandaplakaten tauchen Hammer und Sichel auf!

  8. #11 rolak
    5. April 2017

    Weltweit war zunächst Graphit der Stoff der Wahl

    Werner wollte Wasser und heisenbergte damit herum, bis er in Farm Hall eingelagert wurde.

    Ansonsten Beileid zur Verwurstung…

  9. #12 Rene F.
    5. April 2017

    Hallo Hr. Wunderlich-Pfeiffer,

    so wie ich die Sache sehe, scheint das eine erste Erfahrung mit der Erstellung eines Artikel für eine “größere” Printpublikation zu sein.

    Ich möchte Ihnen da nicht zu nahe treten, aber die Textlänge ist natürlich das allererste, was geklärt sein muss (Ihr erster Text hatte mit knapp 12.000 Zeichen mehr als die doppelte Länge).

    Objektiv betrachtet mag Ihr Text “politisch neutral” sein, im Kontext der “Zeit” ist er das sicherlich nicht. Entweder spielen Sie da mit, die (evtl. nur impliziten) Vorgaben der Redaktion zu erfüllen – oder Sie lassen es einfach.

    Ist halt etwas anderes, ob Sie für einen privaten Blog oder eine “seriöse” Tageszeitung schreiben. Sie können nicht davon ausgehen, irgendeine politische Meinung transportieren zu können, die im Gegensatz zur Redaktionsmeinung steht.

    Aber insgesamt dürfte das ja auch mal ganz lehrreich gewesen sein, wie Meinungssteuerung in der Praxis funktioniert im Rahmen der Mainstream-Medien, gell?

    • #13 wasgeht
      5. April 2017

      Ich habe zwei Texte abgeliefert, zu denen von der Redaktion inhaltlich absolut nichts gesagt wurde. Danach war eine Woche absolute Funkstille, bis ich vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. Sowas nennt man einen Schlag ins Gesicht.

  10. #14 Hinz
    5. April 2017

    Da hat wohl eine Zeitung nur mit zuarbeit gerechnet, nicht jedoch mit einem, der wirklich weiß, wovon er schreibt :)
    Den ersten Entwurf finde ich auch zu kompliziert und lang (für ein Zeitungspublikum), die zeite Fassung knackig. So stelle ich mir einen kurzen, neutralen Überblick vor.

  11. #15 tomtoo
    5. April 2017

    Mir persönlich hat der erste Artikel am besten gefallen. Das war Physik. Und imho sollte man die von der Politik immer schön getrennt halten.
    Was jetzt folgen wird ist eine politische Diskussion. Ich halte mich da raus

    • #16 wasgeht
      5. April 2017

      Genau deswegen hatte ich ihn auch geschrieben. Das war leider nicht gewollt.

  12. #17 schorsch
    5. April 2017

    Wow! Einige der Kommentare von wasgeht lesen sich fast, als wären sie direkt bei der nordkoreanischen Propagandawebsite https://uriminzokkiri.com abgeschrieben. So haben die in den letzten Tagen z. B. auch stark auf dem Sherman Incident und ähnliche Themen fokussiert.

    Aber die Behauptung, dass von Nordkorea ‘keinerlei Aggressionen’ ausgingen ist schon Propaganda der härtesten Sorte! Das sind alternative Fakten, die jeden Trump mit Stolz erfüllten! Schauen wir mal rein bei Urimnzokkiri: Guidance to KPA Tankmen’s Competition “the KPA tank crews are fully prepared to be stalwart fighters capable of independently and skilfully carrying out any combat tasks in the operational areas for liberating the southern part of the country”

    Den Süden zu überrennen ist also eine rein defensiv? Dann war der Korea-Krieg wohl auch eine rein friedensfördernde Maßnahme Kim Jong Il’s?

    Nordkorea ist einer der aggresivsten Staaten der Welt, der seit dem Ende der Kampfhandlungen im Koreakrieg jeden Frieden abgelehnt hat und immer und immer wieder Mörder nach Südkorea und Japan geschickt hat, immer und immer wieder militärisch angegriffen und südkoreanische Zivilisten massakriert hat, immer und immer wieder Bürger fremder Staaten entführt, missbraucht und in seinen KZs zu Tode gequält hat…

    @anderer Michael: Die Sanktionen gegen Nordkorea sind bei weitem nicht nur auf militärisch nutzbare Güter beschränkt. U. a. fallen auch Luxusgüter unter die Sanktionen, weswegen z. B. keine gebrauchten Sessellifte aus der Schweiz in das neue Skigebiet Masik-Ryong geliefert werden durften

    • #18 wasgeht
      5. April 2017

      Bitte informieren sie sich über die Situation in China 1971, die ich als genauso schlecht wie in Nordkorea heute empfinde. Trotzdem war es möglich mit dem Land zu reden.

      Reden ist das, was nicht getan wird. Noch mehr sanktionieren als in den letzten 25 Jahren kann man das Land nicht. Wo bleibt der Handlungsspielraum? Was soll getan werden um die Situation zu verbessern? Das einzige verbleibende noch aggressivere Vorgehen gegen Nordkorea wäre Krieg.

  13. #19 Rene F.
    5. April 2017

    zu #18

    Wie gesagt, gibt die Redaktion die Länge, den Kontaxt, die Schlagrichtung, etc. vor. Der Titel wird übrigens meistens von einer eigenen “Titelredaktion” festgelegt. Wenn Sie bereits da herummäkeln, brauchen Sie sich nicht wundern, wenn der Artikel erst gar nicht weiter angeschaut wird.

    Stilistisch sind beide Texte nicht so, dass Sie nach einem einfachen Lektorat direkt gedruckt werden können, sondern sie bedürfen zunächst einer größeren Überarbeitung.

    Technisch und inhaltlich mag das ja alles richtig sein. Das zählt aber für die Redaktion nicht, wenn das Drum-herum nicht passt.

    Seien Sie da nicht beleidigt, sondern sehen Sie es einfach mal als Lernerfahrung an und entscheiden Sie sich dann, ob Sie sich zukünftig unter die Redaktionsrichtlinien stellen und einen professionellen Umgang mit Medien pflegen möchten, oder ob Sie eher unabhängig – wie auf diesem Blog – bleiben möchten.

    • #20 wasgeht
      5. April 2017

      Die Frage ist, ob das professionelle Verhalten dieser Medien mit ihrer Selbstdarstellung und ihrem Selbstverständnisses vereinbar sind. Denn im Prinzip sucht die Redaktion nach dieser Beschreibung professionellen Verhaltens nur einen Schreiberling, der ihre vorgefasste Meinung in Worte fasst.

  14. #21 Rene F.
    5. April 2017

    #28
    perfekt erkannt!

  15. #22 Rene F.
    5. April 2017

    Versuchen Sie doch mal – nachdem Sie sich schon die ganze Mühe gemacht haben – den (ersten) Text als Gastautor bei einem unabhängigen Medium unterzubringen, z.B. Achgut, Tichyseinblick oder Telepolis.

  16. #23 Kassandra
    5. April 2017

    Die “Zeit” ist neben meiner Lokalzeitung das einzige Printmedium, das ich ab und zu noch kaufe. Ich bereue es zwar jedes Mal, weil ich mindestens zwei Wochen brauche, bis ich mit ihr durch bin, aber es ist ein ganz gutes Gegenmittel gegen den Frust über die Online-Ausgabe. Obwohl die Artikel zum Teil identisch sind, finde ich die Print-Ausgabe um Welten besser, weil die Meinung im Artikel in einen Kontext eingeordnet ist, und sei es nur der zeitliche, also die eine Woche, in der diese Ausgabe geschrieben wurde.

    Die Online-Ausgabe habe ich nach zwei, drei Jahren nicht mehr ausgehalten, weil ich das Gefühl bekam, dort in einer Art Zeitschleife festzustecken. Die Meinungsartikel, die ich anfangs noch interessant fand, wiederholten sich nach und nach bei jedem Thema, das mich interessierte, mit absolut identischer Argumentation. Was mich daran so irritiert, ist, dass die Informationslage sich eigentlich oft verändert haben müsste. Davon merkt man aber kaum etwas. Nach einiger Zeit bekam ich das Gefühl, immer auf demselben ausgetretenen Pfad im Kreis zu latschen, und als ich merkte, dass ich mich jeden Morgen beim Überfliegen der Überschriften auf der Startseite über mindestens einen der Artikel ernsthaft ärgerte, noch bevor ich auch nur angefangen hatte, ihn zu lesen (nämlich weil ich den Inhalt in neun von zehn Fällen richtig zusammenfassen konnte, ohne ihn gelesen zu haben), habe ich die Online-“Zeit” aus meinem Leben verbannt.

    @wasgeht:

    Ihre zweite Version ist meiner Meinung nach schon so gut an journalistische Erfordernisse angepasst, dass ich Ihren Ärger verstehen kann. Das politische Ceterum Censeo braucht nun wirklich nicht in jedem Text über Nordkorea (Russland, Syrien …) aufs Neue wiederholt zu werden, gerade dann nicht, wenn es um technisches Hintergrundwissen oder Ähnliches geht. Wenn schon die Bedürfnisse derjenigen, die Entzugserscheinungen bekämen, wenn sie keine politische Botschaft im Chor mitsprechen könnten, mitbefriedigt werden müssen, dann hätte man das ja auch in zwei miteinander verlinkte Artikel aufteilen können. Es ist ja nicht so, dass es überhaupt keine Nachfrage für strikt sachlich gehaltene Informationen gibt.

    Was anderes: Sie schrieben, Sie seien vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Was genau meinen Sie damit? Wurde das, was Sie geschrieben hatten, etwa in der Artikel-Endfassung mitverwertet, ohne dass man vorher Ihre Zustimmung eingeholt hat? Das wäre nämlich nicht nur eine ausgemachte Sauerei, damit hätte die “Zeit” auch Ihr Urheberrecht verletzt.

    • #24 wasgeht
      5. April 2017

      Ja, man hat meine Artikelendfassung mitverwertet und das ganze dann als Recherche bezeichnet. Es ist aber durchaus üblich, das zwei Autoren an einem Text arbeiten. Aber eben nicht ohne Kommunikation.

  17. #25 wasgeht
    5. April 2017

    Kleiner Hinweis:

    Ich lasse mir nicht alles gefallen. Wer glaubt mich in die rechte Ecke schieben zu können, dessen Kommentare verschwinden hier. Das betrifft, trotz einer Vielzahl von Antworten die jetzt ohne Ursprungskommentar da stehen, exakt einen Nutzer.

  18. #26 tomtoo
    5. April 2017

    Ich halte mich gerne aus der Politik raus.

    Aber wer ist die Person ? Könnte mir das ein politisch gebildeter Mensch erklären ?
    https://m.youtube.com/watch?v=rz5fZziMWEE&itct=CAwQpDAYAyITCKvry7OejtMCFc6PVQodPt0KkDIHcmVsYXRlZEis-pPTnqatiPUB&hl=de&gl=DE&client=mv-google#watch_actions

  19. #27 tomtoo
    5. April 2017

    ch halte mich gerne aus der Politik raus.

    Aber wer ist die Person ? Könnte mir das ein politisch gebildeter Mensch bitte,bitte erklären ?
    https://m.youtube.com/watch?v=rz5fZziMWEE&itct=CAwQpDAYAyITCKvry7OejtMCFc6PVQodPt0KkDIHcmVsYXRlZEis-pPTnqatiPUB&hl=de&gl=DE&client=mv-google#watch_actions

  20. #28 schorsch
    6. April 2017

    “Reden ist das, was nicht getan wird”

    Das ist schlicht Quatsch. Im Jahr 2000 hat der Südkoreaner Kim Dae-jung sogar einen Friedensnobelpreis für seine Bemühungen, irgendwie in einen Dialog mit Nordkorea einzusteigen, erhalten.

    Das Ergebnis war eine Sonderwirtschaftszone in Kaesong, das Versprechen, zwei Leichtwasserreaktoren in Nortdkorea zu errichten, ein gemeinsames Touristikprojekt im Kumgang-Gebirge.

    Was hat Nordkorea daraus gemacht? Kaesong geschlossen, eine Südkoreanerin im Kumgang-Gebirge ermordet und angefangen, Atombomben zu bauen.

    Ein Staat, der so weit geht, seine Führer (sic!) zu Göttern zu erklären (*1), kennt kein Zurück mehr. Die Vorstellung, mit Nordkorea zu ‘reden’, wie mit damals immer noch normalen und geerdeten Menschen in China 1971, ist schlicht absurd, geradezu backfischmäßig naiv…

    *1: Uriminzokkiri mal wieder: Mt Paektu Recognizes Its Master “With arms akimbo, he looked into the blinding snowstorm.

    At that moment, there was a sudden, thunderous sound as if the ice was breaking on Lake Chon, and the furious blizzard stopped blowing. The clouds, which were drifting just above the ridges, gradually moved to one side, the sun shone, and a majestic snowscape revealed itself, with the snow-covered mountain ridges glimmering.

    His entourage exclaimed at this mysterious revelation. With a smile on his face, Kim Jong Il said it seemed that Mt Paektu recognized its master.”

    • #29 wasgeht
      6. April 2017

      Es wurde nur nichts davon umgesetzt. Die Leichtwasserreaktoren wurden nie gebaut. Die Schweröllieferungen kamen nicht und die GWB Regierung der USA setzte Nordkorea auf eine Liste von Ländern, die nach und nach vom US Militär invadiert wurden.

      Was die zitierte Passage angeht: Sie ist eine Referenz an die Tradition, mit der sich die Regierung identifiziert, die inzwischen ein paar Tausend Jahre auf den Buckel hat. Ähnliches findet sich auch in Europa.

      WHEREAS it has pleased Almighty God to call to His Mercy our late Sovereign Lord King George the Sixth of Blessed and Glorious memory, by whose Decease the Crown is solely and rightfully come to the High and Mighty Princess Elizabeth Alexandra Mary:
      WE, therefore, the Lords Spiritual and Temporal of this Realm, being here assisted with these His late Majesty’s Privy Council, with representatives of other Members of the Commonwealth, with other Principal Gentlemen of Quality, with the Lord Mayor, Aldermen, and Citizens of London, do now hereby with one voice and Consent of Tongue and Heart publish and proclaim that the High and Mighty Princess Elizabeth Alexandra Mary is now, by the death of our late Sovereign of happy memory, become Queen Elizabeth the Second, by the Grace of God Queen of this Realm and of all Her other Realms and Territories, Head of the Commonwealth, Defender of the Faith, to whom Her lieges do acknowledge all Faith and constant Obedience with hearty and humble Affection, beseeching God by whom Kings and Queens do reign, to bless the Royal Princess Elizabeth the Second with long and happy Years to reign over us.
      Given at St. James’s Palace this Sixth Day of February in the year of our Lord one thousand nine hundred and fifty-two.

  21. #30 Reinhardt
    6. April 2017

    Dem Artikelentwurf entnehme ich, dass sie einen Artikel darüber haben wollten, welche wissenschaftlichen Methoden angewendet werden, um das Gefahrenpotential der nordkoreanischen Atomwaffen abzuschätzen. Mir stellt sich da die Frage, inwiefern das von Anfang an auch so kommuniziert wurde?

    Der zweite Entwurf ist natürlich (für einen online Zeitungsartikel) deutlich besser gelungen. Er enthält an einigen Stellen allerdings immer noch zu viele Details, die für das eigentliche Thema nicht relevant sind. Es wäre (zum Beispiel) besser gewesen, den Abschnitt über den nordkoreanischen Reaktor zusammenzufassen. Für das Thema spielt es keine Rolle, ob er ein mit CO2 Gas gekühlter Reaktor ist, die Bauart in Großbritannien entwickelt wurde, oder ob die Brennstäbe auch im laufenden Betrieb ausgetauscht werden können.

    Frau Schadwinkel dürfte dann vermutlich den undankbaren Auftrag bekommen haben unter Zeitdruck einen einstellbaren Artikel zu produzieren. Dass sie noch dazu fachfremd ist (Wissenschaftsjournalistin mit Schwerpunkt Biowissenschaften/Medizin), hat dem Niveau des Artikels sicher nicht geholfen. Nun gut, ich denke man muss schon froh darüber sein, dass sie die Überschrift “Countdown zum Atomkrieg” dann doch nicht verwendet haben. – Ich wär fast vom Hocker gefallen, als ich das gelesen habe.

    Den Schreibstil der Online-Version würde ich allerdings nicht so werten, als wäre nur ein solcher Stil angenommen worden. Zumindest habe ich in der Vergangenheit durchaus ausführliche Artikel genossen, die vergleichbar mit dem zweiten Entwurf sind.

  22. #31 Laie
    6. April 2017

    Die Auswüchse der (politisch verordneten?) Medienpropaganda, bestimmte Meinungen zu verbreiten (um die dadurch propagierte veröffentlichte Meinung zur öffentlichen zu machen), führt – wie hier von Zeit-Online geschehen – zur Zensur.

    Die Medien ersetzen hier das derzeit noch fehlende Wahrheitsminiserium, das dann festlegt, was falsch und richtig ist.

    Die Zeit-Online hätte mehrere Artikel über Nordkorea bringen können, um Sachlich neben politisch Interpretierten sauber getrennt voneinander unterzubringen.

    Zu Nordkorea betreffend:
    Der dortige Diktator ist völlig verrückt und ein brutaler Mörder. Erinnert an andere Despoten, die zuerst die Intelligenteren aus den eigenen Reihen beseitigen lassen, um mehr Schaden durch mehr Macht anzurichten. Ob eine Deeskalationspolitik (des Westens) ihn hätte anders werden lassen, kann nicht gesagt werden, jedoch vermutet werden. Er war zuvor vom Beruf Sohn und der “Berufene”, keine guten Voraussetzungen…

    [Auf Wunsch von Laie leicht verändert und präzisiert]

  23. #32 Withold Ch.
    6. April 2017

    Es begab sich …

    So beginnt auch das zweite Kapitel des Lukas-Evangeliums … :-)

    Nein, das musste schief gehen, aus folgenden (nur grob angerissenen) Gründen:

    1. Darstellung der Entwicklung der zivilen Atomnutzung und militärischen Atombombenprogramme samt der gegenseitigen Überlappungen, Stichwort Proliferation.

    2. Darstellung der historischen Beweggründe zum Koreakrieg und der Spaltung der Halbinsel, unter Berücksichtigung mind. der letzten hundert Jahre.

    3. Darstellung der aktuellen politischen Situation auf der koreanischen Halbinsel, – einerseits im “verarmten” Nordkorea die üble Diktatur der Kim-Familie, andererseits Südkoreas Aufstieg zum Tigerstaat und Konsumgüterlieferant.

    4. Darstellung der Reaktion der sog. Freien Welt auf diese Situation, – einerseits als Bedrohung von vor allem der Nachbarstaaten erlebt, andererseits als Projektionsfläche des Bösen schlechthin dienend.

    Diese vier Gebiete können auf diese Weise auch nicht im Ansatz in einem Zeit-Online-Artikel seriös abgehandelt werden. Dieses Kuddelmuddel befriedigt höchstens Anhänger von Verschwörungstheorien.

    Das Thema gäbe vielmehr genug Stoff für eine Serie, zB hier auf SB, und mit Sicherheit wäre es dann auch möglich, einem wissenschaftlichen Standard zu genügen, den wir von andern SBlogs gewöhnt sind. Das Thema ist einfach zu brisant, zu wichtig, um auf eine “saloppe” Art abgehandelt zu werden.

    • #33 wasgeht
      6. April 2017

      Deswegen wollte ich mich auch auf die Möglichkeiten der Technik beschränken. Aber da fehlt der Zeitung die Geschichte.

  24. #34 schorsch
    6. April 2017

    Es wurde nur nichts davon umgesetzt???

    Kaesong wurde umgesetzt, Kumgang wurde umgesetzt, Südkorea hat wie versprochen Milliarden in gemeinsame Infrastrukturgmaßnahmen investiert – und dann hat die beleidigte Leberwurst mit dem Vogelnest auf dem Kopf (bzw. schon sein Vater) diese Projekte wieder dichtgemacht. Und genau das gleiche passiert derzeit an der Nordgrenze Nordkoreas, wo mit China vertraglich vereinbarte Infrastrukturmaßnahmen von chinesischer Seite aus umgesetzt wurden, während die DPRK ihren Verpflichtungen seit Jahren nicht nachkommt.

    Und was die zitierte Passage angeht: Es gibt nirgendwo in Europa eine Regierung, die behauptet, dass die Naturgesetze sich vor ihren Führern verbeugen, dass die Sterne stramm stehen, wenn ihre Armeen marschieren und das das Wetter der Partei die Reverenz erweist. Und nein, das berühmte ‘Kaiserwetter’ ist ganz etwas anderes, als die religiöse Verehrung, die die koreanischen Schlächter ihrem geschundenen Volk abverlangen.

    Religiöse Pamphlete der katholischen Mission aus den 1960er Jahren lesen sich weitaus zurechnungsfähiger, als die Heiligenverehrung und Gottesanbetung in offiziellen nordkoreanischen Medien.

    • #35 wasgeht
      6. April 2017

      Das was in Europa als Gott bezeichnet wird, wird in Korea eben so zum Ausdruck gebracht. Uns fällt der religöse Wahnsinn des Christentums nur nicht mehr auf, weil wir an ihn gewöhnt sind. Dabei soll nichts davon Nordkorea beschönigen. Ich habe jetzt schon mehrfach geschrieben, dass die Situation mit einigen der dunkelsten Kapitel der chinesischen Geschichte vergleichbar ist. Und bitte nennen sie doch auch eine Jahreszahl zu dem ersten “dann” und vergleichen sie das mit der “Achse des Bösen”.

  25. #36 DH
    6. April 2017

    @wasgeht

    Es wurde schon angesprochen, vielleicht wollten die einfach einen politischen Text mit wissenschaftlichen Einsprengseln, während Sie einen wissenschaftlichen Text geschrieben haben, vielleicht einfach nur ein Mißverständnis (plus mangelhafte Klarstellung durch ZEIT-online).
    Offen gesagt, viel interessanter finde ich Kommentar #2, weil dort hingewiesen wird auf einen Punkt, der in westlichen Medien weithin untergeht.
    Nicht zuletzt die Art, wie der Westen den Koreakrieg führte, ist ein Grund dafür, daß das brutale Regime in NK bis heute so tun kann, als ob nur das Regime selber das Land vor den bösen Horden des Westens bewahren kann.
    Im Koreakrieg ging auf den nördlichen Teil mehr Bombenpotenzial nieder als auf Deutschland im zweiten Weltkrieg.
    Auch die Figur MacArthur- ein weinerlicher Selbstdarsteller, der eine gute militärische Idee und viel Glück hatte – wird zurecht erwähnt, auf dessen Kappe die völlig überflüssige Eskalation des Krieges ging (die vom UN-Mandat nicht abgedeckt war) , genauso wie die ebenso überflüssige und durch Dilettantismus verursachte Katastrophe gegen chinesische Truppen, die den Staat Nordkorea letztlich militärisch legitimierte.

  26. #37 Dr. Webbaer
    7. April 2017

    Schade, dass Ihre Zusammenarbeit mit der ZEIT (Online) so unbefriedigend endete, liebes ‘wasgeht’, eine sehr schöne Analyse, soweit Dr. Webbaer dies beurteilen kann, ansonsten wirkt Ihr Text vielleicht eine Spur zu engagiert, nicht nüchtern genug sozusagen.
    Dies abär nur ein persönlicher Eindruck,
    MFG + weiterhin viel Erfolg,
    Dr. Webbaer

  27. #38 DasKleineTeilchen
    terra
    9. April 2017

    wow, @daniel, du hast den AnderenMichael rausgeschmissen?!? was hatta denn schlimmes gesagt, daß das rechtfertigt? ich hab den eigentlich – gerade die letzte zeit – als ausgesprochen reflektiert wahrgenommen und wunder mich gerade n bischen.

  28. #39 DasKleineTeilchen
    terra
    9. April 2017

    sorry, @Frank natürlich (keine ahnung, wie ich gerade auf daniel kam, tschuldigung)