Temperaturen 5,5 km Höhe

Temperatur auf 500 hPa (im Mittel 5,5 km Höhe), ECMWF-Prognose für Samstag, 19.06.10, 20 Uhr. Quelle wetter24.de

Das würde dann Schauerwetter bedeuten mit in Mecklenburg bei maximal(!) 12 bis 14°C und mit Müh’ und Not im Süden gerade noch 20°C. Zu warm wird der Juni also wohl insgesamt auch eher nicht ausfallen…

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Kommentare (10)

  1. #1 Jochen
    Juni 15, 2010

    Ein eindrückliches Bild, die Suppe, die uns anschaut…! 😉 Und die Parallelität ist ja tatsächlich gegeben, wenngleich in verschiedenen Medien.

    Die Gelegenheit, einen Meteorologen “an der Hand” zu haben, muss ich sogleich ausnützen: seit längerer Zeit bewegt mich die Frage, warum in den letzten Jahren die Wetterlagen so häufig von den so genannten Genua-Tiefs bestimmt zu sein scheinen… Oder täuscht mich das? Vor zehn, fünfzehn Jahren schien mir diese Wetterlage eher die Ausnahme zu sein, doch in den letzten beiden Sommern und auch dieses Jahr wieder wird’s – so kommt es mir vor – zur unangenehmen Regel?…
    Neugierige Grüße, Jochen

  2. #2 Jörg Friedrich
    Juni 15, 2010

    Toll erklärt, Herr Kollege!

    @Joachim: Das Genua-Tief gab es schon immer, es gehört zur berühmten Vb-Wetterlage Vb ist die einzige “Zugstraße” der Tiefdruckgebiete, die von der alten Nomenklatur übrig geblieben ist, gerade weil sie so häufig ist. Vielleicht wird heute gerade deshalb öfter vom Genua-Tief gesprochen, weil die Verwendung der Bezeichnung Vb ja nahelegt, dass es auch noch I, II, III, IV und Va geben müsste.

  3. #3 Dagmar Behrendt
    Juni 16, 2010

    Ich hasse Hühnersuppe! Und Fettaugen auch!

  4. #4 Frank Abel
    Juni 16, 2010

    Vielen Dank, das Kompliment kann ich gleich zurück geben.

    In der Tat ist es so, @Jochen, dass von der alten Bezeichnung nach van Bebber nur noch Vb übrig geblieben ist. Was man allerdings auch sagen muss ist, dass wir es mit einer ungewöhnlich hartnäckigen Strömungskonfiguration zu tun haben, die ich selbst in der Ausdauer noch nicht erlebt habe.

    Seit Dezember kehren wir immer wieder zu einer Hochdruck-Blockade des nördlichen Ostatlantik zurück, sodass die Tiefs auf die südliche Zugbahn über das Mittelmeer gezwungen werden. Hier ergibt sich dann die berüchtigte Genua-Zyklogenese, also Tiefdruckentwicklung und/oder -verstärkung mit nachfolgenden Konsequenten für die Südalpen und dann das östliche Europa.

    Das Genua-Tief ist dem Latif sein Tod.

  5. #5 Soph
    Juni 16, 2010

    Und was ist eigentlich aus dem Azoren-Hoch geworden?
    Als Kind dachte ich immer, Azoren wären sowas wie Isobaren oder Fronten, meteorologische Fachausdrücke eben 🙂 .

    Auch wenn ich nun viel seltener Wettervorhersagen aus dem Fernsehen konsumiere – mir kommt vor, die werden gar nicht mehr genannt.

  6. #6 Jochen
    Juni 16, 2010

    Danke, Frank! Also liege ich mit meinem Bauchgefühl nicht ganz falsch.
    Dieselbe Konstellation scheint aber auch die Sommer 2008 und 2009 über weite Strecken beherrscht zu haben.
    Als ehemaliger Segelflieger habe ich mir halt eine gewisse “Affinität” zum Wettergeschehen erhalten und kann mich eben aus meinen aktiven Jahren 1980-2000 erinnern, dass diese Vb-Wetterlage seinerzeit eher die Ausnahme denn die Regel darstellte. Viel mehr waren damals häufiger die sommertypischen (?) Ostwetterlagen mit trockener Festlandsluft gegeben. (Das “Azorenhoch” kenne ich aus dieser Zeit auch noch…;-) ) In den letzten Jahren glaube ich eine Verlagerung der Hauptströmungsrichtung (für den süddeutschen Raum) aus SW zu bemerken.
    Doch wahrscheinlich gehören all diese Effekte zu einer periodischen Schwankung, die ich mangels größerer Anzahl von Lebensjahren einfach nicht erkennen kann…

    Gruß aus dem trübkühlen Stuttgart (16. Juni – 16 °C)

  7. #7 Jörg Friedrich
    Juni 16, 2010

    @Soph: Das Azoren-Hoch gibt es immer noch! Man sieht es sogar auf der kleinen Wetterkarte, die Frank Abel oben dargestellt hat. Direkt über den Azoren wölben sich da die Isohypsen zum Hoch. Auch in der aktuellen Bodenanalyse (links auf Bodenfronten Analyse Europa 16.06.2010 06 GMT klicken) ist es – leicht nach Norden verschoben – zu sehen.

  8. #8 Franz F
    Juni 17, 2010

    Also ich mag diese Fettaugen ganz und gar nicht. Ich glaube das Ding ist gestern bei uns gelandet (östlich von Wien) und hat meinen Keller noch mehr überschwemmt.
    Seit zwei Wochen drückt das Grundwasser von unten rein und geht nimmer weg und seit gestern ist es noch 10 cm höher 🙁

  9. #9 Frank Abel
    Juni 17, 2010

    Hallo Franz,

    das Problem besteht auch akut in Österreich. Das Problem ist, dass die Böden so feucht sind, dass sie kaum noch Wasser aufnehmen können. Und dann kommt jetzt unwetterartiger Starkregen, danach sinkt im Nordstau der Alpen die Schneefallgrenze teils deutlich unter 2000 Meter. Das wird ein aufregendes Wochenende für die Alpenländer!

    Ich wünsche, dass es sich bald beruhigt. Ein bisschen dauert es wohl noch…

  10. #10 StarWolf
    Juni 20, 2010

    @Frank Abel
    Heute Wetterpanorama, am Achensee gibts weisse Gipfel, mehr hab ich nicht gesehen.
    Ich pack die Schi wieder aus 🙂

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