Die Antwort vom XCell-Center:

Dear Mr Maier
Thank you for your message.
In your request of information there is no disease selected and your comment do not refer to any concrete diseases.
I think that is the reason why the link did not work.
Could you give me more information about your disease?

Meine Antwort.

Dear Dr Randomname,
thank you for your fast reply. I would kindly ask you to understand that I am reluctant to give information on my disease over the internet or by email.
Nevertheless, since I am very much interested in the type of therapy you offer, I would like to get more familiar with the stem cell treatment. I would be very happy if you could forward me the .pdf on the follow up study for stem cell injection by lumbal puncture and more detailed information on your phase II trials. They evidently present your most advanced therapeutic tools and since they are in phaseII trials already, possible health risks should be considerably low.

Und deren letzte Nachricht:

Dear Mr Maier
Thank you for your message.
I understand your concern but I cannot give you any information about the success of any therapy if I don’t know which disease Is tried to solve or help. It is not the same treating Amyotrophic Lateral Sclerosis through lumbar puncture than treating Cerebral Palsy.
But I can send you a consent of how the lumbar puncture is done and the risks involved and our statistics for some diseases treated with lumbar puncture.
Those trials that you mention are not done yet… therefore we cannot give info about them.
I hope you understand me too.

Die klinischen Studie, die auf der Homepage beworben wurde existierte also überhaupt nicht. Stattdessen erhielt ich ein paar andere Dokumente vom XCell-Center als Mail-Attachment:

Präsentation zu einer Cohortstudie mit Patienten mit Rückenmarksverletzungen (pdf)
Präsentation zu einer Cohortstudie mit Patienten mit Zerebralparese (pdf)
Die Einverständniserklärung zur Lumbalpunktion (pdf)

Es ist fahrlässig, stammzellbasierte Therapien anzubieten mit rein hypothetischem Wirkmechanismus und ohne jeden Wirkungsnachweis. Dennoch gibt es eine ganze Reihe Erkrankungen, die mit Spenderstammzellen therapiert werden können, zum Teil mit ausgezeichneten Heilungschancen. In erster Linie sind das Blutstammzelltransplantationen bei myeloproliferativen Erkrankungen (bösartige Erkrankungen blutbildender Organe, zum Beispiel Leukämie). Angeboten werden diese Therapien keinesfalls in dubiosen Instituten. Sie sind leider auch immer aufwändiger als eine Spritze ins Rückenmark.

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Kommentare (9)

  1. #1 Dieter
    30. August 2012

    Eine gute Frage wäre doch mal, wieso ich zwar als Arzt und Förster eine schriftliche Genehmigung zum Fällen eines selbst gepflanzten Baumes im Garten brauche, ich aber gleichzeitig offenbar genehmigungsfrei und ohne Wirkungsnachweis meinem Nachbarn Knochenmark aus der Wirbelsäule saugen und ihm das Zeug dann ins Gehirn spritzen darf. Die dafür nötige Spritze musste dann aber wahrscheinlich wieder zugelassen werden.

  2. #2 Marie
    30. August 2012

    @ Dieter
    “Knochenmark aus der Wirbelsäule saugen…”
    Knochenmark wird nicht aus der Wirbelsäule gesaugt. In der Wirbelsäule befindet sich das Rückenmark und u.a. Liquor. Dort gibt es kein Knochenmark.

  3. #3 WeiterGen
    30. August 2012

    Das Knochenmark wurde von den XCell Ärzten wohl aus dem Becken entnommen. Was die wenigsten wissen (und vielleicht einige überzeugen könnte, sich bei der Deutschen Knochenmarkspendedatei zu registrieren):

    Bei 80% aller Knochenmarksspenden werden die Stammzellen nicht direkt mit Spritzen aus dem Knochen gezogen. Stattdessen wird medikamentös die Stammzellproduktion angeregt und diese werden dann direkt aus dem Blut “geerntet”.

    Mehr Information hier: https://www.dkms.de/home/en/become-a-donor/donor-knowledge.html

  4. #4 WeiterGen
    30. August 2012

    Dieter,
    zur unbefriedigenden rechtlichen Situation kann ich selbst nicht viel sagen, hier steht, dass es 2013 besser werden könnte:

    In Deutschland sind Behandlungen mit embryonalen Stammzellen verboten, doch mit adulten dürfen Ärzte in bestimmten Fällen arbeiten. Die Gesetze sind komplex, eine Übergangsfrist lässt Anbietern Spielraum: Noch bis Ende 2012 kann jeder seine auf dem Markt befindlichen vorschriftsmäßig hergestellten Medikamente für “neuartige Therapien” ohne behördliche Genehmigung anbieten. Danach greift eine europäische Verordnung, es bedarf der Zulassung durch die Europäische Zulassungsbehörde EMA.

    https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/stammzelltherapie-privatklinik-behandelt-weiter-a-851887.html

  5. #5 roel
    30. August 2012

    @WeiterGen interessanter e-mail-Verkehr. Ich habe das Thema damals nur am Rand verfolgt.

    Dein Kommentar ist irgendwie verunglückt. Ich habe mir die Ausschlusskriterien https://www.dkms.de/home/de/spender-werden/registrierung/ausschlusskriterien.html der dkms mal angesehen. Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine das z.B. ein längerer Aufenthalt in GB in den 80er oder 90er Jahren ebenfalls zum Ausschluss führen müsste, nicht vielleicht, wenn die Spende dort sowieso hingeht, aber wenn sie innerhalb Deutschlands bleibt. Hast du da verlässliche Informationen zu?

  6. #6 WeiterGen
    30. August 2012

    roel,
    danke. Kommentar ist jetzt hoffentlich leserlicher.
    Ich habe keine weiteren Informationen zu den Ausschlusskriterien. Im Zweifel einfach mal dort anrufen?

  7. #7 Marcus Anhäuser
    30. August 2012

    Zur Ergänzung:
    2007 hat die Kollegin Kristin Raabe beim DLF bereits über das XCell-Center berichtet, ein toller Beitrag, den man sich hier anhören kann (und lesen):
    https://www.dradio.de/dlf/sendungen/wib/687759/

    Christina Berndt von der Süddeutschen Zeitung war (2006) die erste von der ich einen Artikel darüber las :
    https://www.sueddeutsche.de/wissen/teure-hoffnung-euro-fuer-ein-versprechen-1.833286

    Gott sei Dank ist der Laden zu …

  8. #8 Joe Nover
    8. November 2012

    Ich habe im Bekanntenkreis jmd., der diese Einrichtung in Köln 2 mal sogar besucht hat.

    Er hat Diabetis, wobei ich nicht weiß welchen Typ.
    Zumindest musste er schon wenige Wochen nach der 1. Behandlung nichtmehr spritzen.
    Warum die 2. gemacht worden ist weiß ich nicht.
    Auch heute muss er nichtmehr spritzen.
    Wobei er natürlich weiterhin auf seine Ernährung achtet.

    Ich verstehe das ganze gepeitsche gegen diese Einrichtung nicht. Nur weil keiner weiß, wie das funktioniert ? Obwohl es – bei manchen – funktioneirt ?
    Er hat doch nur, soweit ich weiß, seine eigenen angereicherten Zellen wiederbekommen ?
    Desweiteren stand auf der Seite von denen, das eine Heilung nicht versprochen werden kann.

    Warum ist bei Leukämie Knochenmarkspende weiterhin erlaubt ? Klar es sind fremde Zellen, da die eigenen ja Krebs haben. Aber im Prinzip ist das doch die gleiche Therapie, oder ?

  9. #9 Tobias Maier
    8. November 2012

    Warum ist bei Leukämie Knochenmarkspende weiterhin erlaubt ?

    Weil diese Therapieform erwiesenermaßen funktioniert. Man weiß sogar warum. https://de.wikipedia.org/wiki/Leuk%C3%A4mie#Therapie

    Einen solchen Nachweis gibt es für keine der am X-Cell Center angebotenen Behandlungen. Aber wie Marcus schon zwei Kommentare weiter oben schreibt: Der Laden ist ja Gott sei Dank zu.