Die Wiedervereinigung ist auch für die Wissenschaft ein riesiges Geschenk! Darüber war man sich zum gestrigen Auftakt des Symposiums “Wissenschaft und Wiedervereinigung” einig. Über die Frage jedoch, wie die Neugestaltung des gesamtdeutschen, intregrierten Wissenschaftssystems nach nunmehr 20 Jahren zu bewerten ist, ob man den Prozess als Erfolg oder Misserfolg einstufen muss, ob (und welche!) Sieger…

1989/1990 stand die Wissenschaftspolitik plötzlich vor der Aufgabe ein gesamtdeutsches, zukunftstaugliches Wissenschaftssystem zu gestalten. Wie sollten die Weichenstellungen aussehen? Welche Strukturen galt es zu bewahren, welche Reformen waren notwendig? Der Linguist Prof. Dr. Manfred Bierwisch war von 1957 bis 1991 Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften der DDR, von 1992 bis 1998 war er Leiter der…

Genau an der Schnittstelle von Medizin und Biologie sorgten Ende der 1950er neue Erkenntnisse für großes Aufsehen. Auch in den beiden deutschen Staaten nahm man zur Kenntnis, dass hier ein neues, vielversprechendes Forschungsfeld entsteht. Doch welche Schlußfolgerungen zog man beiderseits der Mauer daraus? Der Historiker Dr. Andreas Malycha hat sich in den letzten Jahren mit…

Die Wissenschaft der DDR hatte in manchen Disziplinen durchaus Weltgeltung, von anderen Fächern – ideologisch an der kurzen Leine gehalten – gingen keine nennenswerten Impulse aus. Und für die friedliche Revolution von 1989/90 spielten die DDR-Wissenschaftler im Grunde keine Rolle, das sagt der Berliner Historiker Prof. Dr. Jürgen Kocka. Im Interview erinnert Kocka an die…

Der 9. November 1989 markierte auch für die Wissenschaft eine Zäsur. Über Jahrzehnte hatten sich zwei verschiedene Wissenschaftssysteme etabliert, hatten sich Forschungstraditionen und akademische Strukturen gebildet und nun stand auch das alles zur Disposition. Die ostdeutsche Wissenschaft war besser als Ruf. Die ostdeutsche Wissenschaft war – nach Ansicht vieler Experten – weit besser, als ihr…