Lucy Inglis hat eine Passion für das London des 18. Jahrhunderts. Seit mehr als einem Jahr teilt sie diese auf ihrem Blog www.georgianlondon.com mit Gleichgesinnten wie auch Verirrten. So findet man dort Entdeckungen und Neuigkeiten aus der Forschung, egal ob es Kleidung, Lebensbedingungen, Architektur oder Brauchtümer der damaligen Zeit betrifft.

Von Anna Rinderspacher (Universität Heidelberg)

i-99cab2e349c30ccaea1fded8e10bafe3-London-thumb-540x489.jpg

Screen vom 1. November 2010.

Illustre Begrüßung

Schon beim ersten Blick wird dem Besucher ein Eindruck von der Zeit der Könige Georg I-III vermittelt: Karikaturen, Zeichnungen und Stadtpläne hauchen den mit Liebe verfassten Texten Leben ein und entführen den Leser 300 Jahre durch die Zeit zurück in die Stadt an der Themse.

Erfahrung abzugeben

Wer sich für den Bezug der Autorin zu diesem Thema interessiert, findet hierzu in der Rubrik “about” mehr Informationen. Die auf dem Land geborene Inglis entdeckte ihr Interesse an der Vergangenheit während ihrer Arbeit als Antiquariatsangestellte in London. Erfahrungen und Entdeckungen, die sie während ihrer daraus entstandenen Recherche gemacht hat, reicht sie auch gerne auf direktem Wege und aus erster Hand weiter: Unter “speaking” findet man Termine für bevorstehende Vorträge sowie Stimmen zu vergangenen.

Follow her

Wie es sich für eine ordentliche Bloggerin gehört, ist Lucy Inglis nicht nur per E-Mail erreichbar. Bei Twitter hat die Engländerin stolze 2277 Follower, die Facebook-Seite ihres Blogs gefällt immerhin 609 Usern.

Mit dem Thema verbunden

Wer auf „links” klickt, findet in einen Fließtext eingebunden, weiterführende Links zu Webseiten anderer Blogger, seien es Geschichtsblogger oder die der Freunde von Inglis. Was davon auf den jeweiligen Link zutrifft, erklärt Inglis einführend im besagten Fließtext.

Unglücklich gewählte Einteilung

Ein Wermutstropfen bleibt: Auch die interessante Gestaltung der Startseite und die witzig zu lesenden Texte lenken nicht von den Mängeln in der Einteilung der Rubriken ab. Es wäre viel empfehlenswerter gewesen, die separaten Kategorien “email”, “facebook”, “twitter” und “Subscribe here” zu einem einfachen “contact” verschmelzen zu lassen. Ebenso die mit spärlich ausgestatteten Sparten “museum of london” und “consultancy”, deren Informationen besser als Ergänzung für bereits unter “about” Erwähntes dienen würden. Die lediglich am rechten Bildschirmrand angebrachte Übersichtsinformation sowie Meinungen zum Blog hingegen, hätten eine eigene Kategorie verdient.

Köstliche Unterhaltung

Wer sich dafür interessiert, wie sich das Leben in London vor 300 Jahren von dem heute unterscheidet, ist bei georgianlondon.com an der richtigen Adresse. Die Frau wirkt schon beim ersten Blick auf ihr Foto sympathisch und ihre Leidenschaft für das Thema ist durch den Bildschirm beinahe spürbar. Durch die umfangreichen Informationen und bildlichen Darstellungen, fügt sich ein lebhaftes Bild vom London der georgischen Könige zusammen. Hat man sich erst einmal auf der Seite zu Recht gefunden, wird man durch witzige Texte und Karikaturen köstlich unterhalten.

(Redaktion: Christian Jung)