Der wöchentliche Besuch einer Kirche oder eines Tempels senkt die Sterbewahrscheinlichkeit um 20 Prozent. Das berichten Forscher der Yeshiva Universität in New York im Fachjournal Psychology and Health.
Die Forscher um Eliezer Schnall werteten dafür die Daten von 90.000 Frauen über einen Zeitraum von mehr als sieben Jahren aus. Die Frauen waren zwischen 50 und 79 Jahre alt und hatten ihren Wohnsitz in den USA.
Die Studie zeigte zwar keinen Einfluss der religiösen Praxis auf Risiken wie Herzinfarkt oder Herz-Kreislauf-Schwäche. Insgesamt zeigte sich jedoch, dass der wöchentliche Besuch einer Andacht das allgemeine Sterberisiko um 20 Prozent reduzierte und es zeigte sich eine Reduzierung um 15 Prozent, wenn der Besuch seltener ausfiel.
Derzeit können die Studienautoren die Ursache des Phänomens nicht erklären. Schnall sagt, dass möglicherweise, die physische Anstrengung um den Gang zum Gotteshaus zu bewältigen, bereits gesundheitsfördernd sein könnte. Jedoch wurden in der statistischen Auswertung Angaben zur körperlichen Gesundheit berücksichtigt.
Schnall verzichtet aufgrund des sensiblen Themas über weitere Spekulationen zur Ursache des beobachteten Effekts und möchte auch niemanden drängen für eine gesundheitsfördernde Wirkung einen Gottesdienst zu besuchen.
Andere Experten spekulierten, dass das Eingebettetsein in eine religiöse Gemeinschaft stressmindernd und damit gesundheitsfördernd wirken könnte.
Vorherige Untersuchungen hatten gezeigt, dass Mitglieder religiöser Gemeinschaften weniger Rauchen und seltener an Suchtkrankheiten leiden.
Kommentare (15)