In den Vereinigten Staaten sollen zwei Medikamente, die routinemäßig vor Koloskopien (Darmspiegelungen) angewendet werden, mit Warnhinweise der höchsten Stufe versehen werden. Das berichtet die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA auf ihrer Homepage.
Die auf Natriumphosphat basierenden Medikamente sollen demnach in über 20 Fällen eine schwere Nierenschädigung hervorgerufen haben, begründet die FDA ihre Anordnung. Die Warnungen sollen künftig auf den Verpackungen der verschreibungspflichtigen Präparaten Visicol und OsmoPrep der Firma Salix Pharmaceuticals stehen.
Kritiker monierten, dass viele andere – nicht verschreibungspflichtige – Abführmittel auf demselben Wirkstoff Natriumphosphat basieren und weiterhin ohne Warnhinweise frei verkauft werden dürfen.
Die FDA erklärte dazu, dass die beiden Arzneien die einzigen zur Verschreibung zugelassenen Präparate wären und deshalb vorrangig vor einer Darmkrebsvorsorgeuntersuchung eingesetzt würden.
Folgerichtig (also wegen der hohen Anzahl an Darmkrebsvorsorgeuntersuchungen) wäre jedoch die Wahrscheinlichkeit bei dieser Untersuchung das Opfer der selten beobachteten Nierenschädigung zu werden (und davor ein verschreibungsfähiges Präparat verabreicht bekommen zu haben), besonders erhöht.
Die Warnhinweise sollen Patienten mit verminderter Nierenfunktion auf mögliche unerwünschte Folgen der Natriumphosphatanwendung hinweisen.
Die zugrundeliegende Studie, auf der die FDA-Entscheidung beruht, erschien im Fachjournal Archives of internal Medicine.
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