Für alle, die sich fragen, was eigentlich der französische Satellit Corot seit seinem Start im Dezember 2006 treibt:
Seit gestern ist bekannt, dass den europäischen Planetenforschern jetzt die Planeten Nummer 3 und 4 und ein Brauner Zwerg ins Netz gegangen sind.
Die beiden Planeten Corot-Exo-4b und Corot-Exo-5b sind etwas kleiner als der Jupiter (0.73 und 0.86 Jupitermassen) und umkreisen auf engen Umlaufbahnen ihren sonnenähnlichen Zentralstern.
Der Corot-Satellit umkreist die Erde in einer polaren Erdumlaufbahn. Bild: CNES
Bei Corot-Exo-3b handelt es sich um einen Braunen Zwerg von etwa 20 Jupitermassen. Es ist also ein Objekt, das zu groß für einen Planeten und zu klein für einen echten Stern ist. Die Grenze zwischen Planeten und Braunen Zwergen wird bei etwa 13 Jupitermassen gezogen. Ab dieser Masse sollte im Inneren Deuterium, also schwerer Wasserstoff, fusionieren. Fusionsprozesse sind aber nicht mit dem Bild eines Planeten vereinbar. Ab etwa 80 Jupitermassen wird dann wieder die Grenze nach oben gezogen. Ab dieser Masse ist der Druck im Kern groß genug, dass Wasserstoff fusionieren kann. Erst mit Einsetzen dieses Prozesses sprechen wir von einem “echten” Stern.
Was hat es also mit Braunen Zwergen auf sich, die anscheinend zwischen allen Stühlen sitzen?
Das ist eine gute Frage, die bisher nicht hinreichend beantwortet ist. Die Existenz dieser Objekte ist erst seit etwa 19 Jahren bekannt und extrasolare Planeten finden wir seit 1995. Seitdem wissen wir, dass sich wesentlich mehr Planeten finden lassen als Braune Zwerge, obwohl letztere zehnmal schwerer sind und daher viel einfacher zu finden sein sollten. Während wir bei extrasolaren Planeten stramm auf die Zahl 300 zugehen, sind gerade mal ein paar Dutzend Braune Zwerge bekannt, weshalb allenthalben von der Braunen-Zwerge-Wüste gesprochen wird.
Wie immer finden sich auf Jean Schneiders Seite http:\\exoplanet.eu die Parameter zu den neuen Kandidaten und eine kurze Zusammenfassung der Meldung auf der deutschen Corot-Seite.
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