Ja, drüben gibt es eine ganz andere Kultur der Wissenschaften. Ein Blick auf die Scienceblogs.com reicht. Und gerade bei 1Live gehört: Der Secret Science Club in New York.
Auch haben wollen!

Kurz gesagt geht es um populärwissenschaftliche Vorträge, die abends in einer Kneipe gehalten werden. Jeden Monat. Gemütlich bei einem Bierchen oder dem Cocktail des Abends lauscht man Nobelpreisträgern und anderen, wenn sie über Genom, Proteomforschung oder Krebs reden.
Angeblich ist die Kneipe schon vor Beginn restlos voll, mit normalen! Menschen, nicht, wie man bei uns vermuten würde, irgendwelchen Nerds in Karohemden (um man ein paar Vorurteile zu pflegen). Nach dem Vortrag gibt es natürlich auch noch eine Frage-Antwortrunde.
HALLO, Ihr deutschen Forscher da draußen! SO geht das! Keinen Tag der offenen Tür an der Uni einmal im Jahr….
Aber hierzulande hat man ja schon Angst, vor seinen Kollegen blöd da zu stehen, wenn man etwas in einem nicht Fach-Journal publiziert, geschweige denn, einen Blog zu pflegen oder sonstwie dem Laien verständlich zu machen….
Ich habe aber die stille Hoffnung, dass auch dieser Trend mal rüberschappt.

Kommentare (4)

  1. #1 Kil
    März 8, 2008

    Bei uns in Siegen gibt es schon lange sowas in der Art. Jedes Semester gibt es eine öffentliche Vorlesungsreihe zu einem bestimmten Thema. Dafür werden Wissenschaftler aus ganz Deutschland eingeladen, die zu verschiedenen Aspekten Voträge halten. Anschließend kann dann noch nachgefragt und diskutiert werden. Das ganze nennt sich bei uns Forum Siegen und ist aus dem Umstand entstanden, dass die Uni hier eigentlich keiner haben wollte und zwei Professoren wollten der hiesigen Bevölkerung die Wissenschaft etwas näher bringen. Dafür haben sie sogar das Bundesverdienstkreuz bekommen. Zurecht wie ich meine. Vielleicht reicht ja schon ein Blick in die Provinz um zu sehen, wie mans auch machen kann. 😉

  2. #2 Chris
    März 8, 2008

    Wo sind denn diese Vorlesungen? Auch in einer Kneipe? Das fand ich das Bemerkenswerte. Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt…..
    Viele Unis liegen doch recht außerhalb. Wenn sich dort jemand bei einem Tag der offenen Tür hinwagt, dann sind es die “Katholiken, die bekehrt werden”.

    Das Verdienstkreuz haben sie wirklich verdient. Was aber auch wieder zeigt, wie selten bei uns eine solche Tat ist. Sollte es nicht selbstverständlich sein, seinem Geldgeber (Steuerzahler) seine “Produkte” zu zeigen?

  3. #3 Daniel Fischer
    März 9, 2008

    Das Konzept, Kneipen- oder Cafegäste mit Wissenschaft zu konfrontieren, stammt aus England, heisst aber allgemein “Cafe Scientifique” – https://cafescientifique.org ist sozusagen die Zentrale dieser ‘Bewegung’, die gerade in den USA zündet: https://www.nytimes.com/2007/11/18/fashion/18science.html oder https://www.wired.com/science/discoveries/news/2007/12/science_cafe … in Deutschland wird das in der Tat noch viel zu selten praktiziert.

  4. #4 Florian
    März 9, 2008

    Auch die Universität Jena veranstaltet jedes Semester sogenannte “Samstagsvorlesungen” bei denen die Bevölkerung eingeladen ist, populärwissenschaftliche Vorträge zu aktuellen wissenschaftlichen Themen zu hören. Die Vorlesungen sind auch recht gut besucht. Aber ich muss Christoph recht geben – so ein “Secret Science Club” in ner Kneipe ist was ganz anderes – davon hätte ich bis jetzt noch nirgendwo etwas gehört. Wär aber wirklich toll, wenn es so etwas gäbe. Mal schauen, vielleicht stell ich mich einfach mal in ne Jenaer Kneipe und erzähl was über Astronomie und schau, was die Leute sagen (oder ob sie mich rausschmeissen 😉 )