Bisher habe ich ja die Grünen noch als Notlösung angesehen zur Wahl, aber die Wissenschaftsfeindlichkeit nimmt jetzt so arge Ausmaße an, dass ich die wohl zur Bundestagswahl endgültig zu den nichtwählbaren Parteien zählen muss 🙁

Dies ist eine Pressemitteilung von Biggi Bender, der gesundheitspolitischen Sprecherin der Bundestagsfraktion der Grünen:

Die klare Mehrheit für die Stärkung der Komplementärmedizin in der Schweiz sollte für Deutschland ein Ansporn sein, Behandlungsmethoden wie Anthroposophie, Homöopathie oder Akupunktur gleichberechtigt in der medizinischen Versorgung zu berücksichtigen. Notwendig für den Nachweis von Wirksamkeit und Qualität sind gut evaluierte Modellversuche sowie eine Versorgungsforschung, die komplementärmedizinische Ansätze berücksichtigt. Hierfür müssen Forschungskapazitäten aufgebaut werden.

Hier bei den ScienceBlogs ist die Entscheidung in der Schweiz auf heftige Ablehnung gestoßen. Hier oder hier oder hier. Unsere allgemeine Sicht dazu ist Verzweiflung und Entsetzen. Und noch entsetzlicher ist, dass gar die Anthroposophie des Rassisten Steiner direkt als erstes erwähnt wird und in den Kanon aufgenommen wird.

Und als nächstes wird dann der Eindruck erwähnt, dass es keine Versuche dazu gegeben habe. Im Gegenteil. Diese Methoden sind – obwohl teilweise jeder WIrkungsmechanismus fehlt – hundertfach untersucht worden. Leider waren weniger Studien davon qualitativ wertvoll, aber diese bescheiden Komplementärmethoden genau dies: Dass sie komplementär zur Medizin stehen, und nicht helfen außer durch den Placebo-Effekt. Den Placebo-Effekt aber unter dem Deckmantel von Voodoo zur Heilung einzusetzen, ist moralisch verwerflich.

Es müssen keine Forschungskapazitäten aufgebaut werden. Was herauskommt, wenn man das tut, kann man sich am amerikanischen NCCAM ansehen oder an den grauenhaft verzerrten und qualitativ minderwertigen Ergebnissen von Claudia Witt an der Charite Berlin, die aus unerfindlichen Gründen als Professor bezeichnet werden darf.

Im Rahmen der aktuellen Arzneimittelgesetznovelle kämpfen wir Grünen dafür, dass von der Bundesregierung vorgeschlagene Regelungen, die negative Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von anthroposophischen, homöopathischen und traditionellen pflanzlichen Arzneimitteln haben, verhindert werden.

Schon wieder diese Anthroposophie. Medikamente, die Aura des Menschen wieder ins Gleichgewicht bringen sollen. Heilung durch Märchen?

Sehr kurios ist aber plötzlich der Einwurf von “traditionellen pflanzlichen” Mitteln. Natürlich gibt es Heilpflanzen, die wissenschaftlich nachweisbare Wirkung haben, wie Johanniskraut. Diese sind aber nicht durch Tradition, sondern durch Nachweis einer Wirkung wertvoll und werden selbstverständlich NICHT behindert werden. Vermutlich soll die Einreihung in die Liste hier mehrere Hintertürchen offenlassen. Oder Frau Bender hat tatsächlich keinen Schimmer.

Wir setzen uns dafür ein, dass patientenindividuelle Therapieoptionen, die insbesondere in der “Alternativmedizin” genutzt werden, und etwa bei Patientinnen und Patienten mit antibiotikaresistenten bakteriellen Infektionen eingesetzt werden, erhalten bleiben.

Die Grünen möchten also Patienten, die gegen Bakterieninfektionen kämpfen, euthanasieren, nur weil diese eine Antibiotikaresistenz haben. Denn nicht anders wird passieren, wenn man Homöopathie in so einem Fall anwendet: Dann bekämpft man die Infektion, indem die Bakterien ihren Wirt umbringen lässt.

Die Bundesregierung stellt diese Möglichkeit, für die sich auch der Bundesrat stark macht, ins Aus.

Gut für die Regierung und den Bundesrat, wenn sie ihre Bürger nicht durch Beliebigkeit in Todesgefahr bringen. Die medizinischen Methoden, angewandt zur bestmöglichen klinischen Forschung bringen die besten Erkenntnisse, und nichts anderes als die besten Erkenntnisse sollten gut genug zur Behandlung sein. Da braucht es keine Alternativen.

Wir können von der Schweiz lernen: Dort existieren an den Universitäten (wenige) ordentliche Lehrstühle, die sich mit diesen Methoden befassen. Das umfangreiche Evaluationsprogramm unter der Leitung des Schweizer Bundesamts für Gesundheit zur auf sechs Jahre befristeten Aufnahme der Komplementärmedizin in die Schweizer Grundversorgung zeigte auf, dass diese Behandlungsmethoden erfolgversprechend sein können.

Bait and Switch-Taktik? Jetzt heißt es um mögliche Erfolge, die sich wahrscheinlich auf den Placebo-Effekt bei Rückenschmerzen beziehen, aber eben noch ging es um die Behandlung von Antiobiotika-Resistenzen…

Dies zeigen auch die Ergebnisse der Modellversuche zur Akupunktur in Deutschland. Diese ist der schulmedizinischen Standardtherapie deutliche Überlegenheit bei Knie- und Rückenproblemen deutlich überlegen.

Placebo-Effekt. Die Grünen möchten sich also als Elite begreifen, die dem dummen Pöbel den Placebo-Effekt zur Heilung hinwirft, und tunlichst verschweigt, dass Akupunktur gar nicht für die Wirkung verantwortlich ist? Oder möchten sie lieber sich selbst im Dunkeln lassen um ihren schönen einfachen Glauben nicht überprüfen zu müssen? Wie dem auch sei, für mich ist beides intellektuell und moralisch unredlich.

Wenn schon Forschung, dann vielleicht eine die ehrliche Therapien vorschlägt, von denen dem Patienten kurzfristig durch Placebo, langfristig durch allgemein besseres Wohlbefinden (durch Bewegen etc.) geholfen wird?

Bei der Entscheidung zur Übernahme in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen stellte sich jedoch die Frage, ob mit zweierlei Maß gemessen werde. Zwar scheiterten die Versuche, der Akupunktur die Aufnahme zu verweigern, jedoch führte dies nicht dazu, die bestehende – im Behandlungsergebnis deutlich schlechtere – schulmedizinische Behandlung in Frage zu stellen.

Nebelkerzen. Es wird allerdings mit zweierlei Maß gemessen: Die Akupunktur scheitert spektakulär an einem Wirkungsnachweis im Vergleich mit Placebo-Behandlung. Die einzig mögliche Konsequenz: Keine Zulassung als Therapie. Das wäre mit einem Maß gemessen.

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Kommentare (220)

  1. #1 Matthias
    05/23/2009

    Ich bin entsetzt. Das habe ich denen nicht zugetraut. Vielen Dank dafür! Das soll mir mein grüner Abgeordneter dann mal erklären.

  2. #2 Rincewind
    05/23/2009

    Nicht erst mit Biggi Bender sind die Grünen zu einer von Postmodernismus und Ideologie geprägten Partei geworden, die für jeden rational denkenden Menschen nicht mehr wählbar ist. Die wenigen guten Leute, die sie noch haben, sollten die Partei wechseln.

    Sagt ein ehemals Grüner.

  3. #3 GeMa
    05/23/2009

    Wie dreist ist das denn zurechtgebogen?

    Heftig, heftig – Chi per Gesetz. Und wer außerdem nicht dran glaubt, dass seine Krankheit von Ahriman, der “Verkörperung alles Bösen und Erreger der 9999 Krankheiten” geschickt wurde, zahlt selbst. Klasse.
    Die haben doch nicht mehr alle Latten am Zaun.

  4. #4 Stefan
    05/23/2009

    Grüne wie Biggi Bender essen auch keine Tomaten, weil da Gene drin sind. Sorry, aber ich fand diese Partei noch nie gut.

  5. #5 dontblog
    05/23/2009

    Och verdingens! Muss die so einen Blödsinn verzapfen? Als bekennende Grüne muss ich doch eh schon oft genug gegen das “Ach, Du isst nur Hasenfutter?” und “Aber elektrisches Licht hast Du schon?” andiskutieren. Jetzt muss ich auch noch erklären, dass ich nur harte Drogen gegen fiese Krankheiten schlucke, auch wenn ich grün wähle.

  6. #6 sil
    05/23/2009

    Die ist aber nicht Hinterbänkler, sondern gesundheitspolitische Sprecherin in der Partei.

    Das geht gar nicht.

  7. #7 hic fuit
    05/23/2009

    @Matthias – genau, entsetzlich. Ich fordere gerade, dass die Aktion ELIANT erklärt, dass sie die WHO in der Ausrottung der Masern unterstützt und dass sie damit für die Masernimpfung wirbt. Andernfalls halte ich die ELIANT-Unterstützung der Grünen für so menschenverachtend wie die Impfgegnerschaft.
    Ich fordere gerade Aufklärung darüber, ob Grüne das Recht auf körperliche Unversehrtheit von Masernerkrankten höher bewerten als die Interessen einer wahnhaften, doch sich für menschenfreundlich haltenden, Ideologie und damit verbundenen wirtschaftlichen Lobbies.

  8. #8 Achter
    05/23/2009

    Ich fürchte fast, der durch die Bender ausgelöste Abgang mitdenkender und kritischer Wählerstimmen wird mit dem Zugewinn esophiler Wähler mehr als kompensiert. Ich bin da eher pessimistisch…

  9. #9 JörgR
    05/23/2009

    Dabei sind die Esos doch violett und nicht grün 😐

  10. #10 Rabe
    05/24/2009

    @Stefan: Tomaten sind rot. Grüne Tomaten sind giftig.

    Violett-Würste und Grün-Brezen gibt’s nur in der Anti-Gen-Wahlwerbung der Christlichen, nach dem Motto: Seht mal, so sehen Gen-Lebensmittel aus, würdet ihr sowas kaufen? Habt ihr sowas schon in den Geschäften gesehen? Nein? Seht ihr, unsere Lebensmittel sind bisher ohne Gene und so soll das auch bleiben.

    Grauenhafte Verblödung.

  11. #11 dontblog
    05/24/2009

    @Rabe: Grüne Tomaten schmecken hervorragend. Zu Marmelade oder anderem verarbeitet sind sie nicht giftig. Es sei denn, man futtert gleich ein paar Kilo. Es gibt übrigens auch gelbe und orangefarbene Tomaten, nicht nur rote.

  12. #12 Jane
    05/24/2009

    Leute wie Bender sorgen dafür, dass die Grünen für mich mittlerweile unwählbar geworden sind.

  13. #13 Sentient6
    05/24/2009

    Toll.. Die ersten Bundestagswahlen in denen ich wahlberechtigt bin und meine Alternativen gehen mir jetzt schon aus. Stecken wir den schon in der gnadenlosen Populismuswahlkampfphase? Muss denn Umweltschutz immer mit öko/eso-Ideologie einhergehen?

    Ich hab das Selbe leider in meinem Freiwilligen Ökologischen Jahr beobachtet. Man wird schon fast mitleidig angeschaut, wenn man sich nicht in Gorleben auf die Schienen legen will. Das ist der Grüne Nachwuchs.

    Was kann man denn als rational denkender Wissenschaftler in spe mit Bewußtsein für Umweltproblematiken jetzt noch wählen?

  14. #14 JörgR
    05/24/2009

    @Sentient6:

    Ich hab das Selbe leider in meinem Freiwilligen Ökologischen Jahr beobachtet. Man wird schon fast mitleidig angeschaut, wenn man sich nicht in Gorleben auf die Schienen legen will.

    Daher scheint der Ausdruck zu kommen “Dasselbe in grün”.

    Was kann man denn als rational denkender Wissenschaftler in spe mit Bewußtsein für Umweltproblematiken jetzt noch wählen?

    Nichts anscheinend. Bisher habe ich die Grünen noch als einigermaßen wählbar angesehen, aber jetzt reichts.
    Wollen die die SBD gründen? Die ScienceBlogs-Deutschland Partei?

  15. #15 Sentient6
    05/24/2009

    Daher scheint der Ausdruck zu kommen “Dasselbe in grün”.

    Möglich. Man kann echt beobachten, wie gerade noch vernünftig diskutierende Menschen sich plötzlich auf Ökodogmen zurückziehen. Ich hab inzwischen in solchen Diskussionen schon den ruf des unglaublich reaktionären Wissenschafts”gläubigen”.

    Nichts anscheinend. Bisher habe ich die Grünen noch als einigermaßen wählbar angesehen, aber jetzt reichts.
    Wollen die die SBD gründen? Die ScienceBlogs-Deutschland Partei?

    Bin dabei. Ich glaube zwar nicht, dass eine Partei die ständig betont, sie sei sich nicht 100% sicher und seine Meinung regelmäßig ändert irgendwelche Chancen hat.. Alle anderen Parteien haben doch die Wahrheit gepachtet. *seufz* Wer braucht schon Fakten..

  16. #16 JörgR
    05/25/2009

    Naja, eine neue Partei gründen bringt ja auch nichts, es wäre sinnvoller, wenn skeptisches Denken wieder in die etablierten Parteien hereingetragen würde, am liebsten auch zu den Grünen. Es müssen insbesondere keine Wissenschaftler sein, denn skeptisches Denken und Wissenschaft sind zwar verwandt, aber durchaus getrennte Fähigkeiten. Schließlich sind auch Lafontaine und Merkel Doctores der Physik, aber…
    Außerdem, dann kommen die Journalisten und sagen, eine Partei mit Sentient 6, das geht nicht, der ist doch sowieso nur ein Killerroboter der die Welt zerstören will weil er keine Emotionen hat 😉 (Ja, Nevermore sollen endlich mit der neuen Scheibe rüberkommen)

  17. #17 Sentient6
    05/25/2009

    Ja, das stimmt. Dann könnte man sich auch drauf verlassen, dass alle Parteien sinnvolle Standpunkte vertreten, ohne Widersprüche. Aber wie soll man das erreichen? Ich habe das Gefühl, für den Wähler ist es oft leichter und angenehmer, wenn eine Partei eben Schlagwörter streut (in diesem Fall ganzheitlich, alternativ und sanft), statt zu differenzieren. Das fordert eben Eigeninitiative, der Wähler muss auf Stand bleiben. Und oben geschildertes Hinterfragen wäre ja nicht nur in einer wissenschaftlichen Partei der Fall, sondern in jeder skeptisch denkenden.

    Mist.. Dann nenn ich mich “Steuersenkung89”, vielleicht hat das mehr Erfolg. 😉
    Sentient6 ist so wunderbar paradox. Wütend und traurig sein über Emotionslosigkeit.. (Wann soll die neue Scheibe denn kommen?)

    Gruß,
    Erik

  18. #18 Christian Reinboth
    05/25/2009

    Leider ein alter Hut, da ökologisches Denken bei manchen Grünen immer schon mit gewissen esoterischen Anwandlungen einherging, siehe auch die Ergebnisse des “Fachgesprächs Komplementärmedizin” der Grünen Bundestagsfraktion aus dem vergangenen Jahr:

    Wir Grünen werden uns auch weiterhin für die Methodenvielfalt in der Gesundheitsversorgung einsetzen und dafür, dass die komplementärmedizinischen Verfahren ihren Platz ausbauen können. Dazu ist es notwendig, sich von den Kulturkämpfen zwischen der Schul- und Komplementärmedizin zu verabschieden und stattdessen gemeinsame Spielregeln der Wirksamkeitsprüfung zu verabreden.

    https://www.gruene-bundestag.de/cms/gesundheit/dok/230/230375.komplementaermedizin_auf_dem_pruefstand-seite~5.html

    Auf Seite 4 des Berichts findet sich dann noch dieses Schmankerl:

    Beim Vergleich der Akupunktur mit der Behandlung nach den aktuellen schulmedizinischen Leitlinien (Standardtherapie) zeigte sich eine deutliche Überlegenheit der Akupunktur bei Knie- und Rückenproblemen.

    https://www.gruene-bundestag.de/cms/gesundheit/dok/230/230375.komplementaermedizin_auf_dem_pruefstand-seite~4.html

    Als Quelle für diese Aussage wird übrigens ebenfalls Frau Witt genannt.

  19. Mich würd ja mal interessieren, wie die Unterschiede zwischen österreichischen und deutschen Grünen in dieser Hinsicht sind. Allgemein gibts da nämlich schon einige. Und in Österreich kandidiert immerhin sogar ein waschechter Skeptiker von der GfK für die Wiener Grünen 😉

  20. #20 Albert Wilfert
    05/25/2009

    @ JörgR

    “grauenhaft verzerrten und qualitativ minderwertigen Ergebnissen von Claudia Witt an der Charite Berlin, die aus unerfindlichen Gründen als Professor bezeichnet werden darf.”

    Ist ja auch nicht gerade die feine Art.
    Sie sind ein Rotzlöffel, junger Mann.
    In anderen Blogs gegen Beleidigungen vorgehen und selber austeilen.

  21. Gerade hab ich diesen Bericht gelesen. Ziemlich erschreckend – und noch mehr vernichtende Aussagen der Grünen:

    “vielen Dank für Ihre Nachricht. Frau Breyer ist Mitglied im EP Gesundheitsausschuss und unterstützt die Anthroposophie. Sie kann sich nicht vorstellen, dass jemand aus der Fraktion Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament gegen die Aktion Eliant ist.”

  22. Ich habe gleich mal über meinparlament.at bei Frau Lichtenegger von den österreichischen Grünen nachgefragt:

    Sg. Frau Lichtenegger,

    Ihre Kollegin Hiltrud Breyer von der grünen Partei aus Deutschland machte über das Projekt ELIANT –Europäische Allianz von Initiativen Angewandter Anthroposophie folgende Aussage:

    “vielen Dank für Ihre Nachricht. Frau Breyer ist Mitglied im EP Gesundheitsausschuss und unterstützt die Anthroposophie. Sie kann sich nicht vorstellen, dass jemand aus der Fraktion Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament gegen die Aktion Eliant ist.”
    (Quelle: https://rudolf-steiner.blogspot.com/2009/05/mehr-anthroposophie.html)

    Unterstützen die grünen Abgeordneten aus Österreich tatsächlich ebenfalls dieses Projekt? Wenn ja, warum?

    Da meinparlament.at aber auch zu abgeordnetenwatch.de gehört, verstößt meine Frage wohl sicher gegen den “Moderationscodex”…

  23. #23 sil
    05/25/2009

    @Florian:
    Da rutschen mir aber “mit ohne Unterhose auf dem Kopf” ein paar Satzzeichen raus.

    !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  24. #24 JörgR
    05/26/2009

    sil hat meine Reaktion bereits zusammengefasst! Kann ich meine Europawahl-Briefwahl-Unterlagen nochmal haben, ich hab mich verwählt. Naja, es gibt ja noch 1-3 Chancen dieses Jahr (je nachdem wie der NRW-Verwaltungsgerichtshof heute über die Kommunalwahl entscheidet)

  25. #25 Peter
    05/26/2009

    Die Grünen als Lobbyisten der Anthroposophie:

    “Mehr Anthroposophie! – Abgeordnetenwatch und Hiltrud Breyer – im Hause und im Dienste Rudolf Steiners”

    https://rudolf-steiner.blogspot.com/2009/05/mehr-anthroposophie.html

    veröffentlicht auch bei den “Brights”:

    “GRÜNE Anthroposophie und Lobbyismus”

    https://brightsblog.wordpress.com/2009/05/26/grune-anthroposophie-und-lobbyismus/

  26. #26 Stefan
    05/28/2009

    Gerald Häfner, “Mehr Demokratie”, ehemaliges Vorstandsmitglied der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland, und seinerzeit für die Öffentlichkeitsarbeit der Anthroposophie zuständig, ist von den Grünen für die Europawahl 2009 nominiert worden.

  27. #27 erich egermann
    05/28/2009

    Was habt Ihr Euch von den Grünen denn sonst erwartet ???
    Vorwärts ins Mittelalter !

  28. #28 radicchio
    05/28/2009

    ein schönes beispiel zum thema eso-werbung im biomarkt.

    … noch fragen, kienzle?

  29. #29 Biggi Bender
    05/28/2009

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    erstaunlich, welche Wellen meine Presseerklärung zum Schweizer Volksentscheid zur Komplementärmedizin schlägt.
    Ich hielt den Kulturkampf zwischen Schul- und Komplementärmedizin für beendet. Anliegen der Grünen und vieler Fachleute ist es sich mit den Stärken und Schwächen der jeweiligen Ansätze auseinanderzusetzen. Das Interesse einer großen Zahl von PatientInnen ist es, von den Stärken aller Ansätze zu profitieren.

    Auf der Ebene der wissenschaftlich tätigen ÄrztInnen gibt es vielversprechende Diskussionsansätze, um die klassische Polarisierung zu überwinden. So z.B. das „Dialogforum Pluralismus in der Medizin“, das u.a. vom Präsidenten der Bundesärztekammer, Professor Hoppe ins Leben gerufen wurde. Mehr Informationen hierzu unter:
    https://www.dialogforum-pluralismusindermedizin.de/

    Die kritischen Äußerungen über das von mir angeführte Beispiel Akupunktur sind mir nicht nachvollziehbar. Wir verweisen auf Akupunkturstudien der gesetzlichen Krankenkassen und zitieren aus der Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA). Im GBA sitzen VertreterInnen der Ärzteschaft, der Krankenkassen, der Krankenhäuser und beratend PatientenvertreterInnen. Diese entscheiden darüber, ob Leistungen von den gesetzlichen Krankenkassen zu bezahlen sind. Die Akupunktur wurde in den genannten Fällen in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen. Die Pressemitteilung zum Beschluss des GBA finden Sie unter:
    https://www.g-ba.de/informationen/aktuell/pressemitteilungen/83/
    Die Details zur Richtlinie und den tragenden Gründen finden Sie unter:
    https://www.g-ba.de/informationen/beschluesse/295/
    Sie können gerne eine mehrseitige Zusammenstellung der internationalen Publikationen zu diesen Themen anfordern.

    Im April 2008 führte die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen ein gut besuchtes Fachgespräch „Komplementärmedizin auf dem Prüfstand“ durch. Mehr dazu unter: https://www.gruene-bundestag.de/cms/gesundheit/dok/230/230375.komplementaermedizin_auf_dem_pruefstand.html
    Der Auswahl der eingeladenen WissenschaftlerInnen können Sie entnehmen, dass wir einer kontroversen Diskussion nicht aus dem Weg gehen. Auffällig war, dass der Placeboeffekt dort eine völlig andere Rolle spielte, als in den Mails die uns zu diesem Thema erreichten. Statt der kritischen Sicht auf den Placeboeffekt müsse untersucht werden, wie dieser – auch bei den klassischen Behandlungsverfahren – genutzt werden könne, war die Schlussfolgerung des Vertreters der evidenzbasierten Medizin, Professor Porzolt.

    Mit grünen Grüßen
    Biggi Bender

  30. #30 JörgR
    05/28/2009

    Frau Bender,

    erstmal danke für Ihre Antwort, aber das hilft ja alles nichts.

    Das Interesse einer großen Zahl von PatientInnen ist es, von den Stärken aller Ansätze zu profitieren.

    Das halte ich für einen Strohmann. Ich denke, das Anliegen jeden Patienten ist es, nacht der besten Therapie gesund zu werden. Die besten Therapien werden durch klinische Studien gefunden. Das was so strohmännisch als Schulmedizin verunglimpft wird ist die Medizin, ganz einfach ohne irgendetwas davor. Diese stellt sich dem leicht verständlichen Ziel, den besten möglichen Standard anzulegen bzw ist dazu verpflichtet. Das was dazu komplementär steht steht in Wahrheit senkrecht dazu: Nämlich nachweislich unwirksames, dass durch esoterischen (Homöopathie) oder sektösen (Anthroposophie) Überbau, oder einfach durch Leugnung der qualitativ ansprechenden Studien (Akupunktur) zur Medizin stilisiert wird.

    Einer qualitativ sorgfältige Meta-Studie kann kein Ausschuss, Fachgespräch oder auch keine einzelne Studie etwas anhaben.
    Zu den schlimmsten Stellen ahben Sie sich auch nicht geäußert, daher frage ich erstmal: Wollen sie tatsächlich Menschen in Lebensgefahr bringen, die unter Infektion durch resistente Bakterien leiden? Etwas anderes als das beste, was die Medizin hervorbringt, vor allem aber eine Behandlung mit 100% wirkstoffreien esoterisch-sektösen Anthroposophie-Homöopathiemitteln, wird mit Sicherheit körperverletzend wenn nicht lebensgefährlich wirken.

  31. #31 Conni
    05/28/2009

    Ich halte es für gefährlich, wenn man den pseudomedizinisch geneigten Wählern auf diese Weise gerecht werden will, obwohl hinreichend bekannt sein müsste, dass “alternative” Methoden nicht wirken, oder sogar schaden. Und ich bin nicht gewillt, dafür höhere Kassenbeiträge zu zahlen.

    Wie wäre es mal mit Aufklärung?

  32. #32 sil
    05/28/2009

    Vergesst die Diskussion. Das habe ich gerade gefunden:

    Input von Biggi Bender, gesundheitspolitische Sprecherin Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Fachgespräch „Alternative oder Glaubenssache – Komplementärmedizin auf dem Prüfstand“ am 7. April 2008 in Berlin

    Wie umstritten die Komplementärmedizin ist, bekam ich neulich auf einer Podiumsdiskussion zu spüren. Um zu verdeutlichen, dass die Präferenzen der Patientinnen und Patienten wichtig sind, habe ich eine eigene Erfahrung eingebracht. Ich berichtete, dass ich bei einer nicht gefährlichen gesundheitlichen Beeinträchtigung zunächst vor die Alternative eines chirurgischen Eingriffs versus einer nebenwirkungsreichen medikamentösen Therapie gestellt wurde. Auf der Suche nach weiteren Optionen vereinbarte ich einen Termin bei einem nach Methoden der anthroposophischen Medizin arbeitenden Arzt. Nach gemeinsamer Besprechung einigten wir uns auf die Behandlung mit drei nichtverschreibungspflichtigen Medikamenten. Der Erfolg war durchschlagend. Der mit mir auf dem Podium sitzende Arzt agierte fortan so, als hätte ich mich in die Hände eines Schamanen begeben und hätte damit jegliche Basis auf der über das deutsche Gesundheitssystem diskutiert werden könne, verlassen.

    https://www.gruene-bundestag.de/cms/gesundheit/dokbin/230/230493.fachgespraech_komplementaermedizin_vortr.pdf

    Schon gemein, wenn Fachleute bei anekdotenhafter Schilderung von “Erfolgen” der Paramedizin die Augen verleiern. Woran könnte das wohl liegen?
    Ein kleiner Tipp: Arroganz ist es nicht, eher fundiertes, fleißig und mühsam erlerntes Wissen.

    Anthroposophische Medizin fußt auf den tollen Ergüssem, die der Herr Rudolf Steiner in einem unsichtbaren Buch geschaut hat:
    “Torfmoos tritt in der Landschaft an Stellen auf, wo eine Stase [=Stauung] im Wässrigen besteht; in potenzierter und pharmazeutisch rhythmisierter Form vermag es eine solche im Menschen aufzulösen und kann so etwa im Innenohr vorhandene Schwellungszustände beseitigen helfen.”

  33. #33 sil
    05/28/2009

    Das war nicht Original-Steiner, sondern original anthroposophische Medizin:
    https://www.merkurstab.de/Dateien/Leseproben/Sommer_1.08.pdf

    Beim Anschauen des Fachblattes “Merkurstab” sollte eigentlich schon ein Laie erkennen können, dass das völliger Humbug ist.

  34. #34 S.S.T.
    05/28/2009

    @ Biggi Bender

    Fr. Bender, auch ich bin nicht bereit dazu zusätzlich Quacks zu einem bequemen Lebensunterhalt zu verhelfen und ebenfalls nicht bereit dazu, die direkten und indirekten Kosten dafür zu übernehmen. Wenn Jemand, der einigermaßen als Erwachsener (!!) im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist, Medizinmännern mehr vertraut als Ärtzen, ist das seine Sache, aber auch sein Privatvergnügen. JEGLICHE med. Maßnahme MUSS ihre Wirksamkeit zweifelsfrei auf Dauer unter Beweis stellen können, sonst gehört sie auf den Schrottplatz der Geschichte und populistische Schauveranstaltungen (ja, ich weiß, Esos sind eine gro0e Wählergruppe, die man unbedingt abschöpfen muss), wie die große Verbindung zwischen EBM und Eso, sind, was das Wohlergehen der Bevölkerung angeht, kontaproduktiv. Auf den Nachweis der Wirksamkeit der HP wird schon seit mehr als 200 Jahren vergebns gewartet. Jedoch wird es der Politik zweifelsohne gelingen, auch wider besseren Wissens, für HP et. al. eine Nische zu finden, mit dem man dem Esel namens Wähler eine Möhre vors Maul hängen kann.

  35. #35 chartinael
    05/28/2009

    Auffällig war, dass der Placeboeffekt dort eine völlig andere Rolle spielte, als in den Mails die uns zu diesem Thema erreichten. Statt der kritischen Sicht auf den Placeboeffekt müsse untersucht werden, wie dieser – auch bei den klassischen Behandlungsverfahren – genutzt werden könne, war die Schlussfolgerung des Vertreters der evidenzbasierten Medizin, Professor Porzolt.

    Wenn ich das jetzt richtig deute, propagieren Sie als gesundheitspolitische Sprecherin auch noch, daß die Lügen der Anthroposophie und anderweitigen Konträrmedizin auch in der EBM zur Anwendung kommen sollten, damit man der dummen Masse schön was vorgaukeln kann (und damit auf das Niveau der Konträrmedizin herabsinkt …)?

    Kennen Sie denn nicht das Sprichwort, daß man sich nie auf das Niveau von Idioten herablassen sollten, da man dort unweigerlich von diesen aufgrund deren langjähriger Erfahrungen auf genau diesem Level geschlagen werden würde?!

    Gehen Sie zu den Violetten und nehmen Sie ihre Genossin Breyer gleich mit.

    kristin

  36. #36 Chartinael
    05/28/2009

    @SIL

    Interessant ist bei solchen Anekdoten auch immer, daß der Betreffende nie sagt, a) woran er erkrankt war, b) was denn die pösen schulmedizinischen Alternativen waren und wie genau denn die konträrmedizinische Behandlung aussah.

    kristin

  37. #37 Jane
    05/28/2009

    Wahnsinn. Ich bin seit ich wählen darf grüne Stammwählerin…gewesen. Diese Party ist für mich absolut unwählbar, so lange dort Esoterik-Anhänger wie Frau Bender das Sagen haben. Die Verfilzung mit der rassistischen Steiner-Sekte ist auch ganz widerlich. Das ist absolut nicht zu verantworten!

    Ich denke übrigens nicht, dass Frau Bender in erster Linie die große Gruppe der Esoterikgläubigen bedienen will, die glaubt das wirklich! Das ist ja das Erschreckende.

  38. #38 Conni
    05/28/2009

    @ Jane, das geht mir genau so.

  39. #39 radicchio
    05/28/2009

    »Anliegen der Grünen und vieler Fachleute ist es sich mit den Stärken und Schwächen der jeweiligen Ansätze auseinanderzusetzen.«

    frau bender, ihr satz impliziert, wir hätten es hier mit mehreren gleichwertigen »ansätzen« zu tun. ich kann ihnen, den begriff »ansatz« betreffend, aber nur hinsichtlich von homöopathie und akupunktur etc. recht geben: hierbei handelt es sich um ansätze, um ideen und konstrukte, die sich einen physiologischen effekt zu nutze machen – was bis hierher unproblematisch wäre, würden diese konstrukte sich nicht mit haltlosen »philosophien« selbsterhalten und die eigentlichen »wirkungsweisen«, den placebo-effekt, leugnen.

    der medizin sind diese ansätze nicht gleichwertig, ebensowenig wie es sich bei der medizin nicht um einen »ansatz« handelt.

    ich halte den schulterschluss der grünen mit komplementärbehandlern für populistischen stimmenfang in trüben »alternativen« flachgewässern.

  40. #40 Ex-Grüner
    05/28/2009

    >”Statt der kritischen Sicht auf den Placeboeffekt müsse untersucht werden, wie dieser – auch bei den klassischen Behandlungsverfahren – genutzt werden könne, war die Schlussfolgerung des Vertreters der evidenzbasierten Medizin, Professor Porzolt.”

    @Biggi,

    der Placeboeffekt hat einen Platz in der EBM. Es ist wünschenswert diesen bei wirksamen Behandlungsmethoden und Medikamenten möglichst voll zur Geltung zur bringen.
    Leider wird dieser Wunsch von Scharlatanen, Homöopathen und Anthroposophie-Lobbyisten sy

  41. #41 Ex-Grüner
    05/28/2009

    EDIT: “sy” soll heissen “sabotiert”

  42. #42 Achter
    05/28/2009

    Die neue Wohlstandsreligiosität: Esoterik, Ökologismus und Alternativ-“Medizin”.

  43. #43 Kugelfisch
    05/28/2009

    @Biggi Bender

    HOPPE? WELCHER HOPPE!?

    Zitat Bender:
    “Auf der Ebene der wissenschaftlich tätigen ÄrztInnen gibt es vielversprechende Diskussionsansätze, um die klassische Polarisierung zu überwinden. So z.B. das „Dialogforum Pluralismus in der Medizin“, das u.a. vom Präsidenten der Bundesärztekammer, Professor Hoppe ins Leben gerufen wurde.”

    So nicht!

    Hoppe? Wer ist Hoppe? Ist das etwa DIESER Hoppe:
    https://www.ariplex.com/ama/amahoppe.htm

    Kranke haben ein RECHT auf eine EINWANDFREIE MEDIZIN!

    https://www.ariplex.com/ama/ama_ho28.htm

    [QUOTE]
    Unvereinbarkeitserklärung

    Ich als Arzt erkläre durch meine Unterschrift, daß ich ausschließlich Methoden und Medikamente einsetze, deren Wirksamkeit wissenschaftlich einwandfrei bewiesen ist, ich also keine homöopathischen, anthroposophischen oder sonstige esoterischen Mittel und Methoden einsetze.

    Ich erkläre, daß ich weder Mitglied von homöopathischen oder anthroposophischen Vereinen oder Gesellschaften oder Gruppen war oder bin und auch keinen solchen Gruppen oder deren Ideologien nahestehe, sondern sie ganz entschieden ablehne.

    ……………………………………………………
    (Ort, Datum, Unterschrift)
    [/QUOTE]

    Keine Gnade für Pfuscher und deren Helfershelfer!

  44. Sehr geehrte Leser und Schreiber, insbesondere Herr Freistetter,

    wir waren sehr überrascht, welches Echo unser letzter Artikel innerhalb sehr kurzer Zeit fand. Besonders gut unter den vielen Reaktionen gefielen uns zwei der obigen. Nämlich erstens der Satz:

    „Kann ich meine Europawahl-Briefwahl-Unterlagen nochmal haben, ich hab mich verwählt.“

    Und zweitens die Idee, doch über „abgeordnetenwatch.de“ (oder deren Ableger) einmal Abgeordnete zum Thema „Anthroposophie“ und/oder deren „Heilmittel“ zu befragen.

    Wir meinen, das ist „an sich unterstützenswert“ (H. Breyer) und liegt in einigen Fällen ganz besonders nahe.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Nachrichten aus der Welt der Anthroposophie

  45. #45 Godesberg
    05/29/2009

    Ich glaube Frau Bender hat eine Menge Post zu dieser Pressemitteilung bekommen. Ich hab jedenfalls den gleichen Text der hier erschienen ist, per Mail bekommen.

  46. #46 FD
    05/29/2009

    Ich bin ja sonst in meinem Tonfall eher zurückhaltend, aber wenn ich sowas lese, möchte ich mich beinahe diesem Herrn in seiner Vorgehensweise gegen alternative Heilmethoden anschliessen.
    http://www.kidmed.de
    Ich bin allerdings nicht primitiv genug, um mich auf dieses Niveau hinabzubegeben. Trotzdem, wers mag.

    Frank

  47. #47 Stefan
    05/29/2009

    Ich würd ja mal sagen, die Biggi Bender will einfach nur was für ihr Geld sehen. Kann natürlich auch sein, dass sie Geld für ihre Imagekampagne für die Anthroposophie bekommt … für die schnelle Abwicklung der Transfers ist in jedem Fall gesorgt.

    BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sind Kunde bei der anthroposophischen GLS-Bank:

    https://www.gruene.de/einzelansicht/artikel/bankverbindung.html

    “BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
    Kontonummer: 8035 815 900
    Bankleitzahl: 430 609 67
    Bankinstitut: GLS-Bank”

    Konsequenterweise werden die neuen anthroposophischen Bankfilialen vom Bündnis 90/Die Grünen eröffnet:

    https://www.eco-world.de/scripts/basics/econews/basics.prg?a_no=18681

    “GLS Bank jetzt auch in München – Eröffnung der neuen Filiale
    Am Dienstag, 28. Oktober 2008, 14:00 Uhr

    Mit einer feierlichen Auftaktveranstaltung eröffnet die ethisch-ökologische GLS Bank am 28. Oktober eine GLS Filiale in der bayerischen Landeshauptstadt. Hep Monatzeder – 3. Bürgermeister Münchens, Bündnis 90/Die Grünen – hält die Eröffnungsrede. (…)”

  48. #48 FD
    05/29/2009

    Glaubt ihr denn eigentlich wirklich, daß Frau Bender sich auf einen Dialog in diesem Forum einlässt. Dazu hat sie doch als Politikerin keine Zeit. Wir repräsentieren schliesslich nur einen verschwindend geringen Stimmanteil, der sich mit den hinzugewonnenen Stimmen aus dem Bereich der antroposophischen Ganzheitsschwurblern spielend leicht kompensieren lässt. Ich glaube nicht mal, daß der obige Post von ihr selber verfasst wurde, sondern von irgendeinem Mitarbeiter und professionellem Phrasendrescher. Dafür spricht auch, daß zB Godesberg auf seine mail obigen Text ebenfalls als Antwort erhalten hat. War wahrscheinlich schon vorbereitet, bevor die Pressemitteilung raus ist.
    “Ehrliche Politiker” Ist das nun ein Widerspruch in sich?
    Frank

  49. #49 Elke
    05/29/2009

    “Ich hielt den Kulturkampf zwischen Schul- und Komplementärmedizin für beendet. Anliegen der Grünen und vieler Fachleute ist es sich mit den Stärken und Schwächen der jeweiligen Ansätze auseinanderzusetzen. Das Interesse einer großen Zahl von PatientInnen ist es, von den Stärken aller Ansätze zu profitieren.”

    Hallo Frau Bender,

    Es geht hier um Gegensätze, die niemals kompatibel sein werden und können. Ergo handelt es sich nicht um einen Kulturkampf. Ich will Ihnen auch erklären warum: Abgesehen von den kritischen Kommentaren, die bereits zu Ihrem Beitrag geäußert wurden, denen ich voll und ganz zustimme, gibt es noch ein Grundproblem. Die EBM und alles was dazugehört behandelt Symptome, die stellvertetend für eine Krankheit stehen. Dem Patienten wird dabei nicht unterstellt, dass er die Krankheit verursacht hat, bzw. ihm wird gesagt, dass er auch wieder gesundet, wenn das Symptom behandelt wird.
    Im Gegensatz dazu vermitteln alternative Heilmethoden, dass der Mensch ganzheitlich zu betrachten sei, was in der Tiefe bedeutet, dass Geist und Seele Einfluss auf den Körper haben und somit auch verantwortlich für Krankheiten sind. Dies führt wiederum dazu, dass dem Patienten suggeriert wird, dass eine alleinige Symptombekämpfung nicht zur Heilung führen könne, sondern eine Symptomverschiebung verursache. Die esoterische “Psychosomatik” spricht davon, dass dies immer von außen nach innen ablaufe. Ein Beispiel: Die Behandlung von Neurodermitis mit Cortison würde zwar die Neurodermitis kurieren können, der Patient würde jedoch als Folge davon Asthmatiker werden. Als Erklärung dient die Hypothese, dass die Haut (außen) unser größtes Kontaktorgan sei und die Lunge im inneren die Entsprechung wäre.

    Eine geläufige allgemeine Eso-Erklärung hierzu: Wenn in ihrem Auto eine Kontrollbirne aufleuchtet, fahren sie in die Werkstatt und erwarten vom Mechaniker, dass er der Sache auf den Grund geht und den Schaden dort behebt. Das Birnchen würde jedoch auch nicht mehr leuchten, wenn der Mechaniker dieses einfach rausschrauben würde. Somit ist jedem klar, dass derartiges dazu führen würde, dass der Schaden immer noch vorhanden wäre und weit mehr Schaden zu erwarten sei.

    Das nennt man dann eben ganzheitlich.

    Diese Überzeugung führt unweigerlich zu einer Ablehnung medizinischer Behandlungen, weil Ängste rigoros geschürt werden. Das sollte man schon wissen. Ein Nocebo-Effekt wird somit indoktriniert; falls man doch medizinische Behandlung braucht, hat man ein schlechtes Gewissen, bzw. man steht extrem unter Druck auch die geistige Ursache herausfinden und lösen zu müssen, um nicht noch schlimmer zu erkranken.

    So und nun frage ich Sie, wer nun wohl schneller gesund werden könnte: derjenige, der seinem Arzt vertraut und der sich selbst sagt, die Behandlung wird mir helfen, oder derjenige, der Angst vor Medikamenten hat, weil sie für ihn per se schädlich und giftig seien und der zudem davon überzeugt ist, dass er um geheilt zu werden, die geistige Ursache beheben müsse, wozu Eigenverantwortung unumgänglich sei.

    Im zweiten Fall sorgt man durch entsprechendes Denken dafür, dass jeglicher Placebo-Effekt beim Arzt-Patienten Verhältnis wegfällt.

    Und dann haben wir noch die Kinder, die dieser Anschauung schutzlos ausgeliefert sind, was zur Folge hat, dass Eltern sie z.B. bei Infektionen unter Globuli-Gabe lange leiden lassen, weil sie Angst vor dem schädlichen Antibiotikum haben, das innerhalb kürzester Zeit Linderung versprechen würde.

    Wie sollte man also diese elementaren Widersprüche verbinden können, wobei es wie schon so oft gesagt KEINEN Nachweis für die Wirksamkeit dieser ganzheitlichen Auslegung gibt?

    Man richtet damit m.E. viel mehr Schaden als Nutzen an und somit gilt auch nicht der Satz; was nicht wirkt, kann wenigstens nicht schaden.

  50. #50 Stefan
    05/29/2009

    Bitte um Hilfe!

    Könnt ihr bitte mal direkt bei den Grünen mitdiskutieren?

    Hier:

    “Warum man am 7. Juni grün wählen sollte: WUMS”

    https://www.henningschuerig.de/blog/2009/05/26/warum-man-am-7-juni-gruen-waehlen-sollte-wums/

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