In den letzten Wochen hat der LHC seine zweite Kommissionierung erlebt, und läuft diesmal stabil und arbeitet erfolgreich. Und seit heute Nacht ist er endgültig der stärkste Beschleuniger der Welt, denn er hat einen neuen Weltrekord aufgestellt und Teilchen auf 1,18 TeV Energie gebracht!

Nach dem erfolgreichen Neustart am 21. November, bei dem erstmal Strahlen um den Ring kreisten, nach den ersten Kollisionen nur zwei Tage später hat der LHC danach zum ersten Mal das getan was er eigentlich tun soll: Teilchen beschleunigt.
An diesen ersten Tagen des Betriebs hat er nämlich nur als Speicherring gearbeitet und die vorbeschleunigten Teilchen aus der Beschleunigerkette rundlaufen lassen, ohne sie zusätzlich zu beschleunigen.

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Die Beschleunigerkette endet im SPS, der immerhin 450 GeV erreicht und seinerzeit erfolgreiche Entdeckungen gemacht hat, wie den Nachweis der Eichbosonen der schwachen Wechselwirkung. Jetzt liefert er nur noch die Teilchen muss er u.a. als Lieferant für den LHC arbeiten, und dort wurden diese heute Nacht um 00:42 Uhr in beiden Strahlen bis auf 1,18 TeV gebracht. Der bisher größter Beschleuniger Tevatron des Fermilab bei Chicago dagegen erreichte nur 0,98 TeV pro Strahl.

Zur erfolgreichen Wiederinbetreibnahme des LHC kann man sich beim CERN auch dieses Video ansehen.

Kommentare (5)

  1. #1 Anhaltiner
    11/30/2009

    Huch das ging aber fix, ich hatte gehöhrt man wolle den Rekord kurz vor Weihnachten knacken. (ok es ist kurz vor Weihnachten *grins)

  2. #2 Anhaltiner
    11/30/2009

    @Jörg und sag bitte Bescheid wenn er Schluckauf bekommt (*Higgs) *ungeduldig bin 😉

  3. #3 Ronny
    12/01/2009

    Wo wirds spannend ? Irgendwo bei 2,1 TeV, denn da müsste sich das Higgs Boson zeigen und bei 3.2 TeV müssten dann lt. der String Theorie die Kaluze-Klein Teilchen auftauchen und das Gesetz der Energierhaltung brechen.

    Ich stelle mir gerade die Physiker vor Ort vor. LOS dreht auf !! HInten die Techniker, langsam sonst passiert wieder was.. usw.
    Ich denke mir, dass bei aller Professionalität die da an den Tag gelegt wird derzeit auch viel Emotion zu spüren ist.

    Man siehts schon leicht daran, dass das Auswertetool ‘Fireworks’ heißt.

  4. #4 André
    12/01/2009

    Wenn ich pingelich wäre, würde ich jetzt sagen, dass der SPS nicht nur für den LHC da ist, sondern auch ziemlich viele Experimente (meistens kurzfristig) bedient, die einen Teilchenstrahl benötigen. Z.B. wird damit demnächst AMS auf seine Funktionstüchtigkeit hin getestet, das geht damit etwas schneller als mit den Teilchen aus der Hintergrundstrahlung 😉

    Aber ich bin ja nicht pingelig.

  5. #5 Jörg
    12/01/2009

    Ah, natürlich, das hätte ich mal besser nachgucken sollen.