Neulich in Marcus Eliser Blochs “Naturgeschichte der Fische Deutschlands” (erster Band, 1783) herumgeblättert und dabei nicht nur wunderschöne Abbildungen bestaunt.

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Im Kapitel über Karpfen schreibt Bloch:

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“Dieser Fisch wird auf verschiedene Weise zubereitet. Man kocht ihn nämlich in Salzwasser und gießt nachher eine aus Butter, Essig und etwas Gewürze bereitete Brühe darüber; auch bekommt er einen angenehmen Geschmack, wenn er mit einer Butterbrühe, oder Dillkraut und etwas Milch, zurechte gemacht wir, ferner wird derselbe, ohne alles Wasser, in seinem eigenen Saft geschmort, nachdem er vorher nur ein wenig mit Essig begossen worden, mit Gewürze versehen und verspeist man ihn alsdann mit einer Eierbrühe; endlich wird er auch gebraten gegessen.”

Danach geht es weiter in wissenschaftlichem Duktus über den Unterkiefer und die Form der Zähne.

Ganz und gar ist die Hingabe des Naturforschers an den Gegenstand seiner Untersuchungen.

Kommentare (1)

  1. #1 Marc Scheloske
    Februar 13, 2008

    Ach, wunderbares Fundstück. Hat man solche wissenschaftshistorische Kleinode zuhause im Regal oder hast Du die Blochersche Naturgeschichte in der Bibliothek durchstöbert?

    Wie fad und vollkommen unsinnlich sind doch demgegenüber heutige Biologiebücher, aber vermutlich zöge man sich eine ganz Horde schäumender Naturschützer (womöglich noch Veganer) an den Hals, wenn man ab und an Kochrezepte einstreute. 😉