Algen, Zeitungspapier, Holzchips – nichts ist vor dem Bakterium Saccarophagus degradans sicher. Vor mehr als 20 Jahren wurde die Mikrobe in der Chesapeake Bay (USA Ostküste) gefunden. Am Montag widmete die Washington Post ihr eine Huldigung.
Nun wollen sie an der University of Maryland den Biotreibstofflieferanten der Zukunft züchten. Um das laut Artikel enorme zersetzende Potenzial der Mikrobe kommerziell zu nutzen, wurde Zymetis ausgegründet. S. degradans soll Pflanzenabfälle in Ethanol verwandeln. Vielleicht auch nur in Zucker und den letzten Schritt vom Zucker zum Alkohol soll dann Hefe übernehmen, die das ja schon seit Jahrtausenden brav macht beim Bierbrauen. So genau benennt das der Artikel nicht, in dem aber auch leise Zweifel nicht ausgespart werden. Denn das Leistungsvermögen der Mikroben wird als derart fantastisch beschrieben, dass Pflanzen einen Abwehrmechanismus dagegen entwickelt haben müssten, wird Bruce Dale (Michigan State University) von den Autoren Susan Kinzie und David Fahrenthold zitiert. Ansonsten würde ein so mächtiger Organismus „sämtliche Bäume in Matsch verwandeln.” Man möge sich mit der Begeisterung zurückhalten, bis Daten in einem Fachjournal veröffentlicht worden sind. Bislang gibt es nur eine einzige Probe von S. degradans.
Ein Video zeigt S. degradans bei der Arbeit.
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