23andMe kann nicht die gesamte Erbinformation lesen, sondern nur nach einzelnen SNPs suchen. In naher Zukunft wird das Sequenzieren ganzer Genome allerdings medizinische Routine sein (darüber werde ich auch bald einen Eintrag schreiben). In diesen Daten werden sich noch viel mehr Informationen verstecken als in SNPs und Programme werden in der Lage sein, diese verständlich aufzuarbeiten. Es wird trotzdem das Bedürfnis geben, mit kompetenten Menschen über die Ergebnisse zu sprechen, wofür Kassenärzte kaum Zeit haben werden. Ich prophezeie deshalb, dass Gen-Analytiker bald eine ähnliche Berufsgruppe sein wird, wie heutzutage Ernährungsberater.
Neben dem Datenschutz wird es eine Diskussion darüber geben, ob man manche Dinge überhaupt wissen möchte. Es würde mich interessieren wie ihr dazu steht. Ist es immer gut mehr zu wissen? Oder lebt man glücklicher, wenn einem die Zukunft vollkommen offen erscheint? Und werden Astrologen in Zukunft heimlich SNPs analysieren, um nicht vollkommen daneben zu liegen?
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