Die Oberflächlichkeiten werden uns wohl erhalten bleiben. Hätte ich auf mein Foto verzichten sollen? Es ist ja auch ohne Kontext – oder gerade wegen des fehlenden Kontextes – lustig (zumindest lustig genug, um getwittert zu werden, denke ich). Wir werden Wege finden, mit den Oberflächlichkeiten umzugehen: Journalisten und Blogger werden noch länger an Überschriften und Vorspännen feilen, da sie wissen, dass viele ihrer Leser nicht weiterlesen. Sinnvoll wäre aus meiner Sicht auch ein kleiner Quellenapparat, der im Normalfall nicht sichtbar ist, aber bei Bedarf Auskunft gibt über die Quellen der Bilder und Zitate usw. (Vielleicht sind die Apps irgendwann intelligent genug, um diesen Apparat selbst zusammenzustellen?) Und nicht zuletzt warten Social-Media-Nutzer wie ich auf den Knopf zum Snooze-Retweeten – der den Link erst in fünf Minuten weitergibt, damit es plausibel erscheint, dass ich den Artikel auch gelesen haben könnte.
One more thing . . .
** Die Studie wurde im Juni auf einer Fachkonferenz vorgestellt und ist noch nicht in einem Fachjournal publiziert worden. Sie ist übrigens nicht so pessimistisch, wie es klingt: Sie zeigt vielmehr die Macht des Publikums auf, denn nach Legouts Analyse sorgen die Nutzer für mehr Seitenaufrufe als die Journalisten. Sie seien die neuen Gatekeeper für Nachrichten.
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