Wojciech Czaja assistiert im Artikel mit zwei wissenschaftlich klingenden Begriffen aus dem Fabelreich der Wünschelrutengeher:

Die wichtigsten Fragen im Feng-Shui drehen sich rund um die Geomantie und Radiästhesie, also um die Erdstrahlung und um die Globalgitternetzlinien, die die Erde umspannen

wozu Online-Standard-Kommentator “KaterTom” sehr treffend bemerkt:

Globalgitternetzlinien? Muss so was ähnliches sein wie die Höhenlinien, über die ich beim Bergwandern immer stolpere.

Spätestens mit dem Auftauchen der “Erdstrahlung” wird deutlich, worum es bei dem ganzen Unsinn eigentlich geht: Nicht um das traditionelle chinesische Feng-Shui, sondern darum, ein wenig das als “Baubiologie” getarnte Geomantengewerbe zu pushen, das zu einem großen Teil davon lebt, Menschen Strahlungsängste einzureden, um diese dann im Austausch gegen Bares wieder hinwegzuzaubern.

Freilich: dies ist nicht die einzige Branche, deren Geschäftsgrundlage Bullshit ist. Und Feng-Shui-Quatsch kann man sich hierzulande sogar in einem Universitätslehrgang von einem Wünschelrutengeher, einem Astrologen und einer Architektin mit falschem Doktortitel erklären lassen. Aber muss man ihn deshalb in einem sich selbst als Qualitätszeitung verstehenden Blatt auf einer dreiviertel Seite unkritisch bewerben? Man kann nur hoffen, dass sich da kein Trend abzeichnet.

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Kommentare (36)

  1. #1 Frank Quednau
    24. August 2008

    Wow, was eine undifferenzierte Breitseite für ein weiteres schwarzes Schaf. Speziell die Ausführungen über TCM geben den science blogs eine ganz neue Tiefe. Glückwunsch, sehr wissenschaftlich!

  2. #2 Armin
    24. August 2008

    Ich fand besonders besonders den, hier leider nicht zitierten, Satz im Artikel interessant: “Feng-Shui, so versichert der Architekt, sei nichts anderes als auf den menschen bezogene Raumgestaltung. Letztendlich seien die Inhalte der chinesischen Lehre mit gesudnem Menschenverstand genausogut erklärbar”… eine Aussage, die relativ selbstentlarvend wirkt – wozu brauche ich dann noch Feng Shui?

  3. #3 Philippe Leick
    25. August 2008

    Gegenüber der Eingangstüre gelegen, zieht das WC das zur Türe hereinkommende gute Qi ab, es fließt in die Toilette und wird heruntergespült […]
    Ein kleiner Spiegel innen und außen und an der Toilettentür verhindert diese negativen Auswirkungen weitgehend.

    Diese Aussage lässt sich gedanklich weiterentwickeln:
    – als Physiker könnte ich nun vermuten, dass Qi offensichtlich elektromagnetische Strahlung ist, grob im Wellenlängenbereich des sichtbaren Lichtes… denn ansonsten würde der Spiegel sie nicht reflektieren…
    – angesichts der Absurdität des ersten Gedankens ist die naive physikalische Interpretation offensichtlich fehl am Platz. “Wie oben, so unten” – klassisches Denken in Analogien, das ist es! Als Leitsatz für die Wissenschaft taugt der Spruch aber nicht viel, und so wird schnell klar, dass das Ganze mit Wissenschaft nicht viel zu tun hat.

    Über die Feng-Shui-Ästhetik, ob die Beratung nun vom echten Fachmann oder vom Autodidakten, der ein paar passende Web-Seiten angeklickt hat, kommt, lässt sich natürlich streiten. Genau so wie über Sinn und Unsinn von Innenarchitekten…

    Pragmatische Naturen können sich daran erfreuen, dass der Spiegel auf der Innentür des Klos es einem erlaubt, beim Herausgehen zu kontrollieren, ob der Hosenschlitz auch fachgerecht verschlossen wurde.
    Um ganz sicher zu sein könnte man die Toiletten auch aus der Wohnung verbannen. Wer will schon so einen stinkenden, das Qi verwirrenden Ort zu Hause haben? Unsere weisen Vorfahren haben das besser gemacht und den Unrat einfach aus dem Fenster auf die Straße geworfen.

  4. #4 MB
    25. August 2008

    Die Werbung für den Lamda Fox in diesem Zusammenhang ist bestimmt kein Zufall. Er ist in Kreisen der Elektrosensiblen sehr beliebt, erlaubt er ihnen nämlich über einen akustischen Alarm rechtzeitig an ihre psychosomatischen Symptome zu denken (über die ich mich hier aber nicht lustig machen möchte) wenn’s mal wieder funkt. Erst ab einer bestimmten Feldstärke wird ein akustischer Alarm ausgelöst, sodass dann rechtzeitig ein Schutzanzug angezogen werden kann oder man das weite suchen kann. Interessant auch dass der Hersteller auf seinen eigenen Seiten sich um eine exakte Beschreibung der Empfindlichkeit, bzw der über den gesamten Frequenzbereich hinweg bezogenen Eichung der Leuchtdioden herumwindet. Auch bleibt unklar inwiefern der Elektrosensible um die logarithmische Erfassung der Pegel im Bilde ist. Die tatsache dass bei voll aufgedrehtem Lautstärkeregler der Messwert absinkt, macht das Produkt perfekt.

  5. #5 Ulrich Berger
    25. August 2008

    @ Frank:
    Könnten Sie Ihre Gedanken neu ordnen und Ihren Kommentar nocheinmal posten, sodass wir verstehen, was Sie uns sagen wollen?

    @ Armin:
    Der zweite Architekt ist offenbar der einzige mit einer vernünftigen Sichtweise. Leider schließt sich der Autor ihm nicht an.

    @ Philippe:
    Jetzt wird mir endlich klar, warum viele alte Hütten ein Plumpsklo am Rand des Grundstücks haben: Das unreine Qi kann nicht bis ins Haus!

  6. #6 Pianoman
    25. August 2008

    offtopic: ein

    @ Frank Quednau

    Ihr Zitat:
    (…) Speziell die Ausführungen über TCM geben den science blogs eine ganz neue Tiefe.

    Nun, Herr Quednau, auch wenn man die Phantastereien der TCM differenzierter betracht, bleiben sie eben nicht mehr als Phantastereien.

    Nach den Hypothesen der chinesischen Medizin ist er Körper von Energiebahnen – den Meridianen – durchzogen, die Organe und Strukturen miteinander verbinden. Werden die Bahnen blockiert, entstehen Störungen in der energetischen Versorgung und, als Folge, dann Krankheiten. Die Akupunktur z.B. beseitigt angeblich diese Blockaden

    Das Konstrukt der Meridiane steht in Verbindung mit der Vorstellung einer universellen, kosmischen unendlichen und deswegen überall vorhandenen Energie. Weder für die Meridiane oder Chakren (Eingangspforten für diese Energie), deren Herkunft historisch aus spekulativem Analogie-Denken, keineswegs aber aus realen anatomischen Beobachtung abzuleiten ist, noch für die Existenz der physikalisch-technisch nicht nachweisbaren, und aufgrund der ihr zugeschriebenen Eigenschaften umfänglich gegen die fundamentale Gewissheit der Entropie verstossenden “Lebens-Energie”, gibt es auch nur einen einzigen konkreten Anhaltspunkte.

    Betrachtet man das Meridian-System aus historischer Sicht, so ist festzustellen, dass die Einführung in die chinesische Heilkunde nach unserer Zeitrechnung etwa zwischen dem 5. – 8. Jahrhundert erfolgte, zum gleichen Zeitpunkt, als die chinesischen Flüsse kartografiert wurden.
    Da man aufgrund fehlender Anatomiekenntnisse (es war verboten, einen menschlichen Körper zum Zwecke der Obduktion zu öffnen) nichts über die Existenz von Nerven, Blut- und Lymphgefäßen wusste, orientierte man sich (da in metaphysischen Vorstellungen “Alles mit Allem verbunden ist”) an den Wasseradern, die die wichtigste Versorgungsquelle für die verstreut im weiten Land lebenden Menschen war, und schuf mit dem Meridian-System im menschlichen Körper dazu eine Analogie.
    Das Meridian-System ist also ein soziales Konstrukt, anatomisch allerdings eine leere Menge, denn aus naturwissenschaftlicher Sichtweise ist festzustellen, dass die behaupteten Phänomene weder elektrophysikalisch über Messergebnisse noch durch beobachtete anatomische Strukturen nachzuweisen sind.

    Im Skript einer Lehrveranstaltung zur Naturheilkunde des FBs Medizin der Ruhr-Universität Bochum stellt der Dozent deshalb lakonisch fest: […] Die meisten dieser Punkte liegen auf den 12 Hauptleitbahnen (Meridianen), eingebettet in das Wandlungsphasenmodell der 5 Elemente und der Organzuordnung. Die Leitbahnen sind wie Flüsse, in denen die Vitalkraft Qi fließt.
    Ein anatomisches Korrelat zu den Meridianen gibt es nicht.

    Aber trotz dieser objektiven Datenlage bleibt es Ihnen natürlich überlassen, ihr störrisches Gemüt zu behalten, das offenbar lieber in den Kategorien überholter Mythen denkt, als sich mit Fakten zu beschäftigen. Selbst für Menschen, die – nach großzügigen Maßstäben bemessen – die Realität des tatsächlich existierenden Universums mit dem Intellekt einer Auster wahrnehmen, gibt es einen Platz auf dieser Welt.

    Nun war dieser letzte Absatz zwar nicht von besonders wissenschaftlicher Qualität, aber diese garantiert beispielweise hier in Berlin ein Paul Unschuld, der Direktor des Horst-Görtz-Stiftungsinstituts für Chinesische Lebenswissenschaften an der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Der kommt bei der Bewertung der TCM dann aber doch zu einem verifizierbaren Ergebnis, das letztendlich die diskreditierenden Bemerkungen des vorangegangenen Abschnitts rechtfertigt:
    “Die TCM wird in der politischen Diskussion nicht zuletzt deshalb überbewertet, weil sich viele ihrer Befürworter gar nicht bewusst sind, dass diese Heilkunde ohne Chirurgie und Psychiatrie, ohne Epidemiologie und ohne den “public health”-Gedanken, ohne Bakteriologie und Weiteres auskommt, die gemeinhin als notwendig erachtet werden, um auf die gesamte Breite der Krankheiten reagieren zu können. ”

    Also, Herr Quednau, ich wünsche Ihnen nur solche Erkrankungen, die auf den Energiestau in einem ihrer Meridiane zurückgeführt werden können. Also gar keine.
    Für alle anderern schwerwiegenden Störungen ihres Organismus, könnte sich die naiv-mystische Überhöhung der TCM – die man gleichwohl auch bei allen anderen Verfahren der “Alternativen Heilern” finden kann – fatal oder besser final auswirken.

    Pianoman

    offtopic: aus

  7. #7 Dr. E. Berndt
    25. August 2008

    bezüglich TCM
    Auch die Stiftung Warentest kommt in ihrem jüngsten Buch “Die andere Medizin” zu keinem anderen Ergebnis. Lapidar wird festgestellt, das TCM nicht wirkt und, dass die Diagnosemethoden nach TCM keine brauchbaren Resultate liefern.
    Dieses Urteil wird nicht von irgend jemanden ausgesprochen, sondern von Prof. Edzad Ernst, der führenden Kapazität der Erforschung alternativer und komplementärer Medizin.
    Merke: Wr glaubt durch Medien gebildet werden zu können, der irrt. Wer sich “Medienwissen” aneignet, der eignet sich nur eine Meinung an, die fürdie Geschäfte des Meinungsverbreiters günstig sind. Speziell im Gesundheitsteil der Zeitungen geht es besonders arg zu. Eine Heerschar von Wellnessschreibern, deren Überleben am Keilen von Inseraten hängt, täuscht Information und Wissensvermittlung vor. Die Realität spielt dabei keine Rolle, sondern nur die Ökonomie!

  8. #8 Rincewind
    25. August 2008

    @Frank Quednau:

    Sie verwechseln was. TCM ist ein Kunstprodukt, welches durch eine ziemlich schlimme Allianz maoistischer Politiker und ganzheitlichen Cleverles auf dieser Seite des Planeten zustande gekommen ist.

    Nur wenige Menschen sind ja eigentlich so blöd, Quantität mit Qualität zu addieren, gar zu multiplizieren und zu verwechseln. Trotzdem gibt es Leute, die offenbar meinen, dass – je älter etwas ist – es dadurch wahrer wird. Eine absurde Vorstellung, aber bei Herrn und Frau Esoteriker wohl gerade dadurch von verlockender Anziehungskraft.

    Man soll den Chinesen sicher nicht vorwerfen, dass sie es seit Jahrtausenden nicht geschafft haben, noch nicht mal Anatomie zu betreiben, aber so einen Mangel in westlicher Infantilisierung als “Vorteil” darzustellen, ist halt irgendwo und irgendwie nur dumm.

    TCM kann man in der Pfeife rauchen. Dort, wo sie empirisch zu sinnvollen Ergebnissen gekommen ist, stehen unerfüllte Mindestanforderungen an Arzneimittelsicherheit.

    Und jeder Chinese, der auch nur etwas Geld hat, geht zu einem nach wissenschaftlichem Standard ausgebildeten Arzt.

  9. #9 ChinaFan
    27. August 2008

    Zitat Rincewind:
    Und jeder Chinese, der auch nur etwas Geld hat, geht zu einem nach wissenschaftlichem Standard ausgebildeten Arzt.

    Genauso ist es wohl auch in Indien. Dem Land, wo ja die Wahrheit(tm), nach Schwärmereien vieler Esoteriker, höchst persönlich residieren soll.
    Als beste Medizin wird da stehts Ayurveda angeführt und kritiklos beworben.
    Doch aus der damaligen Sendung “Alternative Heilverfahren”, moderiert von Joachim Bublath, kam letztlich zum Ausdruck, dass nur die arme Bevölkerungsschicht in Indien auf Ayurveda zurückgreift, weil denen letztlich nix anderes übrig bleibt.
    Nur diejenigen, die es sich leisten können, ziehen in jedem Fall die wissenschaftlich fundierte Medizin vor.

    Das spricht im Grunde für sich, was man von der Wirksamkeit der alternativen Heilmethoden zu halten hat. Wären diese auch nur ansatzweise erfolgreicher, als die wissenschaftliche Medizin, würden doch erst Recht die Wohlhabenden Menschen die alternative Medizin vorziehen.

    Diesen Fakt scheinen aber viele realitätsferne Menschen gern zu ignorieren.
    Eigentlich ist es sehr erschütternd, dass die vielen Menschen der westlichen Region, wie hypnotisiert den alternativen Kram des Ostens kritiklos annehmen.
    Und das, obwohl wir in einer Wissensgesellschaft leben.

    mfg

    Christian

  10. #10 Ludmila
    27. August 2008

    @ChinaFan: Hast Du aber in derselben Sendung gesehen, was Ayurveda wirklich heißt? In Indien ist es eine wahre Rosskur. Da werden kranken Menschen Brechmittel und Einläufe verpasst. Das, was hier im Westen ankommt, ist demnach höchstens Ayurveda light. Irgendwie sind Brechmittel und Einläufe nicht ganz so sexy wie Massagen.

  11. #11 Rincewind
    27. August 2008

    Ayurveda ist wirklich ein ausgezeichnetes Beispiel für Schein und Sein, für den Irrwitz der alternativen Illusionisten. Am Besten lässt sich das Zeug noch mit unserer mittelalterlichen Drecksapotheke vergleichen, was Wirksamkeit und Gefährdung angeht.
    Kein normaler Mensch würde sich sowas antun wollen, wenn er den echt erkrankt ist.

  12. #12 Pianoman
    27. August 2008

    Offtopic: an

    Zitat: Als beste Medizin wird da stehts Ayurveda angeführt und kritiklos beworben.

    Die im neoliberalen Kapitalismus des globalen Wettbewerbs von beruflichem Stress und dauerhaften Kampf um die soziale Existenz geplagten Seelen der westlichen Industrienationen haben das „Wissen vom Leben“, haben Ayurveda entdeckt; oder vielmehr das, was sie dafür halten, nämlich “Glücksgeföhl durch Sesam-Öl”

    Und es ist, da haben Rincewind bzw ChinaFan ganz recht, genau so wie bei der TCM: Während die einheimische Bevölkerung ein funktionierende Medizinsystem nach westlichen Standards herbeisehnt, partizipieren hier die „Gesundheitsdienstleister“ jeder Couleur an der wirtschaftliche Potenz des indischen Medizin-Systems als profitablem Renner auf dem Wellness-Markt.
    Keine Kosmetikerin kommt – selbst in der tiefsten Provinz – noch ohne Ayurveda-Makeup aus, kein dahinsiechendes Landhotel, dass sich nicht plötzlich zum Hort indisch inspirierter Lebensführung entwickelt, und in dessen Küche statt mit Sonnenblumenöl nun mit Ghee, einem manchmal etwas angeranzten Butterfett gekocht, und die heimische Erbsensuppe gegen meist ungenießbar überwürzte Linsencurrys ausgetauscht wird.
    Kaum ein Heilpraktiker, der sich nicht auch – und oft überraschend – als Spezialist für Sesamöl-Massagen und Dosha-Behandlungen outet; selbst wenn dieser sein ganzes bisheriges Leben in Winsen an der Luhe oder meinetwegen im Pankower Kiez verbracht hat.

    Auch die Trittbrettfahrer der Esoterik-Szene haben Ayurveda nicht nur als Goldesel (z. B.: 7-8 tägige Ayurveda-Intensiv-Kur in Traben-Trabach/Mosel Hotel Parkschlösschen, kostet etwa 3500.– Euro, eine Ausbildung in Traditioneller Ayurvedischer Medizin, Dauer etwa 300 Std. (!) kostet bei Yoga Vidya in Bad Meinberg etwa 3000,– Euro), sondern genau so als wunderbares Transportvehikel für alle möglichen anderen esoterischen Heilverfahren und Lebensführungskonzepte entdeckt.

    Exkurs: Zur Qualifikation ayurvedischer Therapeuten
    Was bei Yoga Vidya, einem in der alternativen Heiler-Branche in Deutschland erfolgreichen Unternehmen, mit rund 300 Std. – angeblich – qualifiziert erlernt werden werden kann, nämlich Kompetenz bei der Durchführung ayurvedischer Therapien, dauert in Indien etwa 5-6 Jahre Studium an einem der 200 ayurvedischen Colleges und führt dort zum Titel “Bachelor of Ayurvedic Medicine and Surgery” (B.A.M.S.) und berechtigt zum Erlangen einer Approbation.
    Das Postgraduiertenstudium dauert etwa 3 Jahre , der Absolvent ist dann “Medical Doctor (Ayur.) oder M.D. (Ayur). Sind diese Kürzel im Namen eines Therapeuten vorhanden, kann im Regelfall von einer fundierten Ausbildung ausgegangen werden.

    Besonders rege auf dem deutschen Markt ist dabei die äußerst umstrittene Gruppierung des indischen Gurus Maharishi Mahesh Yogi, dessen „außerordentliche“ menschlichen Qualitäten weiland schon die Beatles ganz schnell wieder von ihrem Erleuchtungstripp auf den Boden nüchternen westlichen Denkens brachte; John Lennons „Sexy Sadie“ spricht davon Bände.
    Jedenfalls hatte diese Nachthemd-Vaterfigur der Erleuchtungsszene mit Maharishi Ayur-Veda© eine erfolgversprechende Marketing-Strategie entwickelt, in deren Sog sich auch die von ihm entwickelte Transzendentale Mediation (TM) prächtig verkaufen lässt.

    Und es scheint, als sei die Verbindung zur Maharishi-Sekte (das ist die Truppe der fliegenden Yogis) auch für andere Handlungsreisende in Sachen Ayurveda-Vermarktung durchaus gewinnbringend.

    Beispielsweise wird der alljährlich zum Zwecke der Vermarktung seines Ayurveda-Ressorts Atmasantulana Village durch Deutschland tourende Dr. Shri Balaji Tambe – als größter Ayurveda-Spezialist unserer Zeit von der einschlägigen Fachpresse im deutschsprachigen Raum gefeiert – regelmässig mit den Aktivitäten der Maharishi-Sekte in Verbindung gebracht. Dass der „größte Spezialist“, der allerdings in der traditionellen Ayurveda-Kultur Indiens weitgehend unbekannt ist und seine Karriere als Maschinenbau-Ingenieur begann, die er heute als Mantra-Sänger, Hotelmanager und Ayurveda-Doktor fortsetzt, über eine sehr eigene und eigenartige Vorstellung von Krankheit (Alles ist Allergie!) verfügt, scheint seinem Ruf in Deutschland kein Abbruch zu tun. Hier trifft man augenscheinlich wieder auf naive Heilsgläubigkeit, die umso kritikloser ist, je allumfassender die Glücksversprechungen sind.

    Doch zurück zum Thema: Was ist Ayurveda ? Und was kann dieses untrennbar mit der traditionellen indischen Kultur verbundene Lebenskonzept im Rahmen der dem Zeitgeist abgerungenen, deutschen Patchwork-Medizin tatsächlich leisten ?

    Die Beantwortung der Frage ist genau so schwer, wie alle religiös-kulturellen Strömungen der indischen Spiritualität in wenigen Sätzen zu beschreiben. Denn genau das ist das Problem: Es gibt kein einheitliches Konzept Ayurveda.
    Vielmehr ist Ayurveda ein Sammelbegriff für das spirituelle Wissen um die Art und Weise, in jeder Lebensphase ein angemessenes Leben zu führen; und damit natürlich untrennbar mit der enorm vielfältigen weltanschaulichen Pluralität der indischen Geisteswelt verbunden.

    Einfacher ist es dagegen darzustellen, was Ayurveda (in seiner ursprünglichen, traditionellen Form) ganz sicher nicht ist: Ayurveda ist keine alternative Medizin, auch wenn die europäischen Umdeuter es gerne so sähen. Ayurveda ist auch kein esoterisches Heilsverfahren, auch wenn es in Deutschland so verkauft wird. Ayurveda erhebt nicht den Anspruch, über Allheilmittel zu verfügen, es macht nicht jünger und erst recht nicht unsterblich; auch wenn die Freunde der Alternativen Lebensgestaltung es gerne so hätten.
    Es ist genau so wenig ein Zweig der Naturheilkunde wie ein Konzept der Ernährungsmedizin samt Küchen- und Kochkunde. Und es ist sicher kein Wohlfühl- und Entspannungsprogramm für gestresste, aber finanzkräftige Europäer.

    Ayurveda ist ein alle Lebensbereiche umfassendes Konzept, das zutiefst mit den weltanschaulichen, kulturphilosophischen und sozioökonomischen Bedingungen Indiens verbunden ist. Insoweit sind viele Aspekte des Ayurveda nur zu verstehen und vor allem zu leben, wenn man sich im Selbstverständnis der indischen Kultur – speziell des Hinduismus – bewegt.
    Es stellt sich deswegen – wie auch bei anderen, religiös beeinflussten asiatischen/orientalischen Heilverfahren – die zentrale Frage, ob es überhaupt machbar ist, einzelne Elemente aus einem Gesamtsystem herauszulösen, ohne die innere Konsistenz und damit auch die Wirksamkeit des Systems zu zerstören.

    Ein Beispiel dazu: Wenn man in Deutschland ein typisches Ayurveda-Wellness-Wochenende bucht, dann gehören ganz sicher auch ein oder zwei möglicherweise entspannende Sesamöl-Massagen zum Angebot.

    Die Ölmassagen im traditionellen ayurvedischen Heilsystem haben jedoch eine ganz andere Funktion: Sie sind Bestandteil der panchakarma-Therapie und damit funktional eingebunden in ein sehr individuell auf den Zustand des Patienten abgestimmtes Heilverfahren, an dessen Anfang eine umfangreiche Diagnosetätigkeit steht. So werden den Ölen, die zum Einsatz kommen, vielfältige Pflanzenbestandteile beigemischt, die maßgeblich die Wirkung erzeugen, die der Therapeut erzielen will.
    Therapeutischer Sinn ist dabei kaum die Entspannung des Menschen, sondern Entgiftung, ggf. auch die Wiederherstellung von reduzierter Bewegungsfähigkeit.
    Die Massagen, auch in Verbindung mit anderen körpertherapeutischen Maßnahmen, sind allerdings nur die Einleitung des meist 4 Wochen (und länger) dauernden panchakarma-Heilrituals, das nach westlichen Maßstäben aus eher rüden Therapiemaßnahmen besteht, deren genaue Kenntnis sicher ein Vielzahl von potentiellen Ayurveda-Kunden nachhaltig verschrecken würde.

    Zum panchakarma-Ritual gehört das tägliche Trinken von mehreren Tassen Öl oder Ghee, bis nur noch Fett über den Darm ausgeschieden wird, anschließend erfolgt eine mehrtägige Schwitzkur mit Massagen. Der innere Reinigungsprozess wird dann durch provoziertes mehrfaches Erbrechen über einen Zeitraum bis zu drei Tagen eingeleitet. Dann erfolgt eine Abführkur, bei der durch pflanzliche Abführrmittel bis zu 30 tägliche Darmentleerungen erreicht werden. Ist der Verdauungstrakt gründlich geleert, folgen Öl-Einläufe mit Klistieren in den Mastdarm. Auch dieses Maßnahme dient der Ausleitung von Giftstoffen und schädlichen Stoffwechselprodukten. Parallel dazu werden andere Körperöffnungen – Nase, Mund und Ohren – mit verschieden Verfahren und Lösungen gereinigt.
    Da diese sehr strapazierenden Therapiebestandteile das Herz-Kreislauf-System belasten, soll über einen Aderlass oder durch Schröpfen mit Blutegeln für eine Entlastung gesorgt werden. Dabei werden bis zu 500 Milliliter Blut dem Organismus entnommen.
    Zum Abschluss einer panchakarma-Therapie wird der Patient langsam wieder an seine übliche Nahrungsaufnahme bzw. Lebensgewohnheiten gewöhnt.

    Wie schon gesagt, das alles hat mit dem Instant-Ayurveda westlicher Wohlfühl-Events nur sehr wenig zutun. Die Frage bleibt also, welche therapeutische Wirkung vom westlichen Ayurveda-light zu erwarten ist, wenn wesentliche Bestandteile der traditionellen Behandlungsweisen nicht eingesetzt werden ?

    Wenn nämlich Ayurveda ernst genommen werden soll – was für einige Bereiche des traditionellen Ayurveda möglicherweise angeraten scheint – muss zuerst sicher gestellt sein, dass das Verfahren sowohl aus dem Dunstkreis von esoterisch-alternativen und spirituellen Heilkünstlern als auch aus dem Markt hedonistischer Bedürfnisbefriedigung für übersättigte Wohlstandsbürger gelöst wird, und sich den Regeln der evidenz-basierten Medizin stellt, d.h. sich Qualitätssicherungsverfahren im Hinblick auf Therapie und Therapeuten unterzieht.

    Aber selbst diese Forderungen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass Ayurveda – trotz des sich entwickelnden wissenschaftlichen Fundaments – in die Weltvorstellungen der indischen Kultur eingebunden sind und damit zwangsläufig Kompatibilitätsprobleme mit westlichen Weltvorstellungen auftreten werden.

    Was dem Ayurveda allerdings einen unschätzbaren Vorsprung vor anderen alternativen Heilverfahren schafft, ist, wenn man Signale aus Indien richtig deutet – einerseits seine Bereitschaft, die Fundamente innerhalb wissenschaftlicher Strukturen zu systematisieren und sich dadurch zu entwickeln, und andererseits nicht durch die dogmatische Engstirnigkeit personenfixierter Heilverfahren (z.B. Homöopathie u. Anthroposophie) behindert zu sein.

    Pianoman

    Offtopic: aus

  13. #13 ChinaFan
    27. August 2008

    @Ludmila:
    Ja, das habe ich gesehen. Das war sogar die erste Sendung, wo ich mit der Wahrheit hinter dem “schönen” Ayurveda konfrontiert wurde. Zuvor kannte ich nur diese typischen Wellnessangebote. (Wobei ich ja nix gegen die Massagen und reinen Wohlfühlangebote habe oder gar etwas dagegen sagen will. Solange dies nur unter dem Aspekt “Wellness” beworben wird, ist es in Ordnung so.)
    Ja, also da habe ich ganz schön geschluckt, als ich das gesehen hatte.
    Auf meinem Blog hatte ich auch mal diese Brechkur sozusagen durch den Kakao gezogen.
    (Dabei verwendete ich aber die obszöne Bezeichnung “ko**en” und nicht “brechen” *g*)
    Link: https://chinafansblog.blogspot.com/2008/07/du-siehst-gut-aus.html

  14. #14 Ulrich Berger
    27. August 2008

    @ Pianoman:
    TCM, Ayurveda, … Wenn Sie noch mehr solche Kommentare haben, dann schicken Sie sie mir doch per mail und wir machen einen Gastbeitrag daraus – ist doch beinahe schade drum!

  15. #15 Rose
    27. August 2008

    @ pianoman:
    In einem ausgezeichneten Aufsatz zur Esoterik hat der Klagenfurter Uni-Psychologe KLaus Ottomeyer einmal treffend auf die Ungeschichtlichkeit esoterischen Denkens hingewiesen, v.a. im Zusammenhang mit der mythisch-oberflächlichen Überhöhung östlicher Religionen und ihrer Praktiken: Für die zugrundeliegende Gesellschaftsordnung und Wirtschaftsform interessieren sich westliche “Suchende” in der Regel nicht, etwa für die Frage, inwiefern nicht Karma- oder Reinkarnationsvorstellungen Reaktionen auf Unrechtsstrukturen und das daraus resultierende Leid sind incl. des Versuchs, dagegen unempfindlicher zu werden.
    Das fiel mir beim Lesen Ihres interessanten Beitrags zur Ayurveda-Rezeption hierzulande wieder ein…

  16. #16 Pianoman
    27. August 2008

    Aktueller Beitrag zu Ayurveda aus dem Internetportal des “Deutschen Ärzteblatt”

    https://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=33483

    Pianoman

  17. #17 Ulrich Berger
    28. August 2008

    Und in der ZEIT: “Ayurvedische Giftpillen”
    https://www.zeit.de/online/2008/35/ayurveda-schwermetall-gesundheit

  18. #18 Ronny
    29. August 2008

    Feng Shui bedeutet für mich: NO NA !
    (Anmerkung: no na = österreichisch für: ganz klar warum fragst du ?)

    Ich habe mir ein paar Feng Shui Bücher angesehen und wenn man den ganzen übersinnlichen Schnickschnack weglässt, dann erkennt man eine einfache Anleitung sein Haus so zu gestalten, dass man sich wohlfühlt. Einige Gesetzmäßigkeiten haben schon die alten Chinesen verstanden und sich gefragt warum das so ist ?
    Damals gabs noch keine Idee wie das Gehirn funktioniert, also versuchten sie es mit etwas zu erklären dass nicht sichtbar ist (Energien). Heute kann man das ganze psychologisch erklären. Warum denken dann viele Leute, dass hinter den überholten Erklärungen was dran ist ? Ich würde mir ein Buch wünschen: Feng-Shui ohne Mystik oder ‘Wie richte ich mein Haus so ein, dass ich mich wolfühle’.

    Als Analogie könnte man noch folgendes Beispiel anbringen:
    Blitze sind keine elektrischen Entladungen sondern werden von einem Gott für einen anderen geschmiedet damit dieser Sie auf die Welt werfen kann.
    Viele Menschen hielten das damals im alten Griechenland für wahr, aber heute wissen wir es besser. Aber bei einigen Dingen wie eben auch Feng-Shui bleibt ein Geisterglaube, weil es scheinbar funktioniert ! Aber nicht aufgrund von irgendwelchen Energien, sondern aufgrund der menschlichen Psyche. Diejenigen Primaten die gerne in der Ecke saßen überlebten länger, also sitzen wir alle gerne in einer Ecke (oder mit dem Rücken zu einer Wand). Das passt alles zusammen ohne ‘Energien’.

    Ich finds nur immer frustrierend, dass banale Dinge oder leicht erklärbare Effekte die durchaus einen Nutzen für Menschen haben, immer einen ‘übersinnlichen’ Touch bekommen müssen. Irgendwie ist das peinlich. Aber was solls, Menschen brauchen so etwas scheinbar 🙂

  19. #19 Ulrich Berger
    1. September 2008

    Die Netzeitung berichtet über diesen Beitrag:
    https://www.netzeitung.de/wissenschaft/wochenendwissen/1138617.html

  20. #20 Ulrich Berger
    4. September 2008

    @ Rincewind, Pianoman, ChinaFan & Ludmila:

    Zum Thema AYURVEDA findet sich übrigens hier auf den ScienceBlogs neuerdings auch eine Meinung der etwas anderen Art…
    https://www.scienceblogs.de/medlog/2008/09/ayurveda-enthalt-blei-ach-nee.php

  21. #21 Sil
    4. September 2008

    Es gibt im übrigen seriöse Bücher über Medizin, auch in laienverständlicher Sprache.
    Die kauft bloß niemand. Man findet sie schamvoll versteckt unter einem großen Haufen Ratgeberschrott in jeder größeren Buchhandlung.

  22. #22 Rincewind
    4. September 2008

    @Ulrich Berger: Danke für den Hinweis! Für einen Biologen sind solche Statements eigentlich unglaublich. Vor allem, wenn man sich noch seine aktuellen Kommentare zu den Kommentaren anschaut. Die MHH ist ja nun wirklich keine schlechte Uni, aber dass es offenbar möglich ist, zu promovieren ohne eine Ahnung von Wissenschaftstheorie zu haben – das muss man ohne Polemik aus den Kommentaren schließen – verwundert sehr. Wird morgen im Esoblog gewürdigt.

  23. #23 Ludmila
    5. September 2008

    @Rincewind: Wenn es denn nur die Wissenschaftstheorie wäre. Die Behauptung, dass Blei und Quecksilber schon o.k. sind, wenn es der Guru seines Vertrauens abgesegnet hat oder weil das eben so in der Lehre drinsteht, ist schon so dumm, dass man dazu einfach gar nichts mehr schreiben kann.

    Wer sich selbst so lächerlich macht und das noch nicht mal merkt, sondern bei jeder Art von sachlicher Kritik nur Gift und Galle versprüht, was das Ganze nur noch komischer macht. Zurücklehnen und geniessen 😉

  24. #24 Rincewind
    5. September 2008

    @Ludmila: Zurücklehnen und genießen ist ansich schon der richtige Tipp, allerdings bin ich bei medizinischen Themen doch arg zwiegespalten. An dem Zeuchs sterben Leute oder können massive gesundheitliche Probleme bekommen (siehe Beitrag von Wolfgang dort). Wenn bei euch wieder mal ein “Ich weiß-es-aber-besser-als-Einstein”-Spinner auftaucht, mag das nerven.

    Wenn aber solcher Unfug von einem promovierten Biologen verzapft wird – wie soll man da typischen Leuten, die keine Ahnung haben aber halt leicht auf dem Asia-Eso-Tripp (AET) 😉 sind, noch Vorwürfe machen, wenn sie sich z.B. auf solche Quellen berufen? Und das Zeuchs womöglich noch ihren Kindern geben?

    Will sagen: Im Vergleich zu “Einstein-Spinnern” halte ich solche Leute für konkret gefährlich.

    Aber OK, mehr als darauf hinweisen kann man nicht. Darwin rulez. Auch wenn es manchmal bitter ist.

  25. #25 Christian Götz (ChinaFan)
    5. September 2008

    Ich wusste ehrlich gesagt auch nicht, was ich von besagtem Beitrag halten sollte.
    Zeitweise kam mir der Verdacht, dass es geschickt ironisch bzw. zynisch zu verstehen ist.
    Doch der erste Kommentar vom Autor zeigte dann doch eine deutliche Sympathie FÜR Ayurveda. … Kann ich wirklich nicht nachvollziehen, zumal man in dem Falle keinen wissenschaftlichen Laie vor sich hat, der dies verteidigt. :-/

  26. #26 Christian Götz (ChinaFan)
    5. September 2008

    Ich wusste ehrlich gesagt auch nicht, was ich von besagtem Beitrag halten sollte.
    Zeitweise kam mir der Verdacht, dass es geschickt ironisch bzw. zynisch zu verstehen ist.
    Doch der erste Kommentar vom Autor zeigte dann doch eine deutliche Sympathie FÜR Ayurveda. … Kann ich wirklich nicht nachvollziehen, zumal man in dem Falle keinen wissenschaftlichen Laie vor sich hat, der dies verteidigt. :-/

  27. #27 Christian Götz (ChinaFan)
    5. September 2008

    Ich wusste ehrlich gesagt auch nicht, was ich von besagtem Beitrag halten sollte.
    Zeitweise kam mir der Verdacht, dass es geschickt ironisch bzw. zynisch zu verstehen ist.
    Doch der erste Kommentar vom Autor zeigte dann doch eine deutliche Sympathie FÜR Ayurveda. … Kann ich wirklich nicht nachvollziehen, zumal man in dem Falle keinen wissenschaftlichen Laie vor sich hat, der dies verteidigt. :-/

  28. #28 Christian Götz (ChinaFan)
    5. September 2008

    Ich wusste ehrlich gesagt auch nicht, was ich von besagtem Beitrag halten sollte.
    Zeitweise kam mir der Verdacht, dass es geschickt ironisch bzw. zynisch zu verstehen ist.
    Doch der erste Kommentar vom Autor zeigte dann doch eine deutliche Sympathie FÜR Ayurveda. … Kann ich wirklich nicht nachvollziehen, zumal man in dem Falle keinen wissenschaftlichen Laie vor sich hat, der dies verteidigt. :-/

  29. #29 Andrea
    13. Oktober 2008

    Also wirklich leute und lieber Ulrich Berger, ich finde es ja toll mal auf einer webside gelandet zu sein, die sich auch kritisch mit Feng Shui auseinander setzt, aber ich bin entsetzt über das “Bildzeitungsniveau”. Glaubt ihr denn wirklich durch irgendwelche interneteinträge nen Plan von Feng Shui zu bekommen? Weiß einer von euch was mit Taoismus anzufangen? Wozu studiert ein Herr Berger denn Physik? Könnte sich den ganzen Schlonz ja auch aus dem net ziehen, gell? oder was?! Weiß einer von Euch wie man eine Akupunktur Nadel setzt? Und warum wohin? Hat jemand von Euch das überhaupt schon einmal erfahren? Wißt Ihr wie teuer ein Studium ist? ob Physik oder Feng Shui….und wie lange es dauert…und selbst dann – was wissen wir dann? wer sind wir, zu behaupten wir wüßten? MoinMoin*Andrea

  30. #30 Dr. E. Berndt
    14. Oktober 2008

    @Andrea
    Neil Postmann hat in seinen Büchern immer wieder darauf hingewiesen, dass es nur Antworten auf gescheite Fragen gibt. Sie sollten darüber nachdenken.
    Im übrigen empfehle ich doch das Nachschlagewerk der Stiftung Warentest “Die Andere Medizin” zur tägliche Lektüre zu erheben.
    Sie glauben gar nicht, wie gut und wie umfassend hier so einzelne Methoden vorgestellt und anhand einigermaßen für jeden Laien gut verständlichen Fakten beurteilt. Aber leider fällt die Beurteilung nicht gut aus.

    Wenn Sie das mit den Akupunktur und den Meridianen glauben, sind
    selbstverständlich die Herausgeber und Referenten alles bezahlte Finsterlinge, allen voran Prof. Edzard Ernst, der Schlussgutachter ist. Alles was da drinnen steht ist erstunken und erlogen. Denn nach logischem und fundiert wissenschaftlichen Stand der Dinge, hat noch niemand die Meridiane der TCM und der Akupunktur finden können.
    Ich brauch mich also nirgendwohin stechen lassen, weil ich keine Meridiane habe.
    Es ist schlicht nicht notwendig, jede Erfahrung und auch diese nicht zu machen. Und das ist genau so, wie ich auch nicht aus dem Fenster im 4. Stock springe um die Schwerkraft zu überprüfen! Und in Tricks or Treatment steht immer wieder der Satz: Waste of money and waste of time.

  31. #31 Ulrich
    14. Oktober 2008

    @ Andrea:

    Wißt Ihr wie teuer ein Studium ist? ob Physik oder Feng Shui

    Ja freilich. Nachdem es ab nächstem Jahr keine Studiengebühren mehr gibt, kostet das Physikstudium € 0,-. Der Feng-Shui Universitätslehrgang der Hogwarts- … Verzeihung, Donau-Uni Krems kostete € 7485,-. Das Diplom macht sich aber sicher hübsch am Klo, und vielleicht neutralisiert es auch das unreine Qi dort, wer weiß?

  32. #32 wolfgang
    14. Oktober 2008

    Da wünsche ich mir mal eine Physiker, der die gesparten Unigebühren in einen Feng Shui Kurs investiert, und dort immer nur ganz einfache Frage stellt, zB ob das Qi der Schwerkraft folgend im Klo verschwindet, oder ob das nur durch Spülung geht….

  33. #33 Ulrich
    29. Oktober 2008

    Was Feng-Shui mit Kinderwunsch zu tun hat, erklärt Dr. Elmar Breitbach (und verlinkt diesen Beitrag) hier:
    https://www.wunschkinder.net/aktuell/wissenschaft/feng-shui-erd-und-handystrahlen-590/

  34. #34 Elmar
    29. Oktober 2008

    Danke für den Hinweis auf meinen Beitrag. Einmal hätte gereicht. Und wenn Sie den überzähligen löschen, dann auch gerne diesen meinen Hinweis darauf 😉

  35. #35 Ulrich Berger
    29. Oktober 2008

    @ Elmar:
    Gern geschehen! Der überzählige Kommentar ist gelöscht, Ihren lasse ich aber für die Nachwelt hier stehen 🙂