Redaktion:

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                Claus Fritzsche:

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Quellen:

Neuraltherapie Blog

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Kommentare (37)

  1. #1 Dr. E. Berndt
    8. Mai 2010

    Was Klaus Fritsche in Deutschland ist heißt bei uns Dr. Klaus Connert:

    Die Antwort des Referates für Komplementärmedizin der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) zum Artikel “Medizin – das Ende der Homöopathie – alle seriösen Studien beweisen Wirkungslosigkeit” im Profil 37/05 lies nicht lange auf sich warten. In der öffentlichen Aussendung wird folgendermaßen Stellung bezogen:

    „Die Interpretation der Autoren des Artikels, daß eine neue, in der Zeitschrift ‚Lancet’ veröffentlichte Studie zur Wirksamkeit der Homöopathie das Ende dieser komplementärmedizinischen Methode bedeutet und als ‚Placebotherapie’ (ab)-qualifiziert wird, wird von Seiten der Referats für Komplementärmedizin der Österreichischen Ärztekammer nicht geteilt. Ob eine ärztlich-therapeutische Methode wirksam und daher sinnvoll ist oder nicht, entscheidet sich in der täglichen Anwendung am Patienten. Homöopathie wird seit 200 Jahren von Tausenden von Ärzten auf der ganzen Welt erfolgreich praktiziert. (analysiert in: siehe Punkt 1)

    Metaanalysen, wie jene des im ‘Profil’ zitierten klinischen Epidemiologen Prof. Dr. Matthias Egger, sind ein Instrument der theoretischen Wissenschaft und als solche höchst interessant. Für die ärztliche Arbeit sind sie jedoch kaum relevant. Wie jedermann weiß, kosten solche Studien viel Zeit und Geld. Wir erlauben uns die Frage: Wer hat diese Studie in Auftrag gegeben und bezahlt? (analysiert in: siehe Punkt 2)

    Bei genauem Durcharbeiten der Studiendaten ergeben sich leider sehr viele Hinweise auf willkürliche Datenauswahl, offenbar um ein bestimmtes gegen die Homöopathie gerichtetes Ergebnis zu erreichen. Aus den Jahren 1997 bis 2004 gibt es Studien, die mit ähnlichem Datenmaterial zu positiven Ergebnissen für die Wirksamkeit der Homöopathie kommen. (analysiert in: siehe Punkt 3)

    Auch stammen die Aussagen gegen die Homöopathie ausschließlich von Theoretikern: dem Schweizer Epidemiologen Prof. Dr. Matthias Egger und dem Pharmakologen Prof. Dr. Michael Freissmuth. Keiner von beiden behandelt täglich lebende und fühlende Patienten, und doch
    glauben sie zu wissen, was wirken darf und was nicht. (analysiert in: siehe Punkt 4)

    Die moderne Medizin braucht Forschung, die praxisrelevant ist und auf das Wohl der Patienten ausgerichtet ist. Theoriebildung ist auch in der Medizin notwendig, sie darf aber nicht die Anwendung erfahrungsgemäß hilfreicher Methoden blockieren, weil eine Methode derzeit nicht schlüssig erklärbar ist. (analysiert in: siehe Punkt 5)

    ‚Des Arztes erste und einzige Aufgabe ist es kranke Menschen gesund zu machen, was man Heilen nennt’, sagte schon Dr. Samuel Hahnemann, Begründer der Homöopathie. Daher hat sich auch die Österreichische Ärztekammer gemäß ihrem gesetzlichen Auftrag zur Weiterbildung der Ärzte 1995 entschieden, ein ÖÄK-Diplomfortbildung ‚Homöopathie’ zu verleihen und damit eine Qualitätssicherung der entsprechenden Ausbildung zu etablieren. Dieses Diplom beinhaltet 350 Fortbildungsstunden und ist damit eine der umfangreichsten und zeitintensivsten Diplom-Fortbildungen für Ärzte. (analysiert in: siehe Punkt 6)

    In Österreich gibt es derzeit 531 Ärztinnen und Ärzte, die eine qualifizierte Homöopathie-Ausbildung haben und in ihrer Praxis konventionelle Medizin (Schulmedizin) und Homöopathie praktizieren. Die Homöopathie wird damit in Österreich von erfahrenen Schulmedizinern durchgeführt, die zuerst eine Diagnose erstelle müssen und dann entscheiden, welche Therapieform notwendig, erfolgversprechend und nebenwirkungsarm ist. Die Patienten können daher dem Wissen und Können der österreichischen Ärzteschaft vertrauen, auch was die Anwendung von Homöopathie betrifft. Zumal auch die Weltgesundheitsorganisation in einem noch nicht veröffentlichten Bericht zu sehr positiven Ergebnissen kommt, was die Wirksamkeit von Homöopathie angeht. Außerdem existieren mittlerweile an allen österreichischen Medizin- Universitäten auch Lehraufträge für Homöopathie.“ (analysiert in: siehe Punkt 7)

    Rückfragehinweis:

    Österreichischen Ärztekammer
    Tel.: (++43-1) 513 18 33

    Dr. P. Klaus Connert
    Referent für Komplementärmedizin der ÖÄK
    Universitätslektor für Komplementärmedizin an der Universität Innsbruck
    0664/34 17 373

    Zu Beginn einer Analyse dieser Aussendung sollte man sich vor Augen halten, was eine Kammer in Österreich ist. Es ist eine Interessenvertretung einer Berufsgruppe. Jede Berufskammer vertritt nur die Interessen ihrer Mitglieder. Die Handelskammer vertritt nicht die Interessen der Käufer, die Ärztekammer nicht Patienteninteressen, sondern ärztliche Anliegen. Primäre Aufgabe der Ärztekammer ist, die Interessen ihrer Ärzte zu vertreten. Das Referat für Komplementärmedizin vertritt zusätzlich die Interessen der Komplementärmediziner, aber wie bei jeder Interessensvertretung, so auch hier, gibt es in den Medien keine Eigeninteressen.

    Punkt 1: Der Einstieg in die erste Runde beginnt mit: Homöopathie ist Sache der Homöopathen. Und außerdem, es wurde immer so gemacht, und so muß es auch bleiben.

    Die Aussagen der Studie werden zurückgewiesen. Mit „(ab)-qualifizieren“ werden den Autoren haltlose Ergebnisse unterstellt. Daten sammeln, Forschen und Ergebnisse erarbeiten darf jeder, aber egal wie qualifiziert jemand ist: Wenn es um Medizin geht, sind Schlußfolgerungen nur mehr Interpretation, und die stehen nur homöopathischen Ärzten zu, die Patienten behandeln.

    Punkt 2: Die Verschwörungstheoretiker lassen grüßen! Studien über die Homöopathie sind bezahlte Auftragsarbeiten der Homöopathiegegner und obendrein theoretisch. Gekonnt werden negative Assoziationen geweckt, um unliebsame Ergebnisse in ein unglaubwürdiges Licht zu rücken. Die Frage, wer das bezahlt bzw. in Auftrag gegeben hat, ist ein Meisterstück für: „Wie starte ich eine Verschwörungslegende?“

    Das wissenschaftliche Instrument der Metaanalyse wird subtil als wissenschaftliche „Spinnerei“ abgetan, der keine praktische Bedeutung zukommt. Metastudien sind modernste Forschung, um zu überprüfen, ob objektiv Wirkung gegeben ist oder nicht. Man kann heute nicht mehr auf Instrumente dieser Art verzichten. Die Autoren sind keine gedungenen Finsterlinge irgendeiner allmächtigen Anti-Homöopathielobby.

    Punkt 3: Für Forschung in Sachen Homöopathie gelten bei Beurteilung die eisernen homöopathischen Richtigkeitsregeln:

    1. Hahnemann hat immer recht.
    2. Gültig sind nur die Studien, die für die Homöopathie positiv sind.
    3. Wenn Studien für die Homöopathie negativ sind, dann müssen diese manipuliert worden sein.

    Es ist schon ein starkes Stück, den Studienautoren vorzuwerfen, sie hätten die Datenauswahl manipuliert. Für die Auswahl gibt es begründete Regeln. Interessant ist, daß mit steigender Studienqualität (Anzahl der Teilnehmer, Länge der Studien, Qualität der Verblindung usw.) die Ergebnisse für die Homöopathie immer schlechter ausfallen.

    Mit der Wirksamkeit der Homöopathie und vieler anderer alternativer und komplementärer Mittel ist es wie mit dem sprichwörtlichen Glücksvogerl. Es flattert immer irgendwo herum. Es läßt sich mit den Prüfnetzen der medizinischen Wissenschaften nicht fangen. Es ist sehr scheu und just immer dort, wo keine Prüfungsnetze ausgespannt wurden. Nur mit dem homöopathischen Feldstecher der Marke „Kasuistik“ läßt es sich beobachten.

    Punkt 4: Praxis ist gut, Theorie ist schlecht! Hier ist er wieder, der Uraltkalauer aller Anbieter heilpraktischer Mittel und Methoden. Böse, finstere, menschenfeindliche Theoretiker flicken den menschenfreundlichen, wohlmeinenden, praktischen Gutmenschen ans Zeug. So ein dahergelaufener Epidemiologe oder gar ein Pharmakologe haben doch als Spitzköpfe verschrobener Theorien keine Ahnung von der Praxis! Sie verstehen nichts von der Wirklichkeit. Nur wer behandelt hat das Recht, über Krankheiten, Therapien und Medikamente zu entscheiden.

    Punkt 5: Ein dreifach Hoch der Praxis! Es wird zu viel theoretisch geforscht. Das bringt nichts! Wenn überhaupt Forschung, dann muß diese praktisch sein. Erfahrungsgemäß hilfreich hat sich in der Geschichte auch der Aderlaß erwiesen und das Umhängen von elektronischen Glücksamuletten. Noch hilfreicher als ein Homöopath kann nur noch ein Madonnenverkäufer in Medjugorje sein.

    Es geht bei der Prüfung auf Wirksamkeit nur darum, ob eine Medizin nachweislich wirkt. Der postulierte Wirkungsmechanismus tut nichts zur Sache. Diese Praxisrelevanz ist dem Referat für Komplementärmedizin offenbar zu relevant für die Praxis. Die Geschichte der Medizin lehrt, daß eine breite Anwendung durch Ärzte und der Wunsch von Patienten nach bestimmten Methoden kein ausreichender Beweis einer Wirksamkeit ist, wie sie die Medizin heute bestimmen kann und muß. Um das herauszufinden, bedarf es als Hilfsmittel der Wissenschaften.

    Punkt 6: Die erste und einzige Aufgabe des Arztes ist, kranke Menschen gesund zu machen. Bravo! Diesen Grundsatz hinterließ Hahnemann seinen Jüngern. Handeln andere Ärzte nach anderen Grundsätzen? Gibt es vielleicht zwei Klassen von Ärzten? Gibt es verschiedene Versionen des ärztlichen Berufsethos? Warum betonen gerade Homöopathen das Berufsethos?

    Der gesetzliche Weiterbildungsauftrag ist das Papier nicht wert, auf dem er gedruckt steht, denn es steht buchstäblich in den Sternen, was als Bildung gelten darf und was nicht. Das Erlernen von Wahrsagerei ist auch keine Bildung. Grundsätzlich herrscht in der Homöopathie Binnenkonsens. Dieser wird durch die Freiheiten des Arztberufes abgestützt. Der Inhalt dieser Weiterbildungen wird ausschließlich homöopathieintern festgelegt. Die besondere Qualität eines Binnenkonsens besteht darin, daß die Homöopathen für sich selbst bestimmen, was gut zu wissen ist und was nicht, und niemand das Recht hat, darüber eine Frage zu stellen.

    Punkt 7: Nicht veröffentlichte Berichte stehen qualitativ Verschwörungstheorien um nichts nach. Das ist ja fast schon esoterisches Geheimwissen. Natürlich ist es besser, wenn man Arzt und ausgebildeter Homöopath ist. Wie sonst soll man zwischen Krankheiten entscheiden, die homöopathisch oder nicht homöopathisch behandelbar sind? Um es schärfer zu formulieren: Wie soll man entscheiden, ob ein Patient homöopathisch zu behandeln ist, wo doch die Homöopathie keine Krankheiten kennt, oder ob doch Krankheiten vorliegen, die den Einsatz von Medizin erfordern? Bildung kann, darf und muß hinterfragt werden können. Homöopathie entzieht sich jeder kritischen Hinterfragung und auch kontrollierten praktischen Tests.

    Wenn auch hier nicht zitiert, so sei an das gerne ultimativ verwendete Argument „Wer heilt, hat recht!“ erinnert. Wenn schon so viele Zeilen verwendet worden sind, um Studienautoren und Metastudien quasi pauschal in Frage zu stellen, so wäre es mehr als angebracht gewesen, wenigstens ein paar konkrete Beispiele für die hier so behauptete Willkürlichkeit der Datenauswahl darzulegen.

    Die Grundsätze der Homöopathie und vieler andere alternativer und komplementärer Methoden sind mit dem naturwissenschaftlichen Weltbild unvereinbar, und der Naturwissenschafter und Physiker Prof. Dr. Martin Lambeck bringt diesen Disput in seinem Buch „Irrt die Physik?“ auf den Punkt.

    Aber um diese Frage geht es in der zitierten Metastudie nicht. Es geht nur um die Frage, ob die beobachtete Wirksamkeit der Homöopathie zugeordnet werden kann oder nicht. Diesbezüglichen Ergebnissen mit primitiven Stammtischargumenten zu begegnen, ist mehr als bedenklich. Es ist unwissenschaftlich und letztendlich unethisch. Dieses Defizit wird durch Ausposaunen einer besonderen hochstehenden moralischen Integrität nicht geringer. Die Wirksamkeit der Homöopathie läßt sich immer noch am besten mit Stammtischmanieren belegen.

  2. #2 Rincewind
    9. Mai 2010

    Bei Claus Fritzsche gilt der Begriff “Verfolgungswahn” vor allem auch in umgekehrte Richtung, er verfolgt offenbar wahnhaft andere. Eine Suche bei Google mit “Claus Fritsche” ist ziemlich amüsant.

  3. #3 Sim
    9. Mai 2010

    Klasse Kommentar @ Dr. E. Berndt. Ich hatte zwischendurch ganz vergessen das ich einen Kommentar lese und dachte das gehört noch zum Blog-Post.

  4. #4 Dr. E. Berndt
    9. Mai 2010

    @Sim
    danke für die Blumen
    Es ist dies ein halbes Kapitel aus meinem Buch “Der Pillendreh”

    So weit ich überschlagsmäßig und kurz in der gelinkten Webseite eingesehen habe, läuft seine Argumentation auf den gleichen Schienen wie auch anderer Verteidiger des Alternativen, egal worum es sich handelt.

    Mittlerweile habe ich erfahren, daß Fritzsche in seinen Augen Andersgläubige also Skeptiker etc. – wie es so schön auf östereichisch heißt – aufgeschrieben hat.

  5. #5 h.t.
    9. Mai 2010

    Wer einmal miterlebt hat, und ich durfte das des öfteren erfahren, wie grundlegend
    und schonend Homöopathie wirkt, wenn richtig angewandt, weiss dass dieses ganze Hick-Hack der Pseudo-Experten schlicht und einfach für den Müllkorb ist.

    Homöopathie ist eine schwierige und schwer zu erlernende Art der Heilkunst, bei der man immer wieder mit neuen Situationen konfrontiert wird, immer wieder aufgefordert ist zu lernen und sein Wissen ztu erweitern. Der Versuch der Wissenschaft Medikamente zu finden, die bei bestimmten Gebrechen immer wirken, mag ehrbar sein, ist aber zum Scheitern verurteilt. Wenn wissenschaftliche Medizin wirklich so erfolgreich und alternativlos wäre wie hier immer wieder behauptet wird, könnte man sich darauf beschränken, diese Methoden vorzustellen und froh darüber sein, die beste Medizin aller Zeiten sein eigen zu nennen und nichts mit den Verrückten mit ihren Globulis zu tun haben zu müssen. Doch die Realität spricht eine andere Sprache. Alternativen zur wissenschaftlichen Medizin werden dringender benötigt denn je. Die Zahlen von chronischen Erkrankungen aller Art sprechen eine deutliche Sprache. Wenn Edzard Ernst in der Homöopathie gescheitert ist sollte er einfach den Mund halten und zumindest die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass dieses Scheitern mit seinen unzureichenden Fähigkeiten zu tun hat.
    Und nicht versuchen daraus noch Geld zu machen. Aber das ist halt eine Charakterfrage. Und sowas kann man schwer lernen.

  6. #6 MoritzT
    9. Mai 2010

    Wer einmal miterlebt hat, und ich durfte das des öfteren erfahren, wie fundiert
    und überprüfbar in der Medizin gearbeitet wird, wenn richtig angewandt, weiß, dass dieses ganze Hick-Hack der Pseudo-Experten schlicht und einfach für den Müllkorb ist.
    Medizin ist eine schwierige und schwer zu erlernende echte Wissenschaft, bei der man immer wieder mit neuen Situationen konfrontiert wird, immer wieder aufgefordert ist zu lernen und sein Wissen zu erweitern. Der Versuch der Homöpathie, Medikamente zu finden, die bei bestimmten Gebrechen immer wirken, mag ehrbar sein, ist aber zum Scheitern verurteilt. Wenn die Homöopathie wirklich so erfolgreich und alternativlos wäre wie hier immer wieder behauptet wird, könnte man sich darauf beschränken, diese Methoden vorzustellen und froh darüber sein, die beste Medizin aller Zeiten sein eigen zu nennen und nichts mit den Verrückten mit ihren Pillen zu tun haben zu müssen.
    Doch die Realität spricht eine andere Sprache. Alternativen zur Homöopathie werden dringender benötigt denn je. Die Zahlen von chronischen Erkrankungen aller Art sprechen eine deutliche Sprache. Weil die Homöopathen in der Behandlung dieser Störungen gescheitert sind, sollten sie einfach den Mund halten und zumindest die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass dieses Scheitern mit ihrem fehlerhaften Weltbild und ihrem notorischen Missverständnis der wissenschaftlichen Methodik zu tun hat.
    Und nicht versuchen daraus noch Geld zu machen. Aber das ist halt eine Charakterfrage. Und sowas kann man schwer lernen.

    Korrigierte und richtiggestellte Version des jüngsten Kommentars von h.t..

  7. #7 Ulrich Berger
    9. Mai 2010

    ich durfte das des öfteren erfahren, wie grundlegend und schonend Homöopathie wirkt

    Es sind immer dieselben Denkfehler, und sie kommen stets am Beginn des Monologs. Praktisch, braucht man den Rest gar nicht lesen.

  8. #8 Dr. E. Berndt
    9. Mai 2010

    Ich erlebe täglich, wie Menschen mit unterschiedlicher Bildung und verschiedenstem beruflichen Hintergrund das Wort “Homöopathie” in den Mund nehmen, sich mit homöopathischen Mitteln eindecken, entsprechende Rezepte vorlegen und damit glücklich sind, weil sie nicht wissen bzw. nicht wissen wollen, was sie tun.

    Ihnen allen ist gemeinsam, daß diese Menschen effektiv nie homöopathisch untersucht worden sind, also keine Anamnese im Sinne Hahnemanns jemals vorgenommen wurde. In 9 von 10 Fällen erfolgt die homöopathische Behandlung und der Erwerb der Mittel aufgrund von Hören-Sagen!

    Und trotzdem wirkt es. Auf der Homepage von Grander können Sie ebenfalls hunderte Bezeugungen – so wie Sie ihr persönliches Erlebnis bezeugen – nachlesen. Homöopathie wirkt eben so gut wie Granderwasser. Die Methodik ist gleich erfolgreich wie Astrologie und Kaffeesudlesen und Wallfahren. Abertausende Votivtafeln bezeugen in allen christlichen Ländern dieser Welt bis heute höchste Wirksamkeit so gut wie in allen gesundheitlichen Belangen. Es ist also völlig beliebig, woran geglaubt wird und welche Mittel dementsprechend geschluckt werden – Hauptsache es wird geglaubt, daß es homöopathisch sei. Das macht die Mittel eben sympathisch. Wunder passieren eben dort, wo sie erwartet werden. Wenn Sie die gesunden Seiten von einschlägigen Magazinen und Zeitungen lesen, darüber reflektieren, sich mit Scharlatanerie und Co. auch nur etwas befassen, dann kann man sehr wohl erfassen, wie es zu Wundern kommen muß.

    In den sympathischen, homöopathischen, alternativen, komplementären und ganzheitlichen Ordinationen stirbt niemand. Die Sterbenskranken werden behandelt bis sie austherapiert sind. Dann werden sie wieder dem Hausarzt übergeben. Das ist just der Zeitpunkt, wo das Leben dann wirklich in Bälde zu Ende geht. Der Hausarzt darf dann seine Patienten bis zum Tod betreuen.

  9. #9 Dr. E. Berndt
    9. Mai 2010

    @Moritz T.
    Spitze, muß ich mir merken!

  10. #10 Rincewind
    9. Mai 2010

    Es ist immer wieder verblüffend zu beobachten, in welch gleicher Struktur Homöopathen “argumentieren”. Einzelfallberichte, und wenn man ihnen sagt, Leute, so geht das aber nicht (aufwändige Doppelblindstudien macht man ja nicht aus Jux und Dollerei, sondern weil man eben erkannt hat, wie sehr man sich als Einzelner täuschen kann), werden sie untergriffig und fangen an, Kritikern charakterliche Defizite zu unterstellen. Mehr bringen sie nicht auf die Reihe.
    Statt zuzugeben, dass sie einem Glauben anhängen, wollen sie so gerne wissenschaftlich sein. Warum eigentlich? Jedenfalls resultiert daraus ein chronisches Beleidigtsein, vielleicht sollten sie es mal mit cocain D1000 probieren.

  11. #11 HIV
    10. Mai 2010

    Wenn man sich so manche ärztliche Homöopathen in Österreich anschaut, so haben die durchaus alle ein Realitätsproblem.

    Ulrich hats hier schon mal exemplarisch erwähnt:

    https://kritischgedacht.wordpress.com/2008/03/06/pisa-schock-in-der-arztpraxis/

    Nach Dr Wohlgemuth wandeln sich Viren, Bakterien und Pilze ineinander um- aber nur bei Bedarf.
    Momentan ist sie offenbar die Vertrauenensärztin der AIDS-Leugnerfamilie Seebald- in diesem Drama hat die Mutter ihr Kind mit HIV angesteckt. Ja und die (antisemitische) Hamer Sekte vulgo Fam Pilhar mischt auch mit.

    https://www.seebald.at/images/stories/Korrespondenz/Pilhar/20100225%20erika%20pilhar%20an%20mller%20bh%20-%20schiedsgericht.pdf

    Auch das ist eine Seite der Homöopathie – Kinder werden massiv und irreversibel geschädigt.

  12. #12 HOT 'N' COLD
    10. Mai 2010

    Auch das ist eine Seite der Homöopathie – Kinder werden massiv und irreversibel geschädigt.

    Auf der einen Seite wird behauptet Homöopathie wirkt nicht über den Placeboeffekt hinaus und auf der anderen Seite, das Homöopathie Kinder schädigt. Welche Absicht und Logik steckt dahinter?

  13. #13 Apophis
    10. Mai 2010

    @HOT ‘N’ COLD
    Vielleicht schädigt Homöopathie durch den Umstand, dass eine tatsächlich wirksame Therapie unterlassen wird?

  14. #14 martin
    10. Mai 2010

    @HOT ‘N’ COLD

    Das ist wie mit den Homöopathen ohne Grenzen, die AIDS mit Zuckerkugeln behandeln: Den Patienten werden die wirksamen Medikamente vorenthalten. Im Falle von Mittelohrentzündungen etwa werden von vielen Eltern Globulis verabreicht – dabei kann die Erkrankung in seltenen Fällen zu Verlust der Gehörs führen.

    Homöopupathie schadet also indirekt.

  15. #15 HOT 'N' COLD
    10. Mai 2010

    @Apophis, @martin

    Homöophatie schadet in keinem Falle, es sind immer Menschen die Schaden anrichten oder heilen, mit welcher Methode auch immer. Ich bin nicht für die einseitige Berichterstattung, es sollte ausgewogen und fair zugehen. Pauschalverurteilungen lehne ich ab.

  16. #16 michael
    10. Mai 2010

    Alternative Medizin lebt von mindestens zwei Quellen

    a) die diagnostische und handwerkliche unfähigkeit zu vieler ärzte. Nicht ohne grund bedeuten im deutschen die worte ‘herumdoktern’ und ‘herumstümpern’ mehr oder weniger dasselbe.

    b) die existenz von krankheiten oder störungen , die man nicht behandeln kann oder behandeln will, oder die nur bei privatpatienten auftreten.

  17. #17 klauszwingenberger
    11. Mai 2010

    Homöophatie schadet in keinem Falle, es sind immer Menschen die Schaden anrichten

    Richtig, es sind die Homöopathen.

  18. #18 Daniel
    11. Mai 2010

    @HOT ‘N’ COLD

    Also das ist ja jetzt etwas zu dumm oder?
    Aber wollen wir es einmal so lassen. Korrekt wäre die Aussage wohl so:

    Den Schaden richtet natürlich nicht die Homöopathie an, sondern Menschen die Homöopathie verwenden und dadurch bewußt oder unbewußt andere Medizinische Verfahren nicht oder zu spät einsetzen.

    Jetzt könnte man natürlich sagen: Der Glaube dieser Leute an die Homöopathie und das mangelnde Vertrauen oder sogar die Ablehnung in das “Wissenschaftsmedizinische” Umfeld führt zu dem Schaden. Also ist es die Homöopathie die Schaden verursacht, indem sie zu untelassener Hilfeleistung ermutigt.
    Wenn Leute kommen und sagen das sich Bakterien und Viren aus dem nichts bilden können und dann sogar in einander umwandeln können. Dann ist das in Ordnung, wenn er diese dämliche (sorry) Meinung für sich behält und Putzfrau, Schuster oder Automechaniker ist. Ich würde sagen schon als Fleischhauer oder in einer Lebensmittelhandlung hat so jemand nichts verloren (HYGIENE!!!!). Da gibt es schon so genug sachen die einen Grausen lassen wenn man davon hört.
    ALS ARZT SIND SOLCH LEUTE WOHL ABER VOLLKOMMEN DISQUALIFIZIERT. Das ist natürlich jetzt einmal nur meine Meinung. Was meinen Sie?

  19. #19 Daniel
    11. Mai 2010

    @HOT ‘N’ COLD

    Zudem was hat denn das mit einer Pauschalverurteilung zu tun?

    – Man WEISS wie Homöopathie funktioniert.
    – Man WEISS wann Homöopathie funktioniert.
    – Es gibt kaum mehr wesentliche Lücken im Wissen über Homöopathie.

    Wenn man dann diese s Wissen anwendet und sagt so ist es, dann nennt man es Pauschalverurteilung, Geistige Unflexibilität, … .
    Wenn man hingeht und wie die Homöopathen den Finger auf Einzelfälle zu legen (statt positive für Homöopathe und negative für Universitätsmedizin halt einmal umgekehrt) dann kommt garantiert jemand und sagt man darf nicht einseitig sein und ich bin gegen Pauschalverurteilungen.

    Leider ist es so, daß es sich um Tatsachen handelt und damit ist das Urteil festgelegt. Falls (ich gebe dem eine Wahrscheinlichkeit von D1000 (10^-1000)) der Fall eintritt das ein Nachweis der Homöopathie doch noch gelingt (warum auch, es gibt seit ~50 Jahren Unmengen an Forschung), dann werden ein paar Skeptiker schlucken und dann ihren Fehler eingestehen und die Wissenschaftler jubeln.

    Na was sagen die Wissenschaftler und Sketiker im Forum dazu?

  20. #20 inga
    11. Mai 2010

    Super finde ich ja immer Aussagen à la: Die höhere Anzahl chronischer Krankheiten fordert alternative Medizin. Argh! Schon mal überlegt, dass chronische Krankheiten schlicht deshalb zunehmen, weil die moderne Medizin es geschafft hat, dass die Leute an genau diesen Krankheiten nicht mehr sofort abkratzen?! Und daran, dass wir einfach älter werden als unsere Vorfahren? Ich habe ja die Theorie, dass die Erfolge der Medizin jetzt paradoxerweise dazu führen, dass die Menschen ihr mehr und mehr vorwerfen, nicht alles heilen zu können. Früher war es normal, dass auch Kinder einfach mal starben, Krankheit gehörte zum Leben. Und jetzt, wo wir zum Glück aufwachsen, ohne ständig diese Erfahrung zu machen, ist die Erwartungshaltung, dass wir bitteschön auch bis ins hohe Alter pumperlgsund sind. Und falls nicht, muss das natürlich an der bösen Medizin liegen…

  21. #21 wolfgang
    11. Mai 2010

    Auch das ist eine Seite der Homöopathie – Kinder werden massiv und irreversibel geschädigt.

    na stimmt doch- einerseits werden wirksame Therapien vereitelt oder verzögert,
    weil Homöopathen ein massives Problem mit der Realität haben. Würde HP funktionieren, hätten wir in den Grundlagenwissenschaften etwas ganz massives übersehen. So aber können wir mit physikalischen Gesetze die Welt ganz gut beschreiben. Und diese Gesetze stehen in krassem Gegensatz zur Homöopathie.

    Kürzlich ist in Australien ein Kind mit schwerter Neurodermitis gestorben- Eltern waren Homöopathen, die ihr Kind nur mit HP behandelt haben- solange bis es tot war.

  22. #22 Katrin von der Bey
    11. Mai 2010

    “Dieses Defizit wird durch Ausposaunen einer besonderen hochstehenden moralischen Integrität nicht geringer.”

    Dieser Satz (von Dr. Berndt) gehört in Gold gerahmt.

  23. #23 Katrin von der Bey
    11. Mai 2010

    @ michael

    ich setze meinerseits noch eine dritte Quelle hinzu:
    c) Krankheiten, die man zwar behandelt (und das von diagnostisch und handwerklich fähigen Ärzten) – bei deren Behandlung ein Arzt erfolgversprechende Verfahren aber nicht mehr anwenden kann, weil diese aus Kostengründen aus dem Katalog gestrichen wurden.

  24. #24 S.S.T.
    11. Mai 2010

    @Katrin von der Bey

    c) Krankheiten, die man zwar behandelt (und das von diagnostisch und handwerklich fähigen Ärzten) – bei deren Behandlung ein Arzt erfolgversprechende Verfahren aber nicht mehr anwenden kann, weil diese aus Kostengründen aus dem Katalog gestrichen wurden.

    Gibt es dafür auch einen Beleg? Also, dass sich bestimmte Ärzte gegenüber bestimmten Patienten kunstfehlerhaft verhalten? Dass man z.B. eine Blutkonserve (beliebiges an Stelle einsetzen) nicht verabreicht, weil sie/es Geld kostet, obwohl der Patient damit mit hoher Wahrscheinlichkeit überleben würde?

    Eigentlich heißt es in solchen Diskussionen immer, dass die pöhsen Ärzte an moribunden Patienten ihr gesamtes Arsenal verfeueren, zu ihrem eigenen Wohl und dem der noch pöhseren Pharmaindustrie.

    Na ja, eben gerade diese Moribunden sind eine der Zielgruppen der alternativen ‘Medizin’. Die zahlen für jeden Strohhalm Gold. Die lassen sich extra zu den Wunderheilern auf den Phillipinen fliegen, damit ihr Krebs mit bloßen Fingern ‘wegoperiert’ werden kann. Was das angeht, kann man ‘Scharlatanerie’ durch ‘Leichenfledderei’ ersetzen.

  25. #25 Katrin von der Bey
    11. Mai 2010

    @ S.S.T.

    Moribund – gesund.
    Schwarz – weiß.
    Gibt es nicht mehr in Ihrer Vorstellung?
    Z.B….. grau?

    “Eigentlich heißt es in solchen Diskussionen immer, dass…” ist eine Wahrnehmung, die ich nicht teile.
    Ich kenne andere Diskussionen.
    Diskussionen mit Leuten deren Differenzierungsfähigkeit sich auch auf Grautöne erstreckt.

    Wenn ich Ihr “moribund” aber doch mal aufnehmen darf:
    Ist Ihnen bewusst, dass in der universitären Ausbildung die Palliativmedizin sowie die Schmerztherapie schrecklich vernachlässigt werden?
    Können Sie sich vorstellen, in welche Desaster unsere Ärzte hier in praxi geraten? Angesichts Sterbender?
    Und wie scheisse die sich da fühlen?
    Und Sie kommen mit Ihrem korinthenkackerischen “Kunstfehler” daher…?

    Wenn Sie schreiben, merkt man Verschiedenes:
    1. Sie leiden nicht an einer chronischen, die Lebensqualität sehr beeinträchtigenden, lebensverkürzenden Erkrankung. Kurz: Sie fühlen sich leidlich gut und sind nicht oft durch Krankheit beeinträchtigt. Und ganz sicher sind Sie nicht älter als 50.
    Das ist sehr schön – es sei Ihnen ganz und gar gegönnt.
    2. Sie arbeiten nicht im Bereich des Gesundheitswesens in einer Position, die sich in praktischer Weise mit dem Menschen (gemeint ist: der Patient) befasst.
    3. Sie haben noch nie ein offenes Gespräch mit einem (offenen) Arzt geführt, der im Kreiskrankenhaus XYZ in ländlichem Gebiet tätig ist, noch mit einer niedergelassenen Allgemeinmedizinerin, die in einer Großstadt wie München, Hamburg oder sonstwo arbeitet. (Vice versa.)

    Belege?
    Benutzen Sie doch einfach mal Ihren Verstand und Ihr Vorstellungsvermögen.
    Forschen Sie einmal nach, was “Gesundheitsreform” so alles hervorbringt/hervorgebracht hat. Fragen Sie mal einen Niedergelassenen, was für ihn das Wort “Budget” bedeutet. Praktisch bedeutet. Und was es für seine Patienten – praktisch – bedeutet.
    Und was der Ihnen in diesem Zusammenhang auf Ihren “Kunstfehler” antwortet – falls er dann überhaupt noch mit Ihnen spricht.

    Halten Sie von den alternativen Verfahren, was Sie wollen – aber ziehen Sie nicht argumentativ eine Gegenüberstellung (o.Ä.) mit der “Schulmedizin” und ihrer praktischen Anwendung herzu, wenn Sie von ihr letzlich keine Ahnung haben.

    (Standen Sie schon mal am Bett z.B. einer Ihrer Patientinnen, einer haarlosen, mondgesichtigen Frau – einer “Moribunden” – und vor ihrer Frage: “Warum besucht mich denn keiner – ich stecke doch niemanden an, Krebs steckt doch nicht an, oder…?”…?)

    Sie erweisen sich in diesem Zusammenhang als blind für alles, das nicht schwarz oder weiß ist.
    Und selbst das Schwarze erkennen Sie nicht richtig.

  26. #27 michael
    12. Mai 2010

    @Katrin von der Bey

    > c) Krankheiten ……Kostengründen aus dem Katalog gestrichen wurden.
    > ….
    > Fragen Sie mal einen Niedergelassenen, was für ihn das Wort “Budget” bedeutet.

    Stimmt, den Punkt hatte ich vergessen. Mit ist da auch ein Beispiel bekannt, wo ein Arzt die Nach-Behandlung eines Patienten eingestellt hat, weil sein Budget erschöpft war.

    @ S.S.T
    > Na ja, eben gerade diese Moribunden sind eine der Zielgruppen der alternativen ‘Medizin’.

    Quatsch. Die sind die Zielgruppe eine ganz anderen Klientel.

    > Die zahlen für jeden Strohhalm Gold. Die lassen sich extra zu den Wunderheilern auf den Phillipinen fliegen, damit ihr Krebs mit bloßen Fingern ‘wegoperiert’ werden kann.

    Ja, das ist wirklich gemein! Statt einfach schnell in die Urne zu hopsen, hängen die am Leben und probieren noch die aussichtsloseste Alternative aus. Möglicherweise auf Kosten des Steuerzahlers .

  27. #28 S.S.T.
    12. Mai 2010

    @Katrin von der Bey

    Wenn Sie schreiben, merkt man Verschiedenes:

    “Furchtbar, wenn einer glaubt und glaubt verkehrt.”

    Ad 1. Weitgehend falsch
    Ad 2. Nicht ganz falsch und dennoch daneben
    Ad 3. Falsch

    Und von meinem Sehvermögen und von meinen Erlebnissen haben Sie natürlich auch keine Ahnung.

    Merke: Ferndiagnosen sind nicht immer das Mittel der Wahl.

    Dass keine konkrete Belege kommen würden, war mir eigentlich schon klar.

    @michael

    Ja, das ist wirklich gemein! Statt einfach schnell in die Urne zu hopsen, hängen die am Leben und probieren noch die aussichtsloseste Alternative aus. Möglicherweise auf Kosten des Steuerzahlers .

    Ich werfe niemandem vor, sich in einer mehr oder weniger aussichtslosen Lage auf Teufel komm raus an Strohhalme zu klammern. Mein Vorwurf geht an die Leute, die diese Strohhalme, auch regelmäßig wider besseren Wissens, als Rettungsringe für teuer Geld verscherbeln.

  28. #29 sil
    14. Mai 2010

    Prof. Ernst schreibt beim Fritzsche:
    https://www.psychophysik.com/h-blog/?p=10717

  29. #30 Katrin von der Bey
    19. Mai 2010

    @S.S.T.

    Sie haben recht: Ferndiagnosen sind Mist.
    Meine hat es wiedermal gezeigt.
    (Dennoch kann sie dienlich sein – i.S. der sog. Differenzialdiagnostik, i.S. des Ausschlussverfahrens: Auch so erfährt man etwas über jemanden.
    Vielleicht können Sie so ahnen, dass der Eindruck, den Sie über sich selbst vermitteln, Ihrer Persönlichkeit, Ihrer Sehfähigkeit, Ihren Erfahrungen eigentlich nicht entspricht.)

    Als Belege können Sie die Leistungskataloge für Ärzte aus verschiedenen Jahren (z.B. aus 2003, 2006, nach 1.7.2007) hinzuziehen.
    Die Tendenz hierin ist eindeutig: Die Regelversorgung mit Medikamenten und Heilmitteln ist in vielen Bereichen (und diversen Modalitäten) vermindert worden. Zugunsten der Wirtschaftlichkeit wie man hofft. Zugunsten der Gesamtheit der Versicherten.
    Aber natürlich auch zu Ungunsten Einzelner. (Vieler Einzelner.)
    Die diversen Budgets reichen kaum aus, um nur die Regelversorgung der Patienten zu gewährleisten. Verordnungen darüber hinaus sind aufwändig. Die Umstände, der Zeitaufwand, den sie verursachen, schrecken ab. Sinnvolle Maßnahmen bleiben ungenutzt. Das vermindert kurzfristig Kosten.

    Eine solche Verordnung, die den Regelfall überschreitet, muss beim Versicherer beantragt werden. Der darüber entscheidet, ob sie genehmigt (und fortgesetzt, bzw. begonnen) werden kann, oder ob sie abgelehnt (oder ggf. abgebrochen) wird.
    (Meist erfolgt die Genehmigung.)
    Mich stört dabei ganz erheblich ff. Umstand: Die Person, die einen solchen Antrag prüft, kennt weder den Arzt, noch (bei Heilmitteln) den Therapeuten – und den Patienten schon gar nicht. Das ist doch absurd! Gerade, wenn man die Begrifflichkeit der “Ferndiagnose” im Hinterkopf hat.
    Jedenfalls habe ich es als absurd empfunden – und es war einer der Gründe, mich von diesem Vertragswerk zu befreien. Das hat mich (in erster Linie) zu einer “Alternativen” gemacht.
    (Auf die Philippinen zieht es mich aber nicht.)
    (Homöopathie bringe ich nicht an. Und ich finde es wie Sie niederträchtig, Geld für heiße Luft zu kassieren.)

    Moribunde stellen eine absolute Minderheit in meinem “alternativen” Fach dar. (Die Arbeit mit ihnen gilt grundsätzlich der Symptomlinderung, der Verbesserung von Lebensqualität. Da gibt es viel wertvolle Arbeit zu leisten beim Erleichtern des Lebens.)
    Wenn solche Aussagen kommen wie: “…gerade diese Moribunden sind eine der Zielgruppen der alternativen Medizin.”, werde ich misstrauisch.

    Denn: Das ist so falsch wie meine Ferndiagnosen von oben.

    Todkranke als eine Hauptzielgruppe.
    Woher stammt bei Ihnen diese Meinung, Beobachtung, Kenntnis…?
    Studie oder BUNTE?
    Fakten oder Anekdoten?

    Ich denke, das eine Alternative immer dann eine Schlechte ist, wenn sie andere sinnvolle Möglichkeiten ausschließt, obwohl sie sich nicht widersprechen.

    Über Sinn und Unsinn von Maßnahmen entscheiden Viele.
    Am Ende entscheidet aber der Patient selbst. (Sobald oder solange er entscheidungsfähig ist.)
    Je besser der Patient aufgeklärt ist, desto wahrscheinlicher trifft er die bestmögliche Entscheidung.

    Wo ist die Zeit geblieben, die ein Arzt benötigt, um seinen Patienten aufzuklären und seine Fragen zu beantworten?
    Der größte “Kunstfehler”, den unsere Ärzte zu begehen gezwungen werden, ist dieser: Keine Zeit.

    Wenn ein Kind schulmedizinisch unbehandelt bleibt und deshalb stirbt, ist das kein eindimensionaler Vorgang.
    Will man Solches verhindern, reicht es nicht, die Eltern zu verurteilen.
    Es reicht nicht, darüber in Medien zu berichten.

    Wir können Unkraut ausreißen, bis wir schwarz werden – es wird immer nachwachsen.
    Der Boden, auf dem es gedeiht, muss beahndelt werden, damit es keinen Raum und keine Nahrung mehr hat.

    Die Homöopathie wird in diesen Blogs oft erwähnt und als schädliches Unkraut eingeordnet.
    Über die Scholle wird im Verhältnis dazu kaum kritisch nachgedacht.
    Die Dinge hängen aber doch zusammen…

  30. #31 Dr. E. Berndt
    20. Mai 2010

    @Katrin von der Bey
    Könnten Sie bitte ihren letzten Beitrag etwas durchgehend strukturieren, damit er nachgedacht werden kann.

  31. #32 wolfgang
    21. Mai 2010

    Sil schreibt
    Hyoscyamus geht noch viel lustiger:
    https://books.google.de/books?id=TMKd6iTc3AAC&lpg=PP1&ots=6u3vlhiJqW&dq=Differenzierung%20hom%C3%B6opathischer%20Kindermittel%3A%20Bew%C3%A4hrte%20Arzneimittel%20und%20ihre%20engsten%20Verwandten&pg=PA206#v=onepage&q=hyoscyamus&f=false
    Homöopathen habe echt nen Knall. Man muss die nur im Original lesen.

    Das ist ja wirklich erstaunlich. Der Impfgegner und Kinderarzt Martin Hirte

    schreibt da: “gewaltsame Stuhlentleerung” wie geht denn das?

    er schreibt weiter ” bei Säuglingen Raserei mit erhöhter Körperkraft, muss gefesselt werden”

    Also wenn ein Kinderarzt empfiehlt einen Säugling zu fesseln, ist das ganz klar eine Aufforderung zu körperlicher Kindesmisshandlung.

  32. #33 sil
    21. Mai 2010

    Das ist so schwachsinnig, was bei den Homöopathen alles ein Symptom sein soll:

    “Eifersucht, Mitgefühl, Verlangen nach Kohl, Schreien bei Schmerzen, Schreien aus Angst, Mangel an Lebenswärme, Furcht vor Ärzten, Vorherrschend Frost”

    Gequirlte Fäzes würde ich sagen.

  33. #34 sil
    21. Mai 2010

    Und laut Claus Fritzsche liegt die Ablehnung der Homöopathie an einer Verschwörung, deren Drahtzieher Professor Ernst sein soll.

    Die dumm, es brennt!

  34. #35 Katrin von der Bey
    25. Mai 2010

    @ Dr. E. Berndt

    Statt meinen vorangegangenen Beitrag zu “sortieren”, ergänze ich ihn – was zum Teil meine ( arg schwammigen) Sätze oben erklären könnte.

    Ich meine, dass es ein sträflicher Fehler ist, einen Menschen zu behandeln, ohne ihn “schulmedizinisch” zu untersuchen / untersuchen zu lassen.
    Dass es vermessen ist, die therapeutischen Chancen der nat.wiss. Medizin nicht zur Anwendung zu bringen.

    Und dass es eigentlich niemanden (in Deutschland) gibt, dem es (kurz ausgedrückt) erlaubt ist, eine schulmedizinisch behandlungswürdige Erkrankung ausschließlich mit anderen therapeutischen Methoden zu behandeln, z.B. nur mit Homöopathie.

    Es gibt m.E. zur nat.wiss. Medizin keine Alternative in dem engeren Wortsinn, dass ausschließlich diese Alternative hilfreich sei. Eine “alternative” Therapie kann bestenfalls ergänzend hinzugezogen werden.

    Das scheint manchen Patienten nicht ausreichend bewusst zu sein.
    Wenn ein Patient sich von der nat.wiss. Medizin abwendet und ausschließlich einer “alternativen” Therapieform zuwendet, kann das diverse Gründe haben.
    Zwei davon: 1. Er hatte sich mehr von der “schulmedizinischen” Behandlung und Beratung erhofft als er erfahren hat, ist enttäuscht – und sucht nun “sein Heil” anderswo.
    2. Er gerät an einen “Alternativen”, der ihm erfolgreich einredet, die “Allopathie” könne ihm in keiner Weise mehr helfen – würde ggf. sogar schaden, z.B. indem sie die Wirksamkeit der angewendeten “alternativen” Behandlung vereiteln/aufheben würde.

    Wenn man einmal die Homöopathie zum Gegenstand nimmt, und annimmt, sie habe nicht die Wirkung, von der ihre Vertreter behaupten, dass sie sie habe – dann wäre es notwendig, die H. (und ihre Vertreter) „in ihre Schranken zu verweisen“. Durch Forschung und Publikation z.B.. Publikationen, die nicht nur Fachleuten, sondern der Bevölkerung (in geeigneter Form) zugänglich gemacht werden müssen.
    Das kostet Geld. Mir scheint, es wird zuwenig investiert, da so viele Menschen homöopathischen Mitteln vertrauen und diese kaufen.

    Klärung und Aufklärung sind, denke ich, zwei Voraussetzungen, um Menschen davor zu bewahren, sich jedweder „Scharlatanerie“ hinzugeben. (Dass der „Scharlatan“ dahingehend keine Investition unternimmt, versteht sich von selbst.)
    Wer könnte sich also darum kümmern, dass Patienten bei der schulmedizinischen „Stange“ bleiben?
    Da fallen mir u.a. die Ärzte selbst ein.
    Wenn Ärzte die Befindlichkeiten ihrer Patienten besser wahrnehmen könnten, würden weniger von ihnen nach fragwürdigen Alternativen für sich suchen.
    Davon bin ich überzeugt.
    Wenn Ärzte die Befindlichkeiten ihrer Patienten besser (als gegenwärtig) wahrnehmen sollen, dann müssen die Arbeitsbedingungen der Ärzte verbessert werden.
    Auch das kostet Geld.

    Forschung, Öffentlichkeitsarbeit, bessere Arbeitsbedingungen.
    Alles kostet Geld. Investitionen.

    In diese Dinge wird in Deutschland nicht investiert.
    Hier wird devestiert und devastiert.
    Die Patienten laufen davon.
    (Schlimmer noch: Auch Ärzte laufen davon.)
    Das ist das erstrangige (ursächliche) Problem.

    Wohin sie laufen, finde ich zweitrangig.

    Ich finde, es wird nicht ausreichend kritisch über unser derzeitiges Gesundheitssystem (Deutschland) nachgedacht.

  35. #36 S.S.T.
    25. Mai 2010

    Katrin von der Bey· 19.05.10 · 11:31 Uhr

    Wenn solche Aussagen kommen wie: “…gerade diese Moribunden sind eine der Zielgruppen der alternativen Medizin.”, werde ich misstrauisch.
    Denn: Das ist so falsch wie meine Ferndiagnosen von oben.
    Todkranke als eine Hauptzielgruppe.
    Woher stammt bei Ihnen diese Meinung, Beobachtung, Kenntnis…?
    Studie oder BUNTE?
    Fakten oder Anekdoten?

    Von einer “Haupt”-Zielgruppe habe ich nie etwas geschrieben, also unterlassen Sie gefälligst die Wortverdreherei. So etwas verbitte ich mir ausdrücklich!

    Ansonsten muss man wohl die ‘Bunte’ kennen, wenn man meint, dass sie womöglich Mist verbreitet.

    Sofern Sie allerdings tatsächlich an Zielgruppen interessiert sind, genügt ein Blick ins www. Unter “homöopathie krebstherapie” finden sich mehr als 400.000 Einträge. Wahllos als einer der ersten herausgegriffen:

    Behandeln Sie Krebs anders als Asthma?
    Im Prinzip nicht, da das homöopathische Grundprinzip dasselbe ist. Aber die Heilung von Krebs dauert viel länger, etwa so lange wie seine Entstehung, und der Patient wird bis zur vollständigen Ausheilung homöopathisch begleitet.

    https://www.dzvhae.com/portal/loader.php?seite=26037&org=1113&navigation=1550&back_seite=1516

    Sie werden auch die allseits hochgeschätzte Frau Cartens finden, die HP zumindest als Unterstüizung bei der Strahlentherapie empfielt.

    Krebs im Endstadium scheint bei einigen Anbietern auch kein Beinbruch zu sein.

    Geben Sie “Orgon” statt HP ein und man findet weitere Krebs-‘Wunder’.

    Gegen diese und andere Geier wandte sich mein Beitrag, den Sie meinten verfälscht wiedergeben zu müssen.

    Auf meine Frage, wo es denn belegt sei, dass ein Arzt aus Budgetgründen eine lebenserhaltende Therapie unterlassen hat, sind Sie mir zwar wortreich, aber dennoch nichtssagend aus dem Weg gegangen.

  36. #37 Katrin von der Bey
    26. Mai 2010

    @S.S.T.

    Als Wortverdrehung habe ich “als eine Hauptzielgruppe” (eine unter anderen) nicht gemeint. (Irritieren oder provozieren wollte ich nicht.)
    (Möglicherweise meinen Sie tatsächlich nicht, dass diese Moribunden eine der Hauptzielgruppe seinen – aber Sie haben das ausgedrückt (und nun noch mit der Vielzahl der Einträge zur HP-Krebstherapie bekräftigt). Was hätten Sie denn sonst gemeint mit “*gerade diese* Moribunden sind eine der Zielgruppen der alternativen Medizin”?)

    Sie fragen nach Belegen für eine Behauptung, die ich nie aufgestellt habe:
    Dass “ein Arzt aus Budgetgründen eine lebenserhaltende Therapie unterlassen” habe, stammt nicht von mir – das ist von Ihnen.

    (Was ich dennoch dazu schrieb, war möglicherweise wortreich für Sie. Und wenn es Ihnen außerdem nichtssagend erschien, dann nicht, weil es nichtssagend gewesen wäre.)

    Ich teile – wie gesagt – Ihre Auffassung über die “Geier”.
    Und bin – wie gesagt – kein Freund der Homöopathie.
    Ich bin treue Anhängerin der nat.wiss. Medizin.
    Aber: Homöopathie und “alternative Medizin” ist nicht das Selbe.
    (Denn was auf die Homöopathie zutrifft, trifft auf andere “alternative Medizin” nicht zu. (Es geht um Inhalte, z.B. hier: Zielgruppen.)
    Und wenn irgendwelche Homöopathen der Ansicht sind, dass sie ein Krebsleiden ursächlich behandeln können – dann heißt das nicht, dass auch alle anderen “Alternativen” dies von sich glauben.)
    Mein Misstrauen gilt der Verallgemeinerung, die – statt zu vereinfachen – zu Teilen verfälscht. Und wenn ich eine solche Verfälschung bemerke, dann merke ich das an.