Ein Gastbeitrag von Philippe Leick

Verallgemeinerte Quantentheorie und Homöopathie

Zwölf Jahre ist es her, dass Harald Atmanspacher, Hartmann Römer und Harald Walach in Foundations of Physics eine Arbeit veröffentlichten (1), in der sie die Möglichkeiten von Verschränkungen auch außerhalb der engen Grenzen des quantenmechanischen Mikrokosmos betrachteten. In ihrem Artikel beschrieben sie zuerst den theoretischen Überbau, eine Verallgemeinerung der Quantenmechanik, und deuteten anschließend mögliche Anwendungen an, darunter auch die Homöopathie.

Damals wurde der Begriff der „schwachen“ Quantentheorie eingeführt (Weak Quantum Theory, oder WQT), da gewisse Randbedingungen im Vergleich zur physikalischen Quantenmechanik weniger stark sind. Mittlerweile wird insbesondere im deutschsprachigen Raum der Begriff der „schwachen Quantentheorie“ nur noch von Kritikern verwendet. Ihre Anhänger bevorzugen (möglicherweise aufgrund naheliegender und wenig schmeichelhafter Wortspiele) den passenderen Begriff der „Verallgemeinerten Quantentheorie“ (VQT), den ich auch in diesem Beitrag verwenden werde.

Kurz nach der Veröffentlichung der ersten Arbeit legte Harald Walach einen Artikel vor (2), in dem er, basierend auf der VQT und den Vergleich zur quantenmechanischen Teleportation, ein ausführliches Modell der Homöopathie beschrieb. Wenig später folgte ein weiteres, ebenfalls auf der verallgemeinerten Quantentheorie aufbauendes Homöopathie-Modell von Lionel R. Milgrom (3), welches nicht nur den Patienten und das homöopathische Mittel, sondern auch den praktizierenden Homöopathen mit einbezieht.

Beide Modelle versuchen zu erklären, warum placebo-kontrollierte, randomisierte und doppelblind durchgeführte klinische Studien (Randomized Controlled Trial oder RCT) der Homöopathie „überhaupt keine gute Idee“ sind (Walach). Die Homöopathie, die in der täglichen Praxis so beeindruckende Erfolge feiert, muss in solchen Studien scheitern, weil es zu einer Verschränkung zwischen den beiden Gruppen kommt, die mit dem Placebo bzw. dem richtigen Mittel behandelt werden. Die Ergebnisse der beiden Gruppe „verschmieren“ bis zur Unkenntlichkeit und es ist kein Unterschied mehr zwischen Homöopathie und Placebo erkennbar. Das Versagen der Homöopathie in RCTs ist demnach kein Indiz mehr für die fehlende spezifische Wirksamkeit der Intervention, sondern ein Beleg für die Richtigkeit der auf „verallgemeinerter Verschränkung“ basierenden Erklärungsansätze.

https://imgs.xkcd.com/comics/quantum_mechanics.png

https://www.xkcd.com/

Mit Hilfe der verallgemeinerten Quantentheorie kippt eines der wichtigsten Argumente der Gegenseite scheinbar elegant um und wird zu einem Beleg für die Homöopathie. Vielleicht ist es deshalb kein Wunder, dass sie unter forschenden Komplementärmedizinern hohes Ansehen genießt. Die Originalarbeit (1) kommt laut Google Scholar jedenfalls auf beeindruckende 185 Zitate (Stand: 21.7.2013), und die Modelle von Walach, Milgrom und anderen werden in Fachzeitschriften wie Homeopathy immer wieder wohlwollend diskutiert. Dazu kommt natürlich noch die allgemeine Tendenz, alles unerklärliche mit der Quantenmechanik in Verbindung zu bringen.

Vor einigen Jahren habe ich mich sehr kritisch mit der verallgemeinerten Quantentheorie auseinandergesetzt (4)(5)(6). Der Ansatz, Phänomene außerhalb des eigentlichen quantenmechanischen Mikrokosmos mit mathematischen Modellen zu beschreiben, die eher an Quantenmechanik als an klassische Physik zu erinnern, ist natürlich legitim. Aber ohne physikalischen Kontext, ohne eindeutige Korrespondenz zwischen Modellgrößen und Realität sind solche Modelle nicht mehr als mathematische Spielereien. In Walachs und Milgroms Modellen sucht man vergeblich nach wissenschaftlicher Präzision. An keiner Stelle wird klar begründet, aus welchen Annahmen der Modellaufbau folgt oder warum nicht ein anderer, ebenso plausibler Ansatz gewählt wurde. Mit mathematischen Größen, deren physikalisches Pendant nur schwammig angedeutet wird, lässt sich auch deutlich „entspannter“ rechnen als mit klar definierten Größen (7). Analogien zur Quantenmechanik werden immer dann bemüht, wenn es gerade passend erscheint, aber ignoriert, wenn sie das eigene Konzept nicht stützen…

Ein ganz anderer Kritikpunkt ist die fehlende Wissenschaftlichkeit eines Ansatzes, der im Nachhinein alles (z.B. Misserfolge in RCTs) erklärt, aber keine überprüfbaren Vorhersagen macht. So hatte ich in einem Brief an Homeopathy (5) gefordert,

„[T]he real test of these models is not whether they explain previously known features of homeopathy, but whether they can be used to improve the design of experimental tests of homeopathy’s core hypothesis that high dilutions are different from appropriately prepared placebos.“

Von Walach und Milgrom gibt es Vorschläge, die strengen Regeln großangelegter RCTs für die Homöopathie-Forschung zu lockern. Sie sollte näher an der täglichen homöopathischen Praxis stattfinden. Unter solchen Umständen kann aber keine positive Studie Kritiker beeindrucken, die vom Placebo-Effekt und einer Fülle anderer systematischer Fehler wissen, die in unkontrollierten Studien kaum zu vermeiden sind (8)(9).

In der aktuellen Ausgabe von Homeopathy finden sich „in einem seltsamen Fall von Synchronizität“ (Herausgeber Peter Fisher im Editorial, (10)) gleich zwei Arbeiten, die zumindest teilweise auf der verallgemeinerten Quantentheorie aufbauen und Auswege aus diesem Dilemma vorschlagen.

Der erste Beitrag (11) stammt von Francis Beauvais, einem früheren Mitarbeiter von Jacques Benvéniste. Beauvais gibt freimütig zu, dass Benvénistes Versuche nie unter doppelblinden Bedingungen reproduziert werden konnten (12). Die Ursache sieht er mittlerweile in einer Art verallgemeinerter Verschränkungen zwischen aktiven und inaktiven Proben – dem gleichen Mechanismus, der auch RCTs homöopathischer Behandlungen zum Scheitern verurteilt. Basierend auf der schwachen Quantentheorie entwirft er ein einfaches Modell einer homöopathischen Doppelblindstudie. Nach einigen Rechenschritte wird eine kleine Veränderung des RCT-Protokolls vorgeschlagen, die Skeptiker kaum stören wird und sich ohne weiteres mit nur geringem Zusatzaufwand realisieren lässt. Beauvais hat hohe Erwartungen an seine Methode und schreibt in der Zusammenfassung:

„Comparing in situ randomization/unblinding vs. centralized supervision of clinical trials could be the equivalent of the Aspect’s [sic] experiment for quantum theories of homeopathy. Thus, positive results in homeopathy blind RCT using the in situ methodology would be not only a means to circumvent the gold standard, but also a very strong argument in favor of nonlocal theories for homeopathy.“

Zur Erläuterung: In den Experimenten von Alain Aspect et al. wurde die quantenmechanische Verschränkung zum ersten Mal nachgewiesen – diese Versuche und darauf aufbauende Verbesserungen gehören zu den wichtigsten Schlüsselexperimenten der modernen Physik, auch wenn der Nobelpreis dafür noch aussteht.

Ob Beauvais‘ Vorschlag ein Schritt in die richtige Richtung ist oder unter den gleichen Problemen leidet wie zahlreiche andere Beiträge aus Homeopathy kann nur eine detaillierte Analyse zeigen.

Beauvais’ Modell

Beauvais‘ Modell einer homöopathischen Doppelblindstudie basiert auf einem Mach-Zehnder Interferometer (MZI).

 

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d8/Mach_Zehnder_interferometer.svg/350px-Mach_Zehnder_interferometer.svg.png

       Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Mach-Zehnder_interferometer, mit sehr guten Erklärungen.

Licht kann darin über zwei Pfade zu zwei unterschiedlichen Detektoren gelangen. Betrachtet man das Licht als Welle, kommt es nach der Zusammenführung zu Interferenz zwischen den Teilen des Strahls, die auf unterschiedlichem Weg zum Detektor gelangt sind, und der obere der beiden Detektoren sieht 100% des Signals. Betrachtet man das Licht hingegen als Teilchen, gibt es keine Interferenz und beide Detektoren registrieren jeweils 50% des Signals. Interferenz erfordert kohärentes Licht. Jegliche Art von Messung, ob ein Photon den einen oder anderen Pfad genommen hat, zerstört diese Kohärenz. Eine sehr überraschende Eigenschaft des Mach-Zehnder-Interferometers ist, dass die Interferenz zwischen den beiden Teilstrahlen selbst dann nicht verschwindet, wenn die Lichtquelle soweit abgeschwächt wird, dass zu einem gegebenen Zeitpunkt nur ein einzelnes Photon im Interferometer sein kann. Wie beim bekannteren Doppelspalt-Versuch interferiert das Photon nicht mit einem anderen Photon, welches den anderen Pfad genommen hat, sondern mit sich selbst.

beauvais_fig1b

Abbildung 1b aus Beauvais (2013)

Beauvais‘ Analogie zwischen einer RCT und dem MZI beruht darauf, dass in beiden Fällen scheinbar zwei „Entscheidungen“ getroffen werden müssen:

Das Photon kann einen von zwei Pfaden nehmen und auf einen von zwei Detektoren fallen. Patient und Homöopath können der Verum- oder der Placebogruppe zugeordnet werden, und ihr Zustand kann sich verbessern oder nicht.

Statt vier möglicher Ergebnisse gibt es beim MZI jedoch nur zwei Detektoren. In seinem Modell muss Beauvais diesen Schritt erzwingen, indem er die Ergebnisse nur als „concordant pairs“ (CP) und „discordant pairs“ (DP) registriert – stimmt das Ergebnis mit der Erwartung überein, dass Verum zu Verbesserung führt und Placebo nicht (CP), oder ist es gerade umgekehrt (DP)? Ob das Homöopathikum nichts genutzt oder das Placebo geholfen hat, macht per Definition nun keinen Unterschied mehr.

Eine weitere, sehr wichtige Diskordanz: In der quantenmechanischen Beschreibung des Interferometers sind beide „Entscheidungen“ gleicher Natur. Das Photon kann von einem halbdurchlässigen Spiegel reflektiert oder durch ihn transmittiert werden. Es ist also ganz natürlich, dass diese Möglichkeiten miteinander verrechnet werden können. In der klinischen Studie gibt es eine zufällige Entscheidung, ob ein Patient Placebo oder Verum bekommt. Wie aber verhält es sich mit dem nächsten Schritt, nämlich der Entwicklung des gesundheitlichen Zustandes des Probanden? Warum nur zwei Möglichkeiten? Es könnte ihm nach Verabreichung des Mittels ja auch schlechter gehen, oder nur ein kleines bisschen besser… Wäre da nicht ein Kontinuum an Möglichkeiten (der Grad der Verbesserung) die bessere Beschreibung? Und wie will man das mit der Placebo/Verum-Entscheidung verrechnen? Misst man das überhaupt in den gleichen Einheiten?

Auf keine dieser Fragen geht Beauvais ein. Dabei bietet die Quantenmechanik durchaus komplexere Möglichkeiten als 2-Zustands-Systeme an; sie sind allerdings etwas weniger bekannt und nicht so einfach in der Anwendung.

Das nächste Fragezeichen stellt sich beim Ergebnis. Offensichtlich entspricht das Wellenbild des Interferometers dem homöopathischen Wunschzustand: Allen homöopathisch behandelten Patienten geht es besser, allen Placebo-Patienten hat die Scheinbehandlung nicht geholfen. Nach Beauvais‘ oben wiedergegebener Nomenklatur also 100% CP. Das Teilchenbild entspricht der „gescheiterten“ Studie: 50% CP und 50% DP bedeutet, dass es zwischen den Gruppen keinerlei Unterschied gibt.

Noch fehlt die Zuordnung zwischen möglichen Studienarten und dem Wellen- bzw. Teilchenbild. Auch dieser Schritt ist nicht ganz einfach, denn am Ende kommt keine Studie ohne Messung aus. Irgendwann muss ausgewertet werden, welche Patienten Placebo und welche das richtige Mittel bekommen haben. Beauvais identifiziert die „offene“ Studie, bei der Patient und Homöopath wissen, ob sie Placebo bekommen, mit dem Wellenbild bzw. mit 100% CP. Die „zentralisierte“ RCT – nur der Studienleiter kennt das „Messergebnis“ und weiß, wer Placebo bekommt und wer Verum – vergleicht er mit dem Teilchenbild.

Nach etwas Rechenarbeit erhält Beauvais trotz einer kleinen Ungenauigkeit (in einigen Formeln wird vergessen, dass Quantenmechanik auf komplexen Zahlen beruht) ein Ergebnis, das im Grunde nichts anderes ist als die allgemeinst mögliche Formulierung des quantenmechanischen 2-Zustands-Systems. Darin taucht ein „enigmatischer“ (Fisher) Parameter θ (theta) auf, der den Grad der Vermischung der Zustände CP und DP beschreibt. Beauvais spekuliert

„I did not hypothesise what θ stands for [… it] could summarize cognitive and mental phenomena as different as empathy, physician’s experience, expectation of patient and/or practitioner related to beliefs about treatment effectiveness and other cultural beliefs, Pavlovian conditioning, implicit learning, unconscious mechanisms and unknown mechanisms.“

und rechnet verschiedene Fälle vor. Warum er aus dem Fall θ = 0, wo es keinem Patienten (weder denen, die das Placebo erhalten haben, noch denen der Verum-Gruppe) besser geht, einen wichtigen Spezialfall konstruiert, konnte ich trotz mehrfacher Versuche nicht nachvollziehen. Den komplementären Fall θ = π/2 verschweigt er, womöglich weil die Erwähnung einer Situation mit Besserung aller Patienten – sowohl in der Placebo- als auch in der Verum-Gruppe – seinen Argumenten etwas Überzeugungskraft genommen hätte.

Bis jetzt erinnert Beauvais‘ Modell an eine etwas ältere Arbeit von Marcin Molski (13) , die unlängst von Ute Parsch auf dem Blog Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie vorgestellt wurde (14) : Nach flüchtiger Lektüre mag der Anschein einer mathematisch stringenten Argumentation sich einstellen. Bei genauerer Analyse zeigt sich aber, dass die einzelnen Schritte nur locker aneinander gereiht, aber nicht auf zwingende oder besonders plausible Weise miteinander verbunden sind.

Geradezu bizarr ist aber eine Forderung an zukünftige Doppelblindstudien zur Wirksamkeit homöopathischer Präparate, die Beauvais aus seinen Überlegungen ableitet und als „ in situ randomization/unblinding“ bezeichnet. Arzt und Patient sollen zwei verdeckte Therapiesätze bekommen, wobei sich in einem Satz das Placebo und im anderen das echte, vermutlich individuell ermittelte Homöopathikum befindet. Selbstredend kennen weder Arzt noch Patient die Zuordnung. Anschließend losen sie aus, mit welchem Satz die Behandlung stattfinden soll. Nach Abschluss der Therapie und Bewertung des Wohlergehens des Patienten bekommen sie mitgeteilt, ob es sich um Placebo oder Verum gehandelt hat.

Eine „zentralisierte“, von Arzt und Patient unabhängige Studienplanung lehnt Beauvais ab, da sie zu der bereits angesprochenen Verschränkung zwischen den beiden Gruppen und damit zu einer „Verschmierung“ der Ergebnisse führt. Stattdessen entspricht d ie lokale (in situ) Messung von Behandlungsart (Verum oder Placebo) und Behandlungserfolg (Besserung oder nicht) dem Mach-Zehnder-Interferometer im gewünschten Wellenbild. Die beiden Versuchsarme interferieren irgendwie konstruktiv und führen in allen Fällen zum richtigen Versuchsergebnis (100% „concordant pairs“).

Wie sich in seinem Bild zentralisierte und in-situ-Versuchsdurchführung unterscheiden, erklärt Beauvais nicht. Auch den Grund, warum seine bevorzugte „in-situ-Messung“ dem quantenmechanischen Fall ohne Messung entspricht, bleibt er schuldig.

Weiter lässt sich einwenden, dass auch in-situ-Randomisierung nicht ganz ohne zentrale Versuchsplanung auskommt. Denn irgendwo muss bestimmt und notiert worden sein, welcher Behandlungssatz das Placebo und welcher das Verum enthält. Der Schlüssel muss von einer unabhängigen Person (oder einem Computer) verwaltet werden, da weder die behandelnden Ärzte noch ihre Patienten ihn kennen dürfen.

Etwas seltsam auch die Forderung, nach Studienende aufzudecken, ob der Patient Placebo oder Verum bekommen hat. Erstens ist dies bei RCTs durchaus üblich, zweitens kann es keinen Einfluss auf das Studienergebnis mehr nehmen, da zu diesem Zeitpunkt alle individuellen Ergebnisse bereits registriert wurden und nur noch ausgewertet werden müssen.

Trotz aller Kritik kann man Peter Fishers Editorial nicht widersprechen. Das vorgeschlagene Verfahren ist ohne besonderen Aufwand durchführbar und kann (sofern ich das zu beurteilen vermag) bei der nächsten Homöopathie-Studie angewendet werden. Die Aussagekraft der RCT sollte darunter nicht leiden. Aber die Argumente für diese Änderung des Versuchsdesigns sind dünn, einen Beitrag der verallgemeinerten Quantentheorie zu einem besseren Versuchsdesign für die Homöopathie kann ich nicht erkennen. Gute Gründe für weitere klinische Homöopathie-Studien sind ohnehin schwer zu finden , wie unlängst im GWUP-Blog und in der „ Homöopathie-Lüge “ von Christian Weymayr und Nicole Heißmann gezeigt wurde.

Ausblick

In der gleichen Ausgabe von Homeopathy schlägt Yannis Almirantis eine weitere Anpassung des Doppelblind-Protokolls vor (15) . Sein Vorschlag ist ebenfalls praktisch umsetzbar, wird am Rande auch mit der verallgemeinerten Quantentheorie begründet, und kann sogar mit Beauvais Anregung kombiniert werden. Die seltsamen Gedankengänge, mit denen er begründet wird, werde ich in Kürze in einem weiteren Beitrag vorstellen.

Literatur

  1. H. Atmanspacher, H. Römer, H. Walach: Weak Quantum Theory: Complementarity and Entanglement in Physics and Beyond, Foundations of Physics 32:3, 2002
  2. H. Walach: Entanglement Model of Homeopathy as an Example of Generalized Entanglement Predicted by Weak Quantum Theory, Forschende Komplementärmedizin und Klassische Naturheilkunde, 10, 2003
  3. L.R. Milgrom, Journeys in the Country of the Blind: Entanglement Theory and the Effects of Blinding on Trials of Homeopathy and Homeopathic Provings, Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine 4(1):7-16, 2007
  4. P. Leick: Die „schwache Quantentheorie“ und die Homöopathie, Skeptiker 3/06, 2006
  5. P. Leick: Comment on: ‘‘Conspicuous by its absence: the Memory of Water, macro-entanglement, and the possibility of homeopathy’’ and ‘‘The nature of the active ingredient in ultramolecular dilutions’’, Homeopathy 97:51-52, 2008
  6. P. Leick: Das Gedächtnis des Wassers, Skeptiker 2/2008, S. 86-87
  7. D. Chrastina: Weak Quantum Theory isn’t that weak. Evidence-based Complementary and Alternative Medicine, E-Letters, 2008
  8. R. Barker Bausell: Snake Oil Science: The Truth about Complementary and Alternative Medicine, Oxford University Press, 2009
  9. I. Evans, H. Thornton, I. Chalmers and P. Glasziou: Testing Treatments. Better Research for Better Healthcare, 2nd edition, Pinter and Martin, 2011
  10. P. Fisher: Local, entangled or both?, Homeopathy 102:85-86, 2013
  11. F. Beauvais: A quantum-like model of homeopathy clinical trials: importance of in situ randomization and unblinding, Homeopathy 102:106-113, 2013
  12. F. Beauvais: Memory of Water and Blinding, Homeopathy 97:41-42, 2008
  13. M. Molski: Quasi-quantum model of potentization, Homeopathy 100:259-263, 2011
  14. U. Parsch: Diskussion zu ‘Quasi-Quantum Model of Potentization’ von Marcin Molski (Gastbeitrag von Ute Parsch), 5.7.2013, in N. Aust: Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie
  15. Y. Almirantis: Homeopathy – between tradition and modern science: remedies as carriers of significance, Homeopathy 102:114-122, 2013

Kommentare (56)

  1. #1 Dagda
    25. Juli 2013

    Interessanter Artikel .

    Aber die schwache Quantentheorie ist ziemlich bizzar und so überhaupt nicht motiviert. Wie begründen die Proponenten den diesen Ansatz?

  2. #2 rolak
    25. Juli 2013

    ^^grotesk. Was sagen diese Weltmeister der verbalen Verkleisterung eigentlich zur Anwendbarkeit der RCTs auf allopathische Behandlungsversuche? Müßte doch genauso ungeeignet sein – wie erklären sie dann die signifikanten Ergebnisse.

    Doch dergleichen Fragen sind höchstwahrscheinlich mit ‘unverschämt’ VQT-verschränkt und dürfen daher von gestandenen Adepten sinnesfroh ignoriert werden…

  3. #3 demolog
    25. Juli 2013

    Da offensichtllich nicht so recht zwischen Globuli und Placebo unterschieden werden kann, muß das Placebo gegen ein Medikament mit Wirkstoff ausgetauscht werden.
    Es sei ja der Placeboeffekt mutmaßlich Teil oder Fundament homöophatischer Heilerfolge und kann deswegen nicht besonders vom homöophatischen Heilerfolg differenziert werden. Das der Placeboeffekt das auch bei “echten” Medikamenten sei, ist hierbei unerheblich, da dabei der Wirkstoff die Heilung herbei führen solle und nicht Placeboeffekte.
    So jedenfalls würde ich das verstehen.

  4. #4 Dagda
    25. Juli 2013

    @ Rolak

    Allopathische Medikamente werden nicht geschüttelt, schwingen damit nicht und damit kann da doch ganz offensichtlich kein Welle/Teilchen dualismus vorliegen, ergo nix mit Quanten
    QED

  5. #5 rolak
    25. Juli 2013

    Abgesehen davon, daß es mich jetzt schüttelt, Dagda

    nix mit Quanten
    QED

    ist ja wohl ein Widerspruch in sich. Zusätzlich erinnere ich mich an diverse optische und akustische Halluzinationen im Rahmen weit zurückliegender Anästhesie – und KlingKlang dürfte unbestreitbar das Schwingen an und pfirsich sein.

    btw: Kilo- und Zentimeter kenne ich, doch wie weit ist ein Ergometer?

  6. #6 Melanie
    25. Juli 2013

    “Die Homöopathie, die in der täglichen Praxis so beeindruckende Erfolge feiert, muss in solchen Studien scheitern, weil es zu einer Verschränkung zwischen den beiden Gruppen kommt, die mit dem Placebo bzw. dem richtigen Mittel behandelt werden. Die Ergebnisse der beiden Gruppe „verschmieren“ bis zur Unkenntlichkeit und es ist kein Unterschied mehr zwischen Homöopathie und Placebo erkennbar. Das Versagen der Homöopathie in RCTs ist demnach kein Indiz mehr für die fehlende spezifische Wirksamkeit der Intervention, sondern ein Beleg für die Richtigkeit der auf „verallgemeinerter Verschränkung“ basierenden Erklärungsansätze.”

    Das ist so irre, so furchtbar, furchtbar irre. Die Intension des Artikels, diese krude Argumentation aufzuklären in Ehren, aber manchmal frage ich mich, ob manche Sachen nicht einfach zu dämlich sind, um sich ernsthaft damit auseinander zu setzen.

  7. #7 para
    25. Juli 2013

    @Melanie

    so lange wie es Leute gibt die krude Ideen ernst nehmen, so lange ist es auch wichtig diese kruden Ideen ernsthaft auseinander zu nehmen.

    Menschen lieben Rituale, die menschliche Wahrnehmung ist zu leicht zu täuschen- eine bedauerliche Kombination.

  8. #8 Basilius
    Motto motto Deviluke
    25. Juli 2013

    @Melanie
    Ja, ein für mich klarer Fall von Insane Troll Logic.
    -_-

  9. #9 Philippe Leick
    https://www.gwup.org/component/content/article/44-whoiswho/867-wiw-philippe-leick
    25. Juli 2013

    @ Dagda: Schlecht verstandene Quantenmechanik ist einfach zu attraktiv, um sie links liegen zu lassen. Denn scheinbar können damit zwei Hauptsätze der Esoterik begründet werden: Alles hängt mit Allem zusammen (Holismus) und Wirklichkeit kann durch Wahrnehmung beeinflusst werden (Mind over Matter). Wenn man nun eingesehen hat, dass echte quantenmechanische Effekte kaum in der “Lebenswelt” vorkommen, dann könnte es ein Ausweg sein, eine verallgemeinerte Quantentheorie zu postulieren. Sie kommt ohne Beschränkungen aus und könnte daher praktisch überall relevant sein.

    @ Rolak: Auch mit allopathischen RCTs haben die Anhänger der VQT sich beschäftigt, und auch dort kommt es (angeblich) zu einer gewissen Verschmierung zwischen den Ergebnissen der Versuchsgruppen. Es ist ja kein Geheimnis, dass Effekte im RCT oft weniger beeindruckend ausfallen als in der Fallstudie. Nur wirkt ein allopathisches Medikament ja durch vorhandene Materie, und diese Wirkung übertrumpft die schwachen Verschränkungseffekte. Wenn aber die (störende) Materie erstmal weg ist…

    @ Melanie: Du magst ja recht haben, aber das ganze ersheint in einem Journal eines renommierten Wissenschaftsverlages. Nach außen hin liegen also alle Zeichen seriöser Wissenschaft vor. Inhaltlich ist mein Eindruck, dass die VQT-Modelle auch gerade die Speerpitze der Spekulation rund um die Homöopathie sind. Man weiß ja 1000-prozentig, dass sie wirkt, deshalb muss es auch eine Erklärung geben!
    Meine Intention ist letztendlich nur, den “Irsinn” ins Rampenlicht zumindest einer kleinen Öffentlichkeit zu bringen. Und es soll mehr sein als Meinung gegen Meinung. Also muss ich das ganze anhand eines Beispiels illustrieren und meine Kritik sorgfältig begründen.

  10. #10 Erik
    Lage
    25. Juli 2013

    Wie interessant oder auch nicht. Wenn behauptet wird (oder ist es mehr das Vertreten einer These oder das Anerkennen eines derzeitigen sogenannten Kenntnisstandes?), dass Homöopathie nicht feinstofflich wirke sondern nur die Selbstheilungskräfte durch eine placeboartige Mittelgabe durch die Verabreichung eines Behandlers angeregt werden, so ist die gesundheitsfördernde Wirkung dieses Vorganges doch sehr begrüßenswert. Oder ist Gesundheit durch Allopathie höher einzustufen als durch Homöopathie oder durch Spagyrik oder durch schamanistische Rituale oder Weiteres nicht genanntes? Wenn ich allopathische Mittel produziere und vertreibe, dann habe ich schon eher Interesse daran.
    Seit einiger Zeit Frage ich mich in solchen Momenten der “Wahrheitsfindung” dann: Cui bono? Allopathische Medikamente haben fraglos erheblich mehr Nebenwirkungen als homöopathische, Quanten oder nicht. Letzlich finde ich es sehr bedauerlich, dass es einigen Menschen wichtiger zu sein scheint Recht zu haben, zu bekommen, sich durchzusetzen als offen zu sein für das staunende Erfahren der Welt mit den großen Augen eines Kindes, dessen Lernvermögen unter anderem deshalb noch so groß ist, weil es noch weiß, dass es wenig weiß. Große Wissenschaftler wie Tesla, Maxwell und Burkhardt Heim, die außer der analytischen Fähigkeit der linken Gehirnhälfte auch die bildlich-musisch-ganzheitliche Fähigkeit der rechten Hemisphäre zu nutzen wussten, haben dadurch ihren Geist in Ebenen wandeln lassen, die nur wenige Menschen bereisen können.
    Ist da die Diskussion über INHALTE, die wir verhältnismäßig kleinen Geister kaum nachvollziehen können nicht eigentlich obsolet? Ein Blick in die “Mechanik” unserer Galaxie zeigt ja schon, dass die wissenschafliche Sichtweise unsere Erde kreise um die Sonne eine großartige Reduktion der Tatsache ist, dass die Sonne sich in einem Spiralarm o.g. Galaxie befindet und sich kreisend um das Zentrum ebensolchen bewegt. Auch Einstein, der im Übrigen ebenfalls wie Tesla, Heim et alii von der Existenz eines noch nicht vollständig aber bereits im Ansatz erkannten und wie auch immer gearteten Äthers überzeugt war, hat in der Niederschrift seiner Relativitätstheorie absichtlich unscharf gerechnet, d.h. er hat mit einem Modell gearbeitet, dass auf Ausnahmen beruht, damit es funktioniert. O.K. So kommt man der Wahrheit näher. Auf Basis der Maxwellschen Gleichungen war das sein Stand der Kunst.
    Beeindruckend an ihm finde ich allerdings, dass es ihm wichtiger war, neugierig (kinliches Staunen?) zu sein, als intelligent. Also rechtshirnig ist wirksamer als linkshirnig? These: je mehr Anteile des Wesens aktiv sind um etwas zu erfassen, um so effizienter oder anders gesagt, je weiter der Blick um so größer das potentielle Erkennen.
    Vielleicht sollten wir bei aller Diskussion um die sogenannte Wahrheit den philosophischen Gedanken “Ich weiß, dass ich nichts weiß.” stets im Hinterkopf behalten, damit wir offen bleiben für das Wunder des Lernens.
    Im Übrigen:
    „Das Wissen von heute ist der Irrtum von morgen“
    Paul Kirchhoff
    und auch dieser Wissenschaftler erkannte seine Begrenzungen:
    “Die Wissenschaft von heute ist der Irrtum von morgen.”
    Jakob Johann Baron von Uexküll
    baltischer Biologe (1864 – 1944)
    Wer weiß ob sich beide nicht auch dabei geirrt haben…

  11. #11 rolak
    25. Juli 2013

    Wenn aber die (störende) Materie erstmal weg ist

    Exitus durch (Nicht)Behandlung, Philippe, oder doch mehr ein geistiger Aufstieg in eine körperlose Dimension?

  12. #12 MisterX
    25. Juli 2013

    Das ist das lächerliste das ich je in meinem Leben gehört hab.

  13. […] hat Leick einen Gastbeitrag bei Kritisch gedacht publiziert, der sich mit zwei Beiträgen zur Quantentheorie in der aktuellen […]

  14. #14 s.s.t.
    25. Juli 2013

    @MisterX

    Das ist das lächerliste das ich je in meinem Leben gehört hab.

    Sofern sich das auf @Erik #10 bezieht, unterschreib. Lohnt sich noch nicht einmal die abgedroschenen Phrasen einzeln auf zu dröseln. Allein schon die augenscheinliche Unkenntnis, dass es auch bei wirksamen Wirkstoffen einen Placeboeffekt gibt, spricht Bände.

    Na ja, und der nachfolgende Müll verursacht bestenfalls Hirnkrebs.

  15. #15 para
    25. Juli 2013

    “Placeboartige Mittelgabe” — das ist so genial, ein echtes Glanzstück ^^

  16. #16 noch'n Flo
    Wüste
    25. Juli 2013

    @ Erik:

    Große Wissenschaftler wie Tesla, Maxwell und Burkhardt Heim, die außer der analytischen Fähigkeit der linken Gehirnhälfte auch die bildlich-musisch-ganzheitliche Fähigkeit der rechten Hemisphäre zu nutzen wussten, haben dadurch ihren Geist in Ebenen wandeln lassen, die nur wenige Menschen bereisen können.

    Zum Glück! Wahnsinn als Massenphänomen wäre nicht wirklich lustig.

    Im Übrigen:
    „Das Wissen von heute ist der Irrtum von morgen“
    Paul Kirchhoff
    und auch dieser Wissenschaftler erkannte seine Begrenzungen:
    “Die Wissenschaft von heute ist der Irrtum von morgen.”
    Jakob Johann Baron von Uexküll
    baltischer Biologe (1864 – 1944)
    Wer weiß ob sich beide nicht auch dabei geirrt haben…

    Haben sie nicht. Aber bitte wende diese Äusserungen doch jetzt gleich mal auf die HP an. Die war nämlich Anfang des 19. Jahrhunderts hochmodern. Und schon weniger Jahre später überholt und widerlegt. Also folgern wir: “Die Homöopathie von gestern ist der Irrtum von gestern, heute und morgen.” Und daran ändert sich auch nichts mehr. Egal wie sehr die Esos winseln mögen.

  17. #17 Michel
    26. Juli 2013

    Ist den ein placeboeffekt überhaupt relevant für die Behandlung von Krankheiten und wenn ja, warum soll er keine Nebenwirkungen haben?

  18. #18 Kook1979
    26. Juli 2013

    Geht Beauvais eigentlich darauf ein, warum dieser “Verschmierungseffekt” nur bei Homöopathie-Studien auftritt? Müsste er nicht auch bei Untersuchungen von “normalen” Medikamenten auftreten?

  19. […] Wirksamkeit homöopatischer Mittel mit der Verschränkung von Quanten zu erklären finde ich enorm […]

  20. #20 noch'n Flo
    Wüste
    26. Juli 2013

    @ Michel:

    Ist den ein placeboeffekt überhaupt relevant für die Behandlung von Krankheiten

    Absolut. Wenn es Dir subjektiv besser geht, fördert dies auch die Heilung. Stichwort: Endorphine.

    und wenn ja, warum soll er keine Nebenwirkungen haben?

    Hat er doch – nennt sich u.a. “Nocebo”.

  21. #21 Philippe Leick
    26. Juli 2013

    @ Kook1979: Beauvais geht zumindest in seiner jetzigen Veröffentlichung nicht darauf ein, dass auch bei Studien konventioneller Medizin eine Verschränkung zwischen den beiden Gruppen zu erwarten ist. Aber generell gibt es den Gedanken (s. auch mein Kommentar # 9), Walach schreibt z.B. in Referenz 2:

    By the same token, blinded trials of homeopathy are not a
    good idea at all. They are difficult enough for conventional
    pharmacology, although pharmacology deals at least with
    some causal mechanism. But they are fatal, if no such
    causal mechanism is at work.

    Anders herum muss es natürlich auch recht sein. Wenn eine homöopathisches RCT positive Ergebnisse liefert, spekuliert Milgrom in Referenz 3:

    […] residual entanglement may be thought of as surviving at the molecular level from the production of the potentized remedy, via the memory of water effect

    Fazit: Man kann sich jedes beliebige Ergebnis zurecht erklären und es zur Stärkung der eigenen Weltsicht nutzen.

  22. #22 Basilius
    Motto motto Deviluke
    27. Juli 2013

    Das ist aber wirklich praktisch!
    ^_^

  23. #23 kathrin
    27. Juli 2013

    @Erik. Es gibt ja durchaus Menschen, die ganz offen fuer unterschiedlichste Erfahrungen sich diesem und jenem anvertrauen mit kindlichem Staunen. Das Dumme ist nur, dass das mitunter unnoetigerweise tödlich endet.
    Ausserdem brauchen Mediziner Handlungssicherheit, das ist dann auch das Placebodilemma. Man kann die Effekte ja nicht voraussehen. Da sie aber auch pharm. Inhaltsstoffe verstaerken – bzw, auch abschwaechen – können, gibt es keinen Grund aufdiewirkenden Inhaltsstoffezuvrzichten, außer die Nebenwirkungen stuenden in keinem Verhaeltnis zur Wirkung.

  24. #24 Martin
    27. Juli 2013

    Man sollte nicht von einem falschen physikalischem Verständnis ausgehen. Die oben angeführte Problematik zwischen Welle und Teilchenbeschreibung bei diesem Interferometer existiert nicht. Alle Ergebnisse sind vollkommen konsistent.
    Der Denkfehler liegt darin, dass das “wellenförmige” Muster einem Wellenmodell zugeschrieben wird (und das Einzelereignis Photon dann dem Teilchenmodell). Nicht einmal der Umstand, der oben ohnedies auch beschrieben wurde, dass die Einzelereignisse in Summe wieder ein Muster ergeben, lässt an dieser Interpretation Zweifel aufkommen!
    Vielmehr entsteht das Muster aus den Randbedingungen (der örtlichen Begrenzung) des Laserstrahls. Daraus ergibt sich über eine zweidimensionale Fourier-Transformation oben beschriebenes Muster, eben dadurch und nicht wegen der Wellennatur von Laserlicht. Somit besteht auch kein Widerspruch zur Beobachtung einzelner Photonen, die den gleichen Rahmenbedingungen (örtlichen Begrenzungen) im Messaufbau unterliegen und in Summe daher auch gleiches Verhalten zeigen.

  25. #25 Martin
    27. Juli 2013

    Somit kann es auch zu keiner wie immer gearteten Verschränkung zwischen den beiden Gruppen kommen, die mit dem Placebo bzw. dem richtigen Mittel behandelt werden, weil die Randbedingungen aller in Frage kommender Gleichungen zur mathematischen Beschreibung einer Verschränkung für beide Gruppen jeweils unterschiedlich sind.

  26. #26 Dietmar
    27. Juli 2013

    Der Denkfehler liegt darin…

    Wow! Mach ´ne Arbeit draus: Der Nobelpreis wartet!

    Echt! Wie können diese Experten nur so dumm sein!

    Nein: Die sind nicht dumm, Du bist nur schlauer! So ist´s…

  27. #27 Basilius
    Motto motto Deviluke
    28. Juli 2013

    @Dietmar
    Ich glaube, Martin hatte das tatsächlich ganz anders gemeint. Aber es ist, zugegeben, recht schwierig zu sagen, was er denn nun wirklich gemeint hätte und auf wessen Denkfehler er sich bezieht.
    Wir scheinen uns immerhin schon mal darin einig zu sein, daß es auf der Eben von Medikamententests nicht zu einer Verschränkung kommen kann.

  28. #28 Buck Rogers
    28. Juli 2013

    @Michel: Die regelmäßige Einnahme von Placebos kann ja schließlich auch eine psychische Abhängigkeit erzeugen, was man wohl auch als Nebenwirkung bezeichnen könnte. Das ist auch immer meine Antwort auf “Naja, es schadet dem Kind ja auch nicht. Also, was soll dein militantes Auftreten?” Das Kind nimmt Glaubulis bei jedem körperlichen Wehwehchen, bei jedem psychischen Unwohlsein, für jede Klassenarbeit, für jede Autofahrt. Als Nebenwirkung würde ich den angelernten Hang zur Hypochondrie bezeichnen, der vom Heilpraktiker oder Kinesiologen o.ä.Q. weiter ausgebaut wird. Eine Hypersensibilisierung auf Minisymptome, die alle etwas Wichtiges über unsere Persönlichkeit, unsere quantenverschmierte Problemwelt, unser esoterisches Selbst aussagen. Grusel…

  29. #29 Philippe Leick
    28. Juli 2013

    @ Martin: Du hast recht, dass eine strikte Trennung zwischen Wellen- und Teilchenbild nicht richtig ist. Alle (MZI-)Ergebnisse sind tatsächlich vollkommem konsistent. Die Unterscheidung zwischen den beiden Bildern ist aber nützlich, um (in wenigen Worten) zumindest ansatzweise zu erklären, wie das Interferometer arbeitet.
    Wenn ich zu sehr vereinfacht habe, dann kann ich mich immerhin trösten, dabei in guter Gesellschaft zu sein.

    Ein generelles Problem aller verallgemeinerter Verschränkunsgmodelle ist, wie du richtig beobachtest, das Fehlen klarer mathematischer Definitionen. Es ist daher gar nicht klar, ob die “zu verschränkenden Entitäten” überhaupt in das gleiche mathematische Raster passen – in der Quantenmechanik eine zwingende Voraussetzung für Verschränkung.

  30. #30 Dietmar
    29. Juli 2013

    @Basilius/Martin: Okay, kann sein; nach nochmaligem Lesen.

    Trollschäden in der Wahrnehmungseinheit …

  31. #31 schlappohr
    29. Juli 2013

    “… erhält Beauvais trotz einer kleinen Ungenauigkeit (in einigen Formeln wird vergessen, dass Quantenmechanik auf komplexen Zahlen beruht) ein Ergebnis,…”

    Dieses Vorgehen dokumentiert recht gut die Denkweise der Quanten-Homöopathen: Eine gut abgesicherte Theorie wird durch Weglassen (komplexe Zahlen) und Hinzunehmen (Verschränkung makroskopischer Objekte) auf eine gegebene Zielfunktion gefittet. Beauvais entwickelt daraus also einen Vorschlag zur Durchführung klinischer Studien, die passenderweise genau diejenigen Kriterien weglässt, die die Wirksamkeit der Homöopathie widerlegen könnten.

    Was erhalten wir also?

    Alte Definition: Ein Medikament ist dann wirksam, wenn es unter Ausschluss möglichst aller zusätzlichen die Wirksamkeit beeinflussenden Faktoren bei einem statistisch signifikanten Anteil von Patienten reproduzierbar zu einer messbaren Verbesserung des Gesundheitszustandes – bezogen auf ein bestimmtes Krankheitsbild – führt.

    Neue Definition: Ein Medikament ist dann wirksam, wenn es mindestens ein Evaluierungsverfahren gibt, mit dem die Wirksamkeit des Medikamentes nicht widerlegt werden kann.

  32. #32 Martin
    29. Juli 2013

    @schlappohr: Ja, Kurpfuscherei ist ganz einfach geworden. Man kann immer ein Evaluierungsverfahren erfinden, dass nicht widerlegt werden kann.

  33. #33 Melanie
    29. Juli 2013

    @ Melanie: Du magst ja recht haben, aber das ganze ersheint in einem Journal eines renommierten Wissenschaftsverlages. Nach außen hin liegen also alle Zeichen seriöser Wissenschaft vor. Inhaltlich ist mein Eindruck, dass die VQT-Modelle auch gerade die Speerpitze der Spekulation rund um die Homöopathie sind. Man weiß ja 1000-prozentig, dass sie wirkt, deshalb muss es auch eine Erklärung geben!
    Meine Intention ist letztendlich nur, den “Irsinn” ins Rampenlicht zumindest einer kleinen Öffentlichkeit zu bringen. Und es soll mehr sein als Meinung gegen Meinung. Also muss ich das ganze anhand eines Beispiels illustrieren und meine Kritik sorgfältig begründen.”

    @ Phillipe Leick
    Ich wollte natürlich nicht sagen, dass dein Artikel sinnlos ist, und ja, ich weiß, dass solche Ideen ernst genommen werder, und gerade das ist der Grund, weshalb ich michmanchmal aufrege und mir durch Kommentare auf den scienceblogs Luft machen muss 😉

    Da frage ich mich: Was läuft schief?? Das für mich Fassungslose ist ja, dass viele gerade intelligente, studierte Menschen TROTZ ihrer intellektuellen Grundausstattung glauben, dass zB Homöopathie wirkt (oder der Mond mein Schicksal bestimmt oder Erdstrahlen den Schlaf stören…)?

    Ich selbst habe als Geisteswissenschaftlerin außer in der Schule keine systematische naturwissenschaftliche Bildung genossen, glaube aber trotzdem, Aberglaube recht schnell auch als solchen zu erkennen, auch wenn er im seriösen Gewand daher kommt und seine Protagonisten sich eines wissenschaftlichen Vokabulars bedienen. Da ich nicht davon ausgehe, dass ich ein Superbrain bin bzw.dass alle Anderen halt einfach furchbar doof sind, staune ich immer wieder mit offenem Mund, wie verbreitet mancher Aberglaube ist.
    Aber es stimmt ja: Einfach ignorieren und des Schwurblern das Feld überlassen ist auch keine Lösung. Da ist eine unaufgeregte, sachliche und fundierte Aufklären letztendlich schon das beste Mittel.

    PS: Ich sehe es auch so, dass die armen Quanten gerade für alles, was nicht zu erklären ist, herhalten müssen. Vorher waren es die “Schwingungen”, davor die “Energie”, mal sehen, was als Nächstes kommt. Frequenz nicht, die gab’s zwischendrin auch schon…

  34. #34 Adent
    30. Juli 2013

    @Melanie
    Wie wäre es mit feinstofflich mystischer Quantenschwingungsenergie, dann haben wir gleich alles beisammen was die Esos so absondern 😉

  35. #35 Martin
    30. Juli 2013

    @Philippe Leick:
    Dein Artikel ist schon in Ordnung. Mein Kommentar zielte auf die (vielfach möglichen) Fehlschlüsse, die dann als Grundlage für abenteuerliche Interpretationen herangezogen werden, so als ob die Physik von jedermann (egal ob Homöopath oder Wirtschaftsprofessor) betrieben werden könnte.

  36. […] Träger des Goldenen Bretts Prof. Dr. H. Walach erdacht worden – was es dazu zu sagen gibt kann man hier nachlesen) gibt der Autor auch noch herrliche Anwendungstipps für dieses wahrhaft sensationelle […]

  37. #37 Kurfürst
    31. Juli 2013

    Die Homöopathie hat es wieder einmal geschafft, im Publikum den Eindruck zu erwecken, sie werde in den Wissenschaften kontrovers diskutiert.

    Und das ist fatal, weil ein Teilsieg.

  38. […] einem vorherigen Beitrag habe ich Francis Beauvais‘ Vorschlag diskutiert, Studien zur Wirksamkeit homöopathischer […]

  39. #39 Jonas
    1. August 2013

    Welchen physikalisch/chemischen Aussage-Wert haben sprachliche Analogien? In meinen Augen: keinen.

  40. #40 WolfgangM
    6. August 2013

    unabhängig von Quantentheorie kann man ja auch mal die physikalische Chemie heranziehen.

    Es erscheint doch denkbar, dass Wasserstoffbrücken in Wasser etwas speichern können- das berühmte Gedächtnis der Homöopathie.

    Und das wurde untersucht- ja die HP hat recht Wasser hat ein Gedächtnis- nur ist es schnell wieder futsch- in ca 50 fsec (das sind 10 hoch minus 15 sek) so schnell kann noch nicht einmal ein fortgeschrittener Alzheimer Patient vergessen. Und für die Laufzeit eines Arzneimittels 50 fsec halt einfach zu kurz.

    Na und das wurde dann auch hochrangig publiziert:

    Cowan ML et al:

    Many of the unusual properties of liquid water are attributed to its unique structure, comprised of a random and fluctuating three-dimensional network of hydrogen bonds that link the highly polar water molecules1, 2. One of the most direct probes of the dynamics of this network is the infrared spectrum of the OH stretching vibration3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, which reflects the distribution of hydrogen-bonded structures and the intermolecular forces controlling the structural dynamics of the liquid. Indeed, water dynamics has been studied in detail5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, most recently using multi-dimensional nonlinear infrared spectroscopy15, 16 for acquiring structural and dynamical information on femtosecond timescales. But owing to technical difficulties, only OH stretching vibrations in D2O or OD vibrations in H2O could be monitored. Here we show that using a specially designed, ultrathin sample cell allows us to observe OH stretching vibrations in H2O. Under these fully resonant conditions, we observe hydrogen bond network dynamics more than one order of magnitude faster than seen in earlier studies that include an extremely fast sweep in the OH frequencies on a 50-fs timescale and an equally fast disappearance of the initial inhomogeneous distribution of sites. Our results highlight the efficiency of energy redistribution within the hydrogen-bonded network, and that liquid water essentially loses the memory of persistent correlations in its structure within 50 fs.

    https://www.nature.com/nature/journal/v434/n7030/abs/nature03383.html

  41. #41 Hans Wurst
    20. Oktober 2013

    @Melanie (Beitrag #6)

    Ich bin derselben Meinung. Außerdem ist es Zeitverschwendung, weil es nichts ändert. Ich weiß nicht, wieviele Bücher schon gegen die Hom. geschrieben wurden, die Hom.Paten (kein Tippfehler – it’s a pun) machen weiter wie gehabt.

  42. #42 Basilius
    Monogatari
    20. Oktober 2013

    @WolfgangM

    Und das wurde untersucht- ja die HP hat recht

    Nein!
    Die Homöopathie hat nicht Recht. Das war ja gar keine Idee der Homöopathie. Die haben das nur als verzweifelte Ausrede benutzt und hinterher festgestellt, daß es den Mechanismus der Wasserstoffbrückenbindung tatsächlich gibt und sind auf das Trittbrett aufgesprungen.
    Die sind nur ein blinder Passagier.
    Mehr nicht.

  43. #43 Dietmar
    20. Oktober 2013

    “Die HP hatte an dieser Stelle recht” ist von der gleichen “Logik”, wie zu sagen, die Akupunktur habe mit den Meridianen das Nervensystem entdeckt.

  44. #44 illuminati
    20. Oktober 2013

    Was können die Homöopathen dafür das es die dynamische Wasserstoffbrückenbindung gibt?

    (i)Und für die Laufzeit eines Arzneimittels 50 fsec halt einfach zu kurz.(/i)

    Das Homöopathikum ist ja eben kein herkömmliches Arzneimittel, sondern einen vom Arzneimittel abgekoppelter Wirkungsgrad, der dadurch nicht allopathisch, antipathisch(contraria) wirken kann.
    Die Homöopathika können nur auf imaginärer(potentieller) Basis isopathisch triggern und die körpereigenen Abwehrkräfte mobilisieren, damit Heilung stattfindet.

  45. #45 noch'n Flo
    Schoggiland
    20. Oktober 2013

    auf imaginärer(potentieller) Basis isopathisch triggern

    Eben. Alles nur eingebildet.

  46. #46 HofRob
    20. Oktober 2013

    Das Homöopathikum ist ja eben kein herkömmliches Arzneimittel

    Lt. Gesetz schon. Und das ist widerlich.

    Die Homöopathika können [..] die körpereigenen Abwehrkräfte mobilisieren, damit Heilung stattfindet.

    Genauso wie Sonnenschein, Vanilla Coke, Spinnweben und Würstelwasser. Dieses Zeug wurde zigfach untersucht. Keine Wirkung. Also wäre es angemessen, wenn man dieses Ergebnis akzeptiert und nicht immer irgendwelche pseudowissenschaftlichen Erklärungen herbeifantasiert. Wir sind hier nicht bei Harry Potter, sondern in der Realität.

  47. #47 Bullet
    23. Oktober 2013

    Das Homöopathikum ist ja eben kein herkömmliches Arzneimittel, sondern einen vom Arzneimittel abgekoppelter Wirkungsgrad, der dadurch nicht allopathisch, antipathisch(contraria) wirken kann.
    Die Homöopathika können nur auf imaginärer(potentieller) Basis isopathisch triggern und die körpereigenen Abwehrkräfte mobilisieren, damit Heilung stattfindet.

    Lol? Bullshit-o-meter glüht.
    Illu schwafelt wieder Dreck.

  48. #48 Spritkopf
    23. Oktober 2013

    Die Homöopathika können nur auf imaginärer(potentieller) Basis isopathisch triggern und die körpereigenen Abwehrkräfte mobilisieren, damit Heilung stattfindet.

    An diesem Dummfasel stimmt nur ein einziges Wort: imaginär

  49. #49 Adent
    23. Oktober 2013

    @Bullet
    War das nicht auch Illuchen, die/den wir im Fuelsaver Thread so sauber haben auflaufen lassen? Wäre an der Zeit den Thread mal wieder bei google hochzuhieven, na Illuchen wie wäre es?
    Aber wen wundert es, wer an HP glaubt, denkt auch ein Stift im Tank könnte was bewirken, obwohl wenn man das konsequent weiterdenkt dann müsste gar kein Stift in den Tank sondern eine D30 Verdünnung, die mal vor Jahren einen Stift gesehen hat wäre noch viel effizienter.
    Das könnte dann sogar so weit führen, daß niemand auf der Welt mehr überhaupt Benzin tanken müsste, da man aus einem Stift ja beliebige Mengen einer HP-Stiftlösung machen könnte.
    Hach, wo es da wieder hakt beim logischen denken wissen allein die Esoteriker.

  50. #50 Bullet
    24. Oktober 2013

    Die Reaktion kommt sofort.

  51. #51 Adent
    24. Oktober 2013

    Na immerhin Platz 2 ist doch was 😉
    Im übrigen funktioniert auch Homöopathie nicht, wie man in diesem Thread und sehr vielen anderen bei Bedarf nachlesen kann. Egal was seltsame Vögel, die an teilweise noch seltsameren Fachbereichen als ausserordentliche Professoren behaupten, HP funktioniert nicht, sie hat keinen Effekt, ausser den leichtgläubigen Leuten den Geldbeutel zu erleichtern, denn Zucker ist in der Kiloware deutlich günstiger.

  52. #52 Jemand
    3. Dezember 2013

    Guten Tag,
    ein Interressanter Artikel. Leider muss man ja immer noch feststellen dass die Wissenschaften immer noch gegeneinader arbeiten und nicht miteinander. Ich finde man sollte einem Herren Hans Peter Dürr viel mehr Beachtung schenken. Na ja alles was für Farma schlecht ist, ist im Normalfall gut für den Menschen 😀 MfG. Jemand

  53. #53 Adent
    3. Dezember 2013

    @Jemand
    Das habe ich nicht verstanden,
    1. Welche Wissenschaften arbeiten gegeneinander?
    2. Was hat ein Authoritätsargument dabei zu suchen?
    3. Was hat Herr Dürr denn so sensationell wissenschaftliches gesagt (in Bezug auf Homöopathie meine ich)
    Könnten Sie das bitte erklären?

  54. #54 cimddwc
    3. Dezember 2013

    @Adent: Ich wage mal zu behaupten, “Jemand” wollte da nur einen Spam-Link unterbringen (und hat Pech, dass es hier kein URL-, sondern ein Ort-Feld gibt)…

  55. #55 HofRob
    3. Dezember 2013

    Und dann lösch’ ich auch noch den Link raus. Pfa 😀

  56. #56 Philippe Leick
    27. Januar 2014

    Erst spät gesehen, dass es bei Harald Walach ebenfalls eine Diskussion von Beauvais’ Arbeit gibt:
    https://harald-walach.de/2013/12/11/kommentar-zu-francis-beauvais-ein-quanten-artiges-modell-in-der-klinischen-homoeopathie-forschung/