Das lese ich als Besitzer eines Katers natürlich gern: “Katzen stehen Männern gut – Frauen finden die Kombination von Mann und Stubentiger attraktiv”. Aber darf ich das ernsthaft glauben?
Die frohe Botschaft an männliche Katzenbesitzer umfasst ganze vier Sätze und liest sich vollständig so:
Haustiere tun ihren Haltern gut – Katzen Männern ganz besonders. Frauen finden Katzenhalter sensibler und einfühlsamer als Männer ohne Schmusekater, berichtet die “Apotheken Umschau”. 60 Prozent der vom Bremer Marktforschungsinstitut TheConsumerView unter 1016 Personen befragten Frauen gestehen den Katzenfreunden diese Eigenschaft zu. Aber auch knapp 47 Prozent der Männer teilen die Ansicht.
Dass die Meldung aus der “Apotheken Umschau” stammt, einer Bastion seriöser Wissenschaftlichkeit, beruhigt natürlich. Aber was bitte ist denn TheConsumerView? Ein Blick ins Impressum verrät: Die Marktforschungs-GmbH wird geleitet von Uwe K. Friedemann und Jörg E. Rosenbauer. Der erste war mal Marketing Direktor bei Masterfoods und Marketing Direktor bei Effem, einer Tochter von Masterfoods. Der zweite war ebenfalls bei Masterfoods. Masterfoods gehört zum Nahrungsmittelkonzern Mars Incorporated und produziert die Katzenfuttermarken “Advance”, “Brekkies”, “Kitekat”, “Sheba”, “Whiskas” sowie “Royal Canin”. Das ist fast alles, was man überhaupt im Handel an Katzenfutter kaufen kann.
Weil man sich bei TheConsumerView so gut mit Tieren auskennt, versorgt man auch den Industrieverband Heimtierbedarf e.V. regelmäßig mit frischen Zahlen über die Kaufgewohnheiten der Deutschen auf dem Heimtiermarkt.
Solchen Spezialisten darf man ja wohl getrost glauben, wenn es um die persönlichen Vorteile der Katzenhaltung für den Mann geht, nicht wahr?
P.S.: Das diesen Beitrag zierende Foto zeigt einen Kater, der Frauen bestenfalls gleichgültig gegenüber steht und im ungünstigen Fall eifersüchtig reagieren kann. Er ist als Sympathieüberträger, das belegen Umfragen, leider nur eingeschränkt verwendbar.
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