In China gehen neuerdings Tierschützer auf die Straße, um gegen den Verzehr von Haustieren zu protestieren. Wer bei uns Hunde und Katzen in den Kochtopf stecken will, kann das nur noch in der Schweiz.
Dass in vielen chinesischen Restaurants noch Hund auf der Speisekarte steht, wurde bei uns im Juli zum Thema. Anlässlich der Olympischen Spiele verordneten die Machthaber in Peking Rücksicht gegenüber den empfindlichen ausländischen Gästen. Doch auch bei den Chinesen selbst hat bereits ein kultureller Wandel eingesetzt: “A dog owner, named Liu, said many of his neighbors had dogs and the pets had become part of their families.”
Weltweit sind es wohl wir Städter, die in Hund und Katze eher einen Lebensgefährten denn ein x-beliebiges Tier sehen. Auf dem Land dagegen, wo die Menschen noch mit realen Schweinen, Rindern und Geflügel statt mit sauber abgepackten abstrakten Fleischstücken in Berührung kommen, da gilt ein Hund oder eine Katze nicht mehr als jedes andere Nutztier auch.
Deshalb gehen in Peking jetzt die ersten Tierschützer gegen die Schlachtung von Katzen auf die Straße, während man sich in der ländlichen Provinz Guangdong noch nichts dabei denkt, tausende Haustiere täglich zu verzehren.
Das Stadt-Land-Gefälle ist übrigens keine asiatische Spezialität, auch mitten in Europa – genauer in der Schweiz – ist es offenbar nicht unüblich, sich zumindest gelegentlich von Hunden und Katzen zu ernähren. Dem europäischen Verbot mag sich die schweizer Regierung nicht anschließen. “Offenbar tut man sich schwer, eine ländliche Tradition zu verbieten, die jetzt wieder auflebt.”
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