Diese Woche vermeldeten gleich zwei Teams wissenschaftliche Durchbrüche in der Grundlagenforschung.
Mithilfe von Genviren hatten sie Hautzellen in einen Zustand zurückversetzt, der dem ursprünglichen Zellzustand sehr ähnlich ist (embryonale Stammzelle). Zweifellos eine große Sache, aber was Jürgen Hescheler, einer von Deutschlands renommiertesten Stammzellforschern, jetzt für Therapien versprochen hat, ist wissenschaftlich gesprochen reiner Unsinn.
Mag ja sein, dass er sich gewaltig über die Machbarkeit und theoretischen Möglichkeiten der Grundlagenforschung gefreut hat.
Aber über seine Freude scheint ihm die wissenschaftliche Nüchternheit abhanden gekommen zu sein: Denn was er jetzt für Therapiemöglichkeiten verspricht ist kein bisschen fundierter, als die Theorie des ewigen Lebens nach dem Tod.
Seine Rede von möglicher Heilung von abgestorbenen Herzbereichen, nach Gehirnschlag oder von Parkinson, die er in Deutschlands größtem Tagblatt ohne Einschränkung formuliert hat, zeigen eher wie aussichtslos Hoffnungen auf eine Stammzelltherapie sind.
Denn wenn Fachleute, die es besser wissen sollten, so unhaltbare Versprechungen machen, dann heißt das doch grundsätzlich immer: Wir kommen überhaupt nicht voran. Die Zellen machen was sie wollen und wir werden sie wohl nie in den Griff bekommen. Mit eigenen Ergebnissen werde ich deshalb wohl nicht mehr glänzen können und schreie dafür aber besonders laut, wenn zufällig mal jemand anderes etwas herausfindet, damit man mir nicht wegen fehlender Ergebnisse demnächst die Forschungsgelder streicht.
Stammzellen sind die Zukunft? Und wenn sie nicht gestorben sind …
Apropos: Was heißt eigentlich wir können jetzt? Tatsächlich können die geschicktesten Hände der Welt unter perfekten Laborbedingungen aus 5000 Zellen eine einzige Stammzelllinie anfertigen.
Und dann steckt in der gesamten Stammzelllinie auch noch den ganzen Gentransferschrott, der natürlich extrem krebserregend ist …
Sollen Therapien nicht gesund machen?
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