Zu den witzigsten Meldungen der vergangenen Woche gehörte die Geschichte über Mäusebabys, die durch Muttermilch vor Allergien geschützt sind.

Die Forscher um Valeria Julia hatten dafür Mama Maus von ihrer Brut getrennt und in einem entfernten Käfig mit einem Allergie auslösendem Stoff begast (Ovalbumin, das Protein aus Hühnerei). Nach sechs bis acht Wochen testeten sie die Mäuse auf genau dieses Allergen und dabei zeigte sich, dass die Babys von den stillenden Ovalbumin-Müttern immuntolerant gegenüber dem Stoff waren.

Als wir die Nachricht lasen, haben wir aufgehorcht und sofort gewusst, dass das Experiment weitreichende Konsequenzen haben muss. Alle Übermütter müssen ab sofort umdenken! Ihr altes Verhalten, das darin bestand alle schädlichen Umwelteinfluss von ihrem Schnuckel fernzuhalten, ist nicht geeignet, um Baby den bestmöglichen Start ins Leben zu garantieren.
Schmankerl wie: „Ich darf keinen Kohl essen, weil Bubi sonst Blähungen kriegt” und eine teilweise panische Suche nach möglichen Allergenen für Baby (die von manchen Kinderärzten unterstützt wird) hilft dem Baby nicht, sondern schwächt sein Immunsystem.

Wenn Mutti ihrem Säugling wirklich selbstlos etwas Gutes zu will, muss sie ihren eigenen Körper allen möglichen Allergenen aussetzt (damit Baby keine Allergien bekommt).

Wir haben mal ein kurzes Tagesprogramm zusammengestellt:

Frühstück: Erdnussbutter auf schimmelpilzigem Weißbrot
Danach: Joggen im Industriegebiet
Anschließend Aushilfsjob beim Hobbyimker (Bienenstiche einfangen)
Mittagessen: Spiegeleier mit Tomaten und Erbsen.
Nachmittags: Möbel mit Holzschutzmittel streichen.
Nachmittagssnack: Nusskuchen mit Bananensplit
Abends: Hering mit Spinat.

Und wenn Mutti dann immer noch befürchtet, nicht genug für ihr Baby getan zu haben, kann sie immer noch:
Nachts: Die Mohairunterhose ausziehen und sich im Tatooshop ein Intimpiercing mit Nickelanhänger verpassen.

Am nächsten Tag dürfte dann die Erkenntnis, dass jegliches Putzen im Haushalt unterbleiben muss (weil dadurch Hausstaubmilben vertrieben werden) erleichternd wirken.