Die Reaktorkatze von Garching bei ihrer Lieblingsbeschäftigung - auf wissenschaftlichem Equipment herumliegen.
Dies ist keine Katze

Dies ist keine Katze vor dem Atomei

Seit es die Menschheit geschafft hat, Getreide zu produzieren und damit Mäuse anzulocken, lassen sich auch Katzen von uns beherbergen, füttern und als Götter verehren. Daran hat auch das Atomzeitalter nichts geändert und der geheime Plan, nach denen sich Katzen ihre Menschen und Wohnorte aussuchen, hat offensichtlich keinen Unterabschnitt für Kernreaktoren… oder aber den Katzen ist es einfach egal. So zumindest scheint es bei der Reaktorkatze von Garching der Fall zu sein, die wohl irgendwann einfach mal auf das Gelände des Forschungsreaktors FRM-2 gewandert ist und beschlossen hat, in der Neutronenhalle-Ost zu wohnen. Letzteres war auch bislang kein Problem, auch wenn es ihr eine Menge neidischer Blicke armer, überarbeiteter Doktoranden eingebracht hat, wenn sie mal wieder auf einem sauteuren Messinstrument lag und geschlafen hat.

Reaktorkatze_02

Auf der Jagt nach Fröschen im Teich vor dem Reaktor

Nun wird aber bald die Neutronenleiterhalle-Ost mit Neutronen versorgt und damit zum radioaktiven Kontrollbereich. Das heißt, dass die aktuelle Strategie der Reaktorkatze von Garching – vor der Tür maunzen, bis einer der Diener ihr aufmacht – nicht mehr funktioniert, bzw. funktionieren sollte. Das ist ein nicht unerhebliches Problem, denn der Strahlenschutz muss ja garantieren, dass keine radioaktiven Partikel nach außen gelangen können und das kann natürlich nicht davon abhängig gemacht werden, ob ihre feline Majestät heute Lust hat, die Menschheit zu verstrahlen oder nicht.

Frosch gefangen und seziert

Frosch gefangen und seziert

Grundsätzlich gibt es zwei Lösungsansätze: Erstens ist die Technik der Katzenklappen mittlerweile so weit fortgeschritten, dass man eine Katzenklappe mit Bilderkennungssoft- und hardware ausrüsten kann, die erkennt ob eine Katze eine Maus mit ins Haus hereintragen möchte und ihr daraufhin den Zugang verwehren. Diese Technik lässt sich natürlich auch mit einem Geigerzähler erweitern, so dass der Reaktorkatze erst der Ausgang erlaubt wird, wenn sie erfolgreich freigemessen wurde und ausgeschlossen werden kann, dass sie irgendwelche Kontamination verschleppt. Das hat natürlich einige Nachteile. Falls die Reaktorkatze irgendwann mal kontaminierte Partikel an sich hat und von der Katzenklappe aufgehalten wird, dann müsste sie ja vom Strahlenschutz erst mal dekontaminiert (also gewaschen) werden, was ja auch wieder ein nicht unerhebliches Arbeitsrisiko für die Mitarbeiter im Strahlenschutz mit sich bringen würde.

Auf der Treppe zum JCNS-User Center

Auf der Treppe zum JCNS-User Center

Der erste Lösungsansatz geht davon aus, dass eine Katze, wie alle Tiere in Deutschland, “vor dem Gesetz als Gegenstand gilt” und daher wie ein Gegenstand behandelt werden muss, der in den Kontrollbereich herein- und herausgebracht wird. Der zweite Lösungsansatz ist die Idee, dass man die Reaktorkatze ja als Mitarbeiter einstellen könnte und sie dann vom Strahlenschutz wie ein überwachter Mitarbeiter nach Strahlenschutz-Gesetz behandelt werden kann. Das heißt, die Reaktorkatze bekäme dann ein Personendosimeter verpasst, welches kontinuierlich überwacht, welche Dosis sie abbekommt und ihr dann (auch wieder über eine Katzenklappe) den Zutritt verwehrt, wenn sie schon zu viel Strahlung für den entsprechenden Tag oder Monat abbekommen hat. Für eine Katze im öffentlichen Dienst gibt es international genug Vorbilder, aber wie das konkret nach bajuwarischem Gesetz gehandhabt werden kann, ist wohl zur Zeit Thema weiterführender Untersuchungen. Auch müsste natürlich bestimmt werden, wie hoch eine Katzendosis pro Tag, Monat und Jahr sein darf, denn bislang ist die Strahlenschutzrichtlinie nur für erwachsene Menschen und Säuglinge ausgearbeitet und besitzt keinen entsprechenden Abschnitt für unsere tierischen Arbeitnehmer. Weiterfühend ist es bei den vorhandenen Personendosimetern wichtig, dass sie an bestimmten Positionen am Körper getragen werden, um eine verlässliche

Personendosimeter

Personendosimeter jetzt auch für Katzen?

Personendosis zuzuweisen und diese Positionen könnten bei Katzen eher schwierig werden (Brusttasche des Kittels), so dass die Berechnung der Personendosis aufgrund anderer Gewichtungsfaktoren erfolgen muss (falls die gleichen Dosimeter benutzt werden). Andere Handlungsanweisungen für Kontrollbereiche müsste man dann ggf auch noch mal mit der Reaktorkatze besprechen. Ich meine “nicht essen und nicht trinken”, sollte kein Problem sein, weil es da eh nichts zu essen und trinken gibt. Kein Makeup sowieso, aber schon bei der Fellpflege sehe ich Schwierigkeiten und spätestens beim “Händewaschen” nach dem Herauskommen wird wohl Handlungsbedarf bestehen. Aber soweit ich weiß, gibt es diese Katzenklappen ja auch mit eingebauten Bürsten. Überschuhe für die Katze zu finden sollte schwierig, aber machbar sein.Ein kleines Problem könnten noch die Sperrbereiche werden, die in der Regel mit Zäunen/Gittern abgetrennt sind, welche zwar japanische und deutsche Kollegen aufhalten, bei italienischen oder professoralen Arbeitskräften aber schon an ihre Grenzen stoßen und der Reaktorkatze sicher nicht mal ein müdes Schulterzucken entlocken. Aber wenn ich mich recht erinnere, dann wird es in der ganzen Halle-Ost bauartbedingt keine Sperrbereiche geben, weil alle Instrumente von sich aus geschlossen sind… ich glaube da muss ich noch mal nachhören. Falls nicht, dann wäre das durchaus ein Problem. Aus den Anfängen des FRM-1 von Jahrzehnten wurde noch berichtet, dass von Zeit zu Zeit der Neutronenstrahl abriss, wenn eine Kuh durch den Strahl marschiert ist. Den armen Kühen kann man da jetzt keinen Vorwurf machen oder bösen Willen unterstellen, aber eine Katze würde sich sicher … zumindest die Option offenhalten einen armen Doktoranden zu sabotieren, den sie – aus welchen Gründen auch immer – nicht ausstehen kann.

Fotos von Alexandra Steffen, Thomas Michalski oder mir

 


Diese arme Katze hat mit der ganzen Sache nichts zu tun, wird aber trotzdem mit radioaktiver Strahlung bedroht.

Diese arme Katze hat mit der ganzen Sache nichts zu tun, wird aber trotzdem mit radioaktiver Strahlung bedroht.

Katzen in der Physik:

 

Kommentare (51)

  1. #2 tomtoo
    19. September 2017

    Das ist ganz klar Schrödingers Katz auf Bild 1.

    Ohne Experiment , kann man keine Aussage treffen ob sie lebt oder tot ist. ; )

  2. #3 Tobias Cronert
    19. September 2017

    Mehr oder weniger ist es mit Experiment ganz einfach: Wenn dort ein Experiment herumsteht, dann legt sie sich drauf und fängt an zu schlafen. Wenn kein Experiment in der Gegend herumsteht, dann ärgert sie arme harmlose Doktoranden.

  3. #4 Dr. Webbaer
    19. September 2017

    Dies hier – ‘Diese Technik lässt sich natürlich auch mit einem Geigerzähler erweitern, so dass der Reaktorkatze erst der Ausgang erlaubt wird, wenn sie erfolgreich freigemessen wurde und ausgeschlossen werden kann, dass sie irgendwelche Kontamination verschleppt.’ – scheint dem Schreiber dieser Zeilen sozusagen die zentrale Aussage des dankenswerterweise bereit gestellten WebLog-Artikels zu sein.
    Das gute Tier darf alles Mögliche, Strahlenrichtwerte gelten für es nicht, zumindest nicht direkt und so streng, wie auf Menschen angewendet, aber es darf nicht wie gemeint ‘verschleppen’, ‘Kontamination’ meinend.

    ..
    An sich, Katzen sind ja lieb, Dr. W ist mit ca. 20 Katzen über die Jahre Katzenhalter oder Der Katzenhalter, aber an sich gehört eine Katze nicht in den Arbeitsbereich.
    Wobei Katzen natürlich sehr gut darin sind, Nahrung zu suchen, beim Menschen, und Unterschlupf zu suchen, auch beim Menschen, wenn es warm scheint und so, in Gebäuden oder Nischen.
    Korrekt, Katzen mögen Plastikfolie.

    MFG + schöne Woche noch,
    Dr. Webbaer

  4. #5 tomtoo
    19. September 2017

    @Tobias
    Das ist ja jetzt ja wieder Quantenphysik.
    Zu Bild1:
    Die Katze ist tot , ein Experiment ist nicht zu erkennen. Oder sie lebt, und ärgert gerade einen Doktoranden(der Irgendetwas auf den oder von dem Müllberg holen/legen möchte) den sie sich zum schlafen ausgesucht hat.

    Nicht einfach. Ich sach ja Quantenphysik.

    Übrigen nur zur Info, Katzenmaterie lässt sich nicht (oder nur sehr, sehr schwer teleportieren) das weis ich aus der Doku. Die (original) Fliege. ; )

  5. #6 RPGNo1
    19. September 2017

    Der Unterschied zwischen Katzen und Hunden (frei nach Martin Rütter).
    Hund: “Der Mensch sorgt für mein leibliches Wohlfinden, er gibt mir Spielzeug und zeigt mir einen gemütlichen Schlafplatz. ER muss GOTT sein.”
    Katze: “Der Mensch bringt mir ohne Aufforderung mein Futter, krault und streichelt mich und lässt mich auf seinen Instrumenten schlafen. ICH muss GOTT sein.”
    😀

  6. #7 Tobias Cronert
    19. September 2017

    Ja, jedesmal, wenn man vernünftige Quantenphysik machen möchte guckt einen die Katze mit einem Gesichtausdruck an, der eigentlich nur sagt: “Ach komm jetzt stell dich doch nicht so an. Ist das trivial.”

    Ich wäre echt dafür die Katze verbindlich einzustellen. Dann kann man ihr wenigsten die Schuld geben, wenn es nicht so funktioniert, wie gedacht.

  7. #8 tomtoo
    19. September 2017

    @RPGNo1
    Der ist klasse !!
    + ach ziemlich groß Zahl.

    : )

  8. #9 tomtoo
    19. September 2017

    @Tobias
    “””Dann kann man ihr wenigsten die Schuld geben, wenn es nicht so funktioniert, wie gedacht.”””

    Das wäre dann Paulis Katz. : )

  9. #10 zimtspinne
    19. September 2017

    Werter Tobias,

    man sollte schon Prioritäten setzen und erst einmal die exzessive Froschjagd unterbinden. Immerhin stehen alle einheimischen Amphibien strengstens unter Naturschutz und das Katzenviech sollte sich mehr ihrer Bestimmung, der Mäusejagd widmen.
    Wahrscheinlich ist das bereits ein Mutant, das würde das Sezieren von Fröschen erklären – normalerweise fressen Katzen ja keine Frösche und Kröten, da die meisten von ihnen schon mal Bekanntschaft mit einer wehrhaften Kröte gemacht haben, und an so einem bitteren Bissen wird nur einmal geknabbert 😀

    {ich kam aber gerade auf die Idee, meinen Katzen Luftpolsterfolie anzubieten, auf eigene Gefahr, wenns dann mal knallt^^}

  10. #11 haariger Troll
    19. September 2017

    Direkt daneben, am Gießereitechnik-Institut, gibt’s auch eine Katze. Die hat sich aber nicht mit Fröschen aufgehalten, sondern hat die Garchinger Kaninchenpopulation dezimiert. Ganz ohne atomare Mutanten-Superkräfte!

  11. #12 zimtspinne
    19. September 2017

    Sehr verständlich! Ich würde auch Kaninchenfilet den Froschschenkeln vorziehen.

  12. #13 zimtspinne
    19. September 2017

    Die Garchinger Katzen scheinen überhaupt auf Industrie und Forschungszentren zu stehen….. :
    Hier noch solch ein sich einzeckendes Exemplar 😉
    https://www.garching.de/Rathaus+_+Service/Informationen/Archiv_PM_2016/Katze+in+Garching+aufgefunden.html

    Katzen sind eben einfach wissenschaftsorientierter als beispielsweise treudoofe Hunde. Muss ja auch mal gesagt werden!

  13. #14 tomtoo
    19. September 2017

    Oh, das letzt Bild ist bitter.

    Ich sehe die Überschrift.
    Jülich:
    Atomwissenschaftler bedroht Katze mit Kalzium verseuchter, radioaktiven Banane.

    Offenbar geistesgestörter Atomwissenschaftler, droht mit Hilfe der Radioaktiven Banane die Katze innerhalb der nächsten 10^28 Jahre zu töten , sollten nicht mehr Forschungsgelder in Katzendosimeter fliesen.
    ; )

  14. #15 tomtoo
    19. September 2017

    Misst ich hätte 10^38 Sekunden schreiben sollen. Das hätte einfach mehr Effekt .

  15. #16 Tobias Cronert
    19. September 2017

    Katzendosimeter und Banendetektoren nicht zu vergessen.

    Mäuse scheinen wir im Reaktor keine zu haben und die Kaninchen bleiben wohl auch auf der Uni-Wiese. Die Frösche haben wir uns ja selber angeschleppt… soweit ich das mitbekommen haben jagt die Reaktorkatze die auch nur zum Sport. Der erste dreiäugige Fisch wird ihr warscheinlich auch zum Opfer fallen, bevor den irgendein Biologe in die Finger bekommet *g*.

    Katzen und Wissenschaftler scheinen so einiges geimensam zu haben. Häufige Nickerchen und konstante Suche nach Futter vor allem. Wahrscheinlich haben die Katzen aber nur die wissenschaftlichen Einrichtungen, als spezielle Art der Bibliotheken erkannt und wollen nun ihren gerechten Anteil einfordern.

  16. #17 MX
    19. September 2017

    @ tomtoo:

    10 hoch 25 Jahrtausende – das hätte mehr Effekt!

    @ Tobias:

    Warum besteht das Problem darin, “ob eine Katze eine Maus mit ins Haus hereintragen möchte” und nicht darin, ob sie eine verstrahlte Maus hinaustragen möchte?

    Und warum besteht die Lösung nicht darin, sich von der Katze erst einmal einen einschlägigen Hochschulabschluss zeigen zu lassen? Oder kann da jeder in der Neutronenhalle schlafen?

  17. […] Kein Makeup sowieso, aber schon bei der Fellpflege sehe ich Schwierigkeiten und spätestens beim “Händewaschen” nach dem … (Orginal – Story lesen…) […]

  18. #19 gedankenknick
    20. September 2017

    Also die Mietze auf Kontamination zu checken, bevor sie rausgelassen wird, stelle ich mir ingenieurstechnisch jetzt nicht so wahnsinnig schwer vor…

    Schritt 1: Man braucht ZWEI Katzenklappen, die man mit einem “Löwengang” verbindet. Der Löwengang darf nicht viel höher als die Katze sein und keine zu großen Öffnungen haben. Die innere Katzenklappe ist ganz normal, die äußere ist mit einem elektronischen Sperrmechanismus ausgestattet, welcher per RFID den Zugang NUR für die Laborkatze (von außen nach innen) frei gibt. Sone Teile gibt es bereits im Handel…

    Schritt 2: In den Löwengang kommen: ein passender Zähler; eine IR-Lichtschranke (durch die räumliche Diagonale); ein Res-Pi. Der ResPi wird mit der Lichtschranke und dem Zähler verbunden, außerdem lötet man einen Steuer-Ausgang an den RFID-Freigabemechanismus der Außen-Katzenklappe.

    Schritt 3: Der ResPi wertet die Hintergrundstrahlung aus (wenn die IR-Lichtschranke frei ist = Katze nicht im Löwengang). Der ResPi wertet die Katzen-Strahlung aus, wenn die IR-Lichtschranke unterbrochen ist (Katze ist im Löwengang). Der ResPi vergleicht die aktuellen Katzenstrahlung mit der aktuellen Hintergrundstrahlung Wenn die Hintergrundstrahlung NICHT über einen vorher festgelegten Faktor überschritten wird, wird die Außentür freigegeben. Wenn sie doch überschritten wird, wird die Außentür nicht freigegeben -> der Katze wird irgendwann langweilig, sie geht durch die innere Tür zurück (und defäkaliert halt in der Messapparatur).

    Ich habe nun keine Ahnung von der Programmierung eines ResPi, aber von der Sache her sollte das umsetzbar sein. Und dadurch, dass man immer die aktuelle Hintergrundstrahlung auswertet, wird der Ausgang auch nicht durch ein “laufendes” Experiment beeinflusst…

  19. #20 tomtoo
    20. September 2017

    @gedankeknick
    Konstruktiver Beitrag. Das Material sollte sich locker im Forschungseta verstecken lassen. So Zeugs wird eh gebraucht. Das Progen übernimmt der Doktorand. @Tobias füg bei der Stellenanzeige noch Raspi Kenntnisse von Vorteil hinzu. ; )

  20. #21 gedankenknick
    20. September 2017

    Ach ja: Das mit der Doppelklappe muss man natürlich mit der Katze üben. Wenn sie eine “normale” Katzenklappe schon kennt, sollte das nicht so schwierig sein. Wenn nicht, kann man mit “offen gehaltenem Durchgang” anfangen und dann mit dem langsamen Schließen erst einer Klappe und dann der anderen weitermachen.

    Positiver Nebeneffekt: Durch diese “Katzenschleuse” hat man weniger Zugluft und weniger Kältebrücke als bei einer Einzel-Katzenklappe.

  21. #22 Tobias Cronert
    20. September 2017

    So eine Doppelklappe gibt es schon am ILL in Grenoble… allerdings für Labtops. Tiere dürfen in Frenkreich einfach durch den Zaun laufen.

    Also technisch gesehen ist das keine ernsthafte Arbeit im Vergleich mit den anderen Dingen, die dort so eingebaut werden.

    Ob man jetzt das Feature einer Mauserkennung miteinbauen will oder nicht würde ich im Zweifelsfall der Crew überlassen, die das Ding aufbaut.

    Mit der Katze üben? Ja die Sciencekatzen sollen ja sehr intelligent sein.

    @MX: Ja, normalerweise schlafen nur übermüdete Doktoranden und Münchener Studenten in der Neutronenhalle. Letztere haben ggf. keinen einschlägigen Hochschulabschluss, so dass man das im Zweifelsfall auch nicht von der Katze erwarten.

    Für das Betreten der Halle ist auch kein Abschlus erforderlich, sondern nur der Beweis, dass man kein Terrorist ist. Zu erbringen durch das Verzehren einer bayuwarischen Schweinefleischjägerwurst. Aber damit haben weder Doktoranden noch Katzen erfahrungsgemäß irgendwelche Probleme.

  22. #23 tomtoo
    20. September 2017

    @Tobias
    Müsst ihr auch durch so eine Doppelschleuse ? Im DKFZ gab’s sowas für bestimmte Bereiche.

  23. #24 tomtoo
    20. September 2017

    Hab gerade was gegessen, sehe das Bild der Katze. Und verspüre brutalst die starke WW mit einer Kautsch.

  24. #25 tomtoo
    20. September 2017

    Sry, verstehe garnicht wiesi man sagt die Reichweite der Kraft wäre so gering ?

  25. #26 Tobias Cronert
    20. September 2017

    Ja, in manchen Einrichtungen gibt es solche Doppelschleusen auch für Menschen. Im alten DIDO in Jülich gibt es sogar eine U-Boot Schleuse mit entsprechendem Druckausgleich zwischen dem innenliegenden Unterdruckgebiet.

  26. #27 tomtoo
    20. September 2017

    DIDO ? 23MW für ein Forschungreaktor? Da wurde wohl noch geklotzt nicht gegläckert ?

    • #28 Tobias Cronert
      20. September 2017

      Naja, das ist eigentlich eher normal. Der in München hat 20MW und der PIK-Reaktor in Russland 100MW

  27. #29 tomtoo
    20. September 2017

    @Tobias
    Danke! 2W erschienen mir winzig.100 MW naja schon ein bischen mehr als der handelsübliche Lockenwickler.

  28. #30 Tobias Cronert
    20. September 2017

    2Watt hat der AKR-2 in Dresden. Das ist wirklich winzig, aber das ist ja auch das Konzept. Da steckt eine völlig andere Philosophie dahinter, als bei den Leistungsreaktoren.

  29. #31 tomtoo
    20. September 2017

    @Tobias
    Ich hab zeit Sry , da nerve ich immer.

    Und was bedeutet das jetzt für den Neutronenfluss in so einem Experiment? Direkt mit der Reaktorleistung scheint er ja nicht zu skalieren. Aber irgentwie halt doch ?

  30. #32 tomtoo
    20. September 2017

    Oder ist das so wie im Supermarkt und die grossen Reaktoren stellen halt sozusagen auch unterschiedlich schnelle Neutronen, so als Konvektionsware zur Verfügung ? Gehst hin , so hätte gerne mal ne Portion Mittelschneller. Kein pob. flanscht mal an Gate A3:26 an ?

  31. #33 zimtspinne
    20. September 2017

    Die Mauserkennung müsste ja zwangsläufig auf diverse andere Beutetiere der Katze ausgeweitet werden, die auch mal im Innengelände herumfleuchen und gefangen werden könnten.
    Erfahrungsmäßig tragen Katzen ihre Beute aus strategischen Gründen eher rein ins Haus als von drinnen nach draußen.
    Müsste nicht eigentlich auch kontrolliert werden, was die Katze da so von draußen reinschleppt?
    Frösche stellen sich gerne mal tot und erwachen zu neuem Leben, verdünnisiert sich der gelangweilte Beutegreifer (jaja, das haben wir alles schon selbst erlebt^^)

    Die chipgesteuerte Katzeklappe hätte auch den Vorteil, dass nicht noch mehr Katzen auf den Geschmack kommen, sich bei euch einzunisten. Scheint ja ein feines Katzenleben zu sein…..

  32. #34 Tobias Cronert
    20. September 2017

    Ja der Katze scheint es zu gefallen, aber die verteidigt ihr Gelände auch gegen Artgenossen *g*. Rechtlich gesehen müssten Mäuse, die hineingeschleppt werden, nicht kontrolliert werden. Aber wenn die erst einmal drin sind (und nicht von der Katze gegessen werden), dann müssen sie wieder freigemessen und ggf. als Atommüll entsorgt werden, falls die Maus zu viele Paranüsse oder Bananen gegessen hat.

    @tomtoo: In erster Näherung skaliert der Neutronenfluss linear mit der Leistung eines Reaktors. Bei dem 2W Reaktor habe ich 10^8 n/s auf meinem Moderator. Bei 20MW wären dass dann analog 10^14 … ja wenn ich denn den Moderator bei dem Reaktor an der selben Stelle plazieren könnte. Wenn ich meinen Moderator am AKR-2 plaziere hat der Ort, wo ich ihn hinstelle, eine Ortsdosisleistung von 4mSv/h. Der würde ebenfalls linear skalieren und in München hat derselbe Ort 4000Sv/h, was sofort tödlich wäre. Deshalb ist in München an diem Ort Beton und Wasser und keiner lässt mich dort meinen Moderator aufbauen. 🙁 sad

  33. #35 tomtoo
    20. September 2017

    @Zimtspinne
    Hab mir gerade Gedanken bzgl. der Finanzierung des neuen Mitarbeiters gemacht.

    Foto 1: Angenagter Kabelbaum der Messapparatur eines sau teuren Experiments.
    (Ok, war eh Schrott und mit dem Seitenschneider nachgeholfen)

    Aber hey Foto2 tote Maus in den Fängen des neuen Mitarbeiters. Gut muss ja niemand wissen das die von drausen stammt.

    Und ruck,zuck ist die Stelle finanziert. ; )

  34. #36 tomtoo
    20. September 2017

    @Tobias
    Oh, ok du musst ja auch da irgentwie rankommen. Da denkste als Laie erst mal nicht drann. : (

  35. #37 Anonymous
    20. September 2017

    @tomtoo Das Material sollte sich locker im Forschungseta verstecken lassen.

    Wußte gar nicht, dass da auch Strahlenforschung im Segelflugzeug betrieben wird. Aber Du hast recht – wenn man den zweiten Piloten raus läßt passt das von mir genannte Material da locker rein! 😉 https://de.wikipedia.org/wiki/Eta_(Flugzeug)

    Andererseits halte ich es für ein Gerücht, dass selbst @TobiasCronert alles fragliche Material in einem η unterbringt… 😀 https://de.wikipedia.org/wiki/%CE%97-Meson

    @Tobias Cronert Deshalb ist in München an diem Ort Beton und Wasser und keiner lässt mich dort meinen Moderator aufbauen.

    Die Japaner basteln gerade an Robotern, mit denen man unter solch einer Strahlenleistung ohne Ausfallerscheinungen an Experimenten bauen kann. Sie haben dafür extra mehrere Reaktorblöcke gesperrt… *duck&cover*

  36. #38 zimtspinne
    20. September 2017

    @ tomtoo
    Die Kosten/Nutzen-Analyse fällt doch nicht sooo günstig für den Fellträger aus.
    Man könnte noch ins Feld führen den therapeutischen Einsatz der Katze, besonders beim Schnurren.
    Puh, wenn das die Steuerzahler wüssten 😀

    @ Tobias
    Wo schläft die Katze eigentlich, drinnen oder draußen? Habt ihr auch etwas zum Krallenwetzen bei Schlechtwetter (also katzenfeindlicher Regen, Sturm und so weiter), also so ein wenig artgerecht? Nicht, dass noch der Tierschutz (neben den Steuerzahlern) demnächst auf der Matte steht………… 😀

  37. #39 tomtoo
    20. September 2017

    @Gendakenknick
    Wusste mit dem Wort stimmt was nicht. Aber eine Gleitzahl von 70 klingt auch irgentwie schlüpfrig. ; )

  38. #40 tomtoo
    20. September 2017

    @Zimtspinne
    Wenn sich so eine Forschungseinrichtung nicht mal mehr einen Fellträger als Mitarbeiter leisten könnte, hätte ich schwere Bedenken.

  39. #41 Tobias Cronert
    20. September 2017

    Gleitzahl 70huiuiui … wahrscheinlich bin ich da nur wieder zu fett für 😉

    Ich würde sagen allein die Motivation der Mitarbeiter durch vorwurfsvolles anstarren und “über dieTastatur laufen” sollte das Gehalt wert sein… so ne Katze bekommt doch max. so viel, wie zwei Doktoranden, oder?

    Also immer wenn ich die Katze sehe ist sie drinnen am schlafen, oder draußen am Jagen… ich bin mir aber nicht sicher, ob das jetzt heißt, dass sie ausschließlich drinnen schläft.

    @anonymous: Die japanischen Robotermachen bei der Strahlung auch die Biege. Da müssen wir noch ca. 10 Jahre warten, bis die ersten Echsen von Fukushima groß genug sind, dass wir sie einstellen können. Die kosten warscheinlich auch weniger als heimische Katzen. Da passiert doch sicher nichts, wenn man eine neue Spezies anschafft, oder?

  40. #42 gedankenknick
    20. September 2017

    @Tobias Cronert:
    Deswegen schrub ich ja auch, dass die Japaner noch daran basteln… Traurig genug, dass Innovation auf diese Weise zwangsvorangetrieben wird.

    @tomtoo:
    Ne Gleitzahl von 70 (also 70m weit kommen bei 1m Höhenverlust bei 0 Thermikeinfluss und 0 Windeinfluss) ist schon reichlich gut, vor allem wenn man sie ganz ohne Gleitmittelzusatz erreicht… 😉 Ein A380 hat angeblich eine 24, der Eurofighter hat angeblich eine 9,8. Das ganze bezieht sich aber immer auf eine (optimale) Geschwindigkeit, somit kann die effektive Sinkrate bei einer größeren Gleitzahl trotzdem größer sein als bei einer kleineren Gleitzahl…

    @Katze:
    Die Katze ist doch das Fallback-Backup für das Neutronenbrems-Experiment. In ihrer Freizeit jagt sie schnelle Neutronen und spielt sie müde, bis die Neutronen so langsam geworden sind, dass sie eingesammelt und in einen Thermosbecher getan werden können für spätere Verwendung… 😀

  41. #43 Tobias Cronert
    21. September 2017

    Tja, Krieg und Furcht vor der nuklearen Anihilation war schon immer eine gute Motivation …
    aber vielleicht ist die Anwendung vor derart strahlenresistenter Mikroelektronik vielleicht doch nur ein Nieschenprodukt.

  42. #44 UMa
    21. September 2017

    @Tobias #34:
    Die Mäuse freimessen und ggf. als Atommüll entsorgen?
    Gab’s das schon mal?

    Aber nur, wenn sie nicht von der Katze gegessen wurden.

    Wenn sie aber doch von der Katze gegessen wurden, muss dann die Katze freigemessen und ggf. als Atommüll entsorgt werden?

  43. #45 zimtspinne
    21. September 2017

    Ja, dieser Frage hänge ich mich an, die brannte mir schon gestern auf den Nägeln.

    Als Physik-, Reaktor-, Neutronen- usw-Muffelin habe ich keinen Schimmer oder höchstens sehr unvollständig anhand des Textes oben, was ihr da genau macht, wie das abläuft und ob die Gesundheitsrisiken für kätzische und menschliche Mitarbeiter eher rein theoretischer Natur sind oder schon etwas realer.
    Oder besteht Gefahr überhaupt nur bei Unfällen, Zwischenfällen, Anomalien welcher Art auch immer etc?

  44. #46 zimtspinne
    21. September 2017

    .. ich würde der Katze auf jeden Fall auch Vorsorge/Früherkennungsuntersuchungen anraten, damit es ihr an nichts fehlt und sie älter wird als Schmitz Katze.

  45. #47 tomtoof
    21. September 2017

    @Tobias
    “””aber vielleicht ist die Anwendung vor derart strahlenresistenter Mikroelektronik vielleicht doch nur ein Nieschenprodukt.”””

    Naja viele Nieschen zusammen, ergeben ja auch ne Schublade.
    https://sic.grc.nasa.gov

  46. #48 tomtoof
    21. September 2017

    @Zimtspinne
    Könnte mir vorstellen das für die Katze die Wahrscheinlichkeit von einem Fallenden Gegenstand ernsthaft verletzt zu werden größer ist, als einen Strahlenschaden zu erleiden. Helmpflicht und so !! ; )

  47. #49 zimtspinne
    21. September 2017

    ..und nicht den Froschteich vergessen, es sind schon Katzen an einer Überdosis Krötengift verstorben 😉

    Wenn du jetzt die Schutzhelme erwähnst, kommen die dort womöglich noch auf die Idee, der armen Katze ebenfalls einen Helm zu verpassen
    https://vignette.wikia.nocookie.net/pacificrim/images/4/4a/Kitty.drift.1.png/revision/latest?cb=20131124201549

  48. #50 Tobias Cronert
    21. September 2017

    Naja die Luft und Raumfahrt ist halt echt nur eine Niesche. Zumindest wenn man über einen “Markt für Elektronik” spricht.
    Allerdings werden strahlenresistente mirkoelektronische Systeme auch in handelsüblichen Anwendungen immer wichtiger. Durch die Miniaturisierung von Schaltkreisen werden “Single Events” und andere Fehler so häufig, dass sie auch Auswirkungen auf Rechenezentren und Handwareverteiler in Telekommunikation etc. haben. Da gibt es einen eigenen Forschungszweig zu, die auch öfter mit Neutronen arbeiten.

    @UMa: Alles, was einen Kontrollbereich verlässt wird ausgemessen. Das gilt auch für Müll. Sprich jedes benutzte Taschentuch, jeder abgerissene Streifen Panzertape (und davon fällt viel an) und eben auch Mäuseleichen. Dabei sind die Detektoren so sensibel, dass die auf echt alles anspringen. Sie wollten z.B. mal meine Glasflaschen behalten (und als Atommüll entsorgen) weil die den Detektor ausgelöst haben. Dabei waren die Glasflaschen nur aus billigem Glas aus China hergestellt und hatten deswegen Restspuren von radioaktiven Substanzen. https://scienceblogs.de/nucular/2015/07/03/radioaktive-flaschen-der-forschungsreaktor-will-mein-altglas-behalten/

    @zimtspinne: Diese ganzen Sicherheitssachen sind dafür da um die Bevölkerung zu schützen, dass nichts raus kommt. Unter anderem sind durch diese Vorkehrungen halt die Strahlenbelastung in der Nähe eines Forschungsreaktors geringer, als auf einem beliebigen Rübenacker. Die Mitarbeiter zu schützen ist dann noch mal eine separate Geschichte. Es gibt halt durchaus Gebiete und Tätigkeiten, die deutlich gesundheitsgefährdend sind. Das ist vom Risiko mit der Arbeit in einem Chemiewerk oder ebene einem chemischen oder biologischen Labor zu vergleichen. Verschiedene Tätigkeiten erfordern da dann eben auch verschiedene Sicherheitsvorkehrungen.
    Mitarbeiter werden sowieso turnusmäßig medizinisch überwacht. Wenn die Katze als Mitarbeiter eingestellt wird muss sie natürlich auch zur Strahlenschutzuntersuchung. Ich denke, dass in dem künstlichen Teich nur Frösche leben, bin mir aber jetzt nicht mehr so sicher. Ansonsten: Arbeitssicherheit gilt natürlich auch für alle Mitarbeiter. *g*

  49. […] Katze wird plötzlich zum Gegenstand strahlungsrechtlicher Diskussionen. Bei Nucular gibt es Lösungsansätze, wie man eine Katze in einem Forschungsreaktor halten […]