Durch Partikelstrahlung (Protonen, Neutronen etc. pp.) oder sehr hoch energetische EM-Strahlung kann ein nicht radioaktiver Stoff aktiviert und dadurch zu einem radioaktiven Stoff werden. Das geht manchmal mit einer Transmutation einher – also dass ein Element auch tatsächlich in ein anderes umgewandelt wird – aber oft bleibt das Element das gleiche und wandelt sich nur in ein anderes Isotop um.
In meiner Arbeit ist das ein gängiges Problem, was bei vielen Entscheidungen, wie Bau und Entsorgung von Anlagen, die mit ionisierender Strahlung arbeiten, berücksichtigt werden muss. Das Deuterium in meinem Schwerwasser (Wasserstoff mit einem Proton und einem Neutron) neigt z.B. dazu ein weiteres Neutron einzufangen und dadurch zu einem Tritium (chemisch gesehen immer noch Wasserstoff, aber nun ein Proton und zwei Neutronen) zu werden. Das hat zwar immer noch die gleichen chemischen Bindungen wie vorher, ist aber nun radioaktiv und muss entsprechend entsorgt und mit Vorsicht benutzt werden.
Isotope mit kurzer Halbwertszeit aktivieren sich schnell und welche mit langer Halbwertszeit aktivieren sich langsam. Bei Teilchenbeschleunigern und anderen Geräten zur Erzeugung ionisierender Strahlung kann es sein, dass man mal ein paar Stunden oder Tage warten muss, bis die ganzen kurzlebigen Isotope soweit abgeklungen sind, dass man das Gerät (oder die Probe) wieder gefahrlos anfassen kann. Bei Kupfer sind das z.B. 5 Tage, bis annähernd alles weg ist.
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