Das Universum hat ja manchmal einen großartigen Sinn für Humor und nicht selten eine ordentliche Schippe Sarkasmus dabei. Am einen Ende dieses Besens finde ich mich gerade wieder, nachdem ich vorgestern ins Krankenhaus eingeliefert wurde und dann auch postwendend die Diagnose Leukämie, also “Blutkrebs” bekommen habe.

Während ich also hier auf eine recht langweilige Zeit der Chemo- und Strahlen- (HaHa) Therapie im Krankenhaus blicke, werde ich alle Ressourcen, die sich mir so zur Verfügung stellen, unter den Nagel reißen. Für die Scienceblogs heißt das jetzt vor allem, dass ich nicht nur wie bisher über Strahlungsthemen aus der Sicht des strahlungsschützenden Physikers und Hobbymediziners sprechen, sondern auch noch die gar nicht mal so leichtgewichtige Position des Krebspatienten mit in die Wagschale werfen kann. Da es sich dann bei meiner Krebsart zusätzlich auch noch um eben jene handelt, die von vielen als Musterbeispiel genommen wird, wenn sie gehäuft bei Kindern in der Nähe von Atomkraftwerken auftritt, ja dann ist das eigentlich nur noch die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.

Das bringt mich nun in die einmalige Situation bei Strahlenschutzthemen nicht nur argumentieren zu können “Würdest du das deinen Bruder machen lassen?” – das bislang stärkste Argument in meinem Köcher. Sondern ganz konkret zu schreiben: “Also ich als Strahlenphysiker mit Blutkrebs würde…” … ein stärkeres emotionales Argument kann ich mir kaum vorstellen und ich gedenke es bis zum bitteren Ende auszunutzen. Besonders aus meinem Freundeskreis wurden mir schon diverse komische Frisuren angedroht, die sie unbedingt – möglichst publikumswirksam – an mir ausprobieren wollen, bevor mir die Haare durch die Chemo sowieso ausfallen … ich kann’s kaum erwarten.

Ansonsten, wie gehts mir persönlich? Tja, ich habe vor zwei Tagen, nachdem man mir mit lediglich lokaler Betäubung eine dicke Stahlnadel ins Becken gejagt hat, um mir das Knochenmark auszusaugen, die sichere Diagnose gestellt bekommen, dass ich eine tödliche Krankheit habe, die nur mithilfe der heftigsten Medikamente, die die Medizin heute so zu bieten hat, bekämpft und in den meisten Fällen sogar zurückgedrängt und besiegt werden kann. Da brauche ich auch erst mal ein wenig Zeit, um damit klar zu kommen und emotional vernünftig darauf zu reagieren. Eine dieser Reaktionen ist dieser Artikel hier, in dem ich das tue, was ich sonst auch gerne mache – schreiben und bloggen – aber zu selben Zeit über meine aktuelle Situation reflektieren kann. Wenn ich dabei zeitgleich irgendeinem Leser dadurch etwas Gutes tun und ihn unterhalten kann… um so besser.

ShL_02

Auf der Isolierstation gibt es Bananenmilch … ich bin glücklich und sicher 😉

Ich versuche quasi einen Liveblog über den Fortlauf meiner Diagnose und Behandlung zu schreiben, bitte aber bereits jetzt um Entschuldigung, falls ich diesem hehren Ziel nur bedingt gerecht werden kann. Da es sich um eine sehr schnell fortschreitende Art der Leukämie handelt, muss die Therapie direkt sehr aggressiv angegangen werden und ich bekomme ab dem heutigen Tag meine ersten “Chemo-Medikamente”. Das heißt dann halt leider auch, dass die berüchtigten Nebenwirkungen recht schnell beginnen werden und ich vielleicht nicht mehr unbedingt in der Lage sein werde hier irgendwas zu schreiben, was man orthografisch sinnvoll in die Welt entlassen kann – nunja, wir werden sehen.

Ich freue mich übrigens schon sehr auf den Teil mit der Strahlentherapie. Das ist ja halt mein Steckenpferd und ich bin wirklich gespannt, wie es ist, mal auf der anderen Seite der Photonenkanone zu stehen. In dem aktuellen Behandlungsplan ist die Dosis für den Teil der Strahlentherapie einfach nur mit 4 Gray angegeben und für alles weitere wird auf die Strahlentherapie-Spezialisten verwiesen. Das lässt mir natürlich viel Platz zum Träumen, denn 4Gray sind schon enorm viel, wenn man es mit den Arbeiten in der Neutronenphysik vergleicht. Wenn man mit ein paar Faustformeln herum stümpert, dann sind diese 4 Gray an Dosis mindestens das 4000fache, das ich in meiner kompletten professionellen Karriere in der Arbeit mit ionisierenden Strahlung abbekommen habe. Das kann sich schon sehen lassen.

Aber um den Elefanten im Raum auch schon mal zur Sprache kommen zu lassen und die Frage zu beantworten, die hier sicher so einigen Lesern auf den Fingern brennt: Hat meine Arbeit mit ionisierender Strahlung meinen Blutkrebs ausgelöst?

Tja, darauf kann man natürlich – aus professioneller Sicht – keine eindeutige Antwort geben, wie ich ja schon einmal in einem entsprechenden Artikel geschrieben hatte. Wenn ich die puren Zahlen hin und herschubse, dann wäre ich ein 60jähriger Patient, der Lungenkrebs bekommen hat, im Alter von 55 mit dem Rauchen anfing und vorher keine Zigaretten angerührt hat. Ja, der Lungenkrebs könnte vom Rauchen stammen… oder auch nicht. Das werden wir leider niemals erfahren, weil der Patient keinen Zwillingsbruder hat, der nicht geraucht, oder keinen Krebs bekommen hat. Außerdem wäre selbst die Existenz eines solch hypothetischen Zwillingsbruders kein eindeutiges Kriterium bei einem solchen stochastischen Vorgang.

Die meiner Meinung nach wichtigere Komponente an der ganzen Sache ist meiner Meinung nach die Frage, ob ich in meinem Leben etwas anders gemacht hätte, wenn ich gewusst hätte, dass ich am heutigen Tage mit Leukämie im Krankenhaus sitze und um mein Leben kämpfen muss. Die relativ einfache Antwort darauf heißt – zum jetzigen Zeitpunkt – eindeutig NEIN, ich hätte nichts geändert. Auch auf die Gefahr hin einen zusätzlichen Risikofaktor für Krebs zu schaffen, hätte ich die Arbeit mit ionisierender Strahlung begonnen und so durchgeführt, wie ich es getan habe. Vielleicht wird sich diese Meinung ja noch ändern, wenn die Nebenwirkungen der Chemo ihr Gewicht in die Waagschale werfen und ich nicht als einzigen spürbaren Nachteil einen Tennisball großen blauen Fleck an meiner Hüfte durch die Gegend trage und von einem Cortison-High zum nächsten hüpfe. Aber gerade darüber werde ich euch ja jetzt hier in meinem “Strahlenphysiker hat jetzt Leukämie”-Live Blog hoffentlich bestens auf dem Laufenden halten können.

 

 

Kommentare (91)

  1. #1 tomtoo
    5. Juni 2018

    Was für eine besch… Ironie des Lebens. Auch wenn es Unwissenschaftlich klingt, drücke ich dir alle mir zur Verfügung stehenden Daumen so fest wie möglich.

  2. #2 Ingo
    5. Juni 2018

    Ich wuensche dir viel Kraft fuer die naechsten Monate.

    Aus eigener Erfahrung: Das wird nicht einfach,- aber es wird.

  3. #3 MiGri
    5. Juni 2018

    Ich habe mich gerade sehr erschrocken, als ich das las und bewunder, wie cool Du die Diagnose offenbar nimmst. Ich wünsche Dich ganz viel Kraft und alles Gute, damit Du den Krebs besiegst.

  4. #4 Peter Kraft
    Titz
    5. Juni 2018

    Hallo Tobias,
    nicht nur das Universum, auch DU hast einen großartigen Sinn für Humor. Text und Bild zeigen das. Das hätte in Deiner Situation nicht jeder. Denn die meisten würden sich fragen “warum ich?” (besser wäre die umgekehrte Frage “warum nicht ich?”) und die Schuld beim Universum (oder lieben Gott) suchen. Vielleicht würfelt Gott doch, was natürlich auch kein Trost ist.
    Wie auch immer. Ich drücke die Daumen, dass Dir genug Ressourcen bleiben, Deine nächsten Schritte & Erlebnisse auch weiterhin öffentlich zu reflektieren.
    Guten Mut.
    Peter

  5. #5 ullix
    5. Juni 2018

    zum Glück hast Du mit Deiner Einleitung dieses Posts die Szene ein bisschen auf Optimismus gesetzt. Da fällt es leichter, überhaupt zu reagieren. Also, die besten Wünsche auch von hier!

    Und ja, besonders aus Deiner Sicht werden die nächsten Blog Posts sehr interessant sein.

  6. #6 roel
    5. Juni 2018

    @Tobias Cronert Ich bin erschrocken, musste den Anfang 2-mal lesen, um zu verstehen, dass es kein schlechter Scherz ist. Du überstehst den Kampf gegen die Leukämie und die Nebenwirkungen der Therapie, hoffe ich und bin gespannt auf deine weiteren Beiträge. Ich wünsche dir viel Kraft, Durchhaltevermögen und Optimismus.

  7. #7 Tobias Cronert
    5. Juni 2018

    Hallo Leute,

    vielen Dank für die ganzen guten Wünsche. Hier läuft alles bestens und ich bin extrem positiv überrascht von dem Forschergeist und dem Enthusiasmus, mit dem den Patienten hier geholfen wird. Für mich selber ist die Behandlung ziemlich “straight forward”, aber ich werde natürlich versuchen mich so weit wie möglich dran zu beteiligen und dann das gelernte in “Zellbiologie bei Tumoren”-Artikel umsetzen 😉

  8. #8 MrCoffeee
    5. Juni 2018

    Hi Tobias, auch von mir alles Gute.
    Ich kann auch aus Erfahrung berichten, dass es nicht leicht wird. Aber es wird.
    Behalte dir den Optimismus, das habe ich auch und ich denke das war meine stärkste Waffe. Auch ich habe viele positive Reaktionen darauf bekommen und ‘mein Kampf gegen den Krebs’ wurde unterstützt. Aber es war nicht mein Kampf, die Ärzte kämpften gegen den Krebs, ich konnte nur warten. Das ist keine Grippe, wo man ein Arsenal an Hausmitteln hat und sich selbst was gutes tut, indem man ein Hühnersüppchen ansetzt. Ich musste kämpfen jeden Morgen aufzustehen, den Sinn nicht zu verlieren.
    Und nun sind schon wieder zwei Jahre rum und quasi alles beim Alten. Also ja den Kopf nicht hängen lassen.
    Das sind natürlich meine Erfahrungen, aber ich hoffe sie helfen dir.
    Grüße, der Coffeee

  9. #9 wereatheist
    5. Juni 2018

    Vielleicht kann ich mich jetzt doch mal dazu durchringen, mich typisieren zu lassen, für evtl. Knochenmarkspende…
    Mast- und Schotbruch!

  10. #10 Ingo
    5. Juni 2018

    Nach dem ersten Schock:
    Was waren denn die Symtome,- wie erkenne ich eine Leukaemie rechtzeitig?

  11. #11 MartinB
    5. Juni 2018

    Mist.
    Auf jeden Fall alles Gute, ich drück alle verfügbaren daumen.

  12. #12 JLutz
    irgendeinkraftwerk
    5. Juni 2018

    Auch von mir alles Gute, viel Kraft und behalte Deinen Optimismus

  13. #13 Alderamin
    5. Juni 2018

    Ach Du lieber Himmel! Ich dachte ja noch beim Titel, Du schreibst über jemand anderen, aber nein… Ich wünsch’ Dir alles Gute, viel Glück für die erfolgreiche Behandlung und dass sie Dir nicht zu übel mitspielt. Aber Hauptsache, die kriegen Dich wieder auf die Beine.

    Stell’ mal das Blog mal ganz hinten an, es gibt echt wichtigeres. Du bist niemandem gegenüber verpflichtet, außer Dir selbst (und Deiner Familie).

    Toi, toi, toi, Du schaffst das!

  14. #14 UMa
    5. Juni 2018

    Hallo Tobias,
    ich habe mich eben auch erschrocken als ich das las.

    Ich wünsche Dir alles Gute, vor allem, dass Du Deinen Optimismus und Humor behältst und wünsche Dir, dass Du den Kampf gegen die Leukämie gewinnst.

    Vielleicht hilft Dir ja Dein Wissen über die Strahlentherapie?

    Um welche Art der Leukämie handelt es sich, wenn ich fragen darf?

  15. #15 Tobias Cronert
    5. Juni 2018

    Vielen Dank.

    @Coffeee: Danke für die Erfahrung. Das man nach zwei Jahren durch ist habe ich jetzt schon öfter gehört und ist schön noch mal bestätigt zu wissen. Das macht Mut.

    Ingo: Bei mir war es die Anämie und vor allem der Abfall vom Hämoglobin im Blut. Ich hatte plötzlich die Kondition von einem 80jährigen und mein Puls war bei 130, wenn ich nur 200Meter gegangen bin. Plus Blau Flecken ohne spezielle Gründe, die nicht mehr vernünftig heilten.

  16. #16 Tobias Cronert
    5. Juni 2018

    @UMa: Tja, dann muss ich noch meine Strahlentherapieärzte überzeugen, dass ich mich selber mit Neutronen therapieren darf 😉

    Es ist eine lymphatische ALL aber die genauen Marker müssen noch bestimmt werden.

  17. #17 Karl Mistelberger
    5. Juni 2018

    > Aber um den Elefanten im Raum auch schon mal zur Sprache kommen zu lassen und die Frage zu beantworten, die hier sicher so einigen Lesern auf den Fingern brennt: Hat meine Arbeit mit ionisierender Strahlung meinen Blutkrebs ausgelöst?
    > Tja, darauf kann man natürlich – aus professioneller Sicht – keine eindeutige Antwort geben, wie ich ja schon einmal in einem entsprechenden Artikel geschrieben hatte.

    Vielleicht reichen die Daten, Wahrscheinlichkeiten anzugeben. Besser noch wären Häufigkeiten: Wie viele erkranken aus der Durchschnittsbevölkerung? Wie viel mehr wenn sie wie du beruflich exponiert waren.

  18. #18 Wizzy
    5. Juni 2018

    Hallo Tobias,

    ich wünsche Dir alles, alles Gute für die Therapie! Ich muss sagen, Dein Artikel hat mich mit viel Respekt erfüllt, wie stark Du mit dieser heftigen Situation umgehst.

    Mögest Du Dich nicht unterkriegen lassen.

  19. #19 Joseph Kuhn
    5. Juni 2018

    Auch von mir alles Gute. Ich hoffe, Du bist in guten Händen.

  20. #20 Spritkopf
    5. Juni 2018

    Aua, das ist ja ein hartes Ding.

    Aber es ist mehr als beeindruckend zu sehen, wie du damit umgehst und den Willen zeigst, dich davon nicht unterkriegen zu lassen. Dafür ziehe ich ganz tief sämtliche verfügbaren Hüte und wünsche dir nur das Allerbeste und einen positiven Krankheitsverlauf.

  21. #21 RPGNo1
    5. Juni 2018

    Oh weh, mein erster Gedanke war: “So ein Sch**ß!”

    Mein zweiter Gedanke ist nun: “Er hat noch gute Laune und einen ansteckenden Optimismus.”

    Deshalb drücke ich dir die Daumen und zur Sicherheit auch die großen Zehen. Und wenn es dir irgendwann so richtig dreckig geht und du dich auskotzen musst (im real life wie auch virtuell), dann stehen hier sicher viele Kommentatoren bereit, um dich wieder aufzubauen.

    Live long and prosper!

  22. #22 ajki
    5. Juni 2018

    Ich finde die Aussicht auf sachkundige Artikel im Bereich “Strahlenmedizin” sehr interessant und hoffe auf eine intensive, möglichst kurze und mit positivem Abschluss endende Blog-Zeitstrecke. Und dann wäre natürlich im Anschluss die Rückverlagerung der Perspektive wieder auf allgemeinere Aspekte der Blog-Thematik angenehm.

    Ihnen persönlich wünsche ich alles Gute.

  23. #23 Aginor
    5. Juni 2018

    Wünsche Dir ebenfalls alles Gute!
    Und ich möchte mich auch den anderen anschließen die gesagt haben: Kein Stress fürs bloggen, blogge wenn Du Dich wohl genug fühlst und Lust hast, ich lese Deine Beiträge sehr gerne, aber Gesundheit geht vor. 🙂
    Die Medikamente für Leukämie hauen ganz schön rein, da wird teilweise bloggen nicht drin sein, also nicht enttäuscht sein. Aber das weisst Du ja.

    Gruß und Gute Besserung,
    Aginor

  24. #24 stone1
    5. Juni 2018

    Schockierend und gleichzeitig bewundernswert, mit welcher Einstellung Du der Erkrankung entgegentrittst.
    Viel Kraft & Ausdauer für die Therapie, lass dich nicht unterkriegen!

  25. #25 Polymerase
    5. Juni 2018

    Ich bin gerade echt geschockt.
    Ich wünsche dir auf jeden Fall alles erdenklich Gute und hoffe, dass du die Therapie gut überstehst. Lass dich nicht unterkriegen. Es gibt hier ne Menge Leute, die dir die Daumen drücken.

  26. #26 Tomi
    5. Juni 2018

    Alles Gute, Tobias!

  27. #27 Walter Benda
    Bochum
    5. Juni 2018

    Alles Gute, Großer! Darfst Du einen Aluhut während der Bestrahlung tragen? Würde zumindest ein gutes Bildmotiv geben. 😉

  28. #28 weyoun
    5. Juni 2018

    Sind die 4Gy eine Einzelfraktion? Normalerweise werden doch Hohe Dosen gegeben.

  29. #29 Carla
    5. Juni 2018

    Hallo Tobi,

    ach du scheiße!
    Auch ich drücke dir alle verfügbaren (und imaginären) Daumen, auf dass du so schnell wie irgend möglich wieder Gesund wirst!
    Darf man dich mal besuchen kommen? (Und wenn, was kann man dir schönes mit bringen? Mehr Bananenmilch und was noch? 😉 )

    Grüße
    Carla

  30. #30 René
    5. Juni 2018

    Grandioser und rührender Humor. Jetzt will ich eine Banane haben! ツ

    Alles Gute und halt durch!

  31. #31 Klaus
    5. Juni 2018

    Hallo Tobias,

    alles Gute auch von mir!

    Klaus

  32. #32 Tobias Cronert
    5. Juni 2018

    Wow, so viele Leute und gute Wünsche, ich bin sehr gerührt.

    @Karl Mistelberger: Die allgemeinen Zahlen an erkrankten Personen sind ziemlich gering und die mit einem Hintergrund in ionisierender Strahlung noch wesentlich geringer. Ich würde mal raten eine einstellige Zahl pro Jahr. Aber bzgl. “Berufskrankheit” werde ich sicher noch viel schreiben.

    @ajki: Ich muss mich da in viel Biologie und Medizin reinlesen um kompetent über Strahlenbiologie schreiben zu können, weil ich dafür einfach keine richtige Ausbildung habe. Aber dafür gibt es ja in meinem Leben nun eine deutliche Motivation. 😉

    @Walter Benda Den Aluhut muss ich wahrscheinlich ausziehen, aber meine Detektoren werd ich sicherlich mitschleppen *g*

    @wevoun die 4Gy sind (soweit ich dass momentan verstanden habe) sowohl eine Einzelfraktion, als auch die Gesamtdosis da es nur eine Behandlung gibt. Aber da muss ich mich auch noch mehr mit Beschäftigen, was entwas schwer ist, weil die Onkologen hier auf Station sind damit kaum auskennen und vollkommen den entsprechenden Kollegene überlassen, die ich noch nicht in die Finger bekommen habe.

    @Carla:Grundsätzlich bin ich besuchbar. Hau einfach mal den Lars an, der verwaltet meine Termine *g*

    Ansonsten: Mit Bananen wird alles besser 😉

  33. #33 tomtoo
    5. Juni 2018

    Es heist ja immer Ärzte sind die schlimmsten Patienten. Hoffentlich muss das in der Strahlentherapie nicht umgeschrieben werden, und Neutronenphysiker wird daraus. ; )

  34. #34 Hegen
    5. Juni 2018

    Lieber Tobi, ich drücke dir die Daumen, dass alles gut verläuft!

  35. #35 Fluffy
    5. Juni 2018

    Alles Gute und vor allem Genesung.

  36. #36 Stefan N.
    St. Augustin
    5. Juni 2018

    Tobi, ich bin schwer beeindruckt, wie cool Du das offenbar nimmst! Alles Liebe und Gute! Wir drücken Dir sehr alle verfügbaren Daumen! Kann man Dich eigentlich trotzdem noch mal zu Gesicht kriegen oder sitzt Du auf der Station fest? Liebe Grüße!

  37. #37 Tobias Cronert
    5. Juni 2018

    Danke danke. Im Laufe der Therapie werde ich immer mal wieder raus kommen. Das hängt dann immer an den aktuellen Blutwerten, was ich genau darf. Deswegen kann ich noch keine Prognosen stellen.
    Im Zweifelsfall immer Lars anhauen.

  38. #38 zimtspinne
    5. Juni 2018

    Jetzt kommt gleich versteckte Blog-Kamera, oder!??

    Als ich den Titel und das Foto sah, dachte ich in völliger Sorglosigkeit zuerst einmal, du machst einen verrückten Selbstversuch (wie ist es, eine Woche lang Krebspatient zu sein) oder ihr habt euch ein neues Bildungsprojekt für Kinder ausgedacht… jaja, nicht sehr sinnvoll, aber du und Leukämie schien mir noch viel absurder.

    zu realisieren, du bist wirklich erkrankt, trifft mich jetzt einfach sehr, da wir ja noch gerade neulich diese Themen hatten. Das ist ganz böse Lebensironie.

    Das tut mir auch besonders leid, da ich dich als Blogger ganz besonders schätze – deiner erfrischenden, leicht durchgeknallten, authentischen und kein bisschen eitlen Art wegen.
    Außerdem bist du ja hier auch das Küken, wie ich vermute, unter den (aktiven) Autoren.

    Hau das Mistviech kurz und klein, wie es sich gehört für Untermieter, die sich selbst einladen und keine Miete zahlen!
    Ich wünsch dir wenige Nebenwirkungen und volle Wirkung deines Cocktails.
    ALL oder AML?

  39. #39 Stephanie
    Hamburg
    5. Juni 2018

    Alles Gute und nicht unterkriegen lassen.
    Ich drück Dir die Daumen.

  40. #40 Tim
    5. Juni 2018

    4 Gy? Pfff, da musst Du aber noch eine Schippe zulegen. Ich (T-ALL) hab damals knapp 50 Gy bekommen. 🙂 Bis heute verstehe ich aber eigentlich nicht so recht, warum man solche Dosen überhaupt überlebt. Man kommt ja schon etwas ins Grübeln, wenn man das mal rein rechnerisch in Fukushima-Tagesdosen umschlägt … Vielleicht kannst Du bei den Strahlenmedizinern herausfinden, wie der Körper das wegsteckt? Das gesunde Gewebe kriegt ja auch bei der besten Strahlenfokussierung immer noch eine heftige Portion ab.

    Aber Spaß beiseite, eine Krebstherapie mit Chemo und Bestrahlung ist natürlich eine harte Nummer, bei ALL manchmal sogar sehr hart. Ich fand die Krankheit damals nicht schlimm, die Therapie (insgesamt 3 Jahre) aber schon. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass Du richtig üble Dinge erlebst – nicht nur bei Dir, sondern auch bei Mitpatienten. Aber die Gegenleistung ist, dass Du am Ende mit sehr großer Wahrscheinlichkeit als Sieger vom Platz gehst.

    Der Coolness-Preis des Monats geht jedenfalls an Dich! Ich bin bei Dir und freue mich auf weitere Berichte aus dem Krankenhaus!

  41. #41 MoreInput
    Stutensee
    5. Juni 2018

    Hallo Tobias,
    ich wünsch mir für Dich viel Durchhaltevermögen für die nächste Zeit! Ich drück Dir die Daumen, dass Du wieder gesund wirst!

    Grüße,
    Stefan

  42. #42 Ingo
    6. Juni 2018

    Falls bei Dir im Krankenhaus auch in irgendeiner Abteilung Radiojodtherapien durchgefuehrt werden, wirst du dich im Keller unter der entsprechenden Station (Nuklearmedizin) wie zuhause fuehlen.

    Bei der Radiojodtherapie schluckt man das radioaktive Isotop Jod 131, welches von der Schilddruese aufgenommen wird um dort einen zu aktiven Knoten zu zerstrahlen. Das ganze ist realtiv Nebenwirkungsfrei und die Patienten sind nach ca 1 Woche wieder zuhause.
    Interesannt sind aber die Strahlenschutzmassnahmen dort.
    Sogar das Klo hat eine Bleiverkleidung,- saemtliches Brauchwasser wird in grossen abgeschirmten Tanks einige Zeit gelagert damit sich das Jod erst zerstrahlt (8 Tage Halbwertzeit). Entsprechend spannend ist die Verrohrung im Keller.
    Die Patienten werden komplett isoliert, und duerfen nur in Kaefighaltung nach draussen.
    Die Schwestern tragen Bleiwesten, Dosimeter und reichen das Essen durch eine Schleuse.
    Wie im Trashfilm.

    Meine Empfehlung: Erforsche die Keller unter der Nuklearmedizin.

  43. #43 Frantischek
    6. Juni 2018

    Is scheisse, klar.
    Aber…..:
    Jetzt solltest du medizinisches Marihuana auf Rezept bekommen können!
    Ich weiß, is trotzdem scheisse. Aber man soll sich auch an den kleinen Freuden im Leben erquicken!

  44. #44 gedankenknick
    6. Juni 2018

    Ich wünsche Dir, dass Du die Behandlung weitestgehend nebenwirkunsfrei überstehst und dass Du geheilt aus der Behandlung entlassen wirst.
    …sagt einer, der selber von Strahlung kaum Ahnung hat, der hier aber (und vielleicht ja genau deshalb) immer gerne mitliest.

  45. #45 Laie
    6. Juni 2018

    Ich wünsche Dir bestmöglichste Gesundung!

  46. #46 Anke
    Morsbach
    6. Juni 2018

    Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass du so positiv bleibst wie du bist, ganz viel Kraft!!!

    PS.: hab irgendwo auf der Festplatte noch Fotos von der Friseur Aktion in Mauenheim von vor ca 10-12 Jahren, falls die Kumpels Anschauungsmaterial benötigen

  47. #47 Tobias Cronert
    6. Juni 2018

    Noch mal vielen Dank für die ganzen tollen Wünsche.

    @Zimtspinne: Ja an deine Kommentare hatte ich in den letzten Tagen auch noch mal denken müssen. Tja, ich werd mich jetzt wohl mal ein wenig intensiver mit dem Thema Krebs beschäftigen 😉
    Ansonsten: Ph+ B-ALL

    @TIm: 50Gy? … Holla die Waldfee. OKOK das war der Strahlenphysiker, der da gesprochen hat. Der ist schon mit mGy vorsichtig. Das ist auch viel mehr als jeder in Fukushima abbekommen hat und auf einer Stufe mit den heftigeren Liquidatoren aus Tschernobyl. Da mache ich def. auch noch mal was zu. Vielen Dank auch für den Erfahrungsbericht. Das deckt sich sehr gut mit dem, was ich auch von anderen Stellen gehört habe und macht Mut.

    @Ingo: Ja, bislang habe ich die Strahlentherapieleute hier noch nicht heimgesucht. Aber das steht definitiv noch auf meiner 2do Liste. Wehe denen, wenn mir langweilig wird *g*

    @Frantischek: Medizinisches Marihuana wurde mir auch schon von einem Bekannten empfohlen. Ich glaube allein um das mal ein wenig mehr zu etablieren sollte ich das beantragen. Kommt auf die “Mal googeln, wie das geht”-Liste

    @Anke: Die werden auch so schon kreativer, als mir lieb ist … bitte nicht noch mehr Inspirartion 😉

  48. #48 noch'n Flo
    Schoggiland
    6. Juni 2018

    @ Tim:

    Ich (T-ALL) hab damals knapp 50 Gy bekommen. 🙂 Bis heute verstehe ich aber eigentlich nicht so recht, warum man solche Dosen überhaupt überlebt. Man kommt ja schon etwas ins Grübeln, wenn man das mal rein rechnerisch in Fukushima-Tagesdosen umschlägt …

    Diese Dosis bekommt aber nicht der ganze Körper ab, sondern nur eine sehr eng umschriebene Region, eben da wo der Tumor (bzw. in diesem Fall das ausser Kontrolle geratene blutbildende Gewebe) sitzt.

    @ Tobias:

    Auch von mir alles Gute und viel Kraft für die kommenden Wochen und Monate. Und eines: was auch kommt – lass Dich von niemandem zur sog. “Misteltherapie” als Begleitung zu Chemo und Radiatio überreden. Das Zeuch hält nicht nur nicht, was es verspricht, es beschleunigt oft sogar den Krankheitsverlauf. Ich habe schon mehr als einen Patienten daran verloren. Und leider wird es von vielen Kollegen immer noch verharmlost…

  49. #49 Tim
    6. Juni 2018

    @ Tobias Cronert

    Apropos “Cortison-High”: aufpassen, dass Du Dir da nicht eine Hüftkopfnekrose einfängst, kommt gern mal vor 1-2 Jahre nach einer Kortison-Hochdosistherapie. Bei den kleinsten Hüftbeschwerden unbedingt prüfen lassen!

  50. #50 Tim
    6. Juni 2018

    @ noch’n Flo

    Diese Dosis bekommt aber nicht der ganze Körper ab, sondern nur eine sehr eng umschriebene Region, eben da wo der Tumor (bzw. in diesem Fall das ausser Kontrolle geratene blutbildende Gewebe) sitzt.

    Bei mir waren es Schädel (24 Gy) und Thorax (27 Gy). Gut, im Thorax war es vor allem der Tumor, aber soooo eng umschrieben ist das nicht. Und damals gab es auch noch nicht die Möglichkeit, das Bestrahlungszentrum genau zu fokussieren. Dass man da nicht sofort neue Krebsherde bekommt, finde ich schon verblüffend.

  51. #51 hmann
    6. Juni 2018

    hmann,
    meine Nichte hatte vor 6 Monaten die Diagnose Krebs.
    Der Arzt meinte , wir schießen nicht mit Kanonenkugeln, wir schießen mit Atombomben.
    Jetzt nach 6 Monaten hat sie keine einzige Krebszelle mehr. Du schaffst das auch !

  52. #52 noch'n Flo
    Schoggiland
    6. Juni 2018

    @ Tim:

    Und damals gab es auch noch nicht die Möglichkeit, das Bestrahlungszentrum genau zu fokussieren.

    Dennoch gibt es schon seit langer Zeit die Möglichkeit, den Tumor aus verschiedenen Winkeln zu bestrahlen, so dass sich die Gesamtdosis recht gut im gesunden Gewebe verteilt, im Zielbereich jedoch konzentriert.

  53. #53 Tobias Cronert
    6. Juni 2018

    24 Gy und 27 Gy Organdosis passt ja dann relativ gut zu einer Körperdosis im Bereich von 2-6 Gy. Plus Minus ein paar Prozent für Strahlung die nicht dort ankommt, wo sie hingehört.

    @hmann: Danke für die Aufmunterung, aber führe mich nicht in Versuchung. Was Strahlendosis angeht habe ich im Zweifelsfall gaaaanz andere Kaliber zur Verfügung, als die kleinen Strahlenmediziner … von wegen Kanonenkugeln vs. Atombomben und so 😉

  54. #54 Andre
    Leverkusen
    6. Juni 2018

    Wie war das – Gott würfelt nicht?
    Ich arbeite in einem Biotech-Unternehmen für Krebstherapien und am Montag wird mir ´n Tumor weggeschnibbelt.
    Vielleicht sollte man sich doch nicht zu sehr mit seiner Arbeit identifizieren 😉

    Ich wünsch Dir viel Kraft, die nächsten Monate werden wohl so richtig ekelhaft. Lass Dich nicht kleinkriegen!

  55. #55 zimtspinne
    6. Juni 2018

    Tobias,
    du hast ja schön gelocktes Haar, das zwar den kreativen Einfällen deiner Freunde dienen könnte, du kannst aber auch versuchen, es zu retten.
    Eine Freundin mit Brustkrebsdiagnose erzählte einmal von einer Kühlkonstruktion, die sich eine Chemokollegin gebastelt hatte für den Kopf. Sie hatte sogar ein Foto davon gemacht (mit Erlaubnis natürlich).
    Leider wurde nicht bekannt, obs was gebracht hat. Für Hände und Füße soll die Kühlmethode Neuropathien verhindern, da dachte sich die Dame wohl, das funktioniert auch für die Haarpracht. Ich hab so meine Zweifel….
    vor allem kommt mir auch gerade in den Sinn, wenn die Zytostatika wegen Verengung der Blutgefäße nicht richtig in diese Bereiche gelangen, damit dann eben auch umher marodierende Krebszellen nicht zu erwischen, gerade am Kopf ja bedenklich. Andererseits wirkt die Chemo dort ja eh nicht so dolle..

    Was ich damit eigentlich auch nur sagen möchte: Meiner Freundin hat ihr Humor in ganz vielen Situationen sehr geholfen. Sie entwickelte allerdings zusätzlich noch eine Art von “Krebshumor”, der schon sehr… eigenwillig und gewöhnungsbedürftig war.
    Behalte dir deinen Humor, das wünsche ich dir! Kühlhaube hin oder her 😉

  56. #56 gedankenknick
    6. Juni 2018

    Das mit dem Cannabis-Tip leuchtet mir derzeit nicht so richtig ein. Cannabis hat meines bescheidenen Wissens nach folgende medizinisch zu berücksichtigende Effekte:
    1) muskelrelaxierend – spannend bei Spasmen unterschieldicher Genese
    2) antikachektisch – spannend, wenn man aufgrund der Chemo der Appetit weg bleibt
    3) antiemetisch – spannend, wenn man aufgrund der Chemo nur um vomittieren ist und die ANDEREN AMs nicht helfen
    4) analgetisch – spannend, um eine Opiat-Toleranz zu durchbrechen oder Opiate zu boostern
    5) sedativ – erklärt sich selber
    6) antiphlogistisch – erklärt sich selber
    Für den Wirkstoff Dronabinol gilt diese Reihenfolge auch noch mit abnehmender Wirkstärke.

    Des weiteren ist Cannabis nur indiziert (zumindest die Genehmigung Seitens der gKV), wenn man mit der bisherigen Therapie ohne ausreichenden Erfolg als austherapiert gilt.

    Man kann natürlich den Antrag um der Bürokratie Willen stellen, aber die gewünschten Effekte sollte man sich vorher überlegen (allein für die Argumentation). Man macht ja auch kein Experiment mit ner Spallationsquelle und dem ideenhaften Ansatz: “Mal schauen, was bei heraus kommt, wenn ich so richtig viele Neutronen auf diese mit Pu gefüllte Be-Kugel schieße… Warum? Na weil ich es kann!”

  57. #57 Tobias Cronert
    6. Juni 2018

    @Andre: Ja, wenn man seine Arbeit liebt *g*. Andererseits wars doch so, dass jeder zweite Mensch irgendwann in seinem Leben mal irgendeinen Krebs bekommt. Da kann man sich mit der entsprechenden Erfahrung in dem Gebiet ja dann direkt nen guten und interessanten aussuchen. *g*

    @Zimtspinne: Mit einem Kühlapparat auf dem Kopf hier auf der Station herumzulaufen wäre sicherlich eine super Idee um meinen Ruf als verrückter Physiker noch weiter zu zementieren. Aber ich glaube ich werde da in den bitteren Apfel beißen und einfach irgendwann tabula rasa machen. Es wird hier in den ganzen Infoblättern immer geschrieben, dass die nach der ganzen Behandlung wieder wachsen und zwei Jahre kann ich auch ohne Haare auskommen, wenn die bei vielen meiner Altersgenossen auch so schon ihne Mithilfe von Zytostatika ausfallen.

    @Gedankenknick: Mein Bekannter hatte die bei seinem Darmkrebs hauptsächlich wegen Punkt 2,4 und 5 bekommen, war jetzt mWn aber nicht mit allen anderen Methoden austherapiert. Da wurde es wohl als “sanfte und nebenwirkungsfreie” Ergänzung zu den anderen Therapien benutzt. Ich werde schon keinen sinnlosen oder chancenlosen Antrag stellen, dafür ist mir meine Zeit zu schade.

    Was die Sache mit den Experimenten an der Spallationsquelle angeht … da wird schon verdammt viel einfach mal so ausprobiert. Aber halt nur wenn man weis, dass es mit Sicherheit keine Nachteile hat … was bei der Pu/Be Kugel sicher nicht der Fall wäre 😉

  58. #58 zimtspinne
    6. Juni 2018

    haha, genau so ein Bild hatte ich im Kopf – ein undefinierbares (Kühl)dings auf dem Kopf mit Fühlern und Scheren (ok, du würdest da mehr in Physiker-Kategorien basteln).

    auweia, hier geht schon los, was Krebspatienten mitunter echt nervt — von aller Welt alle möglichen und unmöglichen Ratschläge und schlauen Tipps zu erhalten.
    Dazu kommen dann noch die Sprüche, die keiner hören will..
    Ich werde versuchen, das zu vermeiden. Hatte ja genug Training in dieser Hinsicht.

    Hab aber noch eine kurze Frage: Port hast du keinen bekommen, wird der ganze Infusionskram bei dir über die Venen gemacht?

  59. #59 Jerowski
    6. Juni 2018

    oO!
    Ich les hier ja sonst nur gelegentlich, aber jetzt lasse ich natürlich die allerbesten Wünsche da! Alles Gute, beiß dich durch (und schreib gelegentlich viel ;-D ). Erfolgreich, interessante Therapie und gute Besserung!

  60. #60 ImNetz
    6. Juni 2018

    Hallo Tobias!

    Cannabis – keine Ahnung…
    Als Hilfe vielleicht noch dieses Mittel:
    https://culevit.com
    In Ungarn wird es zur Unterstützung bei Chemotherapien empfohlen!

    Viel Glück – vierblättriges Kleeblatt
    ImNetz

  61. #61 Bbr1960
    6. Juni 2018

    Da es um Strahlentherapie geht, darf natürlich dieser Cartoon nicht fehlen, zur Aufmunterung.

    https://xkcd.com/933/

    Und diese Dinger sind Atombomben. Die können sowohl mit Bremsstrahlung als auch direkt mit Elektronen bestrahlen. Im Elektronen-Modus müssen sie stark gedrosselt laufen, sonst würden sie den Patienten direkt töten.

    Viel Erfolg bei der Therapie und alles Gute.

  62. #62 strahlenbiologe
    6. Juni 2018

    Hi,
    ich drück dir alle Daumen! In meiner Zeit als Strahlenbiologe hatte einer meiner Kollegen auch die Diagnose Blutkrebs bekommen. Bisher ist er Rückfallfrei!
    Und erst letzte Woche hat es die Mutter meiner Arbeitskollegen erwischt. Irgentwie komisch, ich habe gestern meine Stäbchen zur typisierung an das DKMS geschikt
    https://www.dkms.de/de
    BITTE ALLE MITMACHEN!!!!!!
    Tut nicht weh, man muss nichtmal eine postkarte investieren

  63. #63 PDP10
    7. Juni 2018

    Ach du heilige Schei….

    Viel Glück!

  64. #64 Tobias Cronert
    7. Juni 2018

    Derzeithabe ich eine PICC-Line für die Infisuionen. Das funktioniert eigentlich ganz gut und ist auch recht komfortabel im Gegensatz zu den Alternativen. Wahrscheinlich werden wir erstmal dabei bleiben.

    fleshsearing relativistic particle cannon 😉

    Ja, so kann man das auch nennen *g*. Kleine medizinische Elektronenbeschleuniger können heutzutage schon echt viel leisten. Seit ich in Köln während meiner Diplomarbeit mit dem Cyberknife (https://de.wikipedia.org/wiki/Cyberknife) herumspielen durfte bin ich da auch ein großer Fan.

    Trotzdem denke ich, dass die Zukunft der Strahlentherapie bei Ionen liegt. Die sind halt wesentlich präziser und zeitgleich besser im töten von Krebszellen, als Elektronen oder Photonen. Aber darüber habe ich mich ja schon öfter lange ausgelassen https://scienceblogs.de/nucular/2018/04/24/strahlentherapie-mit-neutronen-gegen-krebs/

  65. #65 noch'n Flo
    Schoggiland
    7. Juni 2018

    @ ImNetz:

    Als Hilfe vielleicht noch dieses Mittel:

    Was für ein Beschiss!

    In Ungarn wird es zur Unterstützung bei Chemotherapien empfohlen!

    Vom Erfinder vielleicht, sicherlich nicht von den Fachgesellschaften.

  66. #66 Marcel
    Jülich
    7. Juni 2018

    Das tut mir wirklich leid. Ich drück die Daumen, dass die Behandlung einschlägt. Alles Gute!

  67. #67 gedankenknick
    7. Juni 2018

    Da wurde es wohl als “sanfte und nebenwirkungsfreie” Ergänzung zu den anderen Therapien benutzt.
    Ich will hier nicht gegen Cannabis argumentieren, so der Einsatz sinnvoll erfolgt. Allerdings gerade dieses “nebenwirkungsfrei” verursacht bei mir regelmäßig saures Aufstoßen. Als Beispiel nehme ich mal das Cannabis-Fertigprodukt “Sativex Spray”, wobei ich anmerken möchte, dass natürlich nicht jeder Patient ALLE Nebenwirkungen abfasst:
    Sehr häufige unerwünschte Wirkungen (≥ 10%): Schwindelanfälle, Müdigkeit;
    Häufige unerwünschte Wirkungen (≥ 1% und kleiner 10%): Anorexie (einschließlich reduzierter Appetit), erhöhter Appetit; Depression, Desorientierung, Dissoziation, euphorische Stimmung; Amnesie, Gleichgewichtsstörung, Aufmerksamkeitsstörung, Dysarthrie, Dysgeusie, Lethargie, Gedächtnisstörung, Schläfrigkeit; Verschwommenes Sehen; Vertigo
    Konstipation, Diarrhoe, Mundtrockenheit, Glossodynie, Mundschleimhautaphthen, Nausea, Unbehagen und Schmerzen in der Mundhöhle, Erbrechen
    Schmerzen an der Verwendungsstelle, Asthenie, Unbehagen, Trunkenheitsgefühl, Indisposition; Sturz

    Dieses Zitat ist nicht abschließend. Die Herstellerfirma meint separat dazu Die häufigsten berichteten Nebenwirkungen in den ersten vier Wochen der Exposition waren Schwindelanfälle, die hauptsächlich während der Anfangstitrationsphase auftreten, und Müdigkeit. Diese Reaktionen sind üblicherweise schwach bis mäßig und lassen nach einigen Tagen nach, selbst wenn die Behandlung fortgeführt wird. Trotzdem, “nebenwirkungsfrei” geht anders.

    Wie bei allen Medikamenten sollte vor dem Einsatz halt vom behandelnden Arzt – im besten Fall zusammen mit dem Patienten – eine Nutzen-Risiko-Bewertung vorgenommen werden.

    Lange Rede kurzer Sinn: Einerseits wünsche ich Dir, dass Du es gar nicht brauchst. Andererseits wünsche ich Dir, dass Du, solltest Du es brauchen, sowohl das Genehmigungsverfahren sehr schnell durchläufst als auch die Beschaffung kein Problem für Dich wird.

    @Verschwörungstheorien
    [aluhut]Zeolithe (wie vermutlich in “celuvit” enthalten) sind ja kristalline Alumosilikate – und bestehen deshlab zu einem Großteil doch aus Alulimium..! Na ob das wirklich ENTgiftet? 😉 [/aluhut]

  68. #68 UMa
    7. Juni 2018

    Hallo Tobias,
    da Du es selbst schon angesprochen hast, würde ich noch eine Frage stellen, wenn ich darf.

    Wie viel Dosis in mSv hast Du während Deiner kompletten professionellen Karriere bisher in der Arbeit mit ionisierenden Strahlung abbekommen, und über welchen Zeitraum?

    Aus Deinen Angaben lese ich weniger als 1 mGy, kann das aber nicht gut umrechnen.

  69. #69 RPGNo1
    7. Juni 2018

    Culevit – eine Mischung aus Vitaminen und Aminosäuren. Erfunden/entdeckt von einem ungarischen Forscher. Die Forschungsergebnisse wurden in, sagen wir es milde, eher drittrangigen Fachjournalen veröffentlicht. Die übrige Fachwelt hat keinerlei Notiz von diesem Produkt genommen, denn richtig, es wird als Nahrungsergänzungsmittel beworben.
    Nachtigall, ich hör dir trapsen. Hier möchte jemand Schlangenöl verkaufen.

  70. #70 gedankenknick
    7. Juni 2018

    @RPGNo1
    Vitamine und Aminosäuren? Mist, da bin ich ja mit meiner Schnellüberlegung völlig falsch gelaufen. Ich hatte mal kurz Gockel angeschmissen, bin da über ein [verfremdet] “Entgiftung-Celivit” gestolpert, kenne so ähnliche Produkte mit dem Kürzel “Entgiftung” im Namen als “sonstige Nichtarzneimittel” und auch als “Medizinprodukte” auch in D, und habe deswegen doch gnadenlos auf Zeolithe als Inhaaltsstoff geschlossen. So kann man sich irren…

    Vitamine…. Gabs da nicht mal nen Doktor auch in Deutschland, der jedem, der es gar nicht wissen wollte, seinen Rath auch per Plakatwerbung gegeben hat? Der konnte doch auch super gegen Krebs und HIV und gegen jedes Übel der Welt… *grübel*

  71. #71 Tobias Cronert
    7. Juni 2018

    @Gedankenknick: Derzeit habe ich noch keinen Bedarf für irgendwelche Medikamente außerhalb des Studienplans. Wenn alles glatt geht wird es auch so bleiben, aber ich bin ja neugierig und werde mich sicher über alles mögliche informieren und besonders neue Verfahren und Medikamente finde ich interessant.

    UMa: In dem Fall sind mSv = mGy und davon habe ich in den letzten Jahre immer so um die 400-800µSv pro Jahr abbekommen. Also weniger, als ein durchschnittlicher Bayer und das ganze ungefähr über die letzten 5 Jahre.

    Nahrungsergänzungmittel und Misteltherapie … also eine Menge Dinge werde ich wohl nicht mitmachen 😉

  72. #72 ImNetz
    7. Juni 2018

    @ noch‘n Flo #65
    Sie sind – wie ich es verstehe – Arzt und damit sicher in der Lage die „leidige“ Krankheit hier fachlich zu beurteilen.

    Ich bin nur Laie,
    weiß aber, dass wir (in der Familie) bei einem Tumor, mit dem angegebenen Mittel (empfohlen von den behandelnden Ärzten als Hilfe) und anderen klinischen Arzneien / Operationen bis jetzt guten Heilungserfolg haben.

    Wünsche dem Herrn Cronert nur das Beste!

  73. #73 RPGNo1
    7. Juni 2018

    @gedankenknick
    noch’n Flo hat mich neugierig gemacht. Auf der Homepage dieses *hüstel* Produktes findet man die Inhaltsstoffe und sonst noch so einiges, dass einen jeden mit gesunder Skepsis, ein wenig Englischkenntnissen und naturwissenschaftlichen Background misstrauisch machen sollte.

    @ImNetz
    Immer bedenken: Korrelation ist nicht Kausalität.

  74. #74 UMa
    8. Juni 2018

    Hallo Tobias,
    das sind 3mSv insgesamt, nicht so viel wie ich vermutete. Piloten bekommen mehr Strahlung ab. Auch die Unterschiede im Wohnort sind langfristig größer.

    Damit kann ich auch Deine Frage von oben:
    Hat meine Arbeit mit ionisierender Strahlung meinen Blutkrebs ausgelöst?
    mit ‘wahrscheinlich nicht’, beantworten.

    Ein Versuch meinerseits, das genauer, unter der Annahme LNT, auszurechnen, ergab ein zusätzliches Risiko von 8% des durchschnittlichen Risikos der Altersgruppe 25-29.

    Alles Gute für die Therapie!

  75. #75 Tobias Cronert
    8. Juni 2018

    @UMa. Die ganze Rechnung geht auch natürlich davon aus, dass ich nur die Strahlung abbekommen habe, die auch in meinem Strahlenpass drin steht. 1.) Ich könnte etwas inkorporiert haben, was bei den jährlichen Untersuchungen der Arbeitsmedizin nicht gemessen werden konnte 2.) Bei meinen Besuchen im Ausland (von Frankreich bis China) wurde teilweise kein Strahlenpass geführt und 3.) werden kleine Neutronendosen gerechnet und nicht gemessen, was zu großen Ungenauigkeiten im Niedrigdosisbereich führt.

    Aber grundsätzlich bin ich auf deiner Seite mit “wahrscheinlich eher nicht”, zumindest mit dem Wissen, was ich derzeit habe. Aber das wird ja professionell arbeitsmedizinisch untersucht werden. Ich bin mal sehr gespannt, was da für Kriterien gelten und werde natürlich davon berichten.

  76. #76 noch'n Flo
    Schoggiland
    8. Juni 2018

    @ ImNetz:

    Sie sind – wie ich es verstehe – Arzt

    Yep, Allgemeininternist in hausärztlicher Praxis.

    und damit sicher in der Lage die „leidige“ Krankheit hier fachlich zu beurteilen.

    Zumindest ein bisschen. Ich bin kein Onkologe, habe aber als Assistenzarzt u.a. auch 16 Monate in der Onkologie gearbeitet.

    Ich bin nur Laie,

    Ist klar.

    weiß aber, dass wir (in der Familie) bei einem Tumor, mit dem angegebenen Mittel (empfohlen von den behandelnden Ärzten als Hilfe) und anderen klinischen Arzneien / Operationen bis jetzt guten Heilungserfolg haben.

    Woher weisst Du so genau, dass dieses Mittel am Erfolg teilhatte? Oder dass es ohne das Mittel nicht genausogut geworden wäre?

    Klare Antwort: Du kannst es nicht wissen. Daher solltest Du Dir nicht anmassen, dieses Mittel zu empfehlen.

    Wünsche dem Herrn Cronert nur das Beste!

    Das hoffe ich doch – aber gut gemeint ist leider nicht immer gut gemacht.

    “Mir [bzw. meinem Verwandten/Bekannten] hat es geholfen!” ist kein valides Argument in der Medizin.

  77. #77 Laie
    8. Juni 2018

    @noch’n Flo

    Mir [bzw. meinem Verwandten/Bekannten] hat es geholfen!” ist kein valides Argument in der Medizin.
    … Daher solltest Du Dir nicht anmassen …

    Was dem einen im Einzelfall hilft kann (aber muss nicht) anderen auch helfen. Daher ist es doch in Ordnung diese Information kund zu tun. Das nennt man Informationsaustausch, das ist aber keine Anmassung. Der Empfänger kann dann noch immer entscheiden, ob er überhaupt diese Information haben will oder nicht.

  78. #78 ImNetz
    8. Juni 2018

    @ nochˋn Flo
    @ RPGNo1

    Also ehrlich, habe ich in dem Moment, als der erste Kommentar hier von mir versandt wurde schon mit solchen Antworten durch „Profis“ gerechnet.

    Bitte Euch aber um Verständnis, dass mein Beitrag gut gemeint ist und etwas dazu beitragen soll damit Tobias seine Krankheit gut meistert.

    Es wunderte mich ja auch das von den behandelnden Ärzten, Pflegern in unserem Fall das angegebene Mittel (keine Medizin) zur Heilung nach der Operation empfohlen wurde…
    Wunderglaube oder Placebo ???

  79. #79 RPGNo1
    8. Juni 2018

    @ImNetz
    Ich habe nicht bestritten, dass dein Beitrag gut gemeint war.
    In Kommentar #69 habe ich nur zusammengefasst, voran erkennbar ist, dass das Mittelchen ein pseudomedizinischer Fake ist. Wenn es dich beruhigt, die Aussage über den Schlangenölverkäufer war nicht auf dich gemünzt, sondern den werten ungarischen Biochemiker, der das Mittel kranken Menschen für andrehen will.
    Mit Kommentar #73 habe ich lediglich auf deinen Denkfehler aufmerksam gemacht. Nur weil ein Angehöriger deiner Familie nach Einnahme der Pillen auf dem Weg der Besserung ist (“Korrelation”), heißt es nicht, dass diese auch die Heilung unterstützen (“Kausalität”).
    Ich denke, so werden wir uns zukünftig besser verstehen.

  80. #80 zimtspinne
    8. Juni 2018

    @ Laie
    so einfach ist das vielleicht bei einem hartnäckigen Schnupfen, wo nicht viel schiefgehen und sich verheddern kann, aber nicht bei Krebs.
    Da sind ja Globuli zusätzlich noch das Harmloseste, ansonsten kann die Wirkung verstärkt, abgeschwächt oder sonstwas teuflisches passieren…..

    Deshalb immer mit den behandelnden Ärzten sprechen, auch solche Dinge wie Aufhören mit Rauchen, PPI und Ernährung, falls man da gerne was ändern möchte…. da würde ich mich nicht auf Erfahrungen anderer verlassen, zumal jeder Patient seine eigene Krankheitsgeschichte hat und auch bei jedem alles mögliche völlig unterschiedlich wirken, wechselwirken, verstoffwechselt werden kann etc.

    Tobias, ich hoffe, du bist dort wo du bist in den besten Händen, nur die besten sind gut genug!

  81. #81 noch'n Flo
    Schoggiland
    9. Juni 2018

    @ Laie:

    Was dem einen im Einzelfall hilft kann (aber muss nicht) anderen auch helfen.

    Ja, aber mit grosser Sicherheit hat es ja gar nicht geholfen.

    Daher ist es doch in Ordnung diese Information kund zu tun.

    Nicht, wenn sie – wie in diesem Fall (s.o.) – inkorrekt ist.

    Das nennt man Informationsaustausch, das ist aber keine Anmassung.

    Gewagte Behauptungen ohne Belege sind immer anmassend.

    Der Empfänger kann dann noch immer entscheiden, ob er überhaupt diese Information haben will oder nicht.

    Nur, wenn er die Information auch korrekt beurteilen kann. Können viele aber nicht.

    @ ImNetz:

    Es wunderte mich ja auch das von den behandelnden Ärzten, Pflegern in unserem Fall das angegebene Mittel (keine Medizin) zur Heilung nach der Operation empfohlen wurde…
    Wunderglaube oder Placebo ???

    Dummheit, Ignoranz, Dreistigkeit, Überheblichkeit…

    Warum empfehlen Ärzte, die ansonsten nix mit Anthroposophischer Medizin zu tun haben die Misteltherapie? Und das, obwohl ihre hohe Schädlichkeit schon seit 40 Jahren bekannt ist?

  82. #82 Michael Kieweg
    Monschau
    12. Juni 2018

    Mannomann!
    Da guckt man einmal im Jahr so durch die Scienceblogs, stolpert über einen Namen, von dem man denkt: “Das ist doch……Nee, das kann nich…….Doch! Isser.” Und dann sowas…..
    Wir wünschen dir Kraft und Durchhaltevermögen, damit du diesen Scheißkrebs in seine Schranken weisen kannst.
    Alles Gute!

  83. #83 Tobias Cronert
    12. Juni 2018

    Hey du alter Holzschnitzer, ich bin schon seit ein paar Jahren hier unterwegs 😉

    Das heißt wohl wir sehen uns zu wenig. Vorgestern saß ich noch mit Jürgen am Tisch und wir haben die “alte Männer sitzen rum und erzählen sich ihre Krankenhausgeschichten” gespielt.

    Äh, ja wenn ich wieder raus bin, dann werde ich wieder etwas umtriebiger sein … sicherlich. Die Hoffnung stirbt zuletzt und so. *g*

  84. #84 Oliver Gabath
    13. Juni 2018

    Als vor nicht ganz zwei Jahren hier bei uns eine Rohrleitung explodiert und dabei ein früherer Kollege von mir ums Leben gekommen war, hat mich das ganz schön mitgenommen, obwohl wir uns lange nicht mehr gesehen hatten. Vor allem, weil mir wieder sehr bewusst wurde, was in der größten Chemiefabrik der Welt passieren kann, wenn ich zur falschen Zeit am falschen Ort stehe. Diese bohrende Frage ob jetzt dieses oder jenes Bisschen Strahlung vielleicht tatsächlich der Auslöser war, kann ich gut nachvollziehen – mit stochastischen Prozessen habe ich bei meiner Arbeit dauernd zu tun.

    Auch wenn wir beide uns nicht besser kennen als vom gelegentlichen Kommentieren auf den Scienceblogs, geht mir Deine Diagnose nah. Ich bewundere Deine Reaktion und wie Du damit umgehst. Auf der anderen Seite bist Du Sanitäter und wenn’s um Leben und Tod geht, dann sind wir doch die allerbesten 😉

    In den nächsten Wochen und Monaten werden viele Leute in Gedanken bei Dir sein – ich ganz sicher auch.

    Sei stark!

  85. #85 Cornelius Courts
    14. Juni 2018

    Fuck, Tobi, das sehe ich ja jetzt erst! :-(((
    Ich wünsche Dir von Herzen den bestmöglichen Verlauf der Therpie – dieser Tumor wird sowas von verlieren und ich bin überzeugt, daß Dir ne Glatze voll gut steht und fast schon etwas traurig, daß ich Dich damit nicht als “Nikolaus Jäger” ohne Schminke werde sehen können 😉

    Dein Artikel hier ist ein “typischer Tobi” und ich habe einen Heidenrespekt vor Deiner Haltung!

  86. #86 Tobias Cronert
    14. Juni 2018

    Meine Tumorzellen wurden nach Kiel zur Bestimmung der genetischen Marker geschickt. Da habe ich auch erst zweimal auf die Adresse geguckt, an dem das genau geht 😉

    Also die Krankenkasse hat mir einen Schimkkurs und eine Echthaarperücke angeboten … das lässt sich doch sicher gewinnbringend einsetzen 😉
    Nch habe ich es nicht angenomen.

    Was die Leukämie angeht. Tja, wie schon öfter gesagt ist das für mich halt ziemlich geradeaus und einfach. Ich versuche halt das Beste draus zu machen.

  87. #87 Cornelius Courts
    15. Juni 2018

    @Tobi: “nach Kiel”

    aah, ans IKMB wahrscheinlich. Da kenne ich jemanden. Rufe da gleich mal an und sage denen, die sollen das ordentlich machen 😉

    “Ich versuche halt das Beste draus zu machen.”

    Ein “typischer Tobi” eben.

  88. #88 Cornelius Courts
    15. Juni 2018

    da fällt mir noch ein: weißt Du schon, wer nach der Transplantation die Chimärismusdiagnostik macht?
    (Du hast ab dann eine neue Superkraft: der Genotyp Deines Blutes wird der eines anderen Menschen sein ;))

  89. #89 Tobias Cronert
    15. Juni 2018

    Ich muss wohl noch schnell meine “Liste an Leutem, die ich umbringen muss”-abarbeiten und dabei kräftig DNS am Tatort hinterlassen um, dann nachher mit meiner neuen DNS ein super Alibi zu haben. Ich meine durch Lektüre eines gewissens Blogs, weis ich ja jetzt, dass ich aufpassen muss nur Serums-DNS zu hinterlassen und keine Gewebeproben 😉

    Ich weis nicht genau, wer die Chimerismusdiagnostik macht. Aber in der MRD-Bestimmung wird das wohl ene Rolle spielen, wenn das Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdzzellen bestimmt wird um auch eine Aussage bzgl. reslichen Tumorzellen im Blut zu haben. Irgendwie sagen die Ärtze immer was von “Kiel, München und Frankfurt”, was das auch immer an konkreten Instituten heißen mag. Ich habe mich da noch nicht ausführlich schlau gemacht. Unter anderem aus Zeitmangel und aktuell noch fehlendem Termin bzgl. Stammzelenspende. Da steht aktuell halt noch kein konkreter Termin fest.

    In zwei Jahren mache ich mich dann auf die Suche, nach einer Frau, die mit meiner Chimären DNS meinerseits und einer Spendereizellen (mitochondriale DNS) und ihrer chromosomalen DNS ihrerseits ein Kind bekommen möchte. Dann haben wir ein Kind mit 4 verschiedenen DNSsen, oder? Wäre das aktuell noch ein Rokord oder gibts da schon was besseres? 😉

  90. #90 Lars aus Langel
    16. Juni 2018

    Hallo Tobias,
    Christian hat mir den Link zu deinen Beiträgen geschickt. WTF, ich drücke dir alle Daumen und wünsche dir einen guten Therapieverlauf. Möge der Cocktail wirken!

    Lars

  91. #91 Dr. Webbaer
    11. August 2018

    Die relativ einfache Antwort darauf heißt – zum jetzigen Zeitpunkt – eindeutig NEIN, ich hätte nichts geändert.

    Ganz genau, die richtige Antwort, wie einige finden.
    Nun haben Sie die Diagnose, Ihnen nur alles Gute, berichten Sie gerne weiter, mich interessierts.

    MFG
    Dr. Webbaer