In vielen Internetdiskussionen will man mir erzählen, Hiroshima sei eine Mad-Max-mäßige Atomwüste und nicht mehr bewohnbar. Alternativ reagieren viele (andere) Deutsche überrascht, wenn man erzählt, dass man ganz normal nach Hiroshima reisen kann. Irgendwie scheint bei gut der Hälfte unserer Bevölkerung die Meinung vorzuherrschen, dass Hiroshima (und wahrscheinlich auch Nagasaki) heutzutage mal mindestens solche “Spezialzonen” wären wie Tschernobyl.
In Wahrheit sind beides ganz normale japanische Städte und die verbleibende Radioaktivität von den Atombombenabwürfen ist überhaupt nur noch messbar, wenn man sich ganz, ganz, ganz viel Mühe gibt. Das Leben dort ist genauso harmlos wie in jeder anderen japanischen Stadt auch.

Dieses Kuppel-Gebäude, das heute “Genbaku Domu” (Atombombenkuppel) genannt wird, lag quasi direkt unter der Atombombe, als diese gezündet wurde. Da die Druckwelle exakt von oben kam, hat viel von der Struktur überlebt und ist heute Teil des Friedensparks.
Es gibt ein sehr eindrucksvolles Museum zu den Atombombenabwürfen und der Jahrestag ist ein fester Bestandteil der städtischen Kultur… aber darüber hinaus? Also, zumindest Radioaktivität gibt es keine nennenswerte mehr. Das liegt vor allem daran, dass die Aktivierung durch Neutronen nur sehr kurz war und daher auch nur kurzlebige Isotope produziert wurden. Das radioaktive Material, was die Bombe selber mitgebracht hat, ist auch recht wenig… also, für die Größe einer Millionenstadt.

Der Dom von weiter oben ist hier links im Bild. Der Friedenspark ist sowohl eine Touristenattraktion als auch Rückzugsort für die normalen Bewohner in der geschäftigen Innnenstadt.
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