Ich hab vor einiger Zeit ein Buch zur Rezension bekommen: Von Menschen und Außerirdischen – Transterrestrische Begegnungen im Spiegel der Kulturwissenschaften.

Kommentare (8)

  1. #1 Stefan Taube
    Dezember 22, 2008

    Hmm, meinst Du, bzw. Michael Schetsche, wirklich, dass ein eindeutig außerirdisches Artefakt keinen Einfluss auf unseren Alltag hätte? Dann hätte ich ja die ganzen “2001 – Odyssee im Weltraum”-Bücher umsonst gelesen 😉 Okay, vielleicht wäre der Einfluss auf unser tägliches Leben gar nicht so arg groß, aber unser All-Tag würde sich schon sehr ändern, wenn wir sicher wüssten, dass da draußen etwas ist, was auf uns wartet oder auf uns schaut. In diesem Fall würden die Anstrengungen in der Raumfahrt doch sicherlich zunehmen, oder? Ich denke es würde eine Mischung aus Furcht und Neugierde entstehen und die Kombination dieser beiden Gefühle stellt einen energiereichen Treibstoff für technischen Fortschritt dar.

  2. #2 Arnd
    Dezember 22, 2008

    Hab da mal einen schönen (und berühmten) UFO-Fall gelinkt. Was man davon halten soll? Soll jeder selber entscheiden. Ich bin da agnostisch.

  3. #3 Ludmila
    Dezember 22, 2008

    @Stefan: Das reine Artefaktszenario ist eine Kontaktaufnahme aus sicherer zeitlicher Distanz. Wobei es dann darauf ankommt, wie alt das Artefakt ist. Wenn es vor 100 Jahren hinterlassen wurde, wird es mehr Hysterie auslösen, als wenn es vor einer Million Jahre hinterlassen wurde. Die meisten Menschen werden sich wohl so daran gewöhnen, wie sich die Leute auch an die Mondlandungen gewöhnten.

    Indirekt stimme ich Dir übrigens zu. Die Wissenschaft und Technik würde es beflügeln und die folgenden Generation würden davon beeinflusst und sich so die Gesellschaft nach und nach ändern. Aber der Autor meint wohl, dass die heute lebende Generation sich davon nicht allzu stark in ihrem Weltbild erschüttern lassen wird, weil es sie nicht wirklich direkt tangiert.

    2001 fängt als Artefaktszenario an, dabei würden Außerirdische ein passives “Wir waren hier”-Signal hinterlassen. Bei 2001 kommt es aber später zu einer direkten Kontaktaufnahme mit den Außerirdischen und damit sind die Implikation für alle Beteiligten schon wieder ganz andere.

  4. #4 Stefan Taube
    Dezember 22, 2008

    @Ludmila: Passiv ist das Artefakt aber nur im Film. Im Buch von Arthur C. Clarke läuft so eine Art pädagogisches, intelligenzverstärkendes Programm auf der Oberfläche des Monolithen ab, das dafür sorgt, dass eine Horde Frühmenschen loszieht und alles platt macht, was sie vorher am Wachstum gehindert hat (nervige Nachbarn, Leoparden, etc.). Allerdings ist es schon lange her, dass ich das Buch gelesen habe, ich hoffe also, ich schreibe keinen Blödsinn. Die Filmvariante mit einem Artefakt, das einfach nur da ist und alles was geschieht, geschieht im Inneren des Betrachters gefällt mir aber besser. In der SF-Theorie nennt man sowas glaube ich ein Big Dumb Object.
    Ich meine, jeder Komet, der am Himmel erscheint regt uns doch auf. Nicht weil er gefährlich sein könnte, sondern einfach weil da was ist, was vorher nicht da war. Wie ist das dann erst, wenn nicht ein Komet zu uns ins Zentrum des Sonnensystems trudelt, sondern beispielsweise ein Stück einer ausgebrannten Alien-Raketenstufe? Ich weiß nicht, ob mein Weltbild erschüttert wäre, aber aufregen würde es mich schon sehr 😉

  5. #5 Ludmila
    Dezember 22, 2008

    @Stefan: Die Frage ist wohl – auch nach dem, was Herr Schetsche so meint – ob wir bei einem Kontaktszenario die Chance haben, uns allmählich aus sicherer räumlicher bzw. zeitlicher Distanz an so eine Begegnung als ganze Gesellschaft zu gewöhnen. Dass wir die negativen Konsequenzen (Panik, Massenhysterie) in den Griff kriegen.

    So ein Austausch aus 10-20 Lichtjahren Entfernung über Radiosignale wäre demnach aus soziologischer Sicht ideal. Wenn man denn so etwas wie Kommunikation hinkriegt. Dann hat die Gesellschaft jeweils Jahrzehnte Zeit, die neuen Informationen sacken zu lassen.

    Ein absolut spannendes Thema, was gelungen aufgemacht wurde. Mir hat das Buch im Großen und Ganzen wirklich Spaß gemacht. Wenn da nicht die drei anderen Beträge gewesen wären, ich könnte das Buch rundweg empfehlen.

  6. #6 Roland
    Dezember 22, 2008

    Bei Entführungen muss man sehr aufpassen, da hier oft Subjektive Wahrheiten dahinterstehen und sich die verstärken je mehr der “Entführte” in den Kreis von anderen Entführten hinein gerät. Dort wird dann gegenseitig Geklagt und die Geschichten werden immer fantastischer. Dabei ist der Grad ob sich jemand ins Religiöse oder ins Außerirdische begibt schmal und wird schonmal gewechselt.

    Aus Erfahrung kann ich sagen, dass bei vielen psychische Probleme vorliegen, die hier kompensiert werden. Schließlich ist man Auserwählt und damit etwas besonders. Anders als im wahren Leben.

    Ich persönlich glaube nicht, dass ein Kontakt, wenn der friedlich ist, ein großes Problem für die Menschheit würde, der die durch die Medien geeicht ist und Aliens und UFOs mittlerweile ein Teil unserer Kultur sind.

    Das Buch hebt sich auf jeden Fall von anderen zu dem Thema ab, obwohl es leider auch wieder Erkenntnisse missachtet, oder nicht berücksichtigt, welche die private UFO- Forschung bisher erarbeitet hat.

    Meiner Ansicht nach sind auch die Naturwissenschaften nicht der richtige Ansprechpartner in Sachen UFOs, sondern Historiker und Soziologen, da es rein vom Menschen stammt. Die Menschen sehen etwas. Meist kann man es Problemlos erklären. Alles was dann daraus gemacht wird stammt nicht von ET, sondern von den Fans.

    Zum Teheran- Fall empfehle ich den CENAP- Newsticker. Einfach Teheran in das Suchfeld eingeben. (www.cenap.de)

  7. #7 Frank Oswalt
    Dezember 23, 2008

    @Roland: “Ich persönlich glaube nicht, dass ein Kontakt, wenn der friedlich ist, ein großes Problem für die Menschheit würde…” — Aliens können mit uns nur Kontakt aufnehmen, wenn sie uns technologisch überlegen sind. In der Geschichte der Menscheit git es keinen Fall, in dem der Kontakt zwischen technologisch unterschiedlich fortgeschrittenen Kulturen friedlich verlaufen wäre. Chance eines friedlichen Kontakts mit Aliens: Null.

    In diesem Zusammenhang: wie man absichtlich Signale und Artefakte ins Weltall schicken kann, um Aliens auf uns aufmerksam zu machen, ist mir schleierhaft.

  8. #8 Daniel Fischer
    Dezember 24, 2008

    Wollte nur darauf hinweisen, dass der Volltext der vermutlich ersten naturwissenschaftlich motivierten Science-Fiction-Kurzgeschichte, von Keplers Somnium also, seit wenigen Tagen zum ersten Mal in Deutsch, im WWW und kostenlos zur Verfügung steht. Ein bisschen Anteil an diesem Weihnachtsgeschenkchen hatte ich auch …