Ihr entscheidet!

Ihr und ein paar Millionen (?) andere 😉

Die Astronomen vom Hubble Space Telescope stellen 10, lesen sollte man können 😉 sechs Beobachtungsobjekte zur Wahl:

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Bild: HST.

NGC 6634 ist eine Sternenwiege. Diese Wolken aus dichtem Gas leuchten unter der intensiven Strahlung der neugeborenen Sterne auf wie WeihnachtsbĂ€ume und sind daher immer gut fĂŒr spektakulĂ€re, farbige Astronomiebilder.

NGC 6072, NGC 40 sind wie alle planetarische Nebel Opfer einer unglĂŒcklichen Namensgebung oder/und einer Verwechslung (1).

Sie haben jedenfalls nichts mit Planeten zu tun. Es handelt sich um die in einem letzten AufbĂ€umen eines sterbenden kleinen Sterns (zu klein fĂŒr eine Supernova) abgestoßene HĂŒlle. Unsere Sonne könnte in ferner Zukunft auch so aussehen. Im Inneren bleibt ein Weißer Zwerg zurĂŒck, der den Nebel wie eine Kerze in einem Lampenschirm von innen heraus erleuchtet. Oben sprach ich von WeihnachtsbĂ€umen, das hier ist eher eine farbige von innen erleuchtete Christbaumkugel mit “Maserung” d.h. der Nebel ist nicht gleichförmig sondern schon an einigen Stellen dĂŒnner und an anderen dicker. Die Maserung sieht man aber nur, wenn man ein hochauflösendes Bild hat. Auch sehr schön. Wer es also etwas dezenter mag und noch die grelle Weihnachtsbeleuchtung des Nachbarn in unangenehmer Erinnerung hat, der tendiert vielleicht eher dazu.

NGC 5172
wiederum ist eine Spiralgalaxie wie unsere Milchstraße. Wer also eher auf die Klassiker steht und es gerne majestĂ€tisch hat, der ist damit am besten bedient 😉 Gibt’s auch in Farbe.

NGC 4289 ist ebenfalls eine Spiralgalaxie, die wir aber genau von der Seite sehen. Wer also gewohnte Dinge in einem ganz anderen Blickwinkel sehen möchte, sollte dafĂŒr stimmen.

Arp 274 ist was fĂŒr die Gaffer unter den Sternenfreunden 😉 Zwei Galaxien, die kurz vor einer Kollision stehen. Befriedigt insofern eher die pure Lust am Crash 😉

WĂ€hlt dann bitte hier: You decide Hubble.

Hmm, die Qual der Wahl…

Via (Bad Astronomy)
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(1)Mir ist nicht ganz klar, wie die zu ihrem Namen kamen. Mein Unsöld gibt da leider nichts her. In der Wikipedia steht, dass diese Nebel durch ein optisches Teleskop betrachtet aussehen wie Gasplaneten und auf der Hubble-Seite, dass man diese Nebel fĂŒr eine Wolke hielt, in der Planeten entstehen.

Kommentare (8)

  1. #1 Anhaltiner
    Januar 28, 2009

    Na wenn das mal nicht demokratisch ist.
    Die Seite muss ich mir merken, zu Zeit fĂŒhrt der Crash-Test – aber mal sehn vielleicht gewinnt ja auch die Kinderstube. (mein Vote)

    Ich frage mich nur was passiert mit den Objekten die nicht gewinnen? Werden die dann erst nÀchstes Jahr beobachtet, oder gar nicht?

    @Ludmila: Kleiner Hinweis am Rande es sind “six choices”

  2. #2 Joerg
    Januar 28, 2009

    Arp 274, zwei Galaxien vor dem Crash: Besteht da eine Chance mehr ĂŒber dunkle Materie zu lernen? Oder bei irgendeiner der anderen?

  3. #3 sil
    Januar 28, 2009

    Ich bin ein “Gaffer”.
    Coole Sache!

  4. #4 Ludmila
    Januar 28, 2009

    @Jörg: Du meinst wohl, diese Animation, gell 😉

    https://chandra.harvard.edu/photo/2006/1e0657/animations.html

    Da waren die beiden Galaxien voll gemergt. Hmm, ich denke schon, dass das grundsĂ€tzlich gehen sollte, ich weiß aber nicht, ob Hubble das kann. Die Animation oben ist von Chandra.

  5. #5 Joerg
    Januar 28, 2009

    Ich glaube man hat Hubble und Chandra gebraucht. Mit Hubble hat man ĂŒber das gravitational lensing die Massenverteilung ermittelt und mit Chandra die Verteilung der sichtbaren Masse. Aus der Diskrepanz hat man dann auf das Vorhandensein Dunkler Materie geschlossen.
    Aber bei den kollidierenden Galaxien wird das wohl wenig bringen, es sei denn wir warten ein paar JĂ€hrchen bis sie durch sind…

  6. #6 Fischer
    Januar 28, 2009

    Bei den Planetarischen Nebeln hat m.W. Wikipedia Recht: Durch ein optisches Teleskop betrachtet sind planetarische Nebel diffuse runde Scheibchen und erinnern ein bisschen an Planeten.

  7. #7 Anhaltiner
    Januar 28, 2009

    @Joerg: “ein paar JĂ€hrchen bis sie durch sind” du meinst wohl “ein par Jahrtausendchen” oder “Jahrmilliönchen” – aber wir ham ja Zeit… 😉

  8. #8 Darquier
    Januar 29, 2009

    Zu den UrspĂŒngen des Begriffs der planetarischen Nebel:
    Darquier Antoine soll lt. https://www.seds.org/messier/xtra/Bios/darquier.html als erster 1779 den Begriff Nebel und Planet in Verbindung gebracht haben beim Beobachten des Ringnebels M57 “Nebula between Gamma and Beta Lyrae; it is very dull, but perfectly outlined; it is as large as Jupiter & resembles a planet which is fading”.
    Aber schon 1790 erkannte William Herschel beim Beobachten von NGC1514: “planetary nebulae were nebulous material (gas or dust) associated with a central star.”