Nachdem Wolfram Alpha bereits ziemlich Dresche bezogen hat, hier mal ein wirklich nettes Feature:

Wenn ich bei Wolfram Alpha CoRoT eingebe, dann kriege ich angezeigt, wo sich CoRoT gerade befindet und wann ich den Satelliten in Köln am Himmel sehen könnte, wenn es denn dunkel genug wäre (Wolfram Alpha – Corot).

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Wo befindet sich die Raumsonde CoRoT von mir aus gesehen?

Hmm, nett. Auch wenn mir doch ein paar Angaben fehlen. Scheinbare Helligkeit am Nachthimmel z.B. Oder die Angabe nach welchen Sternbildern ich mich da ungefähr orientieren müsste. Die reinen Positionsangaben helfen Laien ja reichlich wenig ohne eine weiterführende Information bzw. eine gewisse Erfahrung.

Leider führt meine Suche nach Herschel zur Erklärung/Umrechnung einer physikalischen Einheit und mit Planck krieg ich immerhin den Physiker Max Planck raus.

Hmm, schade. Wäre zu cool, wenn man auch hier die Position der Sonden finden würde.

Witzigerweise finde ich unter dem Stichwort Phobos genau das Feature, was ich bei CoRoT vermisste. Eine kleine Karte des Himmels mit der eingezeichneten Position des fraglichen Körpers mit dem Sternbild als Orientierungshilfe. Dafür fehlt jetzt die Möglichkeit die Position des Mondes relativ zum Mutterkörper – also zum Mars – zu betrachten.

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Hmm, vielversprechend aber noch nicht so ganz ausgereift. Ich behalt es mal im Auge.

Wobei ich zugeben muss, dass ich von Wolframs Mathematica eigentlich nicht so überzeugt bin. Die haben sich mit ihrem kundenunfreundlichen Service zumindest an der Uni Köln keine richtigen Freunde gemacht. Diese Software ist ja nun nicht gerade billig, aber regelmäßig dauerte es Wochen bis ich den neuen Lizenzschlüssel für das nächste Jahr zugewiesen bekam. Denn pünktlich zum Jahresende schränkte meine Mathematica-Version auf dem Laptop seine Arbeit massiv ein. Es klappte selbst dann nicht mit der Übergabe, wenn ich Wochen vorher Bescheid gab, dass ich mal wieder eine neue Lizenz bräuchte. Eine Software, die regelmäßig für ein paar Wochen unbenutzbar wird, kann ich mir aber nicht leisten.

Nachtrag:
Wenn Corot am Himmel sichtbar ist, dann gibt es auch die Sternenkarte. Das Zeitfenster ist übrigens ziemlich kurz. Der Satellit ist immer nur für ca. 10 -40 Minuten zu sehen. Man kann auch Corot und eine Zeit eingeben. Z.B. hab ich heute “Corot 23:26 27.5.2009” eingeben und hab dann eine Sternenkarte bekommen, wo der Satellit am Sternenhimmel sichtbar wäre. Das ist ja mal eine schöne Sache. Gefällt mir außerordentlich gut.

Kommentare (6)

  1. #1 Student auf Kaffeentzug
    Mai 21, 2009

    Schöner Artikel!
    Ich hab so das Gefühl dass die meisten Menschen ohnehin noch etwas länger brauchen bis sie kapieren wofür WolframAlpha gut ist und wie damit umzugehen ist.
    Ein Googleersatz ist es auf keinen Fall, aber eine gute Ergänzung.
    Vor allem für Naturwissenschaftler. 🙂
    Dafür das das Projekt so jung ist bin ich mit den Ergebnissen sehr zufrieden, bin gespannt wie es sich weiterentwickelt.
    Achja: Von Matematica bin ich auch nicht so überzeugt, Maple und vor allem Matlab treffen eher meinen Geschmack.
    Gruß

  2. #2 Florian W.
    Mai 24, 2009

    Vielleicht habe ich ja was falsch gemacht (immerhin meint Wolfram, ich lebe in Passau – was sind schon 146km), aber wenn der Satellit sichtbar ist, wird beim mir auch die Sternenkarte angezeigt.

  3. #3 Ludmila
    Mai 25, 2009

    @Florian: Dann hieße, die Sternkarte gibt es nur dann, wenn auch das Objekt für mich am Sternenhimmel aufgeht? Hmm, das muss ich mal überprüfen. Aber schön wäre es ja doch, wenn man diese Möglichkeit zumindest anzeigt. Auch wenn der Satellit nicht gerade sichtbar ist.

  4. #4 Florian W.
    Mai 26, 2009

    Ludmilla: Wenn Du nicht abwarten willst, bis es soweit ist, kann man auch einfach corot und eine Stadt eintippen, die gerade im Sichtbereich ist.

    Ich könnte jetzt viele Zeilen schreiben, über die Schwierigkeit, sich in die Köpfe von Leuten zu versetzen, die ein Programm benutzen. Über das Problem, dass es bisher noch nicht die Möglichkeit gibt, Gedanken zu lesen und so direkt etwas über die Denkwelten der Benutzer zu erfahren. Dass der Mensch Wert darauf legt, dass er ein Individuum ist und jeder ganz spezielle Wünsche hat. Das es bereits schwierig ist, wenn sich 2 Menschen sich über etwas einig werden wollen – wie soll das dann mit Maschinen gehen? Über nicht passende Beschreibungen, über irreführende Icons, über umständliche Konfigurationsmöglichkeiten.
    Aber darüber möchte ich nicht schreiben. Nein! Dieser Kommentar endet mit dem Verweis auf eine kleine Textzeile, die ganz unscheinbar unten auf der Wolfram-Seite prangt. Es scheint fast, als ob diese Zeile einen Zweck hat. Doch was könnte es sein? “Give us your feedback” steht daneben. Sollte es möglichweise das Ziel sein, von den Benutzern zu erfahren, wenn sie mit der Site unzufrieden sind? Falls ja, hätte ich eine tolle Idee, wo Du Deine Kritik unterbringen könntest. Da ich nicht bei Wolfram arbeite, scheint mit dies der effektivste Weg zu sein (jetzt ganz ohne wissenschaftliche Testreihe im Doppelt-Blind-Test).

    😉

  5. #5 Ludmila
    Mai 27, 2009

    @Florian W.: Du hast ja recht. Werde ich machen. Danke für die Anregung!

  6. #6 Ludmila
    Mai 27, 2009

    Nachtrag: Ich hab noch mal ein bisschen rumgespielt. Man kann auch vorspulen, wenn man zusätzlich zu Corot eine Zeit angibt. Das ist natürlich sehr fein.